Thermaltake – Core V1

Mit dem Core V1 haben wir heute ein kleines Mini-ITX-Gehäuse von Thermaltake im Test, welches sich durch seinen Aufbau und die damit verbundene Montagevielfalt an Gamer und Casemodder richten soll.

Welche Details in dem neuen Core V1 stecken und wie es sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen: 276 x 260 x 316 mm (H x B x T)
  • Seitenteil: Transparentes Fenster
  • Farbe: Außen und innen: Schwarz
  • Material: SPCC
  • Laufwerkseinschübe: 2 x 3.5’’ , 2 x 2.5’’
  • Erweiterungssteckplätze: 2
  • Mainboards: 6.7” x 6.7” (Mini ITX)
  • I/O Anschlüsse: USB 3.0 x 2, HD Audio x 1
  • Lüfterunterstützung:
    Front: 1 x 120mm oder 1 x 140mm oder 1 x 200mm
    Rear: 2 x 80mm
  • Radiatorunterstützung: Front: 1 x 120mm oder 1 x 140mm
  • Max. Höhe CPU Kühler: 140mm
  • Max. Länge Grafikkarte: 255mm (Im Gehäuse) 285mm (Bei Ausführung nach außen)
  • Max. Länge Netzteil: 200mm

Lieferumfang:

  • Core V1
  • Schraubenset
  • Kabelbinder
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Das Core V1 wird von Thermaltake in einer neutralen und somit umweltbewussten Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben der Modellbezeichnung mit einer Skizze des Gehäuses bedruckt ist.

Die technischen Details sind auf der linken Verpackungsseite aufgedruckt. Zudem befindet sich im oberen Bereich der Verpackung ein umlaufender, schwarzer Balken, in welchem auf jeder Verpackungsseite das Thermaltake Logo zu finden ist.
Auf der Verpackungsrückseite ist eine Explosionszeichnung des Gehäuses zu finden.

Innerhalb der OVP ist das Core V1 mittels Styropor geschützt. Somit übersteht es auch ohne weitere Umverpackung einen Transport zum Käufer unbeschadet.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das Core V1 aus seiner Verpackung, so hat man ein kleines Cube-Gehäuse vor sich stehen, welches einem auf den ersten Blick schon zeigt, dass es eine ausgezeichnete Kühlung der verbauten Hardware garantieren will.

Das Core V1 ist komplett in schwarz gehalten und verfügt einige markante Details, welche das Gehäuse zu einem besonderen Blickfang machen.
Eines dieser Details ist die Front des Core V1 Gehäuses. Der Unterbau der Gehäusefront besteht aus schwarzem Kunststoff, welcher mit einer Blende aus schwarzem Mesh-Gitter versehen ist.

Die Front ist jedoch nicht einfach nur flach gehalten, wie man es von vielen anderen Gehäusen kennt, sondern wurde an der Ober- und Unterseite mit einer abgerundeten Kante versehen.
Durch diese Rundungen wurde die Gehäusefront sehr sauber an die Ober und Unterseite angepasst.
Im unteren Bereich der Gehäusefront wurde zudem das Thermaltake Logo eingearbeitet.
Die linke und rechte Seite der Gehäusefront sind in einem mattschwarzen Kunststoff gehalten.

Auf der linken Seite der Gehäusefront ist das I/O Panel zu finden. Thermaltake verbaut hier neben der obligatorischen Reset- und Power-Taste auch die Power- und HDD-LED. Zudem sind hier auch ein Audio In/Out sowie zwei USB 3.0 Anschlüsse zu finden.

Die Gehäusefront kann ganz einfach von dem Gehäuse abgezogen werden. Hinter der Mesh-Front wurde ein durchgehender Staubfilter verbaut.

Zudem kann man einen vorinstallierten Gehäuselüfter vorfinden, welcher an der Gehäusefront montiert ist.

Hierbei handelt es sich um einen 200-mm-Lüfter von Thermaltake. Anstelle des vorinstallierten Lüfters kann auch ein kleinerer 140mm oder 120-mm-Lüfter verbaut werden.
Links neben dem vorinstallierten Lüfter findet man zudem ein Loch in der Gehäusefront vor, wodurch etwas längere Grafikkarten verbaut werden können. Diese ragen dann durch diese Aussparung hindurch und können somit ein paar Millimeter länger ausfallen.

