Reeven – Steropes – Low-Profile-Kühler

Mit dem Steropes haben wir heute einen weiteren Low-Profile-Kühler in Form eines Top-Blowers von Reeven im Test, welcher jedoch im Vergleich zum dem kürzlich getesteten Brontes etwas größer ausfällt und somit auch in der Lage sein soll, etwas leistungsfähigere Systeme zu kühlen.

Welche Details in dem Steropes stecken und wie sich der Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen: 125 x 129 x 60mm (L x B x H)
  • Heatpipes: 5 x 6mm
  • Gewischt: 470g (inkl. Lüfter)
  • Lüftergröße: 120 x 120 x 12mm
  • Lüftergeschwindigkeit: 500 – 2000 U/min
  • Air Flow: 12,13 ~ 45,47CFM
  • Lautstärke: 9,32 – 33,67 dB(A)
  • Anschluss: 4-Pin PWM
  • Sockel:
    INTEL: LGA 775 / 115x / 1366
    AMD: AM1 / AM2(+) / AM3(+) / FM1 / FM2(+)

Lieferumfang:

  • Steropes Kühlkörper
  • 120-mm-PWM-Lüfter
  • Montagekit (Intel & AMD)
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Steropes wird von Reeven in einer Verpackung geliefert, welche in einem recht dunklen Design gehalten ist. Auf der Oberseite der Verpackung wurde neben einem ersten Produktbild auch eine Auflistung der kompatiblen Sockel abgedruckt. Auf der Verpackungsvorderseite ist eine kurze Beschreibung des Kühlers zu finden. Auf der linken Seite der OVP wurden die technischen Zeichnungen des Kühlers untergebracht.

Auf der Verpackungsrückseite wurden die technischen Details in mehreren Sprachen abgedruckt.

Entnimmt man den Steropes aus seiner Verpackung, so hat man einen schon vormontierten Low-Profile-Kühler vor sich stehen, bei dem einem als erstes der schon auf dem Kühlkörper befestigte Lüfter auffällt.

Dieser springt einem durch die Farbgebung, in welcher er gehalten ist, sprichwörtlich ins Auge. Reeven hat auch den auf dem Steropes verbauten 120-mm-Lüfter eine schwarz/gelbe Farbkombination spendiert, wie wir sie schon von den Lüftern aus den beiden Coldwing-Serien kennen.
Im Detail handelt es sich bei diesem Lüfter um den RM1212S20B-P.
Der Lüfterrahmen ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und ist mit einer Höhe von gerade einmal 12mm sehr flach gehalten.

Der verbaute Impeller verfügt über 15 Rotorblätter, welche keine Besonderheiten wie stromlinienförmige Erhebungen oder Ähnlichem aufweisen, wie wir sie schon von anderen Lüftern kennen. Im Gegensatz zu dem schwarzen Lüfterrahmen ist der Impeller komplett aus gelbem Kunststoff gefertigt.

Der Impeller ist an sechs Stegen befestigt, welche nicht nur gegen die Rotationsrichtung gebogen sind, sondern mittig auch noch mit einem kreisrunden Kunststoffsteg untereinander verbunden sind.

Das Anschlusskabel ist mit einem sauber verarbeiteten, blickdichten Kabelsleeving ausgestattet.

Befestigt wird der Lüfter auf dem Kühlkörper durch zwei Metallklammern. Eine Entkopplung kommt leider nicht zum Einsatz.

Betrachtet man den Kühler einmal von der Seite aus, so sind sehr schön die 73 verbauten Aluminiumfinnen zu erkennen. Seitlich wurden in diese Finnen jeweils eine Kerbe eingelassen, welche als Aufnahmepunkt für die Lüfterklammern dient.

Neben den 73 “normalen” Aluminiumfinnen verbaut Reeven noch eine Abschlusslamelle, welche wie wir es schon von anderen Kühlern aus dem Hause Reeven gewöhnt sind, aus einer dickeren Aluminiumlamelle besteht, welche in einem gebürsteten Look gehalten ist und mit einem eingeprägten Reeven Logo versehen wurde.

Schaut man sich den Kühler einmal von seiner Stirnseite aus an, so ist nicht nur das Design der Abschlusslamelle sehr schön zu erkennen, sondern auch die Bauform der einzelnen Lamellen.

