Chieftec – Scorpion GL-01B-OP

Mit dem Scorpion GL-01B-OP haben wir heute den neusten Midi-Tower von Chieftec im Test, welcher speziell für Gamer entwickelt wurde und für diese neben beleuchteten Lüftern und Echtglaselementen auch noch weitere Features bereithalten soll.

Welche Details in dem neuen Scorpion GL-01B-OP stecken und wie sich der neuste Midi-Tower von Chieftec in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 202,5 x 505 x 436 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 6,9 kg
  • Material: Stahl, Hartglas, Kunststoff
  • Farbe: Schwarz
  • Formfaktor: Mini-ITX, Micro-ATX, ATX
  • Lüfter insgesamt möglich:
    3x 120 mm (Vorderseite)
    2x 120 mm (Oberseite)
    1x 120 mm (Rückseite)
  • Davon vorinstalliert:
    3x 120 mm (Vorderseite; rote LEDs)
  • Radiator-Mountings (Verzicht auf Lüfter-Slots):
    1x 120/140/240 mm (Vorderseite)
    1x 120 mm (Rückseite)
  • Staubfilter: Boden / Deckel
  • Laufwerksschächte:
    2x 2,5-Zoll
    2x 3,5-Zoll (auch für 2,5 Zoll nutzbar)
  • Netzteil: 1x Standard ATX (optional)
  • Erweiterungsslots: 7
  • I/O-Panel:
    2x USB 3.0
    1x USB 2.0
    1x Lüftersteuerung
    1x je Audio In/Out
    Power-On/Off-Switch
    Reset-Button
    1x Farbdisplay (Vorderseite)
    3x Lüftersteuerung (Vorderseite)
  • Maximale Grafikkartenlänge: 350 mm
  • Maximale CPU-Kühler-Höhe: 160 mm
  • Maximale Länge Netzteil: 220 mm

Lieferumfang:

  • Scorpion GL-01B-OP
  • Schraubenset
  • Kabelbinder
  • Speaker
  • Anleitung (Lüftersteuerung)

Design und Verarbeitung:

Das neue Scorpion GL-01B-OP wird von Chieftec in einer neutralen Verpackung geliefert, welche auf der Vorder- als auch Rückseite neben einer Skizze auch mit den wichtigsten Features bedruckt wurde.

Innerhalb seiner OVP ist das Gehäuse durch zwei Schaumstoffpolster geschützt und übersteht somit den Transport zum Käufer auch ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das Scorpion GL-01B-OP aus seiner Verpackung, so hat man einen Midi-Tower vor sich stehen, bei dem einem gleich die beiden verbauten Echtglasscheiben auffallen.

Chieftec hat das Gehäuse nicht nur auf der linken Gehäuseseite mit einer entsprechenden Echtglasseitenwand ausgestattet, sondern auch an der Gehäusefront. Die an der Gehäusefront verbaute Echtglasscheibe ist mit einer leichten Tönung versehen und ist auf der linken und rechten Seite in ein Kunststoffelement eingefasst. Die hier verbauten Kunststoffelemente erstrecken sich wie die Glasscheibe selbst vom Gehäuseboden bis zur Gehäuseoberseite.

Die seitens Chieftec eingesetzten Echtgleichscheiben sind im Vergleich zu den Echtglasscheiben, welche man von vielen anderen Herstellern her kennt, mit einer deutlich geringeren Tönung versehen wurden, wodurch man auch ohne eine im Gehäuseinneren eingeschaltete Beleuchtung schon die drei hinter der Gehäusefront verbauten 120-mm-Lüfter erkennen kann.
Im oberen Bereich der Gehäusefront ist zudem noch ein kleines Display zu erkennen.

Bei dem hier verbauten Display handelt es sich um die Anzeige der integrierten Lüftersteuerung, welche über die drei darunterliegenden Tasten gesteuert wird.

Schaltet man das System ein, so wird einem hier nicht nur die im Gehäuse herrschende Temperatur angezeigt, sondern auch die aktuelle Uhrzeit. Auf Wunsch kann einem anstelle der aktuellen Uhrzeit auch die Bootzeit sowie ein Timer angezeigt werden.

