Noctua – NH-L9x65 chromax.black – Low-Porfile-Kühler im Test

Mit dem NH-L9x65 chromax.black haben wir heute die komplett schwarze Version des NH-L9x65 Low-Profile-Kühlers von Noctua im Test, welche neben der bekannten Kühlleistung auch mit einer schicken und dezenten Optik überzeugen möchte.

Welche Details in dem NH-L9x65 chromax.black stecken und wie sich die schwarze Version des bekannten NH-L9x65 Low-Porfile-Kühler von Noctua in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Kühler  
Abmessungen: 65 x 95 x 95 mm (H x B x T)
Gewicht: 413 g
Material: Kupfer (Boden und Heat-Pipes)
Aluminium (Kühlrippen)
Lüfter-Kompatibilität: 92 x 92 x 14 / 92 x 92 x 25 mm
Farbe: Schwarz
Kompatibilität: Intel LGA1851, LGA1700, LGA1200, LGA1156, LGA1155, LGA1151, LGA1150
AMD AM5, AM4
Lüfter  
Modell: Noctua NF-A9x14 HS-PWM chromax.black
Lager: SSO2
Max. Umdrehungsgeschw. (+/-10%): 2500 RPM
Max. Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%): 1800 RPM
Min. Umdrehungsgeschw. @ 20% PWM (+/-20%): 600 RPM
Max. Volumenstrom: 57,5 m³/h
Max. Volumenstrom mit L.N.A.: 40,8 m³/h
Max. Geräuschentwicklung: 23,6 dB(A)
Max. Geräuschentwicklung mit L.N.A.: 14,8 dB(A)
Leistungsaufnahme: 2,52 W
Betriebsspannung: 12 V
MTTF: > 150.000 h

 

Lieferumfang:

  • Schwarz beschichteter NH-L9x65 Kühlkörper
  • NF-A9x14 HS-PWM chromax.black Premium-Lüfter
  • NA-RC7 Low-Noise-Adapter (L.N.A.)
  • NT-H1 High-End Wärmeleitpaste
  • Schwarzes SecuFirm2™ Montage-Kit
  • Noctua Case-Badge aus Metall

 

Design und Verarbeitung:

Der NH-L9x65 chromax.black wird in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Design gehalten ist. Die Verpackungsvorder- als auch Oberseite wurde neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild auch mit einer kurzen Beschreibung bedruckt.

Eine detailliertere Beschreibung ist auf der Verpackungsrückseite zu finden. Die technischen Details wurden auf der rechten Verpackungsseite abgedruckt.

Innerhalb der OVP ist das Zubehör getrennt vom Kühler untergebracht. Noctua hat dieses in einem separaten Karton untergebracht. In einem solchen Karton befindet sich zudem auch der Kühlkörper selbst. Auf schützende Schaustoffposter kann Noctua dank des speziell gefalteten Karton verzichten.

Entnimmt man den Kühler aus der Verpackung, so hält man einen schon vormontierten Top-Blow-Kühler in der Hand, welcher bis auf die schwarze Farbgebung und den ebenfalls komplett schwarzen Lüfter baugleich mit dem NH-L9x65 ist und somit über eine sehr kompakte Bauform verfügt.

Optisch hat der NH-L9x65 chromax.black mit dem kleineren NH-L9 chromax.black, auf welchem er grundlegend aufbaut, nicht allzu viel gemeinsam. Wo es den NH-L9 chromax.black noch in einer “i” und “a” Variante gibt, welche entweder auf einen Intel- bzw. AMD-Sockel passt, ist der NH-L9x65 chromax.black hingegen mit dem von Noctua bekannten SecuFirm2™ Montage-Kit ausgestattet, wodurch der Kühler auf allen gängigen Sockeln montiert werden kann.
Die Bodenplatte ist mit einer Nickelschicht versehen und verfügt an der linken und rechten Seite über eine Aufnahme für das SecuFirm2 Montagesystem.

