Enermax – EMK5201U3 Backplane

Nachdem wir kürzlich mit der EMK3201 schon eine 3,5″ Variante der neuen Backplanes von Enermax im Test hatten, schauen wir uns heute mit der EMK5201U3 eine 5,25″ Variante an, welche mit einer besonderen Ausstattung punkten will.

Welche Details sich in der EMK5201U3 verbergen und wie sie sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Unterstützte Datenträger: 3,5″ und 2,5″ SATA I-III, SAS
  • Einbauposition: 5,25-Zoll-Einbauschacht
  • Material: ABS-Kunststoff & rostfreier Stahl
  • LED-Anzeige:
    Blau: Betrieb
    Orange: Datenzugriff
  • Hot-Swap-Unterstützung: Ja
  • Sicherheitsschloss: Ja
  • Abmessungen: 148 x 198 x 42mm
  • Gewicht: 482g
  • Betriebstemperatur: 0 – 50°C
  • Unterstützte Betriebssysteme: Windows XP/Vista/7/8; Mac OS 9/X

Lieferumfang:

  • 4x Schrauben
  • 2x SATA-Datenkabel
  • 2x Stromkabel
  • 2x Sicherheitsschlüssel
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Die EMK5201U3 Backplane wird von Enermax in einer schwarzen Verpackung geliefert, welche mit einer Umverpackung versehen ist, die in den Farben Schwarz und Rot gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurden neben einem Produktbild auch noch die wichtigsten Features abgedruckt.

Die technischen Details sowie eine kurze Beschreibung der EMK5201U3 Backplane wurde auf der Rückseite der OVP abgedruckt.

Entnimmt man die EMK5201U3 Backplane aus ihrer Verpackung, so hat man eine Backplane vor sich liegen, welche neben einer schwarzen Gehäusefront mit einem Korpus ausgestattet ist, bei dem blankes Stahlblech zum Einsatz kommt. Dies ist jedoch nicht weiter tragisch, da man das Stahlblech im verbauten Zustand nicht zu Gesicht bekommt.

Schaut man sich die verbaute Frontblende einmal etwas genauer an, so fällt einem schnell auf, dass Enermax, was die Ausstattung angeht, bei der EMK5201U3 einen anderen Weg einschlägt, als man es bei Backplanes im 5,25″-Format anderer Hersteller kennt. Wo andere Hersteller vier oder gar sechs 2,5″ Laufwerke in einer 5,25″ Backplane verbauen, findet man bei der EMK5201U3 von Enermax lediglich zwei Laufwerksschächte vor. Diese sind zudem noch in unterschiedlichen Größen ausgeführt. Die EMK5201U3 kann somit neben einer 2,5″ Festplatte auch eine 3,5″ Festplatte aufnehmen.

Die beiden Laufwerksblenden sind an ihrer Seite mit einem kleinen Hebel ausgestattet. Den Aufbau des kompletten 2,5″ Laufwerkes kennen wir weitestgehend schon von den anderen Backplanes von Enermax, welche wir kürzlich für euch getestet hatten.
Diese Laufwerksblenden verfügen an ihrer linken Seite über einen kleinen Hebel, welcher im oberen linken Bereich mit dem Enermax Logo bedruckt wurde, welches erfreulicherweise in einem sehr dezenten Schwarzton gehalten ist und zudem auch noch recht klein ausfällt. Hierdurch ist dieses auf den ersten Blick kaum zu erkennen und wirkt sich nicht negativ auf die Optik aus. Neben dem Logo ist ein kreisrundes Kunststoffelement zu finden, welches als Schloss dient. Hierzu wurde in dieses Element eine dreieckige Aussparung eingelassen, in welche der mitgelieferte Schlüssel passt. Direkt neben diesem Element wurden zudem zwei Schlosssymbole in die Kunststoffblenden eingeprägt. Diese dienen zur Orientierung, ob die Frontblende verriegelt ist oder nicht.
In das Ende des Hebels wurde ein kleiner Griff eingearbeitet, durch welchen ein leichtes Öffnen der jeweiligen Laufwerksblende ermöglicht wird.

Die Laufwerksblende des 3,5″ Laufwerkschachtes ist vom Aufbau her genauso aufgebaut, wie die des 2,5″ Laufwerkschachtes. Lediglich das Enermax Logo wurde hier direkt auf den integrierten Griff aufgedruckt.
Links neben den beiden Laufwerksblenden wurden zwei kleine Bohrungen eingelassen, hinter welchen sich die Status-LEDs befinden. Zwischen diesen beiden LEDs ist ein kleiner Schalter zu finden, über welchen die Stromzufuhr der beiden Laufwerksschächte ein und ausgeschaltet werden kann.
Neben der Besonderheit, dass in der EMK5201U3 Backplane zwei Festplatten mit verschiedenem Formfaktor verbaut werden können, wurde in der Frontblende der Backplane noch eine weitere Besonderheit eingearbeitet. Neben dem 2,5″ Laufwerksschacht sind zwei USB 3.0 Anschlüsse zu finden. Deren Anschluss wird über einen internen USB 3.0 Anschluss realisiert, welcher sich an einem fest angeschlossenen und komplett in schwarz gehaltenen Kabel befindet.
Schaut man sich die EMK5201U3 Backplane einmal von der Oberseite aus an, so ist zu erkennen, dass hier der gleiche 2,5″ Laufwerkskäfig zum Einsatz kommt, wie wir ihn schon von der EMK3201 Backplane kennen.

