be quiet! – Dark Rock Pro 5 Twin-Tower-Kühler im Test

Mit dem Dark Rock Pro 5 haben wir heute passend zur ersten Verfügbarkeit die neuste Version des mächtigen Twin-Tower-Kühlers von be quiet! im Test, welche neben einem dezenten und schicken Design auch durch eine sehr hohe Kühlleistung überzeugen möchte.

Wie sich die 5. Generation des bekannten Dark Rock Pro in unserem Test geschlagen hat und welche Details sich in dem mächtigen Twin-Tower-Kühler von be quiet! stecken, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Abmessungen (inkl. Lüfter): 145 x 166 x 168 mm (L x B x H)
Gewicht: 1292 g
Material: Aluminium (Kühlfinnen), Kupfer (Bodenplatte, Heatpipes)
TDP: 270 Watt
Geräuschlevel Performance Mode @ 50 / 75 / 100 % RPM: 15,1 / 25,9 / 32,3 dB(A)
Geräuschlevel Quiet Mode @ 50 / 75 / 100 % RPM: 8,9 / 16,3 / 23,3 dB(A)
Heatpipes: 7 x 6 mm
Kompatibilität: Intel: 1700 / 1200 / 1150 / 1151 / 1155
AMD: AM5 / AM4
Lüfter: 120 x 120 x 25 mm (Front)
135 x 135 x 25 mm (Mitte)
Lüftergeschwindigkeit Performance Mode: 2000 RPM (Front)
1700 RPM (Mitte)
Lüftergeschwindigkeit Quiet Mode: 1500 RPM (Front)
1300 RPM (Mitte)
Stromaufnahme: 0,20 A (Front)
0,28 A (Mitte)
Anschluss: 4-PIN-PWM
MTBF: 300.000 Stunden

 

Lieferumfang:

  • Dark Rock Pro 5
  • 120 mm Lüfter
  • 135 mm Lüfter
  • Montagematerial Intel / AMD
  • Schraubenschlüssel
  • Montageanleitung

 

Design und Verarbeitung:

Der Dark Rock Pro 5 wird von be quiet! in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Die Vorderseite wurde neben der Modellbezeichnung auch mit einem Produktbild des enthaltenen Kühlers bedruckt. Eine Auflistung der technischen Details findet man auf der linken Verpackungsseite.

Die Verpackungsrückseite wurde neben einer kurzen Beschreibung auch mit zwei Detailbildern bedruckt.

Entnimmt man den Dark Rock Pro 5 aus seiner Verpackung, so hat man einen mächtigen Twin-Tower-Kühler vor sich stehen, welcher in einem vollständig schwarzen Design gehalten ist und im direkten Vergleich zum Vorgängermodell deutlich schlichter ausfällt.

Dieses schlichtere Design erhält der Kühler vor allem durch die auf die beiden Lamellentürme aufgesetzte Abschlussblende. Die schwarze Aluminiumblende wurde mit einer mittig eingearbeiteten Erhöhung versehen, auf welche ein silber glänzendes be quiet! Logo aufgebracht wurde. Links und rechts von diesem erhöhten Bereich wurde die Abschlussblende mit einem feinen und farblich passend zum Kühler lackierten Mesh-Gitter ausgestattet.

Die eingesetzte Blende lässt sich durch die gewählte Montageart, welche mittels vier kleiner Magnete realisiert wurde, zwar in zwei Richtungen montieren, eine Möglichkeit, das be quiet! Logo bei einer nur um 90 ° gedrehten Kühlermontage richtig auszurichten, gibt es jedoch leider nicht.

Um die Abschlussblende auf den beiden Lamellenblöcken montieren zu können, hat be quiet! einen Montagerahmen auf den Kühler aufgesteckt.

Dieser Montagerahmen dient jedoch nicht nur zur Montage der Abschlussblende, sondern der Rahmen dient auch zugleich als Halter für den in der Kühlermitte eingesetzten 135 mm großen Silent Wings 4 Lüfter.

Schaut man sich den Montagerahmen einmal etwas genauer an, so wird man im Bereich der Lüfteraufnahme einen kleinen Schalter vorfinden, über welchen sich die Maximaldrehzahl der eingesetzten Lüfter begrenzen lässt.

