Mit dem Ninja 5 haben wir heute die neuste und kürzlich erst vorgestellte Version des Ninja CPU-Kühlers aus dem Hause Scythe im Test, welcher nicht nur mit optischen Veränderungen aufwarten will, sondern auch mit einer abermals gesteigerten Kühlleistung.
Wie sich der neue Ninja 5 in unserem Test geschlagen hat und auf welche Details in ihm stecken, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
- Gesamtmaße: 138 x 155 x 180 mm (inkl. zwei Lüfter)
- Gewicht: 1190 g inklusive Lüfter
- Heatpipeanzahl / -durchmesser: 6 / 6 mm
- Material der Bodenplatte: vernickleter Kupferboden
- Lüftermaße: 120 x 120 x 25 mm
- Geräuschpegel: 4,0 ~ 14,5 dBA
- Luftdurchsatz: 16,6 ~ 43.03 CFM / 28,2 ~ 73,1 m³/h
- Lüfterdrehzahl: 300 ~ 800 upm (±10%) (PWM-gesteuert)
- Spannung / Stromstärke: DC 12V / 0,09A (pro Lüfter)
- Statischer Druck: 0,75 ~ 4,8 Pa / 0,076 ~ 0,49 mmH²O
- Lagertyp: Gleitlager
- Kompatibilität:
Intel: Sockel LGA775, LGA1150, LGA1155, LGA1156, LGA1366, LGA2011 / 2011-v3 (Square ILM), LGA2066
AMD: Sockel AM2, AM2+, AM3, AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+
Lieferumfang:
- Ninja 5 Kühlkörper
- 2 x Kaze Flex 120-mm-PWM-Lüfter
- Montagematerial für Intel- und AMD-Sockel
- Wärmeleitpaste
- 4 x Lüfterklemmern
- Einbauanleitung
- Schraubenzieher
Design und Verarbeitung:
Der neue Ninja 5 wird von Scythe in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einem Produktbild auch noch die Modellbezeichnung sowie eine Auflistung der kompatiblen Sockel abgedruckt. Die technischen Details sind auf der linken Verpackungsseite zu finden.
Auf der rechten Verpackungsseite wurden vier Detailbilder abgedruckt, welche mit einer kurzen Beschreibung versehen wurden. Auf der Verpackungsvorderseite ist ein Hinweis auf die Garantiebedingungen zu finden.
Entnimmt man den Ninja 5 aus seiner Verpackung, so ist schnell zu erkennen, dass Scythe diesen im Vergleich zu der Vorgängerversion zwar an vielen Stellen überarbeitet hat, aber das Grunddesign dennoch gleich geblieben und der Kühler somit gleich als Kühler der Ninja-Modellreihe von Scythe zu erkennen ist.
Scythe hat dem Lamellenturm auch bei dem Ninja 5 die für die Modellreihe bekannte, quadratische Grundform verpasst. Im Gegensatz zu der Vorgängervariante wurde der neue Kühler jedoch mit einer kantigeren Bauform sowie einer eloxierten Abschlusslamelle ausgestattet.
Mit einem Blick auf die Oberseite ist die gerade schon angesprochene Abschlusslamelle zu erkennen, welche zwar wie alle anderen Kühlfinnen auch aus Aluminium gefertigt wurde, aber deutlich dicker ausfällt und zudem noch mit einer schwarzen Eloxierung versehen wurde. Durch diese Aufmachung wurde der Kühler schon recht ansprechend gestaltet. Um aber noch die letzten Zweifel auszuräumen und jedem gleich zu zeigen, dass dieser Kühler der Ninja-Serie von Scythe angehört, wurde in die Abschlusslamelle noch ein Ninjastern eingeprägt.
Betrachtet man den Kühler einmal von der Außenseite aus, so findet man an den vier Kühlerecken kleine Aussparungen vor, welche als Haltepunkte für die Lüfterklammern dienen. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden diese Haltepunkte jedoch nicht auf allen vier Kühlerseiten, sondern nur auf zwei Seiten eingearbeitet, wodurch man die Lüfter nur auf zwei Kühlerseiten montieren kann. Der Aufbau eins Push-Pull-Betriebs ist dennoch problemlos möglich.
Dies hat den Hintergrund, dass Scyte die unteren Sechs Lamellen zur Kompatibilitätssteigerung nicht in der vollen Breite ausgeführt hat. Durch diesen Aufbau kann der Kühler auch auf einem Sockel 2066 Mainboard verbaut werden, welches mit acht DIMMs bestückt ist.
Die 41 Aluminiumfinnen des Ninja 5 sind auf sechs vernickelte Kupferheatpipes gesteckt, welche einen Durchmesser von 6 mm haben. Die Heatpipes durchlaufen die vernickelte Kupferbodenplatte u-förmig gebogen und sind in dem Kühlturm so aufgeteilt, dass in jedem “optisch unterteiltem” Lamellenblock drei Heatpipes untergebracht sind.
Die vernickelte Bodenplatte wurde sehr sauber verarbeitet und weißt keinerlei Riefen oder ähnliches auf.
Die Oberseite der zweiteiligen Bodenplatte besteht aus einem naturbelassenen Aluminiumblock, in welchen an der linken und rechten Seite kleine Kühlfinnen eingearbeitet wurden. Mittig wurde eine Aussparung eingelassen, in welcher schon der Montageträger vormontiert wurde.
Bei den mitgelieferten Lüftern handelt es sich um zwei Kaze Flex 120 PWM Lüfter, welche mit einer Geschwindigkeit von 300 – 800 RPM arbeitet und in einem zweifarbigen Design gehalten sind.