Diese sind an den beiden Außenseiten etwas höher als in der Kühlermitte. Reeven hat den Lamellen des Steropes hierzu eine Bauform verpasst, welche einen an flache Stufen erinnert.
Durch diese Lamellenform kann auch der Bereich direkt unterhalb der Rotornabe mit Luft durchströmt werden, da eine Art Vorkammer entsteht.
Betrachtet man die Kühler einmal von der Rückseite aus, so ist schön zu erkennen, dass die fünf verbauten Kupferheatpipes, welche alle einen Durchmesser von 6mm haben, nicht wie bei den meisten Top-Blowern üblich einfach nur C-förmig gebogen sind, sondern drei der verbauten Heatpipes sogar G-förmig gebogen sind und somit zweimal in die Kühlfinnen geleitet werden.

Der genaue Verlauf der Heatpipes ist auch noch einmal sehr schön zu sehen, wenn man sich den Kühler einmal von oben betrachtet.

Mit einem Blick auf die Unterseite findet man eine zweiteilige Bodenplatte vor. Die Unterseite der Bodenplatte ist wie auch die verbauten Heatpipes aus vernickeltem Kupfer gefertigt und wurde sehr sauber verarbeitet.

Die Oberseite der Bodenplatte besteht aus einem mächtigen Finnenblock, welcher zur Vermeidung eines Hot-Spots beitragen soll.

Zudem wurden in die Oberseite der Bondenplatte die Montagebohrungen für das Montagekit eingelassen.

Der Kühler ist bis auf die fehlende Entkopplung sehr sauber verarbeitet und gibt und aus dieser Sicht keinen Grund zu Beanstandung.

Montage:

Die Montage des Steropes gestaltet sich im Vergleich zu vielen anderen Kühlern auf dem Markt recht einfach. Je nach verwendetem Mainboard muss man im ersten Arbeitsschritt die vorhandene Backplane demontieren. Ist dies getan, kann man den Kühler mit dem benötigten Montagekit ausstatten. Hier steht einem ein Intel- und eine AMD-Montagekit zur Auswahl, welches einfach mittels vier Schrauben direkt an die Unterseite der Bodenplatte geschraubt wird.
Anschließend kann man den Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufsetzten. Im letzten Arbeitsschritt wird der Kühler von der Mainboardrückseite aus mittels vier Schrauben verschraubt. Hier sollte man darauf achten, dass man die Schrauben nicht zu fest anzieht, denn durch die Tatsache, dass bei dem Steropes keine Backplane zum Einsatz kommt, ist die Montage zwar schneller als bei anderen Kühlern erledigt, man kann das Mainboard jedoch sehr einfach verbiegen oder sogar zerstören.
Als kleine Besonderheit ist zu erwähnen, dass der Kühler zu dem schon im letzten Jahr eingeführten AM1-Sockel von AMD kompatibel ist.

Testsystem:

Durch die geringere Kompatibilität des Kühlers in Bezug auf Intel Sockel müssen wir in diesem Test leider auf ein alternatives Testsystem ausweichen.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3770K
  • Asus Maximus IV Extreme
  • 4 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass der Steropes in unserem Test für einen Top-Blower sehr gut abgeschnitten hat, wodurch er in der Lage ist, auch eine recht große CPU zu kühlen.

Fazit:

Mit dem Steropes hat Reeven einen sehr guten Top-Blower in sein Sortiment aufgenommen, welcher von der Leistung her aus unserer Sicht sogar für kleiner CPUs des Sockels 2011 bzw. 2011-V3 geeignet wäre. Hier ist jedoch durch die fest montierte Backplane an diesem Sockel keine Montage des Kühlers möglich. Durch seine sehr geringen Abmessungen eignet sich der Kühler bestens um flache HTPCs zusammenzustellen, welche durch ihre allgemein geringen Abmessungen im Wohnzimmer weniger auffallen. Die Verarbeitung ist sehr sauber ausgeführt worden und gibt uns keinen Anlass zur Kritik. Einzig eine entkoppelte Lüftermontage hätten wir uns gewünscht. Preislich liegt der Steropes bei knapp 30€ 🛒.

Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Gute Kühlleistung
  • Preis


Contra

  • Montage ohne Backplane
  • Keine Entkopplung des Lüfters

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Reeven sehr für die Bereitstellung des Testmusters.