Noctua – NH-D9L chromax.black – Kompakter Twin-Tower-Kühler im Test

Mit dem NH-D9L chromax.black haben wir heute die komplett schwarze Version des kompakten NH-D9L Twin-Tower-Kühlers von Noctua im Test, welcher neben der bekannten Leistung auch durch ein besonders dezentes und ansprechendes Design überzeugen möchte.

Welche Details in dem NH-D9L chromax.black stecken und wie sich der besonders kompakte Twin-Tower Kühler von Noctua in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Kühler  
Abmessungen: 110 x 95 x 95 mm (H x B x T)
Gewicht: 531 g
Material: Kupfer (Boden und Heat-Pipes)
Aluminium (Kühlrippen)
Lüfter-Kompatibilität: 92 x 92 x 25 mm
Farbe: Schwarz
Kompatibilität: Intel LGA1851, LGA1700, LGA1200, LGA1156, LGA1155, LGA1151, LGA1150
AMD AM5, AM4
Lüfter  
Modell: Noctua NF-A9 PWM chromax.black
Lager: SSO2
Max. Umdrehungsgeschw. (+/-10%): 2000 RPM
Max. Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%): 1550 RPM
Min. Umdrehungsgeschw. @ 20% PWM (+/-20%): 400 RPM
Max. Volumenstrom: 78,9 m³/h
Max. Volumenstrom mit L.N.A.: 62,6 m³/h
Max. Geräuschentwicklung: 22,8 dB(A)
Max. Geräuschentwicklung mit L.N.A.: 16,3 dB(A)
Leistungsaufnahme: 1,2 W
Betriebsspannung: 12 V
MTTF: > 150.000 h

 

Lieferumfang:

  • Schwarz beschichteter NH-D9L Kühlkörper
  • NF-A9 PWM chromax.black Premium-Lüfter
  • NA-RC7 Low-Noise-Adapter (L.N.A.)
  • NT-H1 High-End Wärmeleitpaste
  • Schwarzes SecuFirm2™ Montage-Kit
  • Schwarze Lüfterklammern für einen zweiten NF-A9 Lüfter
  • Noctua Case-Badge aus Metall

 

Design und Verarbeitung:

Der NH-D9L chromax.black wird in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Design gehalten ist. Die Verpackungsvorder- als auch Oberseite wurde neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild auch mit einer kurzen Beschreibung bedruckt.

Eine detailliertere Beschreibung ist auf der Verpackungsrückseite zu finden. Die technischen Details wurden auf der rechten Verpackungsseite abgedruckt.

Innerhalb der OVP ist das Zubehör getrennt vom Kühler untergebracht. Noctua hat dieses in einem separaten Karton untergebracht. In einem solchen befindet sich zudem auch der Kühlkörper selbst. Auf schützende Schaustoffposter kann Noctua dank des speziell gefalteten Karton verzichten.

Entnimmt man den NH-D9L chromax.black aus seiner Verpackung, so hat man einen sehr kompakten Twin-Tower-Kühler vor sich stehen, welcher schon mit einem mittig positionierten 92-mm-Lüfter bestückt ist.

Bei dem NH-D9L chromax.black handelt es um eine vollständig schwarze Version des NH-D9L Twin-Tower-Kühlers 🛒. Die beiden Kühltürme wurden auf den vier 6-mm-Heatpipes aufgebaut. Diese Kupferheatpipes sind u-förmig gebogen und wurden mit einer mattschwarzen Beschichtung versehen.
Wie wir es auch von anderen Tiwn-Tower-Kühlern her kennen, durchlaufen die vier Heatpipes die zweiteilige Bodenplatte parallel zueinander.

Im Gegensatz zu vielen großen Twin-Tower-Kühlern, welche bedingt durch ihre Abmessungen grundlegend eine schlechte Kompatibilität bieten, wurde die Bodenplatte des NH-D9L chromax.black jedoch nicht zu einer Seite hin versetzt, sondern zentriert unter den beiden Kühltürmen angeordnet.

Bedingt durch die kompakten Abmessungen bietet einem der NH-D9L chromax.black auch mit den zentrierten Aufbau eine sehr gute Kompatibilität zu Speichern mit hohen Kühlkörpern sowie dem oberen PCIe-Steckplatz.

