Mit der FireCuda 530R NVMe SSD haben wir heute die Refresh-Version der FireCuda 530 M2. SSD von Seagate im Test, welche im direkten Vergleich zum Vorgängermodell mit einer etwas höheren Performance überzeugen möchte.
Welche Details in der FireCuda 530R stecken und wie sich die 2 TB große PCIe Gen4 SSD von Seagate in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
Modellbezeichnung: | ZP2000GM3A063 |
Kapazität: | 2 TB |
Formfaktor | M.2 2280 |
NAND Flash: | Micron 3D NAND (TLC 162 Layer) |
Controller: |
Phison PS5018-E18, 8 Kanäle
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Cache: |
2 × 1 GB
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Interface: | PCIe Gen4 x4, NVMe 1.4 |
Abmessungen: |
80 x 24 x 3,58 mm
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LeistungMax. |
Lesen (lt. Hersteller) bis zu 7.400 MB/s Schreiben (lt. Hersteller) bis zu 6.900 MB/s |
4 KB Random Read IOPS (Max): | Bis zu 1.300.000 |
4 KB Random Write IOPS (Max): | Bis zu 1.300.000 |
Betriebstemperatur: | 0°C-70°C |
Lagertemperatur: | -40°C bis 85°C |
Stoßfestigkeit: | 1500 G / 0,5 ms |
MTBF: | 1.800.000 Stunden |
Geschriebene Terabyte (TBW) (maximale Kapazität): | 2.400 TB |
Garantie: | 5 Jahre |
Lieferumfang:
- FireCuda 530R SSD mit gewählter Kapazität
- Garantiehinweis
- Informationsblatt Rescue Data Recovery Services
Design und Verarbeitung:
Die FireCuda 530R NVMe SSD wird von Seagate in einer Verpackung geliefert, deren Vorderseite in einem schwarz/orangefarbenen Design gehalten ist. Neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild wurde die Vorderseite auch mit dem Bild eines Drachen bedruckt, wodurch einem gleich klar wird, dass die SSD speziell für Gamer entwickelt wurde.
Die weiße Verpackungsrückseite wurde mit einer kurzen Beschreibung der SSD bedruckt.
Innerhalb der Verpackung ist die FireCuda 530R SSD in einer Antistatikfolie verpackt und zusätzlich in einer leicht zu öffnenden Blisterverpackung untergebracht.
Entnimmt man die FireCuda 530R SSD aus der Verpackung, so hat man eine 80 mm lange und 22 mm breite SSD vor sich liegen, welche durch die zweiseitige Bestückung 3,58 mm dick ist und somit etwas dicker ausfällt als manch andere 2 TB fassende M.2 SSDs. Aus diesem Grund lässt sich die FireCuda 530R NVMe SSD nicht in jedem besonders schlanken Notebook verbauen.
Im Vergleich zu einer normalen SATA-SSD im 2,5″-Format befindet sich das PCB der SSD hierbei nicht in einem schützenden Gehäuse.
Schaut man sich das PCB einmal etwas genauer an, so findet man im mittleren Bereich der PCB-Oberseite einen Phison PS5018-E18 Controller sowie einen dedizierten DDR4-Cache vor.
Der verbaute Controller ist mit acht Kanälen an die vier im TLC-Verfahren betriebenen 3D-NAND Chips angebunden. Die verbauten 3D-NANDs verfügen hierbei über 162 Layer.
Um die Schreibleistung zu steigern, hat Seagate die SSD nicht nur mit einem dedizierten DDR4 Cache ausgestattet, sondern auch mit einem dynamischen SLC-Cache, welcher die anfallenden Daten zunächst im SLC-Verfahren puffert und diese im Anschluss in den TLC-Bereich des NANDs schreibt.
Wie schon eingehend angesprochen, wurde das PCB der FireCuda 530R SSD nicht nur auf der Vorderseite mit Komponenten bestückt, sondern zwei der vier 3D-NAND Chips wurden auf der Rückseite des PCBs untergebracht. Zwischen diesen NAND-Chips wurde ebenfalls ein 1 GB großer DDR4 Cache verbaut. Zudem wurde auf der Rückseite ein Aufkleber angebracht, welcher die Modellbezeichnung sowie die Speicherkapazität bereithält.
Als Schnittstelle kommt bei der neuen FireCuda 530R NVMe SSD die mit dem Z170 Chipsatz eingeführte M.2 Schnittstelle zum Einsatz.
Die Anbindung der SSD erfolgt über PCI Express 4.0 x4 und mittels des NVMe 1.4 Protokolls, wodurch die SSD viel höhere Übertragungsraten erzielen kann, als es mit dem 2004 eingeführten AHCI Protokoll, welches eine Anbindung per SATA erfordert, möglich ist. Das NVMe Protokoll bringt jedoch einen kleinen Nachteil mit sich, welchem man jedoch erst bemerkt, wenn man nicht auf ein Windows 8.1 oder Windows 10 Betriebssystem setzt, denn erst ab Windows 8.1 wird das NVMe Protokoll nativ unterstützt. Für Windows 7 bietet Microsoft einen entsprechenden Hotfix an.
Als besonderes Feature kommt die FireCuda 530R nicht nur mit einer fünfjährigen Herstellergarantie daher, sondern auch noch mit einem dreijährigen Rescue Data Recovery Services zur Datenwiederherstellung, welchen Nutzer in Anspruch nehmen können, wenn z. B. einmal ein Schaden durch physische Beschädigung der Hardware oder logische Beschädigung des internen Dateisystems entstanden ist.