Die Unterseite der Bodenplatte ist sehr sauber und passend zu den aktuellen CPUs leicht konvex gefertigt.

Anders als man es von den meisten Kühlern her kennt, werden die vier 6-mm-Heatpipes, welche passend zur Kühlerfarbe mit einer schwarzen Beschichtung versehen wurden, nicht von einer Seite aus in die zweiteilige Bodenplatte geführt, sondern für eine bessere Wärmeverteilung von zwei Seiten aus.

Die Heatpipes sind hierbei so angeordnet, dass die erste und dritte Heatpipe zu einer Seite und die zweite und vierte Heatpipe zur anderen Seite aus der Bodenplatte herausgeführt werden.
Gleich, nachdem die Heatpipes die Bodenplatte verlassen, sind diese in einem sehr engen Radius um 180° gebogen. Zudem sind die Heatpipes leicht zur Seite hin gedreht, sodass die Heatpipes versetzt zueinander durch die Aluminiumfinnen geführt werden.

Noctua hat an dieser Stelle 50 schwarz beschichtete Aluminiumfinnen verbaut, welcher eine Breite von 95 mm und eine Höhe von 34 mm haben.
Um die saubere Optik abzurunden, wurde auf einer der beiden Stirnseiten das Noctua Logo in die äußere Lamelle eingeprägt.

Mit einem Blick auf die Kühleroberseite ist zu erkennen, dass die mittleren sieben Kühlfinnen nicht in der vollen Breite ausgeführt, sondern aufgrund der hier positionierten Montageschrauben etwas schmäler ausfallen.

Bei einem seitlichen Blick auf den Kühler ist zu erkennen, dass in die Kühlfinnen zwei kleine Aussparungen eingelassen wurden, welche zur Befestigung der Lüfterklammern dienen.

Dadurch, dass Noctua hier zwei Reihen dieser kleinen Aussparungen in die Kühlfinnen eingearbeitet hat, werden beim Wechsel des mitgelieferten 14 mm flachen Lüfters auf einen normal starken und 25 mm starken Lüfter keine anderen Lüfterklammern benötigt.

Als Lüfter kommt der NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap zum Einsatz, welchen wir schon einem ausgiebigen Test unterzogen haben.

Da der NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap der chromax.black.swap Serie angehört, ist der Lüfter nicht in den von Noctua bekannten Erdtönen gehalten, sondern er wurde vollständig aus schwarzem Kunststoff gefertigt.

 

Als Rahmensystem kommt das mit dem NF-F12 von Noctua eingeführte AAO Rahmensystem zum Einsatz.

Noctuas AAO (Advandced Acoustic Optimisation) Rahmen ist so ausgelegt, dass man diesen mit Entkopplern versehen kann. Noctua liefert Noctua gleich sechs verschieden farbige Entkopplersets mit, welche aufgrund des schlanken Designs jedoch nicht auf den Lüfterrahmen aufgesteckt, sondern aufgeklebt werden.

Schaut man sich den Lüfterrahmen noch etwas genauer an, so findet man weitere Details, welche vom NF-A9x14 PWM Lüfter übernommen wurden. Eines dieser Details ist das Stepped Inlet Design.

Die abgestufte Einlaufstruktur des Stepped Inlet Designs ist eine innovative Konstruktionstechnik, welche erstmals mit Noctuas NF-F12 eingeführt wurde. Sie erleichtert den Übergang von laminarer zu turbulenter Strömung und hat eine ähnliche Wirkung wie die Dimple-Struktur eines Golfballs: In beiden Fällen wird ein besseres Flow Attachment, d. h. ein besseres Anhaften der Strömung am umströmten Volumenkörper erzielt. Durch die besser am Rahmen anliegende turbulente Strömung kann der Rotor mehr Luft ansaugen und eine höhere Förderleistung erzielen.