Die Bodenplatte ist mit einer Nickelschicht versehen und verfügt an der linken und rechten Seite über eine Aufnahme für das SecuFirm2 Montagesystem.

Die Unterseite der Bodenplatte ist sehr sauber und passend zu den aktuellen CPUs leicht konvex gefertigt.

Jedem Lamellenturm stehen 35 Kühlfinnen aus Aluminium zur Verfügung. Alle Aluminiumfinnen wurden mit kleinen Nasen an den beiden Stirnseiten des jeweiligen Kühlturmes ausgestattet.

Zwischen diesen Haltenasen sind die Aluminiumfinnen an den Außenseiten des Kühlers nach unten umgeklappt, wodurch in diesem Bereich eine geschlossene Außenwand entsteht. Dies erhöht nicht nur die Stabilität, sondern wirkt sich auch positiv auf die Kühlleistung aus, indem ein Unterdruck zwischen den Lamellen entsteht, durch welchen die Luft noch schneller durch Finnen gleiten kann.

Diese nach außen abstehenden Nasen dienen als Haltepunkte für die Befestigungsklammern des mitgelieferten Lüfters sowie einem optionalen Lüfter, welcher durch den im Lieferumfang enthaltenen Klammernsatz problemlos an dem Kühler befestigt werden kann.

Auf den Stirnseiten wurden die einzelnen Aluminiumfinnen mit drei kleinen Zacken versehen, welche sich jeweils an der linken und rechten Seite der einzelnen Aluminiumfinnen befinden. Zudem wurden die einzelnen Finnen zur Mitte hin leicht verjüngt.

Die vier Kupferheatpipes wurden gut auf die Fläche der Aluminiumfinne verteilt. Hierbei wurde darauf geachtet, dass jede Heatpipe im direkten Luftstrom steht, was wiederum für eine höhere Kühlleistung sorgt.

Mit einem Blick auf die Kühleroberseite kann man nicht nur die sauber verarbeiteten Enden der Heatpipes erkennen, sondern auch ein Noctua Logo, welches in die beiden Abschlusslamellen eingeprägt wurde.

Als Lüfter kommt auf dem NH-D9L chromax.black ein NF-A9 PWM chromax.black.swap zum Einsatz, welchen wir in diesem Review schon einzeln getestet hatten.

Da der NF-A9 PWM chromax.black.swap auf dem bekannten NF-A9 PWM basiert, wurde auch dieser Lüfter mit einem quadratischen Rahmen ausgestattet, welcher jedoch nicht in den von Noctua bekannten Erdtönen gehalten ist, sondern durchgehend aus schwarzem Kunststoff gefertigt wurde.

Als Rahmensystem kommt das mit dem NF-F12 von Noctua eingeführte AAO Rahmensystem zum Einsatz.

Noctuas AAO (Advandced Acoustic Optimisation) Rahmen ist so ausgelegt, dass man diesen mit Entkopplern versehen kann. Noctua den Lüfter passend zur schwarzen Farbgebung mit schwarzen Entkopplern ausgestattet. Mittels der optional erhältlichen NA-SAVP5 Entkoppler besteht die Möglichkeit, das Design des Kühlers perfekt an das eigene System anpassen zu können.

Schaut man sich den Lüfterrahmen noch etwas genauer an, so findet man weitere Details, welche vom NF-A9 PWM übernommen wurden. Eines dieser Details ist das Stepped Inlet Design.

Die abgestufte Einlaufstruktur des Stepped Inlet Designs ist eine innovative Konstruktionstechnik, welche erstmals mit Noctuas NF-F12 eingeführt wurde. Sie erleichtert den Übergang von laminarer zu turbulenter Strömung und hat eine ähnliche Wirkung wie die Dimple-Struktur eines Golfballs: In beiden Fällen wird ein besseres Flow Attachment, d. h. ein besseres Anhaften der Strömung am umströmten Volumenkörper erzielt. Durch die besser am Rahmen anliegende turbulente Strömung kann der Rotor mehr Luft ansaugen und eine höhere Förderleistung erzielen.

