XILENCE M608 Pro CPU Kühler im Test

In diesem Review werden wir uns den größten Topblow Kühler von XILENCE ansehen.

XILENCE verbaut bei diesem Topblower seinen 120mm PWM 2 Component Fan, wodurch der CPU Kühler nicht nur durch eine hohe Leistung, sondern auch durch einen gut entkoppelten Lüfter Überzeugen soll.

Lieferumfang:

  • M612 Pro Kühler
  • 120mm PWM 2 Component Fan
  • AMD Montagematerial (inkl. Backplane)
  • Intel Montagematerial (inkl. Backplane)
  • 2 x Halteklammern für 120mm Lüfter
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung
  • 12V Adapter
  • 7V Adapter
  • OVP

Technische Details:

  • Maße: 14,3 cm x 13,6 cm x 12,9 cm
  • Material: Kupfer, Aluminium, Gummi und Plastik
  • Kühlertyp: Topblower
  • Lüfter: 1x 120 mm, 1500 RPM
  • Sockel AMD: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1
  • Sockel Intel: 775, 1155, 1156, 1366

Design und Verarbeitung:

Der M608 Pro wird von XILENCE in einer Retailverpackung geliefert, welche in den Farben Rot, Silber und Schwarz bedruckt ist. In der Retailverpackung befindet sich ein großer Ausschnitt, welcher einem einen direkten Blick auf die innere Blisterverpackung und den montierten Kühler gewährt.

Auf der Rückseite ist der Kühler samt seiner wichtigsten Details noch einmal abgedruckt.

Auf der Oberseite der OVP befindet sich ein Kunststofftragegriff an dem sich die neue Errungenschaft gut nach Hause tragen lässt, wenn man den Kühler nicht gerade im Internet erstanden hat.
Bei diesem Kühler handelt es sich um einen Topblower Kühler für einen 120mm Lüfter.

Das Design des XILENCE M608 Pro Kühlers weicht jedoch von jeglichen anderen Topplowern auf dem dem Markt ab.

Normalerweise werden bei einem Topblow Kühler die Heatpipes auf einer Seite des Kühlerbodens herausgeführt, verlaufen dann in einer “U-Form” in die Kühllamellen hinein und enden dann in diesem.

XILENCE geht bei dem M608 Pro einen ganz anderen Weg. Der Kühler ist in zwei Lammelngruppen zu je zehn Lamellen aufgeteilt.

Zwischen den beiden Lamellengruppen ist auf beiden Seiten eine rote Plastikabdeckung angebracht, welche verhindert das Luft zwischen den beiden Lamellengruppen entweichen kann.

Dies ist jedoch nicht die einzige Aufteilung der Lamellen. Die beiden Lammellengruppen sind zusätzlich auch noch in drei weitere Lamellengruppen unterteilt.

Somit besteht der Kühler aus insgesamt sechs Lamellengruppen zu je zehn Aluminiumlamellen.
Die einzelnen Aluminiumfinnen sind ineinander verhakt und an die Heatpipe angelötet. Die äußeren Lamellenblöcke beherbergen je eine 6mm Heatpipe. Die beiden Innen liegenden Lamellenblöcke sind an zwei vernickelten Heatpiepes befestigt.

Die vier vernickelten Kuperfheatpipes sind wie ein zusammenhängendes “ZS” geformt und verlaufen durch den ersten Lamellenblock hindurch, sind mit der Bodenplatte verlötet und laufen im Anschluss durch den zweiten Lamellenblock hindurch.
Dies hat den Vorteil, dass sich die abzuführende wärme gleichzeitig in zwei Richtungen ausbreiten kann und nicht in eine Richtung durch die gesamte Heatpipe hindurch bis zu deren Ende geführt werden muss.

Auf den beiden Luftleitblechen und auf den äußeren Aluminiumfinnen des mittleren Lamellenblockes befindet sich jeweils das XILENCE Logo.