Da die Gehäusefront bis auf die für die Lüftersteuerung eingelassenen Tasten vollkommen geschlossen ist, wurde das I/O-Panel in die Gehäuseoberseite eingearbeitet.

Neben den obligatorischen Audioanschlüssen sowie dem Reset- und Powerschalter wurden in das I/O-Panel auch ein USB 2.0 sowie zwei USB 3.0 Anschlüsse integriert.
Hinter dem I/O-Panel wurde ein großer Staubfilter auf dem Gehäusedeckel verbaut.

Befestigt ist der feinmaschige Staubfilter mittels eines Magnetbandes, wodurch er zur Reinigung und zur Lüftermontage ganz einfach vom Gehäuse abgenommen werden kann.

Unterhalb des aufgesetzten Staubfilter wurde ein großmaschiges Wabengitter in den Gehäusedecken eingelassen, hinter welchem man zwei 120-mm-Lüfter verbauen kann.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man im oberen Bereich neben dem Ausschnitt für das I/O-Shield einen Luftauslass vor, welcher in Form eines Wabengitters realisiert wurde. Wie wir es von dem Luftauslass an der Gehäuseoberseite kennen, kann auch an dieser Stelle ein 120-mm-Lüfter verbaut werden. Unterhalb dieses Luftauslasses hat Chieftec zwei vorgestanzte Schlauchdurchführungen eingearbeitet. Im weiteren Verlauf sind sieben geschlitzte Slotblenden zu finden.

Neben den Slotblenden wurde ein weiteres Wabengitter in die Gehäuserückseite integriert, welches sich über die gesamte Höhe der sieben Slotblenden erstreckt und als passiver Luftauslass dient.
Der Einbauplatz für ein ATX-Netzteil befindet sich am Gehäuseboden und ist mit acht Montagebohrungen ausgestattet, wodurch das gewünschte Netzteil in zwei Richtungen montiert werden kann.

Mit einem Blick auf die Gehäuseunterseite findet man im vorderen und hinteren Bereich jeweils einen abnehmbaren Staubfilter vor. Im Vergleich zu vielen anderen Gehäusen am Markt befindet sich somit in der Gehäuseunterseite nicht nur ein Lufteinlass für das eingesetzte Netzteil, sondern auch im Bereich der 3,5“-Festplatten.

Einen sicheren Stand erhält das Gehäuse durch vier runde Kunststofffüße, welche zur Entkopplung mit einer Moosgummibeschichtung versehen wurden.

Die rechte Seitenwand wurde wie der Gehäusekorpus selbst aus schwarz lackiertem Stahlblech gefertigt. Bei der linken Gehäusewand setzt Chieftec wie auch bei der Gehäusefront auf eine leicht getönte Seitenscheibe aus gehärtetem Echtglas.

Blick ins Innere

Auch wenn man durch die verbauten Echtglasseitenscheiben schon einen kleinen Blick in das Gehäuseinnere werfen kann, kann man alle Details erst dann erkennen, wenn man die beiden Seitenwände vom Gehäuse abnimmt.

Wo einem bei der Demontage der Echtglasseitenscheibe keine Besonderheiten auffallen werden, wird einem bei der Demontage der rechten Seitenwand auffallen, dass diese an der unteren Kante nur im vorderen Bereich eingehängt wird, weswegen sie ohne eingedrehte Rändelschrauben nicht richtig fest am Gehäuse sitzt.

Wirft man einmal einen Blick in das Gehäuseinnere, so findet man einen sehr aufgeräumten Innenraum vor, welcher im unteren Bereich mit einem Netzteiltunnel ausgestattet wurde.

Im direkten Vergleich zu vielen anderen Gehäusen, welche über einen solchen Aufbau verfügen, hat Chieftec den eingesetzten Netzteiltunnel nicht mit einem komplett geschlossenen Aufbau versehen, sondern man hat dessen Oberseite im vorderen Drittel mit quadratischen Aussparungen versehen. Durch diesen Aufbau kann ein gewisser Luftaustausch zwischen den beiden Klimazonen erfolgen. Hinter diesen Aussparungen wurde zudem eine gummierte Kabeldurchführung eingearbeitet.

