Fractal Design – Focus G – Midi-Tower

Mit dem Focus G haben wir heute einen noch recht neuen Midi-Tower aus dem Hause Fractal Design im Test, welcher sich was das Design angeht, von den bisherigen Fractal Design Gehäusen abgrenzt und sich hierdurch vor allem an Gamer und Casemodder anstelle von Silentliebhaber richtet.

Welche Details in dem Focus G stecken und wie sich der Midi-Tower von Fractal Design in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen: 205x444x464 mm (BxHxT)
  • Laufwerke intern: 1 x 2.5″” + 2 x 3,5″
  • Lüfter:
    (vorne): 2 x 120 / 140mm / davon 2x 120mm vorinstalliert
    (hinten): 1 x 120
    (oben): 2 x 120 / 140mm
    (unten): 1 x 120
  • Front I/O: 1 x USB 3.0, 1 x USB 2.0, 1 x Mikrofon, 1x Kopfhörer
  • Gewicht: 4,5 kg
  • Slotblenden: 7
  • Netzteilposition: unten
  • Grafikkarten bis max. 380 mm
  • CPU-Kühler bis max. 165 mm Höhe
  • Netzteil bis max. 230 mm

Lieferumfang:

  • Focus G in der erworbenen Version
  • Schraubenset
  • Kabelbinder
  • Bedienungsanleitung und Garantiehinweis

Design und Verarbeitung:

Auch bei dem Focus G verwendet Fractal Design eine neutrale Verpackung, deren Design wir in der Zwischenzeit nur zu gut kennen. Auf jeder Seite der OVP ist das Fractal Design Logo sowie der Gehäusename abgedruckt.
Auf der Verpackungsvorderseite ist neben einer Skizze des enthaltenen Gehäuses zudem ein Hinweis auf die Gehäusefarbe zu finden, denn das Focus G gibt es neben der von uns für diesen Test herangezogenen schwarzen Variante auch in den Farben Weiß, Petrol Blue, Mystic Red und Gunmetal Gray.

Die technischen Details wurden auf der linken Verpackungsseite aufgedruckt. Die Verpackungsrückseite wurde mit einer Explosionszeichnung des Focus G bedruckt, neben welcher eine entsprechende Beschreibung der einzelnen Bauteile zu finden ist.

Innerhalb der OVP ist das Focus G mittels Styroporpolster geschützt. Somit übersteht das Gehäuse auch ohne weitere Umverpackung einen Transport zum Käufer unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man den Focus G Midi-Tower aus seiner Verpackung, so hat man ein ATX-Gehäuse vor sich stehen, welches sich schon auf den ersten Blick von anderen Gehäusen aus dem Hause Fractal Design unterscheidet.

Der größte Unterschied liegt hierbei in der verbauten Gehäusefront. Wo fast alle bisherigen Gehäuse von Fractal Design über eine weitestgehend oder gar komplett geschlossene Gehäusefront verfügen, wurde das Focus G mit einer durchgehenden Mesh-Front versehen.

Im oberen Drittel der Gehäusefront wurden zwei 5,25“-Laufwerksschächte eingearbeitet, welche mit Blenden aus ebenfalls schwarz lackiertem Mesh-Gitter versehen wurden. Das verbaute Mesh-Gitter wurde seitens Fractal Design in einen Kunststoffrahmen eingefasst, welcher auf der Innenseite über eine schwarze Klavierlackoberfläche verfügt. Im unteren Bereich wurde der umlaufende Kunststoffrahmen zudem mit dem Fractal Design Logo bedruckt.

Die Gehäusefront kann zur Lüftermontage bzw. zur Reinigung des integrierten Staubfilters ganz einfach von dem Gehäusekorpus abgezogen werden.

Hat man die Gehäusefront einmal demontiert, so hat man einen freien Blick auf die beiden Lüfter, welche seitens Fractal Design schon in dem Focus G vormontiert wurden.

