Seagate – FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD im Test

Mit der FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD haben wir heute die neuste und kürzlich erst vorgestellte M2. SSD aus der FireCuda SSD-Serie von Seagate im Test, welche durch die PCIe 5.0 Schnittstelle mit besonders hohen Übertragungsgeschwindigkeiten überzeugen möchte.

Welche Details in der noch recht neuen FireCuda 540 PCIe Gen 5 NVMe SSD stecken und wie sich die 2 TB große PCIe Gen5 SSD von Seagate in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Modellbezeichnung: ZP2000GM30004
Kapazität: 2TB
Formfaktor M.2 2280
NAND Flash:  Micron 3D NAND (TLC 232 Layer) (RG NAND Generation 3)
Controller:
Phison PS5026-E26, 8 Kanäle
Cache:
DDR4
Interface: PCIe Gen45x4, NVMe 2.0
Abmessungen:
80.15×22.15×3.58 mm
LeistungMax.
Lesen (lt. Hersteller) bis zu 10.000 MB/s
Schreiben (lt. Hersteller) bis zu 10.000 MB/s
4 KB Random Read IOPS (Max): Bis zu 1490k
4 KB Random Write IOPS (Max): Bis zu 1500k
Betriebstemperatur: 0°C-70°C
Lagertemperatur: -40°C bis 85°C
Stoßfestigkeit: 1500 G / 0,5 ms
MTBF: 1.800.000 Stunden
Geschriebene Terabyte (TBW) (maximale Kapazität): 2.000 TB
Garantie: 5 Jahre

 

Lieferumfang:

  • FireCuda 540 SSD mit gewählter Kapazität
  • Garantiehinweis
  • Informationsblatt Rescue Data Recovery Services
  • Aufkleber

 

Design und Verarbeitung:

Die FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD wird von Seagate in einer Verpackung geliefert, deren Vorderseite in einem schwarz/orangefarbenen Design gehalten ist. Neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild wurde die Vorderseite auch mit dem Bild eines Drachen bedruckt, wodurch einem gleich klar wird, dass die SSD speziell für Gamer entwickelt wurde.

Die weiße Verpackungsrückseite wurde mit den wichtigsten Leistungsdaten der SSD bedruckt. Zudem findet man an dieser Stelle auch noch einen kleinen Aufkleber vor, welcher einem einen Hinweis darauf gibt, dass man die maximale Performance nur in Kombination mit einem entsprechenden Kühler erzielen kann.

Innerhalb der Verpackung ist die FireCuda 540 SSD in einer Antistatikfolie verpackt und zusätzlich in einer leicht zu öffnenden Blisterverpackung untergebracht.

Entnimmt man die FireCuda 540 SSD aus der Verpackung, so hat man eine 80 mm lange und 22 mm breite SSD vor sich liegen, welche durch die zweiseitige Bestückung 3,58 mm dick ist und somit etwas dicker ausfällt als manch andere 2 TB große M.2 SSDs. Aus diesem Grund lässt sich die FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD nicht in jedem besonders schlanken Notebook verbauen.

Im Vergleich zu einer normalen SATA-SSD im 2,5″-Format befindet sich das PCB der SSD hierbei nicht in einem schützenden Gehäuse.

Schaut man sich das PCB einmal etwas genauer an, so findet man im vorderen Bereich der PCB-Oberseite einen Phison PS5026-E26 Controller sowie einen dedizierten DDR4-Cache vor.

Der verbaute Controller ist mit acht Kanälen an die vier im TLC-Verfahren betriebenen 3D-NAND Chips angebunden. Die verbauten Micron 3D-NANDs verfügen hierbei über 232 Layer und fallen bei der gebotenen Speicherkapazität deutlich kompakter aus als NAND-Chips mit 176 Layer.

Um die Schreibleistung zu steigern, hat Seagate die SSD nicht nur mit einem dedizierten DDR4 Cache ausgestattet, sondern auch mit einem dynamischen SLC-Cache, welcher die anfallenden Daten zunächst im SLC-Verfahren puffert und diese im Anschluss in den TLC-Bereich des NANDs schreibt.

Wie schon eingehend angesprochen, wurde das PCB der FireCuda 540 SSD nicht nur auf der Vorderseite mit Komponenten bestückt, sondern zwei der vier 3D-NAND Chips wurden auf der Rückseite des PCBs untergebracht. Zudem wurde auf der Rückseite ein Aufkleber angebracht, welcher die Modellbezeichnung sowie die Speicherkapazität bereithält.

Als Schnittstelle kommt bei der neuen FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD die mit dem Z170 Chipsatz eingeführte M.2 Schnittstelle zum Einsatz.