Zusätzlich zu dieser aerodynamischen Optimierungsfunktion reduziert das Stepped Inlet Design tonale Zulaufgeräusche, zumal der durch die Abstufung turbulent werdende Zustrom ein breitbandigeres Geräuschprofil erzeugt als laminarer Zulauf. So trägt das Stepped Inlet Design zu einer weiteren Verbesserung der akustischen Qualitäten des Lüfters bei, lässt dessen Laufgeräusch schneller im Hintergrundlärm untergehen und macht diesen angenehmer für das menschliche Ohr.

Zudem ist der Lüfterrahmen noch mit der Inner Surface Microstructures, einer Mikrostruktur im Innenbereich des Lüfterrahmens ausgestattet.
Hierbei handelt es sich um eine neuartige aerodynamische Optimierungsmaßnahme, die ebenfalls erstmals mit Noctuas NF-F12 Lüfter eingeführt wurde. An den winzigen Einkerbungen an der Innenseite des Rahmens entsteht beim Vorbeigleiten der Lüfterblätter eine turbulente Grenzschicht. Bei der Bewegung der Blattspitzen durch diese Grenzschicht kommt es zu einer deutlich reduzierten Wirbelablösung von der Saugseite der Lüfterblätter. Da saugseitige Wirbelablösungen bei Axiallüftern maßgeblich zur Gesamtschallleistung beitragen sowie signifikante Einbußen bei Druck und Luftstrom zur Folge haben können, ermöglichen Inner Surface Microstructures zugleich eine niedrigere Lärmemission und höhere Leistung. Durch die Reduktion unerwünschter, durch saugseitige Wirbelablösung bedingter Turbulenzen tragen die Inner Surface Microstructures dazu bei, dass Noctuas neueste Lüfter neue Bestmarken in Sachen Effizienz setzen können.

Der Impeller des NF-A9 PWM chromax.black.swap ist saugseitig mit sogenannten Flow Acceleration Channels ausgestattet.

Durch die Beschleunigung des Luftstroms in den kritischen äußeren Regionen der Lüfterblätter werden saugseitige Wirbelablösungen verringert, was zu einer höheren Effizienz und einer niedrigeren turbulenzbedingten Lärmemission führt.

Der Lüfter ist mit der weiter optimierten zweiten Generation von Noctuas bewährtem SSO-Lagersystem ausgestattet. Bei SSO2 sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und Haltbarkeit führt.

Befestigt ist der Impeller an vier geradlinig zum Lüfterrrahmen verlaufenden Stegen.

Der NF-A9 PWM chromax.black.swap verfügt über ein mit einem schwarzen Gummisleeve ausgestatteten PWM-Anschlusskabel.

Die Verarbeitung des NH-D9L chromax.black sowie dem mitgelieferten Lüfter wurde seitens Noctua sehr sauber und optisch ansprechend ausgeführt.

 

Montage:

Der Kühler verfügt über das von Noctua bekannte SecuFirm2 Multisockel-Montagesystem. Dieses ermöglicht eine schnelle und dennoch sehr stabile Montage mit einem hohen Anpressdruck. Im Vergleich zu manch anderen Herstellern kommt hierbei jedoch keine Multisockelbackplate zum Einsatz, wodurch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard die werksseitig montierte Backplate weitergenutzt wird.
Da Noctua an dieser Stelle das Offset-Montagesystem mitliefert, kann die Montage auf einem AM5-System auch versetzt erfolgen, sodass eine bessere Kühlleistung erzielt werden kann.

Ist die bei einem Intel Sockel benötigte Backplate montiert, kann die Backplate mit den passenden Abstandshaltern bestückt werden. Diese werden dann zusammen mit den Metallbügeln aus dem Lieferumfang auf dem Mainboard verschraubt.

Anschließend kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Der Kühler wird dann über die zwei Schrauben, welche an den Montageschienen angebracht sind, an den beiden Montageschienen befestigt. Da sich diese beiden Schrauben jedoch unterhalb des vorinstallierten Lüfters befindet, muss dieser vor der endgültigen Montage vom Kühler abgenommen werden.

 

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller Performance-Cores während eines 30-minütigen Prime95 Stresstests.