Im Vergleich zu den bisher von Fractal Design bekannten Lüftern sind die im Focus G vormontierten Lüftern nicht mit einem weißen oder schwarzen Impeller ausgestattet, sondern mit einem transparenten Impeller. Zudem verfügen die Lüfter über eine integrierte LED-Beleuchtung, welche man bisher auch noch nicht bei anderen Lüftern von Fractal Design gehen hat. Anstelle der vormontierten 120-mm-Lüfter kann man bei Bedarf auch größere 140-mm-Lüfter montieren. Auch die Montage eines 240 bzw. 280 mm großen Radiators ist an dieser Stelle möglich.

Das I/O-Panel wurde in die Oberseite der Gehäusefront integriert. Im direkten Vergleich zu anderen Gehäusen, welche für die gleiche Zielgruppe entwickelt wurden, ist das I/O-Panel des Focus G jedoch etwas mager ausgestattet. Neben den obligatorischen Audioanschlüssen wurde hier lediglich ein USB 2.0 und ein USB 3.0 Anschluss eingearbeitet.

Mit einem Blick auf die Gehäuseoberseite findet man im hinteren Bereich zwei großflächige Mesh-Gitter vor, welche als Luftauslass dienen.

Hinter diesen Luftauslässen können wahlweise zwei 120 mm oder zwei 140-mm-Lüfter montiert werden. Um das Gehäuse vor eindringendem Staub zu schützen, wurden diese beiden Luftauslässe von der Innenseite aus mit Staubfiltern bestückt.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man neben dem Ausschnitt für die I/O-Blende ein großflächiges Wabengitter vor, welches wie die beiden Wabengitter auf der Gehäuseoberseite als Luftauslass dient. Im Vergleich zu diesen kann hier jedoch lediglich ein 120-mm-Lüfter verbaut werden.

Im weiteren Verlauf sind sieben geschraubte Slotblenden zu finden, welche passend zur Gehäusefarbe in schwarz gehalten sind. In der Regel sind diese bei den meisten anderen Gehäusen aus dem Hause Fractal Design in einem kontrastreichen Weiß gehalten. Neben den Slotblenden wurde ein weiteres Wabengitter eingearbeitet, welches als passiver Luftauslass dient.
Der Montageplatz für ein ATX-Netzteil ist am Gehäuseboden zu finden und verfügt über acht Montagebohrungen, wodurch das eingesetzte Netzteil in zwei Richtungen montiert werden kann.

Mit einem Blick auf die Gehäuseunterseite findet man auch hier einen großen Lufteinlass vor, welcher nicht nur eine direkte Frischluftzufuhr für das darüber verbaute ATX-Netzteil erlaubt, sondern auch noch einen Montageplatz für einen weiteren 120-mm-Lüfter bereithält.

Wie wir es auch schon von den anderen Lufteinlässen des Focus G kennen, wurde auch dieser Lufteinlass mit einem Staubfilter versehen.
Für einen sicheren Stand sollen vier Kunststofffüße sorgen.

Wo die rechte Seitenwand noch aus schwarzem Stahlblech gefertigt wurde,

hat Fractal Design die linke Seitenwand mit einem großen Sichtfenster ausgestattet, welches wie die rechte Seitenwand leicht nach außen gezogen wurde, wodurch das Platzangebot im Innenraum etwas vergrößert wurde.

Blick ins Innere:

Auch wenn man durch das eingearbeitete Seitenfenster schon einen ersten Blick in das Gehäuseinnere werfen kann, so kann man alle Details erst dann erkennen, wenn man die beiden Seitenwände von dem Focus G abnimmt. Hat man die beiden Seitenwände, welche mittels Rändelschrauben befestigt sind, von dem Gehäuse abgenommen, so ist auf einen Blick zu erkennen, dass alle Komponenten des Innenraums schwarz lackiert wurden. Dies gibt auch für die eigentlich weißen HDD-Rahmen, welche eine werkzeuglose und zugleich entkoppelte Montage von bis zu zwei 3,5“-Festplatten ermöglichen.

Anstelle von 3,5“-Festplatten kann man in diesen beiden Festplattenrahmen jedoch auch jeweils eine 2,5“-Festplatte verbauen, welche jedoch mittels herkömmlicher Schrauben befestigt werden muss.