Der Boden dieses Laufwerkschachtes ist mit einem Gelochten, recht dünnen Stahlblech ausgestattet. Die SATA-Backplane wurde zum Schutz mit einem kleinen Metallblech zur Oberseite hin verkleidet. Die EMK5201U3 Backplane verfügt über einen SATA-Anschluss mit patentierter NSS-Technologie (Non-Scratch-SATA), welche für eine sehr hohe, maximale Lebensdauer mit bis zu 50.000 Ein- und Ausbauten von Datenträgern sorgen soll.
Schaut man sich den verbauten Anschluss in diesem Laufwerksschacht einmal etwas genauer an, so ist zu erkennen, dass hier im Gegensatz zu den 2,5″ Laufwerksschächten der EMK3102 nur SATA-Festplatten verbaut werden können.
Rechts neben dem Laufwerkskäfig ist ein Metallarm zu finden. Dieser Metallarm ist an seiner Vorderseite mit der aufklappbaren Frontblende verbunden. An seiner Hinterseite ist der Metallarm mit einem weiteren Metallarm verbunden, welcher in das Innere des Laufwerkskäfigs ragt. Durch das Öffnen der Frontblende wird somit auch der Metallarm mit bewegt, welcher mittels des an ihm angebrachten Armes dafür sorgt, dass das verbaute Laufwerk ein Stück aus dem Laufwerkkäfig herausgedrückt wird.
Blickt man einmal auf die Unterseite der Backplane, so ist dieser Mechanismus auch an der Laufwerksblende des 3,5″ Schachtes zu finden.
Im Gegensatz zum 2,5″ Laufwerkschacht kommt hier jedoch kein gelochtes, sondern ein geschlossenes Stahlblech zum Einsatz. Auch was den Anschluss angeht, gibt es hier einen kleinen Unterschied. Enermax hat in diesem Laufwerksschacht erfreulicherweise einen Anschluss verbaut, welcher auch die Montage von SAS-Festplatten gewährleistet.

Mit einem Blick auf die Rückseite der Backplane findet man hinter dem 2,5″ Laufwerkschacht eine kleine Platine vor, an welcher neben einem Kabel für die LEDs und dem Schalter an der Gehäusefront auch ein Stromkabel angeschlossen ist, welches den 3,5″ Laufwerksschacht mit Strom versorgt. Somit muss an die Backplane nur ein Stromkabel angeschlossen werden.

Auf der linken und rechten Seite wurden zwei Montagewinkel verbaut, mittels denen die Backplane in einem Gehäuse verbaut werden können. Diese sind an Gummipuffern aufgehängt, wodurch die Backplane sehr gut entkoppelt wird.

Die Verarbeitung der EMK5201U3 ist auf einem sehr hohen Niveau. Leider wurde jedoch in dem 2,5″ Laufwerksschacht keine Schnittstelle verbaut, welche eine Montage einer SAS Festplatte zulassen würde.

Montage:

Die Montage der EMK5201U3 Backplane gestaltet sich relativ simpel. Im ersten Schritt muss der gewünschte Einbauplatz vorbereitet werden. Dies geschieht, indem eine 5,25″ Laufwerksblende aus dem Gehäuse entfernt wird. Anschließend wird die Backplane in den nun frei zugänglichen Laufwerksschacht eingeschoben und mittels der mitgelieferten Schrauben verschraubt. Der Anschluss kann je nach vorhandener Hardware am Mainboard oder einem entsprechenden Raid-Controller bewerkstelligt werden. Die im Lieferumfang enthaltenen SATA-Kabel verfügen an einer Seite über eine Haltenase, wodurch sie nicht ungewollt wieder vom Anschluss abrutschen. Für den Fall, dass man keinen freien SATA-Stromanschluss an seinem Netzteil hat, legt Enermax einen Molex auf SATA-Adapter bei.

Auch wenn bei der EMK5201U3 Backplane der selbe Aufbau des 2,5″ Laufwerkschachtes zum Einsatz kommt, wie bei der EMK3201 Backplane, so liegt dem Lieferumfang nicht der dort enthaltene HDD protection film bei.
Ist die Backplane fest verschraubt, können die beiden Laufwerkblenden geöffnet und die Festplatten hineingeschoben werden. Diese müssen nicht verschraubt werden, da sie durch einen an der Frontblende befestigten Metallbügel fest an den SATA-Anschluss gepresst werden.