Die FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD kann hierbei nicht nur auf einem älteren PCIe Steckplatz genutzt werden, sondern auch auf einem aktuellen PCIe x4 5.0 Steckplatz. Seitens des Anschlusses wäre in der Theorie eine maximale Übertragungsrate von rund 15,5 GByte/s möglich. Seagate selbst gibt für die von uns in diesem Test herangezogene 2 TB Variante eine maximale Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 10.000 MB/s an.
Um diese Geschwindigkeit erreichen zu können, benötigt man neben einem aktuellen Mainboard auch eine entsprechende CPU, welche die Anbindung von PCIe x4 5.0 M.2 SSDs unterstützt. Setzt man die SSD in einem älteren System ein, so kann man die SSD zwar problemlos nutzen, jedoch kann man die eigentlich mögliche Bandbreite nicht erreichen.

Als besonderes Feature kommt die FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD nicht nur mit einer fünfjährigen Herstellergarantie daher, sondern auch noch mit einem dreijährigen Rescue Data Recovery Services zur Datenwiederherstellung, welchen Nutzer in Anspruch nehmen können, wenn z. B. einmal ein Schaden durch physische Beschädigung der Hardware oder logische Beschädigung des internen Dateisystems entstanden ist.

Die Verarbeitung der SSD wurde seitens Seagate sauber ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Das zum Einsatz kommende Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf der verbauten Seagate – FireCuda 520 1TB M.2 SSD 🛒. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.

Um eine Beeinträchtigung durch gesharte PCIe-Lanes zu vermeiden, wurde die eingesetzte Grafikkarte im zweiten PCIe-Steckplatz verbaut.

Getestet wurde die FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

 

AS SSD Benchmark:

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass die FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD in diesem Test zwar nicht die von Seagate angegebenen Übertragungsraten erreicht hat, sich jedoch deutlich von allen anderen bisher von uns getesteten SSDs absetzen konnte.

 

AS SSD Kopierbenchmark

Neben diesem Performancetest beinhaltet der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

Auch bei dem aus drei Teilen bestehenden Kopierbenchmark zeigte die Seagate – FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD 2 TB eine sehr gute Performance.

 

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem, die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.

Dank der hohen Abfragetiefe konnte die Seagate – FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD 2 TB in diesem Test ihre volle Leistung entfalten. Die SSD konnte dank des schnellen Controllers und den hochwertigen 3D-NAND-Speicher, welche mit einem dynamischen SLC-Cache und einem dedizierten DDR4-Cache kombiniert wurden, eine Performance erzielen, mit welcher sich die SSD deutlich von M.2 SSDs, welche per PCIe x4 Gen 4.0 angebunden sind, absetzen kann.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark-Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

 

Softwareinstallation

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

PC Mark8 Adobe Acrobat Reader 10 Open Office
109 Sekunden 15 Sekunden 36 Sekunden

 

Softwaretest

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft, eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 10 benötigt, um zu booten. Hierbei wird die Zeitmessung erst nach dem Verlassen des Bios gestartet.

WinRAR 1GB entpacken Antivir System Scan Windows 10 Pro x64 Bootzeit
19 Sekunden 226 Sekunden 13 Sekunden

 

Wie wir es in der Zwischenzeit von anderen SSDs kennen, zeigte auch die FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD unter einer erhöhten Belastung eine Drosselung. Im Vergleich zu vielen PCIe Gen4 SSDs tritt die Drosselung jedoch deutlich schneller ein, wodurch man die maximale Leistung oder eine dauerhafte Belastung nur in Kombination mit einem entsprechenden Kühler erreicht werden kann.

 

Fazit:

Mit der FireCuda 540 SSD hat Seagate seine FireCuda SSD Serie auf ein neues Level katapultiert. Durch die Kombination von einem schnellen Controller, hochwertigen 3D-NANDs und der schnellen PCIe Gen5 Anbindung kann die SSD beim Einsatz auf einer entsprechenden Plattform eine sehr hohe Leistung erzielen. Um die gebotene Leistung jedoch nicht nur ein paar Sekunden lang abrufen zu können, bedarf es einem optionalen Kühler, welcher in der Zwischenzeit jedoch auf den meisten Mainboards schon werksseitig verbaut ist. Zwar befindet sich im direkten Vergleich zu anderen PCIe Gen5 SSDs kein optionaler oder vorinstallierter Kühler im Lieferumfang, dafür stattet Seagate die SSD jedoch nicht nur mit einer fünfjährigen Garantie aus, sondern packt auch gleich noch einen dreijährigen Rescue Data Recovery Services zur Datenwiederherstellung obendrauf. Preislich liegt die sauber verarbeitete FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD in der von uns in diesem Test herangezogenen 2 TB Version bei knapp 320 € 🛒 neben der von uns in diesem Test herangezogenen Variante gibt es die FireCuda 540 SSD auch mit einer Kapazität von 1 TB.

Wir danken Seagate sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Seagate - FireCuda 540 PCIe Gen5 NVMe SSD

9.5

Verarbeitung

10.0/10

Kompatibilität

9.5/10

Geschwindigkeit

10.0/10

Lieferumfang

9.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Sehr gute Performance
  • Verarbeitung
  • 3 Jahre Rescue Data Recovery Service

Contra

  • Drosselung bei Nutzung ohne Kühler