Reeven – Brontes – Low-Profile-Kühler

Mit dem Brontes haben wir heute einen besonders flachen CPU-Kühler von Reeven im Test, welcher als Top-Blow-Kühler ausgeführt ist, und vor allem durch seine Abmessungen bestens für sehr kleine ITX-Systeme geeignet sein soll.

Welche Details sich in dem Brontes verbergen und wie sich der kleine Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen: 114 x 105 x 59mm (L x B x H)
  • Heatpipes: 4 x 6mm
  • Gewischt: 325g (inkl. Lüfter)
  • Lüftergröße: 100 x 100 x 12mm
  • Lüftergeschwindigkeit: 650 – 2200 U/min
  • Air Flow: 11.81 ~ 30.39CFM
  • Lautstärke: 10,5 – 31,67 dB(A)
  • Anschluss: 4-Pin PWM
  • Sockel:
    INTEL: LGA 775 / 115x / 1366
    AMD: AM1 / AM2(+) / AM3(+) / FM1 / FM2(+)

Lieferumfang:

  • Brontes Kühlkörper
  • 100-mm-PWM-Lüfter
  • Montagekit (Intel & AMD)
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Brontes wird von Reeven in einer Verpackung geliefert, welche in einem für Reeven recht hellen Design gehalten ist. Auf der Oberseite der Verpackung wurde neben einem ersten Produktbild auch eine Auflistung der kompatiblen Sockel abgedruckt. Auf der Verpackungsvorderseite ist eine kurze Beschreibung des Kühlers zu finden. Auf der linken Seite der OVP wurden die technischen Zeichnungen des Kühlers untergebracht.

Auf der Verpackungsrückseite wurden die technischen Details in mehreren Sprachen abgedruckt.

Entnimmt man den Brontes aus seiner Verpackung, so hat man einen schon vormontierten Low-Profile-Kühler vor sich stehen, bei dem einem als erstes der schon auf dem Kühlkörper befestigte Lüfter auffällt.

Dieser springt einem durch die Farbgebung, in welcher er gehalten ist, sprichwörtlich ins Auge. Reeven hat auch den auf dem Brontes verbauten 100-mm-Lüfter eine schwarz/gelbe Farbkombination spendiert, wie wir sie schon von den Lüftern aus den beiden Coldwing-Serien kennen.
Im Detail handelt es sich bei diesem Lüfter um den RM1012522B-P.
Der Lüfterrahmen ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und ist mit einer Höhe von gerade einmal 12mm sehr flach gehalten.

Auch die Breite des Lüfters ist mit 100mm etwas ungewöhnlich.
Neben den Montagebohrungen, wie man sie von den wenigen 100-mm-Lüftern auf dem Markt kennt, verfügt der Lüfter noch über weitere Montagebohrungen, welche einen Abstand zueinander haben, wie wir ihn von 92-mm-Lüftern kennen.

Der verbaute Impeller verfügt über 13 Rotorblätter, welche keine Besonderheiten wie stromlinienförmige Erhebungen oder Ähnlichem aufweisen, wie wir sie schon von anderen Lüftern kennen. Im Gegensatz zu dem Lüfterrahmen ist der Impeller komplett aus gelbem Kunststoff gefertigt.
Der Impeller ist an sechs Stegen befestigt, welche nicht nur gegen die Rotationsrichtung gebogen sind, sondern mittig auch noch mit einem kreisrunden Kunststoffsteg untereinander verbunden sind.

Das Anschlusskabel ist mit einem blickdichten Kabelsleeving ausgestattet.

Befestigt wird der Lüfter durch zwei Metallklammern auf dem Kühlkörper. Eine Entkopplung kommt leider nicht zum Einsatz.

Betrachtet man den Kühler einmal von der Seite aus, so sind sehr schön die 45 verbauten Aluminiumfinnen zu erkennen. Seitlich wurde in diese Finnen eine Kerbe eingelassen, welche als Aufnahmepunkt für die Lüfterklammern dient.

Neben den 45 normalen Aluminiumfinnen verbaut Reeven noch eine Abschlusslamelle, welche wie wir es schon von anderen Kühlern aus dem Hause Reeven gewöhnt sind, aus einer dickeren Aluminiumlamelle besteht, welche in einem gebürsteten Look gehalten ist und mit einem eingeprägten Reeven Logo versehen wurde.

Schaut man sich den Kühler einmal von seiner Stirnseite aus an, so ist nicht nur das Design der Abschlusslamelle sehr schön zu erkennen, sondern auch die Bauform der einzelnen Lamellen.

Diese sind auf der Oberseite des Kühlers nicht einfach nur gerade gehalten, sondern laufen zur Kühlermitte hin etwas vertieft zu.

Ebenfalls ist bei einem Blick auf die Rückseite des Kühlers ist sehr schön zu erkennen, dass die verbauten Heatpipes C-förmig gebogen sind.