Blickt man einmal auf die Oberseite des Gehäuses, so findet man hier einen Gehäusedeckel vor, in welchen ein großes Sichtfenster eingearbeitet wurde.

Dieses ist bei der Auslieferung mit einer Schutzfolie versehen. Bei unserem Sample wurde diese Folie leider an den Montagepunkten des Plexiglasfensters eingeklemmt,

wodurch das Fester vorsichtig entfernt werden musste, damit man die Reste der Schutzfolie entfernen konnte.

Die linke und rechte Außenseite wurde jeweils mit einem Gehäusedeckel versehen, welcher in den oberen zwei Dritteln mit einem großflächigen Wabengitter ausgestattet wurde.

Durch diese Seitenwände kann eine sehr gute Kühlung der verbauten Komponenten erreicht werden, da die verbaute Grafikkarte z.B. problemlos frische Luft ansaugen kann.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man im oberen Bereich zwei Wabengitter vor, hinter welchen sich 80-mm-Lüfter verbauen lassen. Direkt darunter ist die Aussparung für das I/O-Panel zu finden.

Links von diesem wurden zwei Slotblenden realisiert, welche ebenfalls mit einem Wabengitter ausgestattet sind.
Im unteren Bereich wurde der Einbauplatz für ein herkömmliches ATX-Netzteil realisiert. Um diesen herum sind acht Montagebohrungen angesiedelt, wodurch sich das Netzteil in zwei Richtungen verbauen lässt.

Mit einem Blick auf die Unterseite des Gehäuses findet man im hinteren Bereich einen Staubfilter vor.

Dieser befindet sich direkt unterhalb des Montageplatzes des ATX-Netzteiles. Einen sicheren Stand erhält das Core V1 durch vier große Gummifüße.

Wenn man sich die einzelnen Seiten einmal genau anschaut, so fällt einem schnell auf, dass diese alle die gleiche Größe aufweisen. Bei einem genauen Blick auf die Gehäuserückseite ist zudem zu erkennen, dass neben der linken und rechten Gehäuseseite auch der Gehäuseboden und der Gehäusedeckel mittels Rändelschrauben befestigt sind.
Durch diese Befestigungsvariante können diese vier Gehäuseelemente ganz einfach von dem Gehäusekorpus abgenommen werden. Dadurch, dass sie alle gleich groß ausfallen und die Montagebohrungen an der selben Stelle zu finden sind, können sie problemlos untereinander getauscht werden. Es wäre somit z.B. möglich, das eigentlich an der Gehäuseoberseite aufzufindende Plexiglasfenster auf der linken Gehäuseseite zu montieren,

oder aber gar den Gehäuseboden an die rechte Seite zu montieren, damit die Anschlüsse des I/O-Panels nach oben und nicht zur linken Gehäuseseite zeigen. Das verbaute Seitenteil mit dem eingelassenen Sichtfenster wird es von Thermaltake zwar als Ersatzteil geben, im Einzelhandel wird es jedoch leider nicht zum Verkauf angeboten werden.

Blick ins Innere

Nimmt man einmal die Seitenteile des Core V1 ab, so hat man einen freien Blick auf das innere Stahlgerüst des Gehäuses.
Hier lässt sich sehr schnell eine Unterteilung in zwei Gehäusebereiche erkennen. Das Core V1 ist in einen unteren und oberen Bereich unterteilt. Der untere Drittel wurde hierbei als Bereich für das Netzteil und die Laufwerke designt. In den oberen zwei Dritteln wurde der Einbauplatz für die Erweiterungskarte sowie das Mainboard untergebracht.

In dem waagerecht verbauten Mainboardschlitten, welcher zugleich als Trennung der beiden Bereiche dient, wurden vier Montagepunkte eingearbeitet, welche zur Befestigung des Mainboards dienen.
Der Mainboardschlitten wurde zudem mit zwei großen Aussparungen versehen. Die hinter Aussparung befindet sich gleich unterhalb des später verbauen Mainboards und dient somit zur vereinfachten Montage eines CPU-Kühlers.

