Mit dem AK620 haben wir heute einen Twin-Tower-Kühler von DeepCool im Test, welcher nicht nur in fast jedes Gehäuse passen soll, sondern auch mit einer guten Kühlleistung überzeugen möchte.
Welche Details in dem AK620 stecken und wie sich der flache Twin-Tower-Kühler von DeepCool in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
Abmessungen: | 129 x 138 x 160 mm |
Gewicht: | 1456 g (inkl. Lüfter) |
Heatpipes: | 6 x 6 mm |
Material: | Kupfer (Bodenplatte / Heatpipes) Aluminium (Kühlfinnen) |
Lüfter: |
2 x 120 mm |
Drehzahl: | 500 – 1850 ± 10% RPM |
Luftstrom: |
117.21m³/h |
Geräuschpegel: |
28 dB(A) |
Leistungsaufnahme: |
1,44 Watt |
Anschluss: | 4 PIN PWM |
TDP: |
260 W |
Kompatibilität: | LGA 1150/1151/1155/1156/1200, 2011-0/2011-1/2011-3/2066, 1700 AM2/AM2+/AM3/AM3+, AM4, FM1/FM2/FM2+ |
Lieferumfang:
- AK620 Twin-Tower-Kühler
- 2 x FK120 Performance-Lüfter
- Wärmeleitpaste
- Montagekit (Intel und AMD)
- Montageanleitung
- 2 Paar Lüfterklammern
- PWM-Y-Kabel
- Backplate
- Schraubenzieher
Design und Verarbeitung:
Der AK620 Twin-Tower-Kühler wird von DeepCool in einer neutralen Verpackung geliefert. Auf diese Verpackung wurde ein umlaufender Pappstreifen aufgeschoben, welcher auf der Vorderseite neben der Modellbezeichnung auch mit einem Produktbild des enthaltenen Kühlers bedruckt wurde.
Auf der Verpackungsrückseite wurden die technischen Details auf den umlaufenden Pappstreifen aufgedruckt.
Entnimmt man den AK620 aus seiner Verpackung, so hat man einen vormontierten Twin-Tower-Kühler vor sich stehen, welcher eine Höhe von gerade einmal 160 mm hat.
Um alle Details des Kühlers erkennen zu können, muss man im ersten Schritt die beiden vorinstallierten 120-mm-Lüfter vom Kühlkörper abnehmen.
Der nun freigelegte Twin-Tower-Kühler zeigt sich mit einem symmetrischen Aufbau. Um die Luft innerhalb der beiden Kühltürme beschleunigen und die Stabilität erhöhen zu können, wurden die 50 Kühlfinnen auf den Außenseiten um 90 ° abgewinkelt.
Um bei diesem Aufbau Aufnahmepunkte für die Lüfterklammern zu schaffen, wurden die Kühlfinnen im mittleren Bereich nicht ganz so breit ausgeführt wie an den beiden Stirnseiten.
Auf den beiden äußeren Stirnseiten hat DeepCool die Kühlfinnen abwechselnd mit Vertiefungen und Erhebungen ausgestattet, durch welche nicht nur die Fläche der Kühlfinnen erhöht wird, sondern es werden durch diesen Aufbau auch kleine Vorkammern geschaffen.
Auf den beiden zur Kühlerinnenseite hin ausgerichteten Stirnseiten wurden die Kühlfinnen bis auf einen mittig eingearbeitete Vertiefung glatt ausgeführt.
Schaut man sich die beiden Lamellenblöcke einmal von der Unterseite aus an, so wird man schnell erkennen, dass DeepCool die unteren vier Heatpipes nicht in der vollen Breite ausgeführt hat. Durch diesen Aufbau wird eine bessere Kompatibilität zu Speicher mit hohen Kühlkörpern sowie zu großen PWM-Kühlern erzielt.
Auf der Oberseite wurden beide Kühltürme für eine schickere Optik mit Kunststoffblenden ausgestattet. DeepCool setzt hierbei jeweils auf einen grauen Kunststoffrahmen, in welchen dann eine schwarze und leicht strukturierte Kunststoffblende eingefasst wurde. Anders als man es von vielen anderen Kühlern her kennt, hat DeepCool an dieser Stelle auf ein sehr auffälliges Logo verzichtet. Stattdessen hat DeepCool in die schwarzen Kunststoffblenden kleine Kunststofflogos eingelassen.
