Samsung – 870 QVO SSD im Test

Mit der 870 QVO haben wir heute passend zum Release die 2. Generation von Samsungs QVO SSD-Serie im Test, welche neben einer hohen Kapazität von bis zu 8 TB auch schnelle Übertragungsgeschwindigkeiten erreichen soll.

Welche Details in der neuen Samsung SSD stecken und welche Performance die 2 TB große Variante der 870 QVO SSD in unserem Test erzielen konnte, erfahrt ihr in diesem Review.

 

 

Technische Details:

Kapazität: 1 TB, 2 TB, 4 TB, 8 TB
Formfaktor: 2,5″
NAND Flash: Samsung 4 bit MLC V-NAND
Controller: Samsung MKX Controller
Abmessungen: 100 x 69,85 x 6,8mm (L x B x H)
Leistung (Max): 560 MB/s Sequenzielles Lesen
530 MB/s Sequenzielles Schreiben
Schnittstelle: SATA 6Gb/s
Betriebstemperatur:  0°C-70°C
Lagertemperatur: -40°C-85°C
Stoßfestigkeit: 1500G/0,5ms
MTBF: 1.500.000 Stunden
Total Byte Wirtten: 720 TB (2 TB Version)
Sicherheit: AES 256-bit Full Disk Encryption, TCG/Opal V2.0, Encrypted Drive (IEEE1667)

 

Lieferumfang:

  • 870 QVO SSD (in gewählter Größe)
  • Kurzanleitung

 

Design und Verarbeitung:

Die 870 QVO SSD wird von Samsung in einer schlanken Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einem angerissenen Produktbild und der Modellbezeichnung auch die Kapazität sowie die maximalen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten abgedruckt. Auf der Verpackungsrückseite findet man neben einem Hinweis, wo man die Garantiebedingungen findet, auch einen Hinweis auf die dreijährige Garantie vor.


Da wir unser Testmuster vor dem Release erhalten haben und dieses noch nicht über die endgültige Verpackung verfügte, müssen wir an dieser Stelle auf eine von Samsung zur Verfügung gestellte Grafik zurückgreifen.

Innerhalb der Verpackung ist die SSD zusammen mit der Kurzanleitung in einem schwarzen Kunststoffinlay untergebracht.
Entnimmt man die 870 QVO SSD aus ihrer Verpackung, so hat man eine SSD vor sich liegen, welche nicht nur in einem von Samsung schon bekannten, recht unauffälligen Design gehalten ist, sondern mit einer Bauhöhe von 6,8 mm auch etwas schlanker ausfällt, als die meisten 2,5″-Festplatten am Markt.

Durch diese geringere Bauhöhe kann die SSD auch in so manchem Notebook oder Ultrabook eingesetzt werden, in dem ein normales 2,5″-Laufwerk keinen Platz findet.

Bei der neuen Modellreihen setzt Samsung auf ein Gehäuse, welches vollständig aus Aluminium gefertigt wurde. Auf der Oberseite der SSD wurde das Samsung Logo sowie der Schriftzug „Solid State Drive“ abgedruckt. Einen Hinweis, aus welcher Serie die SSD entstammt, erhält man noch durch das aufgedruckte Quadrat. Wo dieses bei den Modellen der QVO Modellreihe in schwarz gehalten ist, druckt Samsung dieses bei den EVO SSDs in Grau und bei den Modellen der PRO Serie in Rot ab.

Auf der Gehäuserückseite wurde ein Aufkleber aufgebraucht, auf dem neben der Modellbezeichnung auch Informationen über die Speicherkapazität sowie die Seriennummer etc. zu finden ist.

Als Controller kommt in den neuen Modellen der 870 QVO SSDs ein Samsung MKX-Controller zum Einsatz. Neben diesem verbaut Samsung bei der 870 QVO hauseigene 9x Layer V-NAND MLC (Multi Level Cell) Speicher mit 4 Bit pro Speicherzelle. Der verbaute LPDDR4 Speicher fällt je nach Modell und Kapazität der jeweiligen SSD mit 1 GB bis 8 GB unterschiedlich groß aus. Wie wir es schon von vergangenen Samsung SSDs kennen, wurden auch die neuen Modelle der 870 QVO Serie mit der intelligenten TurboWrite Funktion ausgestattet. Hierzu hat jedes Modell aus der 870 QVO Serie neben einem fest vorgegebenen Puffer von 6 GB, welcher im schnelleren SLC-Modus arbeitet, auch noch mit einem intelligenten und bei Bedarf herangezogenen Puffer ausgestattet, welcher bei der 1 TB großen SSD 36 GB und bei allen anderen Modellen 72 GB groß ist. Bei der eingesetzten TurboWrite Funktion werden die Daten im schnelleren SLC-Modus mit nur einem Bit pro Zelle zwischengespeichert und im Nachgang mit 4 Bit umkopiert. Werden auf einen Schlag mehr Daten geschrieben, als dieser Cache-Bereich zur Verfügung stellen kann, so bricht die sequenzielle Schreibleistung der 1 TB großen QVO SSD auf etwa 80 MB/s und die sequenzielle Schreibleistung aller anderen Modelle aus der 870 QVO Reihe auf etwa 160 MB/s ein.