Die zweite Aussparung ist gleich hinter der Gehäusefront zu finden. Diese Aussparung dient als Kabeldurchführung. Auf eine Gummidurchführung, wie man sie von vielen Gehäusen in der Zwischenzeit kennt, wurde bei dem Core V1 jedoch verzichtet.
Über dieser Aussparung ist genügend Platz vorhanden, um auch einen dicken 140mm oder 120-mm-Radiator verbauen zu können, welcher von einem hinter der Kunststofffront verbauen Lüfter durchlüftet werden kann. Die entsprechenden Montagepunkte sind in der Metallkonstruktion der Gehäusefront zu finden.
Zwischen dem Mainboardschlitten und der rechten Seitenwand wurden zwei Montagerahmen für die internen Laufwerke untergebracht. Diese sind senkrecht montiert und nehmen entweder jeweils eine 2,5″ und eine 3,5″ HDD oder zwei 2,5″ Laufwerke auf.

Der Montageplatz für das ATX-Netzteil befindet mittig im unteren Drittel des Core V1 und wurde so realisiert, dass das gewünschte Netzteil in zwei Richtungen verbaut werden kann.

Auch wenn bei der Kabeldurchführung keine Gummidurchführung zum Einsatz kommt, ist das Core V1 sauber verarbeitet und bringt mit den untereinander austauschbaren Seitenteilen ein nettes Feature mit sich, welches vor allem für Casemodder eine nette Sache ist.

Montage:

Bei der Montage seiner Hardware in dem Core V1 von Thermaltake kann man sich einen Schritt sparen, welcher bei vielen anderen Gehäusen notwendig ist. Die Montage von Abstandshaltern ist bei dem Core V1 nicht notwendig, da diese schon fest in den Mainboardschlitten integriert sind. Das Mainboard kann somit ganz einfach und schnell mittels vier Schrauben befestigt werden.
Bei der Erweiterungskarte kann eine Steckkarte im Dual-Slot-Design eingesetzt werden. Zur Montage der Erweiterungskarte muss zuerst eine Kunststoffblende von der Gehäuserückseite abgenommen werden, unter welcher sich die Schrauben zur Befestigung der beiden Slotblenden befinden. Die verbaute Erweiterungskarte darf maximal 285mm lang sein. Bei dieser Länge ragt sie jedoch schon durch die Öffnung in der Gehäusefront hindurch, wodurch sich ein Teil der Grafikkarte direkt hinter der abnehmbaren Kunststofffront befindet. Knifflig wird es dann jedoch bei den Stromsteckern. Diese sollte man vor der Montage der Grafikkarte anschließen. Die von uns verwendete HD 4970 passte somit dann problemlos in das Gehäuse. Ein anschließen der Stromstecker im verbauten Zustand war jedoch nicht möglich gewesen.

Neben einer großen Grafikkarte kann man in dem Core V1 trotz der geringen Gehäuseabmessungen einen kleinen Tower-Kühler verbauen, denn diese gibt es auch mit einer Höhe von maximal 140mm. Der Kühler kann auch dann noch verbaut werden, wenn sich das Mainboard schon in dem Core V1 befindet. Dies ist durch die extra dafür in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung möglich.
Die Festplatten werden wie schon kurz erwähnt an zwei Metallkäfigen befestigt, welche senkrecht neben dem Mainboardschlitten montiert sind.

Die beiden HDD-Rahmen sind jeweils mit einer Schraube direkt am Mainboardschlitten festgeschraubt. In jedem Rahmen können entweder zwei 2,5″ Festplatten oder eine 2,5″ und eine 3,5″ Festplatte verbaut werden. Die 3,5″ Festplatten werden hierbei mittels Gummipuffern entkoppelt.