Die verbauten Aluminiumfinnen sind auf sechs vernickelte Kupferheatpipes gesteckt, welche die Lamellen parallel zueinander durchlaufen und einen Durchmesser von 6 mm haben.
Die vernickelte Unterseite der Kupferbodenplatte wurde sehr sauber und ohne jegliche Riefen verarbeitet.
Auf der Oberseite wurde die zweiteilige Bodenplatte schon mit dem zur Montage notwendigen Montageträger ausgestattet.
Als Lüfter liefert DeepCool zwei FK120 Performance-Lüfter mit, welche wir uns kürzlich schon in einem separaten Test angeschaut haben.
Die FK120 Performance-Lüfter verfügen über einen vollständig schwarzen und sehr geradlinigen Aufbau.
Um eine bestmögliche Leistung erzielen zu können, wurden der aus hochwertigem Polybutylenterephthalat (PBT) so weit wie möglich an den Lüfterrahmen herangeführt.
Befestigt ist der Impeller der FK120 Performance-Lüfter an vier Stegen, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.
Dank der auf die Montagepunkte aufgezogenen Gummielemente lassen sich die FK120 Performance-Lüfter entkoppelt auf dem AK620 Twin-Tower-Kühler montieren.
Als Anschlusskabel kommt ein vieradriges Flachbandkabel zum Einsatz.
Auch wenn der AK620 Twin-Tower-Kühler nicht wie viele andere Modelle in dieser Größenordnung mit einer schwarzen Beschichtung ausgestattet wurde, wurde die Verarbeitung des Kühlers sowie auch der beiden mitgelieferten Lüfter sauber ausgeführt.
Montage:
Soll der Kühler auf einer AMD-CPU eingesetzt werden, so wird die werksseitig montierte Backplate in Kombination mit zusätzlichen Abstandshaltern und Montageschienen weiterverwendet.
Für die Montage auf einem Intel 1XXX-Sockel befindet sich eine entsprechende Backplate im Lieferumfang. Diese muss im ersten Schritt mit Montagebolzen bestückt und dann von der Rückseite aus an das Mainboard gehalten werden.
Ab diesem Zeitpunkt unterscheidet sich die Kühlermontage auf einem Intel-Sockel nicht mehr von der Montage auf einem AMD-Sockel, wodurch man die Backplate nun nur noch mittels Abstandshaltern bestücken muss, auf welche dann die zum Sockel passenden Montageschienen aufgelegen und verschrauben muss.
Im Anschluss kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und mit den Montageträgern verschraubt werden.
Da der Kühler recht breit ist und zudem über einen symmetrischen Aufbau verfügt, ragt er in den Bereich des Arbeitsspeichers hinein. Zwar hat DeepCool die unteren vier Kühlfinnen in diesem Bereich nicht in der vollen Breite ausgeführt, jedoch ragen der auf der Stirnseite verbaute Lüfter in den Montagebereich des Speichers hinein, wodurch man in diesem Fall nur maximal 43 mm hohe Speicher nutzen kann.
Testablauf:
Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller Performance-Cores während eines 30-minütigen Prime95 Stresstests.
Kommen bei einem getesteten Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.
Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC – MX-5 🛒 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.
Bei den ermittelten Temperaturen handelt es sich um Messwerte, welche unter Extrembedingungen ermittelt wurden und so auch während langen Gaming-Sessions kaum erreicht werden.
Zudem ist zu beachten, dass die erreichten Temperaturen abhängig von dem genutzten System sind und auch auf ähnlichen Systemen abweichen können. Da wir jedoch alle Kühler unter diesen Bedingungen testen, lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen.
Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesen Systemen getestet haben. CPU-Wasserkühler werden in Kombination mit einem Alphacool NexXoS ST30 Full Copper 360mm Radiator getestet.
