Mit der Argus 4 Pro haben wir heute eine WiFi-Kamera von Reolink im Test, welche nicht nur mit einer guten Akkulaufzeit und einer Möglichkeit zum Aufladen per Sonnenenergie überzeugen möchte, sondern auch durch einen besonders großen Blickwinkel.
Welche Features in der Argus 4 Pro stecken und wie sich die noch recht neue WiFi-Kamera von Reolink in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
Größe & Gewicht: | |
Abmessungen: | 128 x 87 x 80 mm |
Gewicht: | 400 g |
Video & Audio | |
Bildsensor: | 1/1,8-Zoll-CMOS-Sensor |
Objektiv: |
f=4mm, fest
|
Videoauflösung: | 5120 x 1440 (8 Megapixel) bei 15 fps |
Videokomprimierung: | H.264/H.265 |
Sichtfeld: | Horizontal: 180° Vertikal: 50° |
Tag/Nacht-Modus: | Automatische Umschaltung |
Farbige Nachtsicht: | Mit Strahlern: 3 Stück/2W/6500K |
Infrarot-Nachtsicht: | Nein |
Audio: | Zwei-Wege-Audio |
Stromversorgung: | |
Akku: |
Wiederaufladbarer 5000-mAh-Akku (Die Akkulaufzeit variiert je nach Einstellungen, Nutzung und Temperatur.) |
Solar: |
Reolink Solarpanel 2 (6W) |
Schnittstellen: | |
Strom: | USB-Typ-C-Anschluss |
WLAN: | IEEE 802.11 a/b/g/n/ac/ax 2,4 GHz/5 GHz WPA/WPA2/WPA3 |
Bluetooth: |
V 5.0 |
Audio: | Eingebautes Mikrofon & Lautsprecher |
System: | Reset-taste |
Speicherung: | microSD-Kartenslot (Max. 256 GB) |
Software & Funktion: | |
Bildfrequenz: | Hauptstream: 10fps – 15fps (Standard: 15fps) Substream: 10fps – 15fps (Standard: 15fps) |
Bitrate: | Hauptstream: 1024 Kbit/s – 4096 Kbit/s (Standard: 2048 Kbit/s) Substream: 256 Kbit/s – 1024 Kbit/s (Standard: 512 Kbit/s) |
Browser: | Edge, Chrome, Firefox, Safari |
Betriebssystem: | PC: Windows, Mac OS; Smartphone: iOS, Android |
Smarte Alarme: | PIR-Erkennung; Bewegungserkennung; Personenerkennung; Fahrzeugerkennung; Tiererkennung |
Aufzeichnungsmodus: | Bewegungsaufzeichnung (Standard) Aufzeichnung nach Zeitplan 24/7 Aufzeichnung |
Protokoll & Standard: | SSL, TCP/IP, UDP, UPNP, SMTP, NTP, P2P |
Max. Benutzerzugriff: | Max. 12 gleichzeitige Streams (2 Haupt- und 10 Sub-Streams) |
Smart Home: | Google Assistant |
Arbeitsumgebung: | |
Arbeitstemperatur: | -10°C – +55°C (14°F – 131°F) |
Wetterbeständigkeit: | IP66 |
Arbeitsfeuchtigkeit: | 20 % ~ 85 % |
Garantie: | 2-Jahre eingeschränkte Garantie |
Lieferumfang:
- Argus 4 Pro
- Solarpanel 2
- Montagematerial
- 2 x Montagestativ
- Anleitung
- Aufkleber
- 2 x Montagegurt
Design und Verarbeitung:
Die Argus 4 Pro wird von Reolink inkl. des im Set enthaltenen Solarpanel 2 in einer blauen Verpackung geliefert, welche auf der Stirnseite neben einem Garantiehinweis auch mit einem kleinen Produktbild sowie der Modellbezeichnung bedruckt wurde.
Entnimmt man die Argus 4 Pro aus ihrer Verpackung, so hat man eine WiFi-Kamera vor sich, welche im direkten Vergleich zum Vorgängermodell mit einer komplett geänderten Bauform daher kommt.
Wo die Vorgängerversionen noch mit einem länglichen Aufbau daher kamen, wurde die noch recht neue Argus 4 Pro deutlich in die Breite gezogen und erinnert einen dann doch recht schnell an die Kopfform eines bekannten Science-Fiction-Films aus den 80er Jahren.