Die Verarbeitung der SSD wurde seitens Seagate nicht nur hochwertig, sondern auch optisch ansprechend ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.
Testablauf:
Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.
Das zum Einsatz kommende Testsystem besteht aus diesen Komponenten:
- Prozessor: Intel – Core i9 13900K 🛒
- Mainboard: ASUS – ROG Strix Z790-E Gaming WIFI 🛒
- Speicher: Kingston – FURY Beast DDR5 32GB (2x16GB) 6000MT/s DDR5 CL36 🛒
- Grafikkarte: Gainward – RTX 3070 Phantom GS 🛒
- Systemlaufwerk: Seagate – FireCuda 520 1TB M.2 SSD 🛒
- Kühler: be quiet! – SILENT LOOP 2 240 mm
- Netzteil: be quiet! – STRAIGHT POWER 11 850W Platinum
- Wärmeleitpaste: ARCTIC – MX-5 🛒
- Gehäuse: be quiet! – SILENT BASE 601 | Orange
Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf der verbauten Seagate – FireCuda 520 1TB M.2 SSD 🛒. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.
Um eine Beeinträchtigung durch gesharte PCIe-Lanes zu vermeiden, wurde die eingesetzte Grafikkarte im zweiten PCIe-Steckplatz verbaut.
Getestet wurde die Seagate – FireCuda 530R M.2 NVMe SSD mittels dieser Benchmarks:
- AS SSD Benchmark
- AS SSD Kopierbenchmark
- ATTO Disk Benchmark
AS SSD Benchmark:
Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.
Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass die FireCuda 530R M.2 SSD die seitens Seagate angegebenen Übertragungsgeschwindigkeiten in diesem Test nicht erreichen konnte. Im direkten Vergleich zum Vorgängermodell, der FireCuda 530 konnte die SSD jedoch eine etwas bessere Leistung erzielen.
AS SSD Kopierbenchmark:
Neben diesem Performancetest beinhaltet der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).
Auch bei dem aus drei Teilen bestehenden Kopierbenchmark zeigte die FireCuda 530R 2TB M.2 SSD eine sehr gute Performance.
ATTO Disk Benchmark
Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem, die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.
Dank der hohen Abfragetiefe konnte die FireCuda 530R in diesem Test ihre volle Leistung entfalten. Schaut man sich das Testergebnis einmal genau an, so ist zu erkennen, dass wir die seitens Seagate angegebene maximale Lesegeschwindigkeit sowie auch die maximale Schreibgeschwindigkeit nicht ganz erreichen konnten. Mit der Leistungssteigerung, welche Seagate der FireCuda 530R verpasst hat, konnte sich die SSD nicht nur vor dem Vorgängermodell positionieren, sondern die SSD gehört auch zu den schnellsten M.2 Gen4 SSDs am Markt.
Neben den Messungen mit diesen Benchmark-Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.
Softwareinstallation
Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.
PC Mark8 | Adobe Acrobat Reader 10 | Open Office |
123 Sekunden | 18 Sekunden | 41 Sekunden |
Softwaretest
In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft, eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 10 benötigt, um zu booten. Hierbei wird die Zeitmessung erst nach dem Verlassen des Bios gestartet.
WinRAR 1GB entpacken | Antivir System Scan | Windows 11 Pro x64 Bootzeit |
24 Sekunden | 239 Sekunden | 13 Sekunden |
Wie wir es in der Zwischenzeit von anderen SSDs kennen, zeigte auch die FireCuda 530R 2TB unter dauerhafter Belastung eine gewisse Drosselung.
Dieser Geschwindigkeitsabfall entsteht durch die Drosselung des verbauten Controllers, welche ab einer bestimmten Temperaturschwelle eintritt. Auch wenn sich die SSD an dieser Stelle recht gut geschlagen hat, empfiehlt es sich, die SSD mit einem optionalen Kühler, wie sie z. B. in der Zwischenzeit auf den meisten Mainboards zu finden sind, auszustatten. Neben der von uns in diesem Test herangezogenen Variante ohne Kühler gibt es die FireCuda 530R auch noch mit einem Aluminiumkühler, sodass man die SSD auch auf einem Mainboard ohne vorinstallierte Kühlkörper bestmöglich einsetzen kann.
Fazit:
Mit der FireCuda 530R hat Seagate seine FireCuda 530 M.2 PCIe Gen4x4 SSD in einer überarbeiteten Version aufgelegt, welche in unserem Test nicht nur durch eine gute Performance, sondern auch durch eine saubere Verarbeitung. Für eine bestmögliche Performance hat Seagate die SSD nicht nur mit einer PCIe Gen4x4 Schnittstelle, sondern auch mit schnellen NAND-Chips und einem guten Controller ausgestattet. Im direkten Vergleich zu günstigeren Modellen verfügt die SSD zudem auch über einen dedizierten DDR4-Cache, welcher die Leistung zusätzlich positiv beeinflusst. Mit der in unserem Test erreichten Performance kann sich die SSD eine sehr gute Platzierung in unserem Testfelde sichern und eignet sich somit nicht nur für den Einsatz in einer leistungshungrigen Workstation, sondern auch für den Einsatz in einem performanten Gaming-System. Bedingt durch die zweiseitige PCB-Bestückung ist FireCude 530R M.2 SSD jedoch nicht für den Einsatz in besonders schlanken Notebooks ausgelegt. Die Verarbeitung der SSD wurde sehr sauber und hochwertig ausgeführt. Preislich liegt die FireCude 530R in der von uns getesteten 2 TB Version bei knapp 170 € 🛒.
Wir danken Seagate sehr für die Bereitstellung des Testmusters.