Testsystem:
Um eine typische Wärmeentwicklung abbilden zu können, welche in etwa der Wärmeentwicklung der meisten Nutzer während des Spielens entspricht, setzen wir in unserem Test auf ein Mittelklasse-Gaming-System, welches aus folgenden Komponenten besteht:
- Prozessor: Intel – Core i5 11600K @ 4,5 GHz 🛒
- Mainboard: NZXT – N7 Z590 🛒
- Speicher: ADATA – XPG – GAMMIX D45 16 GB 🛒
- Grafikkarte: Gainward – RTX 3070 Phantom GS 🛒
- Systemlaufwerk: ADATA – GAMMIX S70 1TB 🛒
- Netzteil: be quiet! – STRAIGHT POWER 11 850W Platinum
- Wärmeleitpaste: ARCTIC – MX-5 🛒
- Gehäuse: be quiet! – SILENT BASE 601 | Orange
Messergebnis:
Um auch Anwendern, welche auf der Suche nach einem Kühler für ein sehr leistungsstarkes System sind, einen Vergleich bieten zu können, wird jeder kompatible Kühler auch in einem Z690 System getestet, welches aus diesen Komponenten besteht:
- Prozessor: Intel – Core i9 12900K 🛒
- Mainboard: ASUS – ROG STRIX Z690-F GAMING WIFI 🛒
- Arbeitsspeicher: 2 x 16 GB ADATA – XPG – Lancer DDR5 5200 🛒
- Grafikkarte: Gainward – RTX 3070 Phantom GS 🛒
- Systemlaufwerk: ADATA – GAMMIX S70 1TB 🛒
- Netzteil: be quiet! – STRAIGHT POWER 11 850W Platinum
- Wärmeleitpaste: ARCTIC – MX-5 🛒
- Gehäuse: be quiet! – SILENT BASE 601 | Orange
Messergebnis:
Mit einem Blick auf die erzielten Testergebnisse wird man schnell erkennen, dass der AK620 Twin-Tower-Kühler auf beiden Testsystemen eine sehr gute Kühlleistung erzielen konnte. Auch wenn der AK620 Twin-Tower-Kühler mit 160 mm deutlich kompakter ausfällt als viele andere Kühler seiner Art, konnte der Kühler in Kombination mit den beiden starken FK120 Performance-Lüfter eine Performance erzielen, mit welcher man den Kühler auch bedenkenlos auf einer aktuellen High-End-CPU einsetzen kann. Die beiden verbauten Lüfter sorgen unter Volllast jedoch auch für eine gewisse Geräuschkulisse, mit welcher man den Kühler auch aus dem geschlossenen Gehäuse heraus hört. Dank der PWM-Funktion lässt sich die Lüfterdrehzahl und somit auch die Geräuschkulisse jedoch automatisch an die jeweilige Situation anpassen. Hierdurch macht sich der Kühler nur in Situationen bemerkbar, in welchen man seinem System die volle Leistung abverlangt.
Fazit:
Mit dem AK620 hat DeepCool einen recht kompakten Twin-Tower-Kühler in seinem Sortiment, welcher sich in unserem Test fast durchweg von einer guten Seite gezeigt hat. Auch wenn der Kühler für einen Twin-Tower-Kühler recht flach ausfällt, konnte der Kühler in Kombination mit den beiden leistungsstarken Lüfter eine gute Kühlleistung erzielen, mit welcher man auch eine aktuelle High-End-CPU auf guten Temperaturen halten kann. Die beiden am Kühler eingesetzten FK120 Performance Lüftern sorgen jedoch nicht nur für eine gute Kühlleistung, sondern auch für einen gewissen Geräuschpegel, mit welchem der AK620 unter Volllast nicht zu den leisesten Modellen seiner Art gehört. Wo der Kühler durch seine kompakte Höhe von gerade einmal 160 mm in sehr vielen Gehäusen eingesetzt werden kann, fällt die Kompatibilität zu Speichern mit hohen Kühlkörpern deutlich schlechter aus, denn Speicher, welche höher als 43 mm sind, passen nur dann unter den Kühler, wenn man den auf der Außenseite montierten Lüfter weglässt. Von der optischen Seite her bietet einem der sauber verarbeitete AK620 keine Besonderheiten. Da Twin-Tower-Kühler meist von anspruchsvollen Gamern eingesetzt werden, hätten wir uns gewünscht, dass DeepCool den Kühler zumindest mit einer schwarzen Beschichtung versehen hätte. Preislich liegt der AK620 Twin-Tower-Kühler aktuell bei knapp über 60 € 🛒.
Wir danken DeepCool für die Bereitstellung des Testmusters.