Betrachtet man die Kamera einmal von der Vorderseite aus, so kann man im unteren und schmaleren Gehäusebereich ein leicht transluzentes Kunststoffelement erkennen, hinter welchem der PIR-Sensor (Passive Infrared Sensor) verbaut wurde.
Oberhalb des PIR-Sensors wurde der in die Breite gezogene Bereich der Gehäusefront mit einer Kunststoffblende ausgestattet, welche im Gegensatz zum Rest des Gehäuses nicht aus weißem Kunststoff gefertigt wurde, sondern über eine glänzend schwarze Oberfläche verfügt.
Wo Reolink dieses Kunststoffelement mittig neben einem Mikrofon sowie einer LED ausgestattet hat, wurden die beiden zu den Außenseiten hin abgerundeten Bereiche neben weiteren LEDs auch jeweils mit einem Objektiv ausgestattet.
Im Gegensatz zu der ebenfalls schon von uns getesteten Reolink – TrackMix WiFi 4K Dual-Kamera agieren die beiden Objektive jedoch nicht einzeln, sondern um einen besonders großen Blickwinkel von 180° zu erreichen, wird das Bild beider Objektive von der Kamera zusammengerechnet.
Betrachtet man die Kamera einmal von den beiden Außenseite aus, so ist schön zu erkennen, dass nicht nur die Gehäusefront über einen abgerundeten Aufbau verfügt, sondern auch die beiden Außenseiten wurden zur Gehäuseober- als auch Unterseite hin abgerundet. Zudem wurden die beiden Außenseiten neben dem Reolink Logo auch noch mit einem Hinweis auf die 4K-Auflösung der Kamera bedruckt.
Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man neben einem aufgedruckten Barcode, über welchen man die Argus 4 Pro mit der Reolink App koppeln kann, auch noch einen integrierten Lautsprecher vor.
Auf der rechten Seite wurde die Gehäuserückseite mit einer Gummiabdeckung ausgestattet, hinter welcher sich ein USB Type C Anschluss zum Aufladen des integrierten 5000-mAh-Akkus befindet.
Zur Montage wurde im schmäleren Gehäusebereich der Argus 4 Pro ein Stativgewinde verbaut.
Betrachtet man die Kamera einmal von der Unterseite aus, so findet man eine weitere Gummiabdeckung vor, hinter welcher die Argus 4 Pro neben einem microSD-Kartenslot auch mit einem Powerschalter ausgestattet wurde.
Wie schon kurz angesprochen erfolgt die Stromversorgung der Argus 4 Pro neben dem integrierten Akku über den an der Gehäuserückseite verbauten USB-C-Anschluss. Eine externe Stromversorgung ist dank dieses Anschlusses nicht nur über das mitgelieferte Solarpanel, sondern auch über ein optionales USB-Netzteil möglich.
Um dem Strombedarf der Kamera gerecht zu werden und die Kamera auch an einem nicht so sonnigen Tag schnell wieder aufladen zu können, liegt dem Lieferumfang das größere Solarpanel 2 von Reolink bei, welches eine maximale Ausgangsleistung von 6 Watt hat.
Wie wir es schon von der Kamera selbst kennen, verfügt auch das Solarpanel zur Befestigung über ein in die Gehäuserückseite eingelassenes Stativgewinde.
Die Verarbeitung der Argus 4 Pro Kamera sowie des mitgelieferten Solarpanels wurde seitens Reolink sehr sauber und hochwertig ausgeführt. Dank des gewählten Aufbaus sowie der eingesetzten Dichtungen, von denen auch am USB-Kabel des Solarpanels eine zu finden ist, sind die Komponenten IP66 zertifiziert und somit bestens gegen äußere Einflüsse geschützt.
Installation und Einrichtung:
Bevor man die Argus 4 Pro WiFi Kamera in sein Netzwerk einbindet, sollte die Montage an der gewünschten Stelle erfolgen.
Die Argus 4 Pro WiFi Kamera lässt sich mittels des mitgelieferten Stativs ganz einfach an der gewünschten Stelle montieren. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Montage an eine Wand, der Decke, einem Dachvorsprung oder dem Balkon erfolgen soll.
Um die hierzu notwendigen Montagebohrungen präzise und zugleich einfach durchführen zu können, hat Reolink dem Lieferumfang eine Bohrschablone beigelegt.