Die Bodenplatte besteht wie die vier Heatpipes aus vernickeltem Kupfer. Auf der Oberseite befindet sich eine zusätzliche Lamellenstruktur, welche durch den im Kühler frei gelassenen Luftkanal gut belüftet werden kann.

Die Nickelschicht auf der Unterseite des Kühlerbodens weißt hauch feine Rillen auf.

Die Rillen sind mit dem bloßen Finger jedoch kaum wahr zu nehmen.
Je nach Menge und Konsistent der Wärmeleitpaste können sich die Rillen auf die Kühlleistung auswirken. Verwendet man zu wenig und zu flüssige Wärmeleitpaste bei einer etwas rauen Bodenplatte, kann es vor kommen das der Kühler keinen richtigen Kontakt zur CPU hat. Eben so kann es aber auch passieren, wenn bei einem Kühler mit einer polierten Bodenplatte zu viel oder zu feste Wärmeleitpaste verwendet wird, dass sich diese nicht mehr richtig verteilen kann, wodurch eine Erhöhung an dieser Stelle entstehen könnte und dann ebenfalls kein perfektes Kühlergebnis erbracht werden kann.
Der richtige Umgang mit der Wärmeleitpaste ist also entscheidend!

Auf eine Lüfterentkopplung direkt am Kühlkörper wird seitens XILENCE wegen dem verwendeten 2 Komponenten Lüfter verzichtet.
Bei dem verwendeten Lüfter handelt es sich um den XILENCE 120mm PWM 2 Component Fan, welchen wir in diesem bereits genauer unter die Lupe genommen haben.

Technische Details:

  • Größe: 120x120x25 mm
  • Anschluss: 4-Pin PWM
  • Lagertyp: Ball Bearing
  • Drehzahl: 1500 RPM
  • Anlaufspannung: 7V
  • Betriebspannung: 10,8 – 13,2V
  • Luftdurchsatz: 66,3 CFM
  • Geräuchentwicklung 17,6 – 27,8 db(A)

Der Lüfter ist in den Farben Rot und Grau gehalten.

Hierbei ist der komplette Lüfterrahmen grau und der Rotor, sowie die Stege an welchen der Rotor befestigt ist, sind rot. Verwunderlich ist jedoch das die Innenseite des Rahmens aus einem anderen Material als der restliche Rahmen gefertigt ist.

Dies ist auch schon die große Besonderheit an diesem Lüfter. Bei dem Lüfter handelt es sich, wie einleitend schon erwähnt, um einen zwei Komponenten Lüfter, welcher aus einem zwei-Komponenten-Materialmix besteht.
Bei dem XILENCE 120mm PWM 2 Component Fan sind Rotor, Stege und der innere Kern des Rahmens aus einem festen Kunststoff gefertigt. Der Kern des Rahmens ist zudem von einer Gummischicht überzogen, welche dem Lüfter seine endgültige Form gibt.

Hierdurch sollen Vibrationen bestmöglich abgefangen werden.

Der Rotor besteht aus insgesamt neun Lüfterblättern. Jedes Lüfterblatt weißt drei kleine stromlinienförmige Erhebungen auf und hat eine leicht raue Oberfläche.

In der Mitte des Rotors befindet sich das XILENCE Logo, welches in einem Alu Look daher kommt.

Bei dem Anschlusskabel handelt es sich um ein 4-PIN PWM Kabel mit einer Länge von ca. 42cm. Das Kabel ist mit einem blickdichten Gummi Sleeve Überzogen und hat einen schwarzen Stecker.

