CHIEFTEC – CMR-3141SAS – SAS-Backplane

Mit der CMR-3141SAS haben wir heute die neuste SAS-Backplane aus dem Hause CHIEFTEC im Test, welche bis zu vier SATA- oder SAS-Festplatten aufnimmt und somit nicht nur als gute Grundlage zum Aufbau einer Workstation dient, sondern auch als Backplane für ein eigenes NAS dienen kann.

Welche Funktionen die CMR-3141SAS Backplane bietet und wie sie sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Schnittstelle (HDD/SSD): SATA/SAS I/II/III
  • Dimension (TxBxH): 217mm x 146mm x 126mm
  • Gewicht: 2,407 kg
  • Formfaktor: 3x 5,25″ Einschübe für 4 HDDs/SSDs ( 3,5″/2,5″ )
  • Lüfter: 870mm Lüfter
  • Stromversorgung: 2 x Molex
  • Datenanschlüsse (extern): 4 x SATA
  • Unterstützte Raid-Level: Kein Raid Controller im Gerät
  • Status LEDs:
    Lüfterausfall-LED
    Überhitzungs-LED
    Datentransfer

Lieferumfang:

  • CMR-3141SAS Backplane
  • 4 x SATA Kabel (60cm)
  • Schraubensatz
  • Kurzanleitung (engl.)

Design und Verarbeitung:

Die neue CMR-3141SAS SAS Backplane wird von CHIEFTEC in einer weißen Verpackung geliefert, welche auf allen Seiten neben der Modellbezeichnung und dem CHIEFTEC Logo auch mit einem Produktbild bedruckt wurde.

Auf der Verpackungsrückseite sind neben dem Lieferumfang die wichtigsten Features sowie die Spezifikationen abgedruckt worden.

Entnimmt man die CMR-3141SAS SAS-Backplane aus ihrer Verpackung, so hat man eine Backplane vor sich liegen, welche die Größe von drei 5,25″-Laufwerken hat und aus schwarz lackiertem Stahlblech wurde.

An der Vorderseite wurde eine schwarze Kunststofffront angebracht, welche auf der rechten Seite über einen Lufteinlass verfügt. Rund um den hier eingearbeiteten Lufteinlass herum wurden mehrere Status-LEDs untergebracht.

Auf der rechten Seite des geschlitzten Lufteinlasses sind vier Status-LEDs zu finden, welche einen über eine zu hohe Temperatur, einen Lüfterausfall, den Power-Status sowie einen Alarm informiert. Zwischen den vier Hot-Swap-Rahmen und dem Lufteinlass sind weitere Status LEDs zu finden. An dieser Stelle ist jedem Laufwerksschacht je eine Power-LED und eine Aktivitäts-LED zugeordnet.

Die verbauten Hot-Swap-Rahmen sind zur Verriegelung jeweils mit einem kreisrunden Element ausgestattet, in welches mittig eine dreieckige Vertiefung eingearbeitet wurde. In diese Vertiefung können die mitgelieferten Schlüssel eingesteckt werden, wodurch man die Laufwerksschächte auch fest verschließen und so einen unbefugten Zugriff auf die verbauten Festplatten verhindern kann. Um zu erkennen, ob der jeweilige Schacht abgeschlossen ist oder nicht, befindet sich neben dem Verschluss das Symbol eines geschlossenen und geöffneten Schlosses. In den Verschluss selbst wurde direkt neben dem für den Schlüssel eingearbeiteten Dreieck ein kleiner Punkt eingelassen, welcher einen auf die aktuelle Stellung des Verschlusses hinweist.

Die vier Hot-Swap-Rahmen können getrennt voneinander aus der Backplane entnommen werden.
Diese verfügen über einen robusten Montageträger, an welchem jeweils eine 3,5″- oder eine 2,5″Festplatte verbaut werden kann.

Dank des aus Metall gefertigten Montageträgers wird nicht nur eine stabile Montage garantiert, sondern auch die passive Kühlleistung gesteigert.
Im Inneren setzt CHIEFTEC auf eine SAS-Backplane, welche so ausgelegt ist, dass sie einen Festplattentausch im laufenden Betrieb gestattet.

