WRC 5

Heute schwingen wir uns wieder in die Rennoveralls denn mit WRC 5 kommt das offiziele Spiel zur Rallye Weltmeisterschaft zu ins in den Test.

WRC 5 ist eine Rennsimulation, die uns mit allem beglücken will, was eine anständige Rallye Simulation beinhalten muss. Wir jagen unsere Rallye-Wagen über sämtliche Strecken, die aktuell im Rennkalender stehen, wobei es egal ist ob wir uns selber hinters Steuer setzen oder die Identität von z.B. Sébastien Ogier annehmen und so beschreiten, und erleben den Rennzirkus des Rallyysports mit allem was dazugehört.
Ob WRC 5 das Erlebnis einer Rallye aufgreifen kann und dieses vielleicht sogar besser als DiRT Rally wiedergeben kann zeigt sich im folgenden Game Check.

Hauptmenü:

Nachdem wir die immer wiederkehrende Erinnerung zum automatischen speichern bestätigt haben, erscheint auf unserem Bildschirm das im Kacheldesign gehaltene Hauptmenü. Über die Schaltflächen kommen wir, wie es so üblich ist, zu den wichtigsten Funktionen vom Singleplayer, über die Bestenliste, bis zu den zeitlich begrenzten Herausforderungen.

Widmen wir uns zunächst den Optionen, deren Aufmachung erweckt bei uns das Gefühl das sie nicht sehr umfangreich zu sein scheinen.

Dies kommt daher, dass viele Optionen tiefer im Spiel aufgerufen werden können. So kann man z.B. vor jedem Rennen Einstellungen, welche die Grafik- und Soundoptionen sowie die Steuerung betreffen einstellen.

Die Spielmodi

Bei den verfügbaren Spielmodi bietet einem WRC 5 alles, was man von einem guten Rally-Spiel erwartet. So stehen einem hier neben schnellen Etappen, das spielen einer kompletten Rallye und ein Multiplayer-Modus zur Verfügung. Neben diesen verschiedenen Modi bietet WRC 5 für Fahranfänger auch noch eine Rallye-Schule, in der man die grundlegenden Fahrmanöver beigebracht bekommt.

Der wichtigste Spielmodi ist die Rallye-Karriere, in welcher ihr als unerfahrener Draufgänger in der J-WRC startet. Hier habt ihr die Wahl zwischen drei Vertragsangeboten, dieses Angebot erweitert und verbessert sich jedoch im Laufe euer Karriere.

Habt ihr euch für einen Rennstall entschieden, so kann die Jagd nach den Bestzeiten losgehen und ihr habt die Chance euch durch die J-WRC über die WRC-2 bis hin zur eigentlichen WRC zu kämpfen. Dank der offiziellen Lizenz stehen euch hier die Fahrzeuge und Teams zur Verfügung, welche man aus der WRC kennt.

Je nach der gerade bestrittenen Rallye-Klasse müsst ihr euch hierbei durch alle 13 Veranstaltungsländer kämpfen. In jedem Land gibt es dabei fünf Etappen und einem abschließenden Power Stage zu bewältigen. Die jeweiligen Umgebungen der einzelnen Länder wurden recht gut, jedoch grafisch nicht sehr detailgetreu umgesetzt. So pflügt man in Deutschland meist über asphaltierte Strecken und durch die weit über die Landesgrenzen bekannten Weinberge.

In Schweden darf man sich über rutschige Schneepisten wühlen.

Hierzu gibt es dann auch noch kontrastreiche Staubpisten.

Was die Grafik angeht, zeigt sich WRC 5 leider nicht von seiner besten Seite. Stellenweise wurden schöne Details eingearbeitet, so bildet sich auf der Straße bei anhaltendem Regen eine stehende Wasserschicht, welche realistisch aussieht. Fährt man seinen Rallye Boliden jedoch aus der Cokpitperspektive, so ist hier ein unschönes Bild zu sehen. Denn im WRC 5 – Universum scheint der Regen unsichtbar zu sein. Zwar laufen die Scheibenwischer zu Höchstleistungen auf, allerdings bewirkt dies schlichtweg nichts, denn kein Tropfen kommt auf der Windschutzscheibe an.

Als weiteres Detail sind uns bei Asphaltstrecken die Straßenmarkierungen aufgefallen, welche stellenweise abgehackt sind.

Die Fahrzeuge sind äußerlich ordentlich gestaltet und mit allen Details versehen, welche man auch von den realen Fahrzeugen aus der WRC kennt, wurden jedoch im inneren sehr spartanisch ausgestattet.

