SS-860XP2 – Seasonic Platinum 860W

Mit dem SS-860XP² haben wir heute ein 860 Watt starkes Netzteil aus der Platinum Serie von Seasonic im Test, welches neben einer hohen Leistung auch mit einer guten Ausstattung sowie einer guten Verarbeitung punkten will.

Welche Details in dem SS-860XP² stecken und wie es sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Modellbezeichnung: SS-860XP²
  • Maße: 150 x 86 x 160mm (B x H x T)
  • Effizeinz: 80 PLUS Platinum
  • Active PFC F3
  • Formfaktor: ATX12V / EPS12V
  • Leistung: 860 Watt
  • +3,3V: 25A
  • +5V: 25A
  • +3,3V & +5V kombiniert: 125W
  • +12V: 852 W / 71 A
  • -12V: 6 W / 0,5 A
  • +5Vsb: 15 W / 3 A
  • Herstellergarantie: 7 Jahre

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


2 x 8 Pin EPS


6 x 6+2 PCI-E


10 x SATA


5 x Molex


1 x Floppy

Lieferumfang:

  • SS-860XP² Netzteil
  • Modulare Kabel
  • Klettkabelbinder
  • Kunststoffkabelbinder
  • Anleitung
  • Stromkabel

Design und Verarbeitung:

Das SS-860XP² wird von Seasonic in einer Verpackung geliefert, welche in einem hellgrauen Design gehalten ist. Dieses Design ist somit an die Paltinum Zertifizierung angelehnt, welche das SS-860XP² trägt. Auf der Vorderseite der OVP wurde neben einem Produktbild auch der Platinumschriftzug sowie das Seasonic Logo und die Leistungsangabe aufgedruckt.

Die wichtigsten Features sind auf der Verpackungsrückseite zu finden.

Innerhalb der OVP ist das Netzteil in einem Samtbeutel verpackt und ist zum zusätzlichen Schutz von zwei Schaumstoffpolstern umgeben. Die einzelnen Kabel sind in einer gesonderten Tasche untergebracht.

Entnimmt man das Netzteil aus seiner Verpackung, so kommt ein Netzteil zum Vorschein, welches in einem recht schlichten Design gehalten ist. Das SS-860XP² bringt jedoch ein Designelement mit sich, durch welches es sich von vielen anderen Netzteilen auf dem Markt unterscheidet. Hierbei handelt es sich um das Lüftergitter. Wo bei vielen anderen Netzteilen ein herkömmliches Lüftergitter zum Einsatz kommt, wurde das SS-860XP² mit einem Lüftergitter im Wabendesign ausgestattet, welches zudem achteckig und nicht kreisrund ausgeführt wurde.

Hinter diesem Wabengitter, welches an der Unterseite des Netzteiles zu finden ist, wurde von Seasonic ein Lüfter der Markte Sanyo Dekin verbaut. Es handelt sich im Detail um den San Ace 120 und somit um einen recht hochwertigen Lüfter, welcher mittels seiner sieben Rotorblätter eine Leistung von 70 CFM erreichen kann.
Auch als Luftausgang kommt ein großflächiges Wabengitter zum Einsatz. In diesem wurde neben dem obligatorischen On/Off Schalter und der Kaltgerätebuchse auch das Seasonic Logo eingearbeitet.

Blickt man einmal auf die Rückseite des Netzteiles, so findet man hier einen blauen Aufkleber vor, welcher einem gleich ins Auge sticht.

Dieser weißt einen darauf hin, dass man doch bitte die gewünschten Lüftereinstellungen vornehmen soll.

Seasonic bietet einem hier mit der Hybrid Silent Fan Control (S²FC & S³FC) zwei Möglichkeiten. Dies wäre einmal der Modus “Normal”, in dem der Lüfter sofort mit einer geringen Geschwindigkeit dreht und die Lüfterdrehzahl erst bei einer Last von ca. 50% expotenziell angehoben wird. Zudem gibt es noch den Modus “Hybrid”, indem der Lüfter bis zu einer Last von ca. 30% ausgeschaltet bleibt und das Netzteil zu diesem Zeitpunkt nur passiv gekühlt wird. Wird eine Last von ca. 30% erreicht, wird der Lüfter mit einer geringen Drehzahl gestartet und wird dann genauso gesteuert wie im Modus “Normal”.

An der Rückseite des Netzteilgehäuses sind natürlich auch die einzelnen Anschlüsse zu finden. Da es sich bei unserem Testmuster um ein vollmodulares Netzteil handelt, werden aus diesem keinerlei Kabel herausgeführt.
Alle modularen Anschlüsse sind passend zur Gehäusefarbe in schwarz ausgeführt. Um ein falsches Anschließen der modularen Kabel zu vermeiden, wurden die Anschlüsse in verschiedenen Größen ausgeführt.

Zum Anschluss des ATX-Kabelstranges wurden zwei Anschlüsse in der Netzteilrückseite eingearbeitet. Diese verteilen sich auf die beiden Anschlussreihen. In der oberen Reihe wurden zudem noch fünf Anschlüsse zum Anschluss der Molex- und SATA-Stromkabel untergebracht. Ganz rechts wurde hier auch noch einer der sechs CPU/PCI-E-Stromanschlüsse integriert. Die restlichen fünf sind in der unteren Reihe zu finden.

Die einzelnen Kabel werden bis auf den ATX-Kabelstrang alle als Flachbandkabel ausgeführt und verfügen daher nicht über ein Kabelsleeving. Der ATX-Kabelstrang hingegen wurde mit einem blickdichten Sleeving ausgestattet. Passend zu den Anschlüssen an dem Netzteil, sind auch alle Stecker sowie die Kabel selbst vollständig in schwarz gehalten.