Die Verarbeitung unseres Testmusters wurde seitens Samsung sauber und hochwertig ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Um die volle Leistung aus den von uns getesteten SSDs heraus zu holen, werden diese auf unserem Intel Core i7 System getestet.

Dieses besteht aus:

  • Prozessor: i7-6950X
  • Mainboard: Asrock X99 Extreme11
  • Grafikkarte: Zotac GTX 980Ti
  • Arbeitsspeicher: 16GB HyperX Savage (4 x 4GB DDR4 3000MHz)
  • Systemlaufwerk: OCZ – RevoDrive 3 (240GB)
  • Netzteil: Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • Betriebssystem: Windows 10 Pro 64Bit

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf dem verbauten RevoDrive 3. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.

Getestet wurde die Samsung 870 QVO SSD mit einer Kapazität von 2 TB in unserem Test mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

AS SSD Benchmark

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

 

Die von Samsung angegeben 560 MB/s beim Lesen konnten wir in unserem Test mittels des AS SSD Benchmarks nicht erreichen. Gleiches gilt auch für die angegeben, maximale Schreibgeschwindigkeit von 530 MB/s.

AS SSD Kopierbenchmark

Neben diesem Performancetest beinhaltet, der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

In diesem Test konnte die 870 QVO 2 TB SATA SSD recht gute Werte erreichen.

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.

Mit einem Blick auf das Testergebnis ist sehr schön zu erkennen, dass auch die 870 QVO 2 TB SSD was die Leistung angeht, wie alle anderen SSDs auch von einer höheren Abfragetiefe profitieren kann. Auch wenn die SSD in diesem Test eine sehr gute Leistung ablieferte, konnten wir die von Samsung angegebenen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten jedoch auch in diesem Test nicht ganz erreichen.

Neben den Messungen mit diesen Benchmarktools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

Softwareinstallation

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

Softwaretest

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 10 benötigt, um zu booten.
Da sich in unserem Testsystem zu den Onboardkomponenten noch ein Hardware Raidcontroller befindet, welche eine Weile braucht, um alle Festplatten zu initialisieren, werden wir die Zeit erst nach dem Verlassen des Bios stoppen.

 

Fazit:

Mit der 870 QVO hat Samsung sein SSD-Sortiment um seine zweite Modellreihe erweitert, welche mit der QLC-NAND-Technologie ausgestattet wurde. Aufgrund der eingesetzten NAND-Technologie, bei der die Daten mit 4 Bit pro Zelle gespeichert werden, liegt die Geschwindigkeit der 870 QVO SSDs gerade dann, wenn der Cache-Bereich überschritten wird, deutlich hinter den Geschwindigkeiten, welche SSDs mit der schnelleren SLC- oder TLC-Technologie erreichen können. Um diesen Nachteil zumindest teilweise wettmachen zu können, setzt Samsung mit der TurboWrite Funktion einen SLC-Cache ein, durch welchen die SSD je nach verfügbarer Kapazität eine höhere Geschwindigkeit erreichen kann. Solange man sich während Alltäglichen Arbeiten im Bereich der TurboWrite Funktion bewegt, kann man trotz der eingesetzte NAND Technologie eine Performance erzielen, welche etwa auf dem Level einer SSD mit TLC-NAND Technologie liegt. Ein Vorteil in der geringeren Geschwindigkeit liegt in der geringeren Beanspruchung des Controllers, wodurch unser Testmuster nicht so warum wurde, dass die Schreib- und Leseraten bei einer anhaltenden Belastung großartig eingebrochen sind. Die QLC-Technologie bringt jedoch auch entscheidende Vorteile mit sich. Neben den günstigeren Produktionskosten machen sich diese auch bei der gesteigerten Datendichte bemerkbar, wodurch die neue 870 QVO Modellreihe die erste SSD-Reihe ist, welche Kapazitäten von 8 TB für den Consumermarkt bereitstellt. Die UVP unseres Testmusters liegt bei $249,99 respektive 265 € (inkl. MWST) 🛒 Der Marktpreis wird sich jedoch wohl recht schnell etwas über dem Vorgängermodell positionieren, welches aktuell bei knapp 210€ 🛒 liegt.

Wir danken Samsung sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Samsung - 870 QVO SSD

7.9

Verarbeitung

10.0/10

Kompatibilität

10.0/10

Geschwindigkeit

7.5/10

Lieferumfang

3.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Verarbeitung
  • Geschwindigkeit innerhlab der TurboWrite Funktion
  • Hohe Kapazität (bis 8 TB)

Contra

  • Geschwindigkeit bei vollem Cache (TurboWrite Funktion)