SilentiumPC – Fera 3 HE1224 Tower-Kühler

Mit dem Fera 3 HE1224 haben wir heute einen schlanken Tower-Kühler des polnischen Herstellers SilentiumPC im Test, welcher durch seinen Aufbau nicht nur eine äußerst hohe Kompatibilität, sondern auch eine gute Kühlleistung bieten soll.

Welche Details in dem Fera 3 des hierzulande noch sehr unbekannten Herstellers SilentiumPC stecken und wie sich der Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen mit Lüfter: 125 x 78 x 155 mm (L x B x H)
  • Material:
    Heatpipes: Kupfer
    Kühlrippen: Aluminium
  • Gewicht: 613g
  • Heatpipes: 4x 6 mm (vernickelt)
  • Lüfter: 1 x 120mm
  • Lüftergeschwindigkeit: 500 – 1600 RPM +/- 10%
  • Geräuschpegel: 8 – 15 dBA
  • Luftdurchfluss: 46,5 CFM
  • Stromstärke: 0,13 A
  • Kompatibilität:
    AMD: AM2(+), AM3(+), FM1, FM2(+)
    Intel: LGA 115x, LGA 2011(-3), 1366, 775
  • Gewicht: 565g (excl. Lüfter)

Lieferumfang:

  • Fera 3 Kühlkörper
  • 120-mm-Lüfter
  • Montagekit (AMD/Intel)
  • Wärmeleitpaste
  • 4 x Lüfterklammern
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Fera 3 Kühler wird von SilentiumPC in einer Verpackung geliefert, welche in den Farben Weiß und Orange gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurden neben einem Produktbild und der Modellbezeichnung auch noch vier Symbole aufgedruckt, welche einen auf die wichtigsten Features hinweisen. Auf der linken Verpackungsseite wurde ein weiteres Produktbild abgedruckt, welches den Kühler so zeigt, dass man die verbauten Direct-Touch-Heatpipes erkennen kann.

Auf der Verpackungsrückseite sind zwei Barcodes zu sehen, welche man mit seinem Smartphone scannen kann, wodurch man zu einer digitalen Version der Montageanleitung weitergeleitet wird. Die technischen Details sind auf der rechten Verpackungsseite abgedruckt.

Entnimmt man der Kühler aus seiner Verpackung, so hat man einen sehr schlanken Tower-Kühler vor sich stehen, welcher eine Stärke von gerade einmal 55mm aufweist.

SilentiumPC hat bei dem Fera 3 46 Aluminiumfinnen verbaut. 45 dieser Aluminiumfinnen sind in einem naturbelassenen Design gehalten. An oberster Stelle hat SilentiumPC bei dem Fera 3 eine schwarz eloxierte Abschlussfinne verarbeitet, welche den Kühler optisch aufpeppt.
Mit einem seitlichen Blick auf den Kühler findet man an der linken und rechten Seite um 90° abgewinkelte Abschnitte der einzelnen Aluminiumfinnen vor. Die obere Lamelle ist dabei immer mit der darunterliegenden Lamelle verbunden. Hierdurch wird die Stabilität des Kühlers erhöht.

Zur Mitte hin findet man auf beiden Kühlerseiten Haltenasen, welche zur Aufnahme der Lüfterklammern dienen.
Mit einem Blick auf die Vorderseite des Kühlers findet man eine Vertiefung vor, welche in alle Kühlfinnen eingearbeitet wurden. Diese zieht sich fast über die gesamte Kühlerbreite und fungieren bei einem montierten Lüfter als kleine Vorkammer. Hierdurch kann der sonst nicht so gut belüftete Bereich hinter der Rotornabe besser mit Luft durchströmt werden.

Auf der gegenüberliegenden Seite wurde mittig eine v-förmige Aussparung eingelassen.

An vereinzelten Aluminiumfinnen findet man an den Außenkanten kleine Verarbeitungsmängel, welche vom Ausstanzen der Finnen stammen. Diese sind jedoch nur optischer Natur und wirken sind nicht auf die Kühlleistung aus.

Betrachtet man einmal die verbaute Abschlusslamelle, so findet man in deren Mitte das SlientiumPC Logo, welches in die Finne eingeprägt wurde.

Ebenso sind hier kleine Bohrungen zu erkennen, welche nicht nur in dieser Abschlusslamelle eingearbeitet wurden, sondern in allen verbauten Kühlfinnen integriert wurden. Durch diese kann überschüssige Luft auf eine andere Lamellenebene entweichen.
Betrachtet man einmal die vier naturbelassenen Heatpipes von der Seite aus, so kann man erkennen, dass die Heatpipes die Bodenplatte nicht nur u-förmig gebogen durchlaufen, sondern auch noch leicht zu einer Seite gebogen sind.

Hierdurch entsteht ein asymmetrischer Aufbau, welcher für eine höhere Kompatibilität des Kühlers sorgt, da der Kühler auf einem Intel-Sockel so auch mit einem verbauten Lüfter nicht in den Bereich des Arbeitsspeichers hineinragt.
SilentiumPC hat die vier Heatpipes als Dirct-Touch-Heatpipes ausgeführt, welche auf der Unterseite plan geschliffen wurden, sodass die Rillen zwischen den einzelnen Heatpipes sowie der Bodenplatte, in welcher sie untergebracht sind, so gering wie möglich sind.

Die Bodenplatte besteht aus einem naturbelassen Aluminiumblock, welcher auf der Oberseite mit dem Montagesteg versehen wurde.