Nimmt man neben der Abschlussblende auch den Montagerahmen vom Kühler ab, so hat man einen freien Blick auf die beiden Kühltürme sowie die aus den obersten Kühlfinnen herausstehenden Enden der 6-mm-Heatpipes. Neben den Enden der sieben Heatpipes ragen aus jedem Lamellenturm auch noch zwei Kunststoffelemente heraus, auf welche der Montagerahmen aufgesteckt wird.

Betrachtet man die beiden Kühleraußenseiten einmal etwas genauer, so werden einem als ersten die unteren acht Kühlfinnen des vorderen Lamellenblocks auffallen, welche für eine bessere Kompatibilität zu Speichern mit hohen Kühlkörpern erzielt werden. Alle weiteren Kühlfinnen wurden mit kleinen Vertiefungen ausgestattet, an denen sich die Lüfterklammern für den mitgelieferten 120-mm-Lüfter befestigen lassen.

Schaut man sich die auf den ersten Blick fast symmetrisch wirkenden Lamellentürme einmal etwas genauer an, so werden einem neben den 8 verkürzt ausgeführten Kühlfinnen am vorderen Lamellenblock noch weitere Details auffallen.

Mit einem Blick auf den vorderen Lamellenturm ist zu erkennen, dass die in der vollen Tiefe ausgeführten Lamellen über einen abgestuften Aufbau verfügen, durch welchen in der Kühlermitte eine Vorkammer geschaffen wurde. Dieser spezielle Aufbau sorgt dafür, dass auch den sonst “tote” Bereich hinter der Lüfternarbe mit Luft durchströmt wird.

Wo die beiden Lamellentürme zur Kühlermitte hin mit einer deutlich kleineren Vertiefung ausgestattet wurden, wurden die Kühlfinnen des 2. Lamellenblocks im Bereich des Luftaustritts mit einem abgestuften Aufbau versehen.

Die beiden Lamellentürme sind auf sieben passend zum Design schwarz beschichtete 6-mm-Kupferheatpipes aufgesteckt. Wie wir es schon vom Vorgängermodell her kennen, sind die Heatpipes symmetrisch auf die Fläche der beiden Lamellentürme aufgeteilt. Die zweiteilige Bodenplatte wird von Heatpipes u-förmig gebogen durchlaufen.

Die vernickelte Unterseite der Kupferbodenplatte unseres Testmusters wurde sehr sauber und ohne jegliche Riefen verarbeitet.

Die Oberseite der Bodenplatte dient zugleich als Montageträger und wurde aus diesem Grund schon mit den benötigten Montageschrauben ausgestattet. Um einen Hotspot direkt über der Bodenplatte zu vermeiden, wurde die Bodenplatte zwischen den Montagepunkten zudem noch mit kleinen Kühlfinnen ausgestattet.

Als Lüfter kommen auf dem Dark Rock Pro 5 gleich zwei Lüfter aus der SilentWings 4 Serie zum Einsatz. Da sich im Lieferumfang kein zusätzliches Paar Lüfterklammern befindet, kann man den Kühler im Vergleich zum Vorgängermodell jedoch leider nicht mehr mit einem dritten Lüfter ausstatten.

Auf der Vorderseite des Kühlers kommt ein 120 mm großer Silent Wings 4 Lüfter zum Einsatz. Der Lüfter verfügt über einen eckigen Lüfterrahmen, welcher im Gegensatz zu den einzeln erhältlichen Silent Wings 4 Modellen nicht über auswechselbare Montageelemente verfügt.

Die fest mit dem Lüfterrahmen verbundenen Montagepunkte verfügen jedoch über die von den normalen Silent Wing 4 Lüfter bekannten Anti-Vibrations-Befestigungspunkte. Zudem wurden die Lüfter auch mit der gummierten Kante am Lufteinlass ausgestattet, wodurch die komplette Auflagefläche, welche den Lamellenblock berührt, entkoppelt ist.