In die beiden Außenseiten des wurde neben den Montagebohrungen jeweils zwei Vertiefungen eingelassen, welche zur Montage in vielen Gehäusen benötigt werden. Dies liegt daran, das viele Gehäuse über kleine Winkel in den 5,25″ Schächten Verfügen, auf welchen die Laufwerke eigentlich etwas aufliegen.

Die Gehäuserückseite ist wie auch die beiden Außenseiten aus schwarzem Stahlblech gefertigt. Mittig wurde ein 80-mm-Lüfter verbaut, welcher frische Luft durch die Gehäusefront ansaugt und so für eine gute Kühlung der verbauten Festplatten sorgen soll. Rechts neben dem verbauten Lüfter findet man vier SATA-Anschlüsse vor, über welche die Backplane mittels eines entsprechenden Adapterkabels auch problemlos an einem SAS-Controller angeschlossen werden kann. Neben diesen sind zwei Molex-Anschlüsse zu erkennen, über welche die Stromversorgung hergestellt wird. SATA-Stromanschlüsse hätten uns an dieser Stelle besser gefallen, da die Anzahl der verfügbaren Molex-Anschlüsse an aktuellen Netzteilen immer geringer wird.

Links neben dem Lüfter sind mehrere Pfostenstecker zu finden. Die oberen Pfostenstecker dienen zum Anschluss eines Adapterkabels, über welches die Aktivitäts-LEDs angesteuert werden.

Der Anschluss dieses Kabels kann jedoch nur an kompatible Raidcontroller erfolgen, wodurch die LEDs bei einem Anschluss der SATA-Anschlüsse an ein Mainboard nicht aktiv sind. Über die weiteren Pfostenstecker kann die Alarmfunktion eingestellt bzw. deaktiviert werden.

Die Verarbeitung der Backplane wurde sauber und zudem optisch ansprechend ausgeführt. Gestört hat uns an dieser Stelle lediglich die Wahl der Stromanschlüsse, denn SATA-Stromanschlüsse würden eine größere Kompatibilität bieten.

Montage:

Die CMR-3141SAS Backplane lässt sich mittels der mitgelieferten Schrauben ganz einfach in drei freien und direkt übereinander liegenden 5,25″ Laufwerkschächten montieren.
Die im Lieferumfang befindlichen SATA-Kabel haben eine ausreichende Länge, damit sie auch dann noch verwendet werden können, wenn die Backplane in den obersten Laufwerksschächten eines Midi-Towers verbaut wird. Kommt jedoch ein sehr hohes Gehäuse oder ein spezieller Raidcontroller zum Einsatz, welcher z.B. auf einen Multilane-Anschluss setzt, so muss man auf entsprechende Kabel zurückgreifen, welche nicht im Lieferumfang enthalten sind.
Zur Montage der gewünschten 3,5″- oder 2,5″-Festplatte muss man einfach den gewünschten Festplattenrahmen öffnen und aus der Backplane entnehmen. Anschließend kann man die Festplatte mittels der im Lieferumfang enthaltenen Schrauben befestigen. Leider kann die HDD-Montage durch den Aufbau der Festplattenrahmen nicht entkoppelt durchgeführt werden.
Die in der CMR-3141SAS eingesetzte Backplane verfügt über SAS-Anschlüssen, wodurch neben normalen SATA-Festplatten auch SAS-Festplatten eingesetzt werden können, welche mit bis zu 15.000 RPM arbeiten.

Test:

Der eigentliche Test der Backplane besteht aus zwei Abschnitten. Da es im ersten Testabschnitt um die Übertragungsraten geht, wird dieser Abschnitt für die meisten Nutzer der wichtigste Testabschnitt sein. Jedoch sollte man im Bezug auf die Lebensdauer der eingesetzten Hardware auch die Temperatur nicht aus dem Auge verlieren. Aus diesem Grund werden wir uns auch diese einmal etwas genauer annehmen.