Wirft man einmal einen Blick von oben durch die Kühlfinnen hindurch, so ist zu erkennen, dass sie vier verbauten 6-mm-Heatpipes so aufgeteilt wurden, dass sich je zwei Heatpipes auf jeder Kühlerseite befinden. Durch diesen Aufbau kann mehr Luft ungestört direkt an die Oberseite der Bodenplatte gelangen. Genauso wird vermieden, dass sich die Heatpipes direkt hinter der Rotornabe befinden, wo sie nicht so gut belüftet werden.

Die Bodenplatte besteht aus einer Unter- und Oberseite. Die Unterseite der Bodenplatte ist hierbei wie auch die verbauten Heatpipes aus vernickeltem Kupfer gefertigt.

Die Oberseite hingegen besteht aus einem Aluminiumblock, welcher über viele kleine Kühllamellen verfügt, durch welche ein sogenannter Hot-Spot vermieden werden soll.
In die Bodenplatte wurden zudem vier Gewinden eingearbeitet, an welchen die Montageschienen befestigt werden.
Bei genauerem Hinsehen ist zudem zu erkennen, dass die Bodenplatte mittels zwei zusätzlichen Stützen an den Aluminiumfinnen befestigt ist, welche oberhalb der Bodenplatte etwas höher ausgeführt sind, als im vorderen Bereich des Kühlers.

Die Verarbeitung des Kühlers gibt uns keinen Anlass zur Kritik. Einzig die verbauten Lüfterklammern sitzen sehr fest und lassen sich hierdurch nur mit etwas Mühe entfernen.

Montage:

Die Montage des Brontes gestaltet sich im Vergleich zu vielen anderen Kühlern auf dem Markt recht einfach. Je nach verwendetem Mainboard muss man im ersten Arbeitsschritt die vorhandene Backplane demontieren. Ist dies getan, kann man den Kühler mit dem benötigten Montagekit ausstatten. Hier steht einem ein Intel und eine AMD Montagekit zur Auswahl, welches einfach mittels vier Schrauben direkt an die Unterseite der Bodenplatte geschraubt wird.
Anschließend kann man den Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufsetzten. Im letzten Arbeitsschritt wird der Kühler von der Mainboardrückseite aus mittels vier Schrauben verschraubt. Hier sollte man darauf achten, dass man die Schrauben nicht zu fest anzieht, denn durch die Tatsache, dass bei dem Brontes keine Backplane zum Einsatz kommt, ist die Montage zwar schneller als bei anderen Kühlern erledigt, man kann das Mainboard jedoch sehr einfach verbiegen und dieses so sogar zerstören.
Als kleine Besonderheit ist zu erwähnen, dass der Kühler zu dem schon im letzten Jahr eingeführten AM1-Sockel von AMD kompatibel ist.

Testsystem:

Durch die geringere Kompatibilität des Kühlers in Bezug auf Intel Sockel müssen wir in diesem Test leider auf ein alternatives Testsystem ausweichen.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3770K
  • Asus Maximus IV Extreme
  • 4 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Sapphire HD5970

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Schaut man sich einmal das Ergebnis an, so ist zu erkennen, dass sich der Brontes auf dem letzten Platz der getesteten Kühler aber dennoch vor dem Stock-Kühler platziert. Um dieses Ergebnis nicht ins falsche Licht rücken zu lassen, muss man gleich dazu erwähnen, dass es sich gerade bei den beiden Kühlern auf den ersten beiden Plätzen um entsprechend große Tower-Kühler handelt, welche nur aufgrund ihrer geringen Kompatibilität auf diesem System getestet werden mussten.

Fazit:

Bei dem Brontes handelt es sich um einen sehr kleinen Top-Blow-Kühler, welcher gerade durch seine geringe Höhe besten für sehr kleine Mini-ITX-Systeme geeignet ist. Solche Systeme werden in der Regel in Media-PCs eingesetzt, bei welche man Wert auf einen geringen Strombedarf legt. Auch wenn das Kühlergebnis auf der von uns verwendeten Plattform auf den ersten Blick nicht all zu berauschend aussieht, können wir sagen, dass der Kühler für sein eigentliches Einsatzgebiet eine gute Kühlleistung liefert. Im Ernstfall wäre er sogar dazu in der Lage, eine entsprechende i7 CPU zu kühlen. Die Montage geht zwar schnell und einfach von der Hand, jedoch muss man hier darauf achten, die Schrauben nicht zu fest anzuziehen. Die Verarbeitung ist sehr sauber ausgeführt worden und gibt uns keinen Anlass zur Kritik. Einzig eine entkoppelte Lüftermontage hätten wir uns gewünscht. Preislich liegt der Brontes bei knapp 26€ 🛒.

Pro

  • Gute Verarbeitung
  • GKühlleistung
  • Preis


Contra

  • Montage ohne Backplane
  • Keine Entkopplung des Lüfters

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Reeven sehr für die Bereitstellung des Testmusters.