Scythe – Kotetsu Mark II – Tower-Kühler

Mit dem Kotetsu Mark II haben wir heute den neusten CPU-Kühler aus dem Hause Scythe im Test, welcher nicht nur mit einem besonders schlanken Aufbau, sondern auch durch einen leisen Betrieb punkten möchte.

Welche Details in dem neuen Kotetsu Mark II stecken und wie sich der schlanke Tower-Kühler von Scythe in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 130 x 154 x 83 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 645 g
  • Material: vernickeltes Kupfer (Bodenplatte), Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Lamellen)
  • Heatpipes: 4 Stück
  • Lüfter: 120 mm Kaze Flex PWM
    4,0 – 24,9 dB(A)
    300 – 1.200 U/min
    28,2 – 86,93 m³/h
  • Anschluss: 4-Pin PWM
  • Kompatibilität:
    Intel: 775, 115x, 1366, 2011(-V3), 2066
    AMD: AM2(+), AM3(+), AM4, FM1, FM2(+)

Lieferumfang:

  • Kotetsu Mark II Kühlkörper
  • Kaze Flex 120 PWM Lüfter
  • Montagematerial für Intel- & AMD-Socke
  • Wärmeleitpaste
  • Lüfterklammen
  • Einbauanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Kotetsu Mark II wird von Scythe in einer Verpackung geliefert, welche in einem weiß/schwarzen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite ist neben einem Produktbild auch noch die Modellbezeichnung sowie eine Auflistung der kompatiblen Sockel abgedruckt. Die technischen Details sind auf der linken Verpackungsseite zu finden.

Auf der rechten Verpackungsseite wurden vier Detailbilder abgedruckt, welche mit einer kurzen Beschreibung versehen wurden. Auf der Verpackungsvorderseite ist ein Hinweis auf die Garantiebedingungen zu finden.

Entnimmt man den Kotetsu Mark II aus seiner Verpackung, so hat man einen sehr kompakten Tower-Kühler vor sich stehen. Der Lamellenblock ist hierbei gerade einmal 58 mm breit. Bei einem seitlichen Blick auf den Lamellenblock wird man gleich erkennen, dass der Kühler zudem asymmetrisch aufgebaut wurde, wodurch die Kompatibilität zusätzlich gesteigert wird.

In den Außenseiten der eingearbeiteten Kühlfinnen sind zudem kleine Vertiefungen zu erkennen, an welchen die eingesetzten Lüfterklammern befestigt werden.
Betrachtet man den Lamellenbock einmal von einer der beiden Stirnseiten aus, so ist bei genauem Hinsehen zu erkennen, dass die eingesetzten Aluminiumfinnen nicht alle gleich ausgeführt wurden.

Scythe hat jede zweite Aluminiumfinne so gebogen, dass sie etwas dichter an der darüberliegenden Aluminiumfinne positioniert ist, als an der darunterliegenden Finne.
Zudem wird man bei einem Blick auf die Position der Bodenplatte feststellen, dass Scythe diese nicht nur auf der kurzen, sondern auch auf der langen Seite des Kühlers asymmetrisch angeordnet hat, wodurch sich diese nicht mittig unter dem Lamellenturm befindet. Da der Kühler hierdurch nicht so weit nach unten ragt, sondern mehr zum Gehäusedeckel hin ausgerichtet ist, wurde ein Zentimeter mehr Freiraum für die eingesetzten Erweiterungskarten geschaffen.
Scythe hat den Kotetsu Mark II mit vier 6-mm-Heatpipes ausgestattet, welche die zweiteilige Bodenplatte u-förmig gebogen durchlaufen.

Innerhalb des Lammelnblocks sind die Heatpipes auf der linken und rechten Kühlerseite auf zwei Reihen aufgeteilt. Durch diese Aufteilung kann eine bessere Wärmeabfuhr erzielt werden, als wenn die Heatpipes alle in einer Reihe angeordnet sind.

Die eingesetzten Heatpipes sowie auch die zweiteilige Bodenplatte sind mit einer glänzenden Nickelschicht versehen worden.

Mit einem Blick auf die Oberseite findet man eine Abschlusslamelle vor, welche nicht nur deutlich stärker ausfällt, als die restlichen Kühlfinnen, sondern auch mit einer gebürsteten Oberfläche versehen wurde. Um das Design abzurunden, wurde mittig das Scythe Logo eingeprägt.

Bei dem mitgelieferten Lüfter handelt es sich um den Kaze Flex 120 PWM Lüfter, welche mit einer Geschwindigkeit von 300 – 1200 RPM arbeitet und in einem zweifarbigen Design gehalten ist. Der quadratisch ausgelegte Lüfterrahmen ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und wurde auf beiden Lüfterseiten im Bereich der Montagebohrungen mit grauen Gummientkopplern ausgestattet, welche großflächig ausgeführt wurden.

Der verbaute Impeller ist farblich passen auf die verbauten Entkoppler abgestimmt und wurde somit aus grauem Kunststoff gefertigt. Um einen möglichst hohen Luftdurchsatz und einen hohen statischen Druck zu erzeugen, wurde der Impeller mit 11 Lüfterblättern ausgestattet, welche jedoch keinerlei Besonderheiten aufweisen.