Kommen bei einem getesteten Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC – MX-5 🛒 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Bei den ermittelten Temperaturen handelt es sich um Messwerte, welche unter Extrembedingungen ermittelt wurden und so auch während langen Gaming-Sessions kaum erreicht werden.

Zudem ist zu beachten, dass die erreichten Temperaturen abhängig von dem genutzten System  sind und auch auf ähnlichen Systemen abweichen können. Da wir jedoch alle Kühler unter diesen Bedingungen testen, lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesen Systemen getestet haben. CPU-Wasserkühler werden in Kombination mit einem Alphacool NexXoS ST30 Full Copper 360mm Radiator getestet.

 

Testsysteme & Messergebnisse:

Um eine typische Wärmeentwicklung abbilden zu können, welche in etwa der Wärmeentwicklung der meisten Nutzer während des Spielens entspricht, setzen wir in unserem Test auf ein Mittelklasse-Gaming-System, welches aus folgenden Komponenten besteht:

Um auch Anwendern, welche auf der Suche nach einem Kühler für ein sehr leistungsstarkes System sind, einen Vergleich bieten zu können, wird jeder kompatible Kühler auch in einem Z690 System getestet, welches aus diesen Komponenten besteht:

Neben diesen beiden auf einer Intel-Plattform basierenden Testsystemen haben wir auch einen Test auf einem AM5 System durchgeführt. Dieses Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:

Mit einem Blick auf die Testergebnisse ist zu erkennen, dass sich der kompakte NH-D9L chromax.black Twin-Tower-Kühler auf allen drei Testsystemen im hinteren Mittelfeld platzieren konnte. Trotz der kompakten Abmessungen eignet sich der NH-D9L chromax.black somit nicht nur für den Einsatz in einem kleinen Office- oder Multimedia-System, sondern der Kühler kann auch bedenkenlos in einem kompakten Gaming-System eingesetzt werden. Für den Fall, dass man noch etwas mehr Leistung aus dem Kompakten Kühler kitzeln will, lässt sich der Kühler mit einem zweiten Lüfter im Push-Pull-Betrieb betreiben.

 

Fazit:

Mit dem NH-D9L chromax.black hat Noctua seinen nun schon einige Jahre alten und kompakten NH-D9L Twin-Tower-Kühler in einer schwarzen Version in sein Sortiment aufgenommen, welche sich an designbewusste Anwender von kompakten Systemen richtet. Wie wir es schon aus unserem Test des NH-D9L aus dem Jahr 2014 her kennen, konnte auch der noch recht neue NH-D9L chromax.black trotz der kompakten Abmessungen eine solide Kühlleistung erzielen, mit welcher sich der Kühler nicht nur für den Einsatz in einem Office-System eignet, sondern auch eine potentere CPU unter einer dauerhaften Belastung noch gut kühlen kann. Gepaart mit dem komplett schwarzen Aufbau eignet sich der Kühler somit bestens für Nutzer, welche ein besonders kompaktes Gaming- oder Multimedia-System aufbauen wollen, bei welchem es nicht nur auf eine leise und effiziente Kühlung, sondern auch auf eine ansprechende Optik ankommt. Dank der kompakten Abmessungen bietet einem der NH-D9L chromax.black an dieser Stelle nicht nur eine sehr gute Kompatibilität zu schnellen und mit entsprechenden Kühlkörpern ausgestatteten Speichern, sondern er kann auch in vielen Micor-ATX- und ITX-Systemen eingesetzt werden, in denen ein normaler Tower-Kühler von der Höhe her nicht ins Gehäuse passt. Preislich liegt der sehr sauber verarbeitete NH-D9L chromax.black Twin-Tower-Kühler aktuell bei knapp 75 € 🛒, wodurch er etwa 15 € teurer ist, als die Basis-Version des NH-D9L.

Wir danken Noctua sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Noctua - NH-D9L chromax.black

9.1

Kühlleistung

9.5/10

Verarbeitung

10.0/10

Montage

10.0/10

Kompatibilität

10.0/10

Lautstärke

9.0/10

Modding

7.0/10

Lieferumfang

9.0/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfache Montage (inkl. Offset-Montage auf AM5)
  • Dezente Optik
  • Gute Kühlleistung
  • Entkoppelter Lüfter