Der Käfig, in welchen die beiden Festplattenrahmen eingeschoben werden, wurden mit einem gewissen Abstand zur Gehäusefront am Gehäuseboden befestigt. Durch diese Positionierung des Festplattenkäfigs wird eine Radiatormontage hinter der Gehäusefront ermöglicht.

Für den Fall, dass man auf den Festplattenkäfig verzichten kann, so kann man diesen ganz einfach auf dem Gehäuse ausbauen und stattdessen einen 120-mm-Lüfter am Gehäuseboden montieren.
Zur Montage der 5,25“-Laufwerke wurde im oberen Bereich des Gehäuses ein entsprechender Laufwerkskäfig verbaut.

Der Mainboardschlitten verfügt neben einer großen Aussparung, durch welche eine Montage des CPU-Kühlers auch bei einem schon montierten Mainboard ermöglicht wird, auch noch über sieben kleinere Aussparungen, welche zur Kabeldurchführung dienen.

Auf Gummidurchführungen hat Fractal Design an dieser Stelle jedoch leider verzichtet. Stattdessen wurden die Kanten dieser Kabeldurchführungen umgelegt, wodurch scharfe Kanten dennoch vermieden wurden.

Am Gehäuseboden wurden im Montagebereich des Netzteiles Gummientkoppler aufgeklebt, welche das Netzteil vom Gehäuseboden entkoppeln.

Ein durchgehendes Moosgummipolster, welches man in der Zwischenzeit in vielen Gehäusen um den Montagebereich an der Gehäuserückseite findet, wurde in dem Focus G leider nicht angebracht.
Mit einem Blick auf die Rückseite des Mainboardschlittens findet man neben verschiedenen Befestigungspunkten für Kabelbinder auch noch einen Montageplatz vor, welcher die Montage von eines weiteren 2,5″-Laufwerks erlaubt.

Dieser befindet sich direkt hinter dem Montageplatz für das Netzteil.

Die Verarbeitung des Focus G ist durchweg gut. Dem ein oder anderen werden jedoch einige Features wie z.B. Schlauchdurchführungen und gummierte Kabeldurchführungen fehlen, welche man von anderen Gehäusen aus dem Hause Fractal Design schon kennt.

Montage:

Wie wir es in der Zwischenzeit von Gehäusen aus dem Hause Fractal Design kennen, setzt man lieber auf eine feste Montage der Komponenten, was einen sicheren Transport der Hardware zur nächsten Lanparty garantiert, als auf eine weitestgehend werkzeuglose Montage. Somit müssen bei dem Focus G mehr Komponenten mittels Schrauben befestigt werden, als bei anderen Gehäusen. Im Vergleich zu anderen Gehäusen aus dem Hause Fractal Design sind die beiden Festplattenrahmen für die 3,5“-Festplatten jedoch so ausgeführt, das sie eine entkoppelte und werkzeuglose Montage von 3,5“-Festplatten erlauben. Anstelle von 3,5“-Festplatten können hier auch 2,5“-Festplatten verbaut werden, welche man jedoch mittels Schrauben befestigen muss.
Die Montage einer weiteren 2,5″-Festplatte ist hinter dem Mainboardschlitten möglich.
Bis zu zwei 5,25“-Laufwerke können im Montagerahmen unterhalb des Gehäusedeckels montiert werden. Auch hier erfolgt die Montage mittels normaler Schrauben.
Zur Mainboardmontage müssen im ersten Schritt die Abstandhalter in den Mainboardschlitten eingeschraubt werden. Diese lassen sich auch ohne Abplatzen des Lackes eindrehen, auch wenn dies nicht ganz einfach geht und man auf das mitgelieferte Tool und einen Schraubenzieher zurückgreifen muss. Anschließend kann das Mainboard mittels der Schrauben aus dem Lieferumfang montiert werden. Die Erweiterungskarten können durch die verbauten Rändelschrauben ohne entsprechendes Werkzeug befestigt werden. Durch die acht Montagebohrungen, welche um den Einbauplatz des Netzteiles angesiedelt sind, ist eine Montage in zwei Richtungen möglich.
Wir haben das Netzteil in unserem Test so montiert, dass der Lüfter des Netzteiles frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann.
Bei den Erweiterungskarten stehen einem trotz der kompakten Abmessungen des Gehäuses mit 380 mm genügend Platz zur Verfügung.
Bei der Montage des CPU-Kühlers stehen einem durch die nach außen gezogene Seitenscheibe 165 mm zur Verfügung.