Mit einem Blick auf die Lüfterrückseite ist zu erkennen, dass der Impeller an vier Stegen befestigt ist, welche leicht gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Das verwendete Anschlusskabel ist mit einem blickdichten Kabelsleeving versehen worden. Leider wurde dieses jedoch nicht ganz bis an den Lüfterrahmen herangeführt. Zudem hat sich Scythe für einen weißen 4-PIN-Stecker entschiedenen, welcher aus unserer Sicht nicht ganz so gut zu dem schwarzen Sleeving passt.

Die Lüftermontage erfolgt mittels der mitgelieferten Lüfterklammern und kann durch die fest in den Lüfter integrierten Gummielemente auch entkoppelt bewerkstelligt werden.

Die Verarbeitung wurde seitens Scythe sehr sauber ausgeführt und gibt und keinen Grund zur Beanstandung.

Montage:

Die Montage des Kotetsu Mark II ist recht simpel aufgebaut. Im ersten Schritt muss je nach vorhandenem Sockel eine Backplane am Mainboard befestigt werden. Dies geschieht über Abstandshalter, welche von der Vorderseite aus mit der Backplane verschraubt werden. Ist schon eine passende Backplane vorhanden, so werden die Abstandshalter direkt mit der vorhandenen Backplane verschraubt. Auf diese Abstandshalter werden wiederum die Montageschienen geschraubt. Anschließend kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden und mit dem Montagesteg, welcher schon fest mit der Bodenplatte verschraubt ist, an den beiden zuvor montierten Montageschienen verschraubt werden.
Nun muss nur noch der Lüfter an dem Kühlkörper befestigt werden. Dies geschieht mittels zwei Metallklammern, welche an den Seiten des Kühlkörpers eingehakt werden.

Durch die integrierten Entkoppler wird der mitgelieferte Lüfter hierbei sehr gut vom Kühlkörper entkoppelt.

Leider befindet sich im Lieferumfang des Kotetsu Mark II nur ein paar Lüfterklammern, wodurch man die Kühlleistung bei Bedarf und einem eventuell vorhandenen Platzangebot nicht durch einen zweiten Lüfter steigern kann.

Testsystem:

Als Testsystem kommt neben einem Sockel 1151 Testsystem auch ein aktuelles AM4 Testsystem zum Einsatz, wodurch Nutzer von AMD als auch Intel Systemen einen Überblick über die Leistung auf den jeweiligen Sockeln erhalten. Beide Systeme werden im nicht übertakteten Zustand betrieben.

Das Intel-Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

  • ASRock – Z170 Extreme3
  • HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
  • Intel® – Core i7-6700K
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Das AMD-Testsystem besteht aus diesen Komponenten;

  • AMD – Ryzen 1600
  • ASUS – Crosshair VI Hero
  • 2 x 8GB Corsair Vengeance LPX Black 2666 MHz
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM-Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,2°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest, welchem zum aufwärmen eine Idle time von 45 Minuten voraus ging.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem, wenn noch eine zusätzliche GPU in dem System verbaut wird. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis wird man schnell feststellen, dass sich der Kotetsu Mark II einen Platz im guten Mittelfeld ergattern konnte. Trotz der kompakten Abmessungen hat sich der Kühler nicht weit vom deutlich größeren Mugen 5 von Scythe platziert.

Fazit:

Mit dem Kotetsu Mark II hat Scythe auf ein Neues gezeigt, das man das Rad nicht jedes mal neu erfinden muss, um ein verbessertes Produkt auf den Markt zu bringen. Der neue Kotetsu Mark II konnte in unserem Test nicht nur durch eine schicke Optik punkten, sondern auch mit einer guten Kühlleistung, durch welche man den Kühler bedenkenlos auf allen aktuellen CPUs einsetzen kann. Diese werden trotz der sehr kompakten Abmessungen bei einer angenehmen Geräuschkulisse erreicht. Hierzu trägt nicht nur die geringe Maximaldrehzahl bei, mit welcher der mitgelieferte Lüfter arbeitet, sondern auch die eingesetzten Entkoppler. Leider ist jedoch bei diesem Modell des Kaze Flex PWM-Lüfters bei einer sehr geringen Lüfterdrehzahl und beim genauen Hinhören ein leichtes Klackern des Lagers zu hören. Auch wenn die Kühlleistung für die gebotenen Abmessungen sehr ordentlich ist, finden wir es schade, dass Sythe den Lieferumfang dahin gehend begrenzt, dass man nur einen Lüfter auf dem Kühler montieren kann. Die Verarbeitung des Kotetsu Mark II wurde seitens Scythe nicht nur optisch ansprechend, sondern auch sehr hochwertig ausgeführt. Durch den asymmetrischen Aufbau, welcher in zwei Richtungen ausgeführt wurde, bietet der Kühler nicht nur eine sehr gute Kompatibilität zu Speicher mit hohen Kühlkörpern, sondern ermöglicht auch auf vielen Mainboards die Nutzung des oberen PCIe Slots, in welchen andere Tower-Kühler hineinragen würden. Preislich liegt der neue Kotetsu Mark II aktuell bei 32€ 🛒.

Pro

  • Kühlleistung
  • Verarbeitung
  • Kompatibilität

Contra

  • Geringe Lagergeräusche bei minimaler Lüftergeschwindigkeit
  • Aufgrund dies Lieferumfangs kein Push-Pull-Betrieb möglich

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Scythe für die Bereitstellung des Testmusters.