Montage:

Zur Montage des XILENCE M608 Pro wird zuerst auf der Rückseite des Mainboards die entsprechend zum Sockel gehörende Backplate montiert. Dies muss auch bei einem AMD Mainboard gemacht werden, da die Befestigungsschrauben des XILENCE Kühlers einen geringeren Durchmesser als die Originalschrauben haben. Im Falle des Sockels 1366 setzt man hingegen auf vier kleine Gewindemuttern mitsamt runder Plastikhalterung, welche mittels Klebestreifen auf der Rückseite des Mainboards fixiert werden.
Anschließend werden auf der Vorderseite des Mainboards rund um den Sockel die Abstandshalter in die Gewinde eingeschraubt. Es ist zu beachten, das auf jeden Fall die Kunststoffunterlagsscheiben nicht vergessen werden.
Nun muss noch das für den jeweiligen Sockel entsprechende Retention Modul am Kühler angebracht und Wärmeleitpaste auf die CPU aufgetragen werden. Im Anschluss kann der Kühler auf die CPU aufgesetzt und mit den Abstandshaltern verschraubt werden.
Dies gestaltet sich auf Grund der verwendeten Rändelschrauben recht einfach.

Sollte man vor dem kauf dieses Kühlers schon einen XILENCE M604 oder M612 Multisockel Kühler verbaut haben muss nur das entsprechende Retention Modul am Kühler angebracht werden. Diese beiden Kühler sind von der Bodengruppe her baugleich mit der des M608 Pro.

Auf einem AMD Mainboard kann der Kühler nur in zwei Richtungen montiert werden. Auf einem Intel Mainboard hat man hingegen die freie Wahl was die Ausrichtung des Kühlers angeht.

Testsystem:

Um genaue Vergleichswerte mit einem CPU Kühler in ähnlicher Größe zu erhalten, haben wir den Kühler auf unser APU Testsystem gespannt.

Hierbei handelt es sich um das Asus F1A75-I Deluxe mit einer verbauten A3850 CPU

Gemessen wurde der höchste Mittelwert aller vorhandenen Kerne der CPU. Die Temperaturen wurden einmal nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließenden 30 minütigen Prime95 Stresstest. Wie in jedem Kühlertest von uns kommt als Wärmeleitpaste die MX2 von ARCTIC zum Einsatz.
Als Referenzkühler wird der Noctua NH-L12 herangezogen. Dieser wird von nur einem 120mm Noctua Lüfter gekühlt. Zudem werden wir noch die Temperaturen angeben, mit welchen die verwendete CPU mit dem AMD Boxed Kühler in unserem Test gelaufen ist. Hierzu muss noch hinzugefügt werden, das die CPU unter Verwendung des Boxed Kühlers im Prime95 Test bei 69°C ausgestiegen ist und der Test somit nicht beendet werden konnte.

Wie man den beiden Grafiken entnehmen kann liegen der Noctua und der XILENCE Lüfter auf fast der selben Leistungshöhe.
Im Idle Betrieb kommt dem Noctua Lüfter der höhere Luftdruck bei niedrigeren Drehzahlen zu gute. Wird jedoch die CPU Belastet und somit der Lüfter mittels PWM Steuerung auf Vollast hoch drehen gelassen, holt der XILENCE Kühler wieder auf und setzt sich mit einem knappen Vorsprung an die Spitze. Dieses bisschen Mehrleistung bezahlt der Kühler jedoch mit einem um 5,4 dB(A) höheren Geräuschpegel.

Fazit:

Mit dem M608 Pro geht XILENCE einen ganz neuen Designweg im Topblowerbereich. Der Kühler ist durchweg sehr gut verarbeitet. Auch die Kompatibilität des Haltesystems zu zwei weiteren XILENCE Lüftern ist aus unserer Sicht sehr erfreulich. Die Kühlleistung dieses Kühlers ist sehr gut. Jedoch wird diese mit einer gewissen Lautstärke bezahlt. Der Lüfter ist sehr gut entkoppelt. Wir konnten keine Übertragung von Vibrationen an den Kühlkörper feststellen. Der Kühler landet in unserem Test bedingt durch seine Geräuschentwicklung auf einem sehr guten 2. Platz.

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr gute Lüfterentkopplung
  • Sehr gute Kühlleistung
  • Design

Contra

  • Mainboard muss zur Montage ausgebaut werden
  • Geräuschkulisse bei 12V
  • Sleeving an nur einem Adapter und dieses nicht ganz Blickdicht

Wir danken xilence.net für die Bereitstellung des Testmusters.