Das Testsystem besteht aus:

  • Prozessor: i7 3930K @ 4,6GHz
  • Mainboard: Asrock Extreme11
  • Arbeitsspeicher: 32GB (4 x 8GB DDR3 1866MHz)
  • Grafikkarte: EVGY GTX Titan Hydro Copper
  • Netzteil: SS-860XP2 – Seasonic Platinum 860W
  • Systemlaufwerk: OCZ – RevoDrive 3 (240GB)
  • Testlaufwerke:
    OCZ Vertex450 (Testlaufwerk Übertragungsgeschwindigkeit)
    Seagate ST33000651SS (Testlaufwerk Hitzeentwicklung)

Um die maximale Übertragungsgeschwindigkeit zu ermitteln, setzten wir in diesem Test eine OCZ – Vertex 450 mit 256GB ein.

Hierzu haben wir das Tool CrystalDiskMark eingesetzt. Dadurch, dass die Daten nur durch die Backplane durchgeschliffen werden, und kein zusätzlicher Controller zum Einsatz kommt, werden hier Geschwindigkeiten erreicht, als wenn die Festplatte direkt am SATA- bzw. SAS Kabel angeschlossen wäre.

Die Temperatur der eingesetzten SAS-Festplatten wird über Temperatursensoren ermittelt, welcher auf die Festplatte aufgeklebt wird. Die für diesen Test verwendeten Seagate Festplatten sind natürlich in der geschlossenen Backplane montiert. Die Temperatur wird dann direkt über das Mainboard ausgelesen. Hierzu wird auf die Software AIDA64 zurückgegriffen.
Um einen realistischen Aufbau zu bewerkstelligen, werden alle Slots mit den besagten Festplatten bestückt.
Ohne in ein schützendes Gehäuse eingepackt zu sein, haben die Festplatten nach einer vollständigen Formatierung im Schnitt eine Temperatur von 45,1 °C.
Innerhalb der Backplane steigt die Temperatur trotz des verbauten Lüfters etwas an. Die Maximaltemperatur der verbauten Festplatten lag in unserem Test bei 54,6 °C.
Der seitens CHIEFTEC eingesetzte Lüfter arbeitet auf einem Geräuschpegel, welcher zwar nicht zu aufdringlich ist, jedoch in einem Silentsystem durchaus her ausstechen wird.

Fazit:

Mit der CMR-3141SAS Backplane hat CHIEFTEC eine sauber verarbeitete Backplane für bis zu vier 3,5″-Festplatten in sein Sortiment aufgenommen. Durch die seitens CHIEFTEC gewählte Bestückung wird das Platzangebot, welches einem die drei verwendeten 5,25″-Slots bieten zwar nicht optimal ausgenutzt, jedoch kann so eine bessere Kühlung gewährleistet werden, als wenn man noch einen fünften Laufwerksschacht integriert hätte. Die verwendeten Festplatten können durch die Hot-Swap-Funktion ganz einfach im laufenden Betrieb eingeschoben oder wieder herausgezogen werden. Hierdurch wird z.B. ein schneller wechseln zur Datensicherung oder bei einem Festplattenausfall ermöglicht. Durch die verbauten Schlösser kann man seine kostbaren Daten zudem vor eventuellen Langfingern auf der nächsten Lanparty schützen. Man sollte hierbei jedoch beachten, dass alle von CHIEFTEC verwendeten Schlüssel baugleich sind. Der in der Backplane verbaute Lüfter verrichtet seine Arbeit bei einer angemessenen jedoch nicht sehr geringen Geräuschkulisse. Neben einer guten Kühlleistung konnte die CMR-3141SAS Backplane auch mit einer Transferrate punkten, welche einem direkten Anschluss des eingesetzten Testlaufwerks in nichts nachsteht. Das größte Manko sind aus unserer Sicht die eingesetzten Stromanschlüsse. Hier hätte CHIEFTEC eher auf die neueren SATA-Stromanschlüsse setzten sollen, wodurch die Kompatibilität gesteigert würde. Der aktuelle Verkaufspreis liegt bei knapp über [url=https://geizhals.de/1127112653]70€ 🛒.[/url]

Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Lieferumfang
  • Datenübertragungsraten
  • Für SAS- und SATA-Festplatten
  • Kühlleistung

Contra

  • Lüfterlautstärke nur mittelmäßig
  • Keine SATA-Stromanschlüsse, sondern Molex-Stromanschlüsse

Montage

Datentransfer

Wärmeabfuhr

Stromversorgung

Verarbeitung

Kompatibilität

Preis

Wir danken CHIEFTEC für die Bereitstellung des Testmusters.