Zusätzlich zu dieser aerodynamischen Optimierungsfunktion reduziert das Stepped Inlet Design tonale Zulaufgeräusche, zumal der durch die Abstufung turbulent werdende Zustrom ein breitbandigeres Geräuschprofil erzeugt als laminarer Zulauf. So trägt das Stepped Inlet Design zu einer weiteren Verbesserung der akustischen Qualitäten des Lüfters bei, lässt dessen Laufgeräusch schneller im Hintergrundlärm untergehen und macht diesen angenehmer für das menschliche Ohr.

Zudem ist der Lüfterrahmen noch mit der Inner Surface Microstructures, einer Mikrostruktur im Innenbereich des Lüfterrahmens ausgestattet.
Hierbei handelt es sich um eine neuartige aerodynamische Optimierungsmaßnahme, die ebenfalls erstmals mit Noctuas NF-F12 Lüfter eingeführt wurde. An den winzigen Einkerbungen an der Innenseite des Rahmens entsteht beim Vorbeigleiten der Lüfterblätter eine turbulente Grenzschicht. Bei der Bewegung der Blattspitzen durch diese Grenzschicht kommt es zu einer deutlich reduzierten Wirbelablösung von der Saugseite der Lüfterblätter. Da saugseitige Wirbelablösungen bei Axiallüftern maßgeblich zur Gesamtschallleistung beitragen sowie signifikante Einbußen bei Druck und Luftstrom zur Folge haben können, ermöglichen Inner Surface Microstructures zugleich eine niedrigere Lärmemission und höhere Leistung. Durch die Reduktion unerwünschter, durch saugseitige Wirbelablösung bedingter Turbulenzen tragen die Inner Surface Microstructures dazu bei, dass Noctuas neueste Lüfter neue Bestmarken in Sachen Effizienz setzen können.

Der Impeller des NF-A9x14 HS-PWM chromax.black.swap ist saugseitig mit sogenannten Flow Acceleration Channels ausgestattet.

Durch die Beschleunigung des Luftstroms in den kritischen äußeren Regionen der Lüfterblätter werden saugseitige Wirbelablösungen verringert, was zu einer höheren Effizienz und einer niedrigeren turbulenzbedingten Lärmemission führt.

Der Lüfter ist mit der weiter optimierten zweiten Generation von Noctuas bewährtem SSO-Lagersystem ausgestattet. Bei SSO2 sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und Haltbarkeit führt.

Befestigt ist der Impeller an vier geradlinig zum Lüfterrahmen verlaufenden Stegen.

Die Verarbeitung des NH-L9x65 chromax.black wurde seitens Noctua sehr sauber und hochwertig ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

Montage:

Der Kühler verfügt über das von Noctua bekannte SecuFirm2 Multisockel-Montagesystem. Dieses ermöglicht eine schnelle und dennoch sehr stabile Montage mit einem hohen Anpressdruck. Im Vergleich zu manch anderen Herstellern kommt hierbei jedoch keine Multisockelbackplate zum Einsatz, wodurch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard die werksseitig montierte Backplate weitergenutzt wird.
Da Noctua an dieser Stelle das Offset-Montagesystem mitliefert, kann die Montage auf einem AM5-System auch versetzt erfolgen, sodass eine bessere Kühlleistung erzielt werden kann.

Ist die bei einem Intel Sockel benötigte Backplate montiert, kann die Backplate mit den passenden Abstandshaltern bestückt werden. Diese werden dann zusammen mit den Metallbügeln aus dem Lieferumfang auf dem Mainboard verschraubt.

Anschließend kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Der Kühler wird dann über die zwei Schrauben, welche an den Montageschienen angebracht sind, an den beiden Montageschienen befestigt. Da sich diese beiden Schrauben jedoch unterhalb des vorinstallierten Lüfters befindet, muss dieser vor der endgültigen Montage vom Kühler abgenommen werden.

 

 

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller Performance-Cores während eines 30-minütigen Prime95 Stresstests.