Der verbaute Impeller verfügt über neun lang gezogene und bis auf einen Millimeter an den Lüfterrahmen herangeführte Lüfterblätter, welche an ihrer Ober- und Unterseite eine geriffelte Oberfläche aufweisen. Dieses luftstromoptimierte Lüfterblatt-Design reduziert die geräuschverursachenden Luftturbulenzen.

Befestigt ist der Impeller an vier Stegen, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Bei dem 2. Lüfter, welcher in der Kühlermitte montiert ist, handelt es sich wie schon kurz angesprochen um einen 135 mm großen Silent Wings 4 Lüfter, welcher mit dem Montagerahmen für die Abschlussblende verschraubt ist und somit einfach nach oben herausgezogen werden kann.

Um diese Montagemöglichkeit zu schaffen, musste be quiet! den Lüfter mit einem speziell designten Lüfterrahmen ausstatten, welcher im Gegensatz zu den sonst an Silent Wings 4 Lüftern eingesetzten Lüfterrahmen nicht nur geradliniger ausfällt, sondern auch deutlich geschlossener.

Der Impeller des 135 mm großen Silent Wings 4 Lüfter ist zwar nur mit sieben Lüfterblättern ausgestattet,

verfügt dafür jedoch über eine deutlich kleinere Lüfternarbe. Hierdurch wurde es möglich, die Lüfterblätter länger auszuführen und die Leistung auch mit einer geringeren Anzahl an Lüfterblättern zu steigern.
Wie wir es vom kleineren Modell her kennen, ist auch der Impeller des 135 mm großen Silint Wings 4 Lüfter an vier Stegen befestigt, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Um beide Lüfter über einen Anschluss und somit über den unter dem Top-Cover verbauten Schalter steuern zu können, wurde der 135 mm große Lüfter mit einem Y-Kabel ausgestattet, an welchem sich der frontseitig verbaute 120-mm-Lüfter anschließen lässt.

Die Verarbeitung des Dark Rock Pro 5 wurde hochwertig und zudem auch optisch ansprechend ausgeführt.

 

Montage:

Damit man den mächtigen Kühler im weiteren Montageverlauf problemlos mit den Montageträgern verschrauben kann, sollte man im ersten Schritt den mittleren Lüfter vom Kühler abnehmen.

Zur Montage auf einem Intel-Sockel liegt dem Lieferumfang eine entsprechende Backplate bei. Soll der Kühler auf einer AMD-CPU verbaut werden, so wird der Kühler an der Backplate befestigt, welche schon vom Mainboardhersteller vormontiert ist.
Wie ihr es aus unseren vergangenen Tests her kennt, beschreiben wir die Montage auch in diesem Kühler anhand eines Intel-Sockels. AMD Nutzer können somit einfach den Montageschritt der Backplate überspringen.

Die mitgelieferte Backplate wird von der Mainboardrückseite aus mit vier Gewindebolzen bestückt. Über diese werden auf der Vorderseite des Mainboards Abstandshalter geschraubt. Auf die gerade angebrachten Abstandshalter werden dann wiederum die Montageschienen gelegt und befestigt.
Im Anschluss kann der Kühler auf die zuvor mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und verschraubt werden. Im Anschluss kann man den mittleren Lüfter wieder auf den Kühler aufstecken und die magnetisch fixierte Abschlussblende verbauen.

Wo der mittlere Lüfter einfach nur auf den Kühler aufgesteckt wird, wird der vordere Lüfter mit zwei Lüfterklammern befestigt. Weitere Klammern, mittels welchen man einen dritten Lüfter montieren könnte, befinden sich leider nicht im Lieferumfang.

 

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21 °C (zu Beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller Performance-Cores während eines 30-minütigen Prime95 Stresstests.

Kommen bei einem getesteten Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC – MX-5 🛒 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Bei den ermittelten Temperaturen handelt es sich um Messwerte, welche unter Extrembedingungen ermittelt wurden und so auch während langen Gaming-Sessions kaum erreicht werden.

Zudem ist zu beachten, dass die erreichten Temperaturen abhängig von dem genutzten System  sind und auch auf ähnlichen Systemen abweichen können. Da wir jedoch alle Kühler unter diesen Bedingungen testen, lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesen Systemen getestet haben. CPU-Wasserkühler werden in Kombination mit einem Alphacool NexXoS ST30 Full Copper 360mm Radiator getestet.