Als Lüfter setzt SilentiumPC auf einen 1200-mm-Lüfter, welcher vollständig aus schwarzem Kunststoff gefertigt wurde. Der mitgelieferte Lüfter hat eine Bauhöhe von 25mm und verfügt über einen Impeller, welcher sieben Lüfterblätter hat.

Der Impeller ist an vier Stegen aufgehoben, welche geradlinig zu den vier Ecken des Lüfterrahmens verlaufen.

Als Anschlusskabel kommt ein schwarzes PWM-Kabel zum Einsatz, welches mit einem nicht ganz blickdichten Kabelsleeving ausgestattet ist. Im Vergleich zu den sonst am Markt befindlichen CPU-Kühlern ist das Anschlusskabel des mitgelieferten Lüfters knapp 10cm kürzer ausgeführt. Hierdurch kann ein saubereres Kabelmanagement erzielt werden, da sich der Anschluss für den CPU-Kühler auf allen Mainboards in unmittelbarer Nähe des CPU-Sockels befindet.

Die Verarbeitung wurde fast durchgehend sauber ausgeführt. Aufgefallen sind uns lediglich kleine Kratzer an den Aluminiumfinnen, welche durch die Stanzwerkzeuge entstanden sind, sowie das nicht ganz blickdichte Kabelsleeving des Anschlusskabels.

Montage:

Zur Montage kommt eine Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Die mit Montagebolzen bestückte Backplane wird von der Mainboardrückseite aus an das Mainboard gehalten und dann von der Vorderseite aus mit Abstandshaltern bestückt, welche über ein Innengewinde verfügen. Auf diese Abstandshalter werden die Montageträger geschraubt.
Im Anschluss kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und mit den Montageträgern verschraubt werden.
Auf einem Intel-Mainboard ist die Montage des Kühlers in vier Richtungen möglich. Auf einem AMD-Mainboard ist man bei der Montage hingegen etwas eingeschränkt, wodurch man den Kühler nur in zwei Richtungen montieren kann.
Ist der Kühler montiert, kann man den Lüfter mittels der mitgelieferten Lüfterklammern am Kühlkörper befestigen.

Eine entkoppelte Montage ist leider nicht möglich. SilentiumPC liefert zwei Paar Lüfterklammern mit, wodurch Push-Pull-Betrieb mit einem optionalen Lüfter möglich ist.

Testsystem:

Als Testsystem kommt ein Sockel 1151 Testsystem zum Einsatz. Dies bietet euch die Möglichkeit, alle von uns getesteten CPU-Kühler auch mit den von uns getesteten Wasserkühlern zu vergleichen.

Das Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

  • ASRock – Z170 Extreme3
  • HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
  • Intel® – Core i7-6700K
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Kommen bei einem getestete Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle CPU-Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.

Mit einem Blick auf das Testergebnis ist zu erkennen, dass sich der Fera 3 HE1224 im hinteren Drittel des Testfeldes platziert hat. Der Kühler liefert dennoch eine ausreichende Kühlleistung, um mit allen gängigen CPUs klarzukommen. Jedoch reicht die gebotene Kühlleistung nicht aus, um neue Overclockingrekorde zu erzielen. Das erreichte Kühlergebnis hat der Kühler bei einer angemessen Lautstärke erreicht. Diese liegt jedoch etwas oberhalb der von SilentiumPC angegeben 15dBA. Wir haben in unserem Test einen Schalldruck von 20,3dBA gemessen.

Fazit:

Der Fera 3 HE1224 konnte in unserem Test mit nicht nur mit einer Kühlleistung überzeugen, welche für alle gängigen CPUs ausreichend ist, sondern auch mit einer besonders guten Kompatibilität. In diesem Bereich kann der Kühler nicht nur durch seine schlanke Bauform Boden gut machen, sondern auch durch den asymmetrischen Aufbau, durch welchen eine nochmals höhere Kompatibilität zu Speichern mit großen Speicherkühler sichergestellt wird. Auch was die Höhe des Kühlers angeht, kann dieser mit seinen 155mm in fast jedem gängigen Gehäuse untergebracht werden. Der Kühler passt somit nicht nur in einen teuren Gaming-Tower, sondern auch in viele kleineren Midi-Tower, welche nicht so hochpreisig sind. In genau diesem Preissegment siedelt sich auch der Fera 3 HE1224 an. Mit nicht ganz 27€ 🛒 handelt es sich um einen der günstigen Tower-Kühler auf dem Markt, welcher dennoch mit einer anständigen Kühlleistung punkten kann. Was die Verarbeitungsqualität angeht, können wir sagen, dass diese an unserem Testmuster überwiegend gut ausgeführt wurde. Die kleinen Unreinheiten an den Schnittkanten der Aluminiumfinnen gibt es ab und an auch bei hochpreisigen Modellen, wo sie jedoch durch eine Beschichtung der Lamellen meist nur nicht auffallen. Das nicht ganz blickdichte Kabelsleeving ist daher das einzige, was einem gleich ins Auge fällt. Durch den zweiten Satz Lüfterklammern ist ein Push-Pull-Betrieb möglich, welcher die Leistung des Kühlers erhöht.

Pro

  • Kühlleistung
  • Verarbeitung
  • Kompatibilität
  • Preis

Contra

  • Minimale Verarbeitungsspuren an den Kühlfinnen

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken SilentiumPC für die Bereitstellung des Testmusters.