Durch den verwendeten Anschluss können erfreulicher Weise nicht nur SATA, sondern auch SAS Festplatten verbaut werden. Dies trifft jedoch leider nur auf das 3,5″ Laufwerk zu.

Die Montage der Festplatten kann auch im laufenden Betrieb erfolgen. Hierzu muss jedoch im Bios die AHCI-Funktion aktiviert sein, damit die Festplatten auch ohne Neustart des Systems erkannt werden.

Test:

Der eigentliche Test der Backplane besteht aus zwei Abschnitten. Der erste Abschnitt wird für die meisten Nutzer der wichtigste sein, da es in diesem Abschnitt um die Übertragungsrate geht. Jedoch sollte man im Bezug auf die Lebensdauer der Hardware auch die Temperatur nicht aus dem Auge verlieren. Aus diesem Grund werden wir uns auch dieser einmal etwas genauer annehmen.

Das Testsystem besteht aus:

  • Prozessor: i7 3930K @ 4,6GHz
  • Mainboard: Asrock Extreme11
  • Arbeitsspeicher: 32GB (4 x 8GB DDR3 1866MHz)
  • Grafikkarte: EVGY GTX Titan Hydro Copper
  • Netzteil: SS-860XP2 – Seasonic Platinum 860W
  • Systemlaufwerk: OCZ – RevoDrive 3 (240GB)
  • Testlaufwerke: OCZ Vertex450 ( 256 GB 2,5″ ), Western Digital Raptor WD1000CHTZ ( 1TB 3,5″ )

Um die maximale Übertragungsgeschwindigkeit zu ermitteln, setzten wir in diesem Test eine OCZ Vertex 450 mit 256GB ein und greifen auf das Tool CrystalDiskMark zurück.

Dadurch, dass die Daten nur durch die Backplane durchgeschliffen werden, und kein zusätzlicher Controller zum Einsatz kommt, werden hier Geschwindigkeiten erreicht, als wenn die Festplatte direkt am SATA- bzw. SAS Kabel angeschlossen wäre.

Durch den Umstand, dass die verbauten Laufwerke in einem etwas engeren Raum verbaut werden, als wenn man sie ganz normal in einem Computergehäuse verbaut, haben wir zudem auch einen Blick auf die Temperatur geworfen. Hierzu wurde eine 3,5″ Western Digital Raptor WD1000CHTZ Festplatten in dem Gehäuse verbaut. Der Temperaturunterschied zu der “normalen” Montageart betrug nach einer vollständigen Formatierung des Laufwerkes 15,4°C. Dieser Temperaturunterschied fällt auf den ersten Blick recht hoch aus. Man muss jedoch bedenken, dass es sich bei der verwendeten Festplatte um eine Festplatte handelt, welche mit 10000 RPM ans Werk geht. Es gibt jedoch auch noch schneller SAS Festplatten, welche dann entsprechend noch wärmer werden.

Fazit:

Mit der EMK5201U3 hat Enermax eine Backplane in sein Sortiment aufgenommen, welche mit einer recht besonderen Konfiguration versehen ist. Durch diese wird es möglich, zwei verschiedene Laufwerksgrößen zu verbauen. Die verwendeten Festplatten können ganz einfach auch im laufenden Betrieb eingeschoben oder wieder herausgezogen werden. Hierdurch wird z.B. ein schneller wechseln zur Datensicherung oder zum Systemwechsel ermöglicht. Durch die beiden verbauten Schlösser kann man seine kostbaren Daten zudem vor eventuellen Langfingern auf der nächsten Lanparty schützen. Man sollte hier jedoch beachten, dass alle von Enermax verwendeten Schlüssel baugleich sind. Was die Datenübertragung angeht, konnte die Backplane genauso punkten, wie sie es auch bei der Kompatibilität tut. Leider ist jedoch nur der 3,5″ Laufwerksschacht mit einem Anschluss ausgestattet, welcher die Verwendung von SAS-Festplatten ermöglicht. Mit knapp 41€ 🛒 ist die EMK5201U3 zwar nicht gerade günstig, kann dafür aber mit einer integrierten Entkopplung und zwei USB 3.0 Anschlüssen punkten.

Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Lieferumfang
  • Entkoppelte Montage
  • Datenübertragungsraten
  • USB 3.0 Frontanschlüsse

Contra

  • Keine SAS Kompatibilität bei 2,5″ Festplatten

Montage

Datentransfer

Wärmeabfuhr

Stromversorgung

Verarbeitung

Kompatibilität

Preis

Wir danken Enermax sehr für die Bereitstellung des Testmusters.