 

Testsysteme & Messergebnisse:

Um eine typische Wärmeentwicklung abbilden zu können, welche in etwa der Wärmeentwicklung der meisten Nutzer während des Spielens entspricht, setzen wir in unserem Test auf ein Mittelklasse-Gaming-System, welches aus folgenden Komponenten besteht:

 

Um auch Anwendern, welche auf der Suche nach einem Kühler für ein sehr leistungsstarkes System sind, einen Vergleich bieten zu können, wird jeder kompatible Kühler auch in einem Z690 System getestet, welches aus diesen Komponenten besteht:

 

Neben diesen beiden auf einer Intel-Plattform basierenden Testsystemen haben wir auch einen Test auf einem AM5 System durchgeführt. Dieses Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:

Mit einem Blick auf die erzielten Testergebnisse wird man schnell feststellen, dass der neue Dark Rock Pro 5 in unserem Test eine sehr gute Kühlleistung erzielen konnte. Lässt man einmal die im Testfeld befindlichen Wasserkühlungen außen vor, so musste sich der Dark Rock Pro 5 im direkten Duell mit den anderen von uns auf diesen Systemen getesteten Luftkühlern lediglich vor dem ebenfalls neu vorgestellten Dark Rock Elite kapitulieren. Auch wenn der Kühler die gebotene Kühlleistung schon bei einer angenehmen Geräuschkulisse erzielen kann, wird einem über den verbauten Schalter eine einfache Möglichkeit zur Reduzierung der Maximaldrehzahl geboten. Zwar wird hierdurch auch die Kühlleistung reduziert, der Kühler kann in diesem Betriebsmodus aber dennoch als überaus leiser Kühler auf einer schnellen CPU eingesetzt werden.

 

Fazit:

Mit dem Dark Rock Pro 5 hat be quiet! seinen High-End-CPU-Kühler nach knapp fünf Jahren mit einigen überarbeiten Details neu aufgelegt. Den Anfang machen hierbei die beiden aktualisierten Silent Wings 4 Lüfter, welche neben einer gesteigerten Leistung auch mit einer noch besseren Laufruhe überzeugen können. In Kombination mit der nun integrierten und gut versteckten Lüftersteuerung kann man mit einem einfachen Handgriff die Maximaldrehzahl begrenzen und den Kühler somit in ein wahres Silent-Wunder verwandeln. Neben den überarbeiteten Lüftern wurde der Kühler auch mit einem moderneren Design versehen, welches sich durch seine Schlichtheit sehr gut in einen dezenten aber dennoch schicken Gaming-PC integrieren lässt. Neben abgerundeten Lamellenkanten, welche dem Kühler schon ein deutlich moderneres Design verpassen, hat be quiet! den Dark Rock Pro 5 hierzu auch mit einem abnehmbaren Topcover ausgestattet. Dieses lässt sich durch die verbauten Magnete zwar sehr einfach um 180 ° gedreht montieren, jedoch gibt es trotz dieser Anpassbarkeit leider keine Möglichkeit, das auf der Blende befindliche Logo so auszurichten, dass es bei einem um 90 ° gedreht montierten Kühler richtig ausgerichtet ist. Dank der beiden starken und zugleich laufruhigen Lüfter, welche mit einem mächtigen Twin-Tower-Aufbau kombiniert wurden, erzielt der Dark Rock Pro 5 eine sehr gute Kühlleistung bei einer zugleich geringen Geräuschkulisse. Preislich liegt der sehr sauber verarbeitete und dezent designte Twin-Tower-Kühler zur Markteinführung bei 99,90 € 🛒.

Wir danken be quiet! sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

be quiet! - Dark Rock Pro 5

9.2

Kühlleistung

10.0/10

Verarbeitung

9.5/10

Montage

9.5/10

Kompatibilität

9.5/10

Lautstärke

9.5/10

Modding

7.0/10

Lieferumfang

9.5/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Kompatibilität
  • Design
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr gute Kühlleistung
  • Entkoppelte Lüftermontage

Contra

  • be quiet! Logo nicht in jeder Richtung ausrichtbar
  • Kein 3. Lüfter montierbar