Kommen bei einem getesteten Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC – MX-5 🛒 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Bei den ermittelten Temperaturen handelt es sich um Messwerte, welche unter Extrembedingungen ermittelt wurden und so auch während langen Gaming-Sessions kaum erreicht werden.

Zudem ist zu beachten, dass die erreichten Temperaturen abhängig von dem genutzten System  sind und auch auf ähnlichen Systemen abweichen können. Da wir jedoch alle Kühler unter diesen Bedingungen testen, lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesen Systemen getestet haben. CPU-Wasserkühler werden in Kombination mit einem Alphacool NexXoS ST30 Full Copper 360mm Radiator getestet.

 

Testsysteme & Messergebnisse:

Um eine typische Wärmeentwicklung abbilden zu können, welche in etwa der Wärmeentwicklung der meisten Nutzer während des Spielens entspricht, setzen wir in unserem Test auf ein Mittelklasse-Gaming-System, welches aus folgenden Komponenten besteht:

Um auch Anwendern, welche auf der Suche nach einem Kühler für ein sehr leistungsstarkes System sind, einen Vergleich bieten zu können, wird jeder kompatible Kühler auch in einem Z690 System getestet, welches aus diesen Komponenten besteht:

Neben diesen beiden auf einer Intel-Plattform basierenden Testsystemen haben wir auch einen Test auf einem AM5 System durchgeführt. Dieses Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:

Mit einem Blick auf die Testergebnisse findet man den NH-L9x65 chromax.black bei allen drei Testsystemen im hinteren Bereich vor. Vergleicht man die von dem NH-L9x65 chromax.black erzielte Kühlleistung jedoch einmal mit den Kühlern, welche sich auf einem ähnlichen Leistungsniveau befinden, so wird man schnell feststellen, dass sich der NH-L9x65 chromax.black nicht nur deutlich von den noch flacheren NH-L9i bzw. NH-L9a Modellen absetzen konnte, sondern trotz seiner sehr kompakten Abmessungen und dem kleinen Lüfter kann der Kühler auch mit einem kompakten Tower-Kühler mithalten kann.

 

Fazit:

Mit dem NH-L9x65 chromax.black hat Noctua seinen 2015 eingeführten NH-L9x65 Low-Profile-Kühler kürzlich in einer schwarzen Version neu aufgelegt, welche sich an designbewusste Anwender von besonders kompakten ITX-Systemen richtet. Wie wir es schon aus unserem Test des NH-L9x65 her kennen, konnte auch der noch recht neue NH-L9x65 chromax.black trotz der kompakten Abmessungen eine gute Kühlleistung erzielen, durch welche sich der Kühler nicht nur für den Einsatz in einem Office-System eignet, sondern auch bedenkenlos in einem sehr kompakten Gaming-System eingesetzt werden kann. Gepaart mit dem komplett schwarzen Aufbau eignet sich der Kühler somit bestens für Nutzer, welche ein Gaming- oder Multimedia-System in einem ITX-Gehäuse aufbauen wollen, bei welchem es nicht nur auf eine gute und leise Kühlung, sondern auch auf eine ansprechende Optik ankommt. Dank der kompakten Abmessungen bietet einem der NH-L9x65 chromax.black an dieser Stelle nicht nur eine sehr gute Kompatibilität zu Speichern mit hohen Kühlkörpern, sondern er kann auch in fast allen ITX-Gehäusen eingesetzt werden. Preislich liegt der sehr sauber verarbeitete NH-L9x65 chromax.black Low-Profile-Kühler aktuell bei knapp 70 € 🛒, wodurch er etwa 10 € teurer als die Basis-Version des NH-L9x65 ist.

Wir danken Noctua sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Noctua - NH-L9x65 chromax.black

8.9

Kühlleistung

8.5/10

Verarbeitung

10.0/10

Montage

10.0/10

Kompatibilität

10.0/10

Lautstärke

8.5/10

Modding

7.0/10

Lieferumfang

9.0/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfache Montage
  • Dezente Optik
  • Kühlleistung
  • Entkoppelter Lüfter