Oberhalb der einzelnen Anschlüsse wurde neben dem Seasonic Logo auch das Platinum Series Logo auf das Netzteil aufgedruckt. Alle Aufdrucke sind in einem kontrastreichen Silber gehalten.

Auf der rechten Seite des Netzteiles wurde ein Aufkleber angebracht, welcher alle technischen Details beherbergt.

Die Oberseite des Netzteiles ist frei von jeglichen Aufdrucken oder Aufklebern.
Auf der linken Netzteilseite wurde nur ein kleines Logo der Platinum Series aufgedruckt. Dieser Aufdruck ist wie auch die restlichen Aufdrucke auf dem Netzteil in Silber gehalten.

Auch im Inneren des SS-860XP² setzt Seasonic auf hochwertige Technik. Die verbaute DC-DC-Spannungswandlung soll für eine gute Spannungsregulation sorgen. Als Primär- und Sekundärkondensator kommen hochwertige 105°C Kondensatoren zum Einsatz, welche im Vergleich zu günstigeren Kondensatoren nicht nur in einem höheren Temperaturbereich arbeiten können, sondern auch eine längere Lebenserwartung mit sich bringen. Seasonic setzt bei dem SS-860XP² auf eine massive 12V-Schiene, welche bis zu 71A / 852W liefern kann.

Die Effizienz des SS-860XP² liegt bei 92%, wodurch das Netzteil das 80 PLUS Platinum Zertifikat trägt.

Das SS-860XP² unterstützt Intels Deep Power Down C6/C7 Modus und eignet sich somit auch für Haswell-Systeme.

Seasonic hat dem SS-860XP² zudem eine ganze Reihe von Schutzschaltungen verpasst.

  • OCP (Überstromschutz)
  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OTP (Überhitzschutz)
  • OPP (Überlastschutz)

Sesonic hat bei dem SS-860XP² auf eine sehr saubere Verarbeitung geachtet. Das Netzteil kann vor allem durch seine inneren Werte sowie dem vollmodularen Aufbau punkten.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 360ms und liegt damit voll und ganz im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem I7 Testsystem getestet.

Das Testsystem besteht aus:

  • I7 3930K @ 4,8GHz
  • Asrock Extreme 11
  • 2 x EVGA GTX Titan Hydro Copper
  • 64GB (8 x 8GB DDR3 2133MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (Idle) bis ca. 730 Watt (Volllast) auf. Diese Spannungen können jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 14 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung dieser wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1400 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48h unter Volllast betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100% Auslastung arbeitet.

Das Seasonic SS-860XP² hat sich in unserem Test sehr gut geschlagen und weißt nur minimale Spannungseinbrüche auf, bei denen man keines fals von bedenklich sprechen könnte.

Unseren 48h Dauertest überlebte das Netzteil mit einer durchschnittlichen Last von 862 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 869 Watt in unserem Spannungstest.

Wer unsere Netzteiltests in der Vergangenheit beobachtet hat, wird wissen, dass wir immer wissen wollen, welche Maximalleistung in dem Netzteil steckt. Aus diesem Grund haben wir auch dieses Netzteil noch über seine Spezifikationen hinaus betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir weitere Peltierelemente zugeschaltet, um das Netzteil an seine Grenzen zu treiben.

Im ersten Schritt haben wir hierzu ein weiteres Peltierelement hinzugeschaltet und einen Dauertest von einer Stunde gestartet.
In diesem zog das Netzteil bei Spannungsspitzen 927 Watt aus der Steckdose. Auch eine weitere Testrunde mit einem weiteren hinzugeschalteten Peltierelement und einer daraus resultierenden Last von 980 Watt bei Spannungsspitzen war mit dem SS-860XP² problemlos möglich. Eine dritte Runde war jedoch nicht möglich. Hier schaltete sich das Netzteil gleich nach dem Starten von Prime95 ab.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

Fazit:

Bei dem SS-860XP² handelt es sich um ein sehr hochwertiges Netzteil, welches im Gegensatz zu vielen anderen Netzteilen, welche in dieser Leistungsklasse angesiedelt sind, eher schlicht ausfällt. Seasonic setzt bei dem SS-860XP² eher auf die inneren als die äußeren Werte, wodurch das Wabengitter oberhalb des Lüfters das einzige auffällige Designelement ist, welches in das SS-860XP² eingearbeitet wurde. Im Inneren setzt Seasonic jedoch auf sehr hochwertige Komponenten. So kommen hier neben einem sehr hochwertigen Lüfter und der Hybrid-Lüftersteuerung auch weitere Bauteile wie 105°C Kondensatoren zum Einsatz, welche eine lange Lebensdauer garantieren. Dies spiegelt sich auch in der Garantiezeit wieder, welche bei ganzen sieben Jahren liegt. Durch den vollmodularen Aufbau wird nicht nur die Montage vereinfacht, zudem kann auch der Luftstrom im Gehäuseinneren positiv beeinflusst werden, indem nicht benötigte Kabel einfach nicht angeschlossen werden. Auch was die Leistung angeht, konnte uns das SS-860XP² vollkommen überzeugen. Die hohe Verarbeitungsqualität sowie die hohe Effizienz, welche das Netzteil mit sich bringt, spiegeln sich jedoch auch im Verkaufspreis wieder, denn mit ca. 180€ 🛒 ist das Netzteil nicht gerade als Schnäppchen zu bezeichnen.

Pro

  • Verarbeitung
  • Hochwertige Komponenten
  • Sehr hohe Effizienz
  • Stabile Spannungen
  • Vollmodular
  • Lieferumfang

Contra

  • Recht hoher Verkaufspreis

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Seasonic für die Bereitstellung des Testmusters.