Neben einem Lenkrad, welches noch animiert wurde, befindet sich hier noch ein Tacho. Der Überrollkäfig wurde zwar von der Anordnung her gut platziert, dieser erweckte bei uns aber den Eindruck das die Streben flach und der Käfig im Gesamten künstlich ist.
Während unseres Tests ist es zudem mehrfach vorgekommen, dass wir versehentlich ein Schild umgenietet haben, welches sich dann schwebend über unserem Fahrzeug eine ganze Weile mit über die Strecke bewegte.

Was den Sound im Spiel angeht, macht es am meisten Spaß, wenn man seinen Rennboliden durch die Weinberge treibt und man die Fehlzündungen beim Gangwechsel hört. Passend hierzu hätten wir uns kleine Flammen aus der Auspuffanlage gewünscht, welche jedoch leider ausbleiben. Die weiteren Motor- und Fahrgeräusche sind recht ordentlich, stellenweise jedoch etwas zu flach ausgeführt. Legt man einen ordentlichen Sprung über eine Kuppe hin, bekommt man gleich einen grölenden Applaus spendiert. Jedoch sind in den meisten Fällen keine jubelnden Fans weit und breit zu erkennen. Unverzichtbar, aber dennoch leider eher wie ein Roboter klingend, liegt uns der Beifahrer durchgehend in den Ohren. Da gerade dieser durchgehend Ansagen machen muss, hätte man auf dessen Stimme mehr Wert legen sollen.

Das angewandte Schadensmodell ist nicht immer sehr realistisch gestaltet, jedoch machen sich Schäden, welche man während einer Rallye eingefahren hat, sehr realistisch bemerkbar. So ist mit einem defekten Dämpfer nur noch ein erschwertes manövrieren möglich.

WRC 5 zeigt sich jedoch auch bei dem Schadensmodell stellenweise von seiner unrealistischen Seite. So zeigt sich z.B. ein eigentlich weicher und nur stachliger Kaktus hart wie ein Stahlbetonpfeiler, welcher unser Fahrzeug auf einen Schlag in einen fast unfahrbaren Zustand versetzt.

Was die Steuerung angeht, zeigt sich WRC 5 im Bereich der unterstützten Hardware leider nicht von einer sehr kompatiblen Seite. So war es in unserem Test zwar möglich die Piste mit einem Gamepad und der Tastatur unsicher zu machen, jedoch war es mit einem Logitech Driving Force GT und einem SteelSeries SRW-S1 Lenkrad nicht möglich in das Spielgeschehen eingreifen zu können.

Das Handling ist mit einem Gamepad und auch mit der Tastatur sehr gut, wodurch sich die Boliden auch von Anfängern einfach und ohne Fahrhilfen über die verschiedenen Strecken manövrieren lassen. Für erfahrene Rallye-Spieler wird WRC 5 daher schnell etwas langweilig werden. Diese können den Anreiz auf eine perfekte Runde dann jedoch etwas steigern, indem sie die Schadensstufe und den Zeitpunkt des Respawns auf die aggressivsten Einstellungen einstellen.

Fazit:

WRC 5 zeigte sich in unserem Test leider nicht von seiner besten Seite. Nachdem es in den letzten 4 Versionen des offiziellen WRC Rallye-Spieles bei der Grafik und dem Gameplay von Version zu Version immer mehr Freude macht, sich hinter das Lenkrad zu setzten, wurde nun das französische Studio KT Games (alias Kylotonn) mit der Entwicklung beauftragt, wodurch man sich bei der Spieleentwicklung leider ein ganzes Eck nach hinten katapultiert hat und eher ein neu entwickeltes Spiel dabei herausgekommen ist. Dies zeigte sich während unseres Tests leider an vielen kleinen Stellen. Wo man über Schwächen bei der Grafik noch hinweg sehen kann, wird WRC 5 durch das doch sehr einfache Handling und die sehr breiten Strecken für erfahrene Spieler von Rennsimulationen recht schnell langweilig. Für Anfänger ist WRC 5 hingegen eine gute Gelegenheit etwas Übung zu erhalten, ohne dass sie zu oft von der Strecke abkommen. Erfreulich ist jedoch, dass man durch die offizielle WRC-Lizenz mit den offiziellen Boliden durch alle 13 Rallye-Länder jagen kann.

Ein besonderer Dank geht an Bigben Interactive dafür, dass wir WRC 5 testen durften.