Mit einem Blick auf den Mainboardschlitten findet man fünf weitere Kabeldurchführungen vor. Dadurch, dass der Mainboardschlitten im vorderen Bereich etwas in das Gehäuseinnere hineingezogen ist und zwei der fünf Kabeldurchführungen sich genau in dem hierdurch entstandenen Knick befinden, wurden nur drei der im Mainboardschlitten eingearbeiteten Kabeldurchführungen mit einer Gummierung versehen.

Neben diesen Kabeldurchführungen wurde auch noch eine große Aussparung in den Mainboardschlitten eingelassen, durch welchen eine Kühlermontage auch bei einem schon montierten Mainboard möglich ist.

Direkt hinter der Gehäusefront wurden drei 120-mm-Lüfter verbaut, welche über einen zweiteiligen Aufbau verfügen.

Wo die Lüfter auf der zur Gehäuseinnenseite hingerichteten Seite über einen schwarzen Lüfterrahmen verfügen, wurde der Lüfterrahmen auf der gegenüberliegenden Seite mit einem leicht transparenten Aufbau versehen. Durch diesen Aufbau ist eine Beleuchtung der Lüfter möglich, welche durch die gläserne Gehäusefront für einen schicken Effekt sorgt.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Mainboardschlittens findet man direkt hinter der Gehäusefront zwei Kunststoffrahmen vor, welche die werkzeuglose Montage von jeweils einer 2,5“-Festplatte ermöglichen.

Diese Kunststoffrahmen können hierzu ganz einfach aus ihrer Verankerung gelöst und vom Mainboardschlitten abgenommen werden.

Im Netzteiltunnel befinden sich hinter der Gehäusefront zwei weitere Festplattenrahmen, welche die Montage von jeweils einer 2,5“- bzw. 3,5“-Festplatte ermöglichen.

Wo man 2,5“-Festplatten an dieser Stelle mittels normaler Schrauben befestigen muss, kann man 3,5“-Festplatten in diesen Rahmen zwar werkzeuglos, jedoch nicht entkoppelt montieren.

Im hinteren Bereich des Netzteiltunnels befindet sich der Montageplatz für ein ATX-Netzteil. Der Montageplatz wurde zwar mit acht Montagebohrungen ausgestattet, wodurch das gewünschte Netzteil in zwei verschiedenen Richtungen montiert werden kann, jedoch wurden weder am Gehäuseboden noch an der Gehäuserückseite Entkoppler verbaut.

Die Verarbeitung der im Scorpion GL-01B-OP verbauten Komponenten wurde sauber ausgeführt. Leider hat Chieftec jedoch Features, wie z.B. eine durchgehende Entkopplung, komplett außen vor gelassen.

Montage:

Den ersten Arbeitsschritt kann man sich bei der Hardwaremontage sparen, denn Chieftec hat die zur Mainboardmontage notwendigen Abstandshalter schon in den Mainboardschlitten eingedreht. Somit kann das Mainboard ohne weitere Vorbereitungen montieren. Durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung kann die Montage des gewünschten CPU-Kühlers auch im Nachhinein durchgeführt werden. Was den verwendeten Kühler angeht, bekommt man ein Platzangebot von 160 mm geboten, wodurch man aufgrund der Tatsache, dass eine Vielzahl der aktuellen Tower-Kühler knapp über 160 mm hoch sind, bei der Wahl des gewünschten Kühlers etwas eingeschränkt wird.
Die Montage einer internen Wasserkühlung ist auf Wunsch problemlos möglich. Für den Fall, dass man eine interne Wasserkühlung verbauen möchte, bekommt man in dem Gehäuse zwei 240 mm sowie einen 120-mm-Radiator unter. Durch die vorgestanzten Schlauchdurchführungen kann man sein System auch mit wenigen Handgriffen um eine externe Wasserkühlung erweitert. Leider befinden sich im Lieferumfang keine Gummidurchführungen, durch welche man die verwendeten Schläuche vor Beschädigungen schützen könnte.
Die eingesetzten Erweiterungskarten dürfen bis zu 350 mm lang sein. Dank der verwendeten Rändelschrauben kann man diese werkzeuglos montieren.
Die Montage von zwei 3,5“-Festplatten ist im vorderen Bereich des Netzteiltunnels möglich. Diese können zwar werkzeuglos, jedoch nicht entkoppelt werden. Eine Montage von 2,5“-Festplatten ist an dieser Stelle ebenfalls möglich. Hierbei muss man jedoch auf herkömmliche Schrauben zurückgreifen. In den beiden Montagerahmen, welche oberhalb des Netzteiltunnels an der Rückseite des Mainboardschlittens angebracht wurden, kann man jeweils eine weitere 2,5“-Festplatte verbauen.