Der quadratisch ausgelegte Lüfterrahmen ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und wurde auf beiden Lüfterseiten im Bereich der Montagebohrungen mit grauen Gummientkopplern ausgestattet, welche großflächig ausgeführt wurden.
Der verbaute Impeller ist farblich passen auf die verbauten Entkoppler abgestimmt und wurde somit aus grauem Kunststoff gefertigt. Um einen möglichst hohen Luftdurchsatz und einen hohen statischen Druck zu erzeugen, wurde der Impeller mit 11 Lüfterblättern ausgestattet, welche jedoch keinerlei Besonderheiten aufweisen.
Mit einem Blick auf die Lüfterrückseite ist zu erkennen, dass der Impeller an vier Stegen befestigt ist, welche leicht gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.
Das verwendete Anschlusskabel ist mit einem blickdichten Kabelsleeving versehen worden.
Die Lüftermontage erfolgt mittels der mitgelieferten Lüfterklammern und kann durch die fest in den Lüfter integrierten Gummielemente auch entkoppelt bewerkstelligt werden.
Die Verarbeitung des neuen Ninja 5 wurde seitens Scythe sehr sauber ausgeführt und gibt und keinen Grund zur Beanstandung.
Montage:
Die Montage des Ninja 5 ist recht simpel aufgebaut. Im ersten Schritt muss je nach vorhandenem Sockel eine Backplane am Mainboard befestigt werden. Dies geschieht über Abstandshalter, welche von der Vorderseite aus mit der Backplane verschraubt werden. Ist schon eine passende Backplane vorhanden, so werden die Abstandshalter direkt mit der vorhandenen Backplane verschraubt. Auf diese Abstandshalter werden wiederum die Montageschienen geschraubt. Anschließend kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden und mit dem Montagesteg, welcher schon fest mit der Bodenplatte verschraubt ist, an den beiden zuvor montierten Montageschienen verschraubt werden.
Da hierzu ein recht langer Schraubenzieher benötigt wird, welcher sich eventuell nicht in jedem Haushalt zu finden ist, liefert Scythe einen passenden Schraubenzieher mit.
Nun müssen nur noch die beiden Lüfter an dem Kühlkörper befestigt werden. Dies geschieht jeweils mittels zwei Metallklammern, welche an den Seiten des Kühlkörpers eingehakt werden.
Durch die integrierten Entkoppler wird der mitgelieferte Lüfter hierbei sehr gut vom Kühlkörper entkoppelt.
Testsystem:
Als Testsystem kommt neben einem Sockel 1151 Testsystem auch ein aktuelles AM4 Testsystem zum Einsatz, wodurch Nutzer von AMD als auch Intel Systemen einen Überblick über die Leistung auf den jeweiligen Sockeln erhalten. Beide Systeme werden im nicht übertakteten Zustand betrieben.
Das Intel-Testsystem besteht aus diesen Komponenten:
- ASRock – Z170 Extreme3
- HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
- Intel® – Core i7-6700K
- Zotac – GTX 780 TI AMP Edition
Das AMD-Testsystem besteht aus diesen Komponenten;
- AMD – Ryzen 1600
- ASUS – Crosshair VI Hero
- 2 x 8GB Corsair Vengeance LPX Black 2666 MHz
- Zotac – GTX 780 TI AMP Edition
Testablauf:
Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM-Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.
Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,2°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest, welchem zum aufwärmen eine Idle time von 45 Minuten voraus ging.
Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.
Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem, wenn noch eine zusätzliche GPU in dem System verbaut wird. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.
Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis wird man schnell feststellen, dass sich der neuen Ninja 5 einen guten Platz im vorderen Drittel unseres Testfeldes ergattern konnte. Aufgrund der geringen Lüfterdrehzahl erreichte der Kühler dieses Ergebnis bei einer sehr geringen Geräuschkulisse.
Fazit:
Mit dem Ninja 5 hat Scythe die nächste Version des Ninja CPU-Kühlers auf den Markt gebracht, bei der man mal wieder gezeigt hat, dass man sich auch nach vielen Jahren noch über weitreichende Änderungen Gedanken macht und diese dann auch konsequent umsetzt. Durch diese Überarbeitung hat man die aktuelle Version des Ninja Kühlers nicht nur in einem noch schickeren Design erscheinen lasen, sondern man konnte auch die Kühlleistung noch einmal optimieren. Die Verarbeitung des neuen Ninja 5 ist sehr hochwertig und zugleich auch optisch ansprechend ausgeführt worden. Was die gebotene Kühlleistung angeht, konnte sich der Ninja 5 einen sehr guten Platz im vorderen Drittel unseres Testfeldes sichern. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Kühler aufgrund der zwei verbauten Lüfter jedoch minimal lauter. Mit knapp 14,5 db(A) arbeitet die beiden verbauten Lüfter dank der maximalen Drehzahl von 800 RPM aber dennoch sehr leise. Trotz der großen Abmessungen kann der Kühler dank der teilweise etwas schmäler ausgeführten Aluminiumfinnen dennoch problemlos auf einem Sockel 2066 Mainboard verbaut werden, auf welchem sich gleichzeitig auch acht DIMMs befinden. Hierbei muss man nur darauf achten, dass die eingesetzten Speicher nicht über zu hohe Kühlkörper verfügen. Preislich liegt der neue Ninja 5 mit knapp 50€ 🛒 genau 10€ 🛒 über dem Einführungspreis des Ninja 4.
Wir danken Scythe für die Bereitstellung des Testmusters.