Alle Festplatten müssen jedoch über herkömmliche Schrauben befestigt werden.
Einen Einbauschacht für ein optisches Laufwerk gibt es in dem Core V1 jedoch nicht. Somit muss man gegebenenfalls auf ein USB-Laufwerk zurückgreifen.
Das Netzteil wird wie schon kurz angesprochen im unteren Drittel und somit unterhalb vom Mainboard verbaut. Durch die acht Montagebohrungen an der Gehäuserückseite kann das Netzteil in zwei Richtungen montiert werden. Eine entkoppelte Montage ist durch fehlende Entkoppler leider nicht möglich. Wir haben uns in unserem Test dazu entschieden, das Netzteil so zu verbauen, dass es frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann.
Die maximale Netzteillänge ist von Thermaltake mit 200mm angegeben. Auch bei dieser Länge hat man vor dem Netzteil noch ausreichend Platz um die überschüssigen Kabel sowie zu lange Kabel zu verstauen. Von Letzteren bringt das Core V1 schon im Auslieferungszustand welche mit. Alle Kabel der Frontanschlüsse sowie auch das Kabel des Lüfters sind aus unserer Sicht viel zu lang. Hier hätte sich Thermaltake ruhig für Kabel entscheiden können, welche ein ganzes Stück kürzer sind, denn die verwendeten Kabel könnten problemlos an ein Mainboard angeschlossen werden, welches hinter dem Core V1 liegt.
Vor dem verbauten Mainboard kann je nach Bedarf auch noch ein 120mm oder gar 140-mm-Radiator an der Gehäusefront montiert werden. Zur besseren Kühlung können an der Gehäuserückseite zudem noch zwei 80-mm-Lüfter angebracht werden.
An einigen Stellen platzten rund um die Montagegewinde während der Montage jedoch kleine Stellen vom Lack ab. Diese waren bei verbauter Hardware zwar nicht zu sehen, sollten aber dennoch in der heutigen Zeit nicht mehr vorkommen.

Durch den Umstand das man während der Montage öfter als bei manch anderem Case zum Schraubenzieher greifen muss geht die Montage zwar nicht ganz so schnell vonstatten, jedoch ist auch die Verarbeitung der Lackierung so gut, dass eine einfache und saubere Montage der Komponenten gewährleistet ist. Eine werkzeuglose Montage hat meist nur dann einen Vorteil, wenn man die Hardware oft wechselt. Einen sicheren und vibrationsreduzierten Halt erhält die Hardware meist nur durch eine normale Montage der Hardware.

Fazit:

Mit dem Core V1 hat Thermaltake einen ITX-Cube in sein Sortiment aufgenommen, welcher nicht nur durch sein Design für Gamer und Casemodder geeignet ist. Durch das angewandte Design bringt das Core V1 trotz seiner geringen Größe einen ausschlaggebenden Vorteil mit sich, welcher genau auf diese Käufergruppe ausgelegt ist. Das Gehäuse bietet durch die großflächigen Lufteinlässe eine sehr gute Kühlmöglichkeit. Zudem kann das Gehäuse durch seinen Aufbau sehr einfach umgestaltet werden, da sich die einzelnen Seitenteile untereinander austauschen lassen. Die Seitenwand mit dem eingelassenen Sichtfenster wird es jedoch leider nicht einzeln zu kaufen geben. Die Verarbeitungsqualität ist bis auf die eingeklemmte Schutzfolie und dem an manchen Montagebohrungen abplatzenden Lack gut ausgeführt. Auch was den Platzbedarf angeht, kann das Core V1 punkten. Neben vier Laufwerken kann auch eine lange Grafikkarte und ein Tower-Kühler untergebracht werden. Mit einem Preis von knapp 35€ 🛒 ist das Case zu einem attraktiven Preis zu haben.

 

Wir danken Thermaltake für die Bereitstellung des Testmusters.

Thermaltake - Core V1

7.9

Verarbeitung

7.0/10

Kompatibilität

8.0/10

Kühlmöglichkeiten

8.0/10

Ausstattung

8.0/10

Lieferumfang

7.0/10

Modding

9.0/10

Preis

8.0/10

Pro

  • Design
  • Auch im Innenraum lackiert
  • Kühlmöglichkeiten
  • Moddingpotential

Contra

  • Keine Werkzeuglose Montage
  • Kein Kantenschutz am Mainboardschlitten
  • Stellenweise abgeplatzer Lack