Um ein Aufgeräumtes Gehäuseinnere zu erzielen, muss man sich beim Verlegen der Kabel etwas Mühe geben, denn das Platzangebot auf der Rückseite des Mainboardschlittens ist recht begrenzt.
Im Bereich des Netzteiles sollte man nicht zu viele Kabel verstauen, denn durch die nicht vollständig eingeklinkten Seitenwand kann sich diese hierdurch an der unteren Kante leicht nach außen wölben. Hat man sich für ein ordentliches Kabelmanagement Zeit genommen, so kann man aus dem neuen Scorpion GL-01B-OP einen schicken Casemod kreieren, bei dem man nicht nur durch die leicht transparente Seitenwand einen Einblick ins Gehäuseinnere erhält, sondern auch durch die leicht transparente Gehäusefront. Leider wurden die seitens Chieftec verbauten Lüfter jedoch nicht als RGB-Lüfter ausgeführt.

Fazit:

Mit dem Scorpion GL-01B-OP hat Chieftec seine Modellpalette um ein schickes Gehäuse erweitert, welches sich durch das angewandte Design in Kombination mit dem gewählten Aufbau vor allem für Gamer eignet. Diese dürfen sich nicht nur über drei vorinstallierte, rot beleuchtete Lüfter freuen, sondern auch über einen sauber strukturierten Innenraum. Eingeschränkt werden potenzielle Käufer jedoch dann etwas, wenn man im Gehäuseinneren einen mächtigen Kühler bzw. einen mächtigen Radiator verbauen möchte. Wo man im Bereich des eingesetzten Kühlers noch den ein oder anderen passenden Tower-Kühler findet, kann man aufgrund des bis zu Gehäusefront geführten Netzteiltunnel keinen großen 360-mm-Radiator verbauen. Dafür bietet einem das Scorpion GL-01B-OP jedoch die Möglichkeit, eine externe Wasserkühlung zu verbauen. Dank der integrierten Lüftersteuerung kann man zwei Lüfter abhängig von der Gehäusetemperatur steuern lassen. Die Hardwaremontage geht dank der verwendeten Festplattenrahmen sowie der eingesetzten Rändelschrauben fast vollständig werkzeuglos vonstatten. Dank der verbauten Echtglaselemente lädt einen das Scorpion GL-01B-OP gerade dazu ein, beleuchtete Komponenten im Gehäuse zu verbauen. Leider verfolgt Chieftec bei den beleuchteten Lüftern jedoch nicht dem aktuellen Trend und setzt somit auf eine einfarbige Beleuchtung. Preislich liegt das neue Scorpion GL-01B-OP aktuell bei knapp 80€ 🛒.

Wir danken CHIEFTEC für die Bereitstellung des Testmusters.

Chieftec - Scorpion GL-01B-OP

7.9

Verarbeitung

8.0/10

Kompatibilität

8.0/10

Kühlmöglichkeiten

7.0/10

Ausstattung

7.0/10

Lieferumfang

8.0/10

Modding

8.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Ansprechendes Design
  • Verarbeitung
  • Zwei getrennte Klimazonen
  • Integrierte Lüftersteuerung
  • Durchweg werkzeuglose Montage

Contra

  • Keine entkoppelte Festplatten bzw. Netzteilmontage
  • Kühlmöglichkeiten etwas eingeschränkt