Der Platz auf der Rückseite des Mainboardschlittens ist recht begrenzt, wodurch man sich beim Verlegen der überschüssigen Kabel etwas mehr Mühe geben muss.
Durch den Umstand, dass man während der Montage öfter als bei manch anderem Case zum Schraubenzieher greifen muss, geht die Montage zwar nicht ganz so schnell vonstatten, jedoch ist auch die Verarbeitung der Lackierung so gut, dass eine einfache und saubere Montage der Komponenten gewährleistet ist. Eine werkzeuglose Montage hat meist nur dann einen Vorteil, wenn man die Hardware oft wechselt. Einen sicheren und vibrationsreduzierten Halt erhält die Hardware meist nur durch eine normale Montage der Hardware.

Durch das in die linke Seitenwand eingelassene Sichtfenster stellt der Focus G Midi-Tower in Kombination mit den beleuchten Lüfter eine gute Grundlage für Casemodder dar, welche ihr System durch die gebotene Ausstattung nicht nur mittels Luft, sondern auch problemlos mit einer internen Wasserkühlung kühlen können.

Fazit:

Mit dem Focus G hat Fractal Design sein Gehäusesortiment um eine Gehäusereihe erweitert, welche sich von der optischen Seite her in einigen Punkten von den bisherigen Modellen unterscheidet und somit ganz klar eine andere Käuferschicht ansprechen soll. Durch die verbaute Mesh-Front in Kombination mit dem großen Sichtfenster sind die Modelle der Focus G Serie ganz klar für Gamer und Casemodder ausgelegt, welche lieber ein etwas auffälligeres Gehäuse ihr eigen nennen, das aber dennoch mit netten Features und einer guten Verarbeitung punkten kann. An dieser Stelle merkt man dann jedoch, das Fractal Design einen schwierigen Spagat meistern musste, denn mit einem aktuellen Verkaufspreis von unter 50€ 🛒 blieb Fractal Design hier kein all zu großer Spielraum bei den gebotenen Features, weswegen man sich auf die wesentlichsten Features beschränkt hat, sodass z.B. gummierte Schlauch- und Kabeldurchführungen nicht in das Gehäuse integriert wurden. Am deutlichsten spürt man die getretene Kostenbremse jedoch im Bereich des I/O-Panels. Hier hätten wir uns anstelle des einzelnen USB 2.0 Anschlusses lieber einen zweiten USB 3.0 Anschluss gewünscht. Auch wenn der veranschlagte Verkaufspreis im unteren Preissegment liegt, hat Fractal Design dennoch Wert auf eine saubere Verarbeitung sowie hochwertige Materialien gelegt, welche man in diesem Preissegment nicht immer vorfindet. Das Platzangebot sowie auch die gebotenen Kühl- und Belüftungsmöglichkeiten sind ausreichend, um auch performante Komponenten in dem Focus G verbauen zu können, weswegen sich das Gehäuse bestens für Gamer eignet. Neben der von uns getesteten schwarzen Version gibt es das Gehäuse auch noch in vier weiteren Farben.

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Auch im Innenraum lackiert
  • Kühldesign
  • Edles Design
  • Moddingpotenzial
  • Zwei vorinstallierte Lüfter

Contra

  • Keine Schlauchdurchführungen
  • Keine werkzeuglose Montage
  • Kein Kantenschutz am Mainboardschlitten

Verarbeitung

Kompatibilität

Kühlmöglichkeiten

Ausstattung

Lieferumfang

Modding

Preis

 

Wir danken fractal-design.com/ für die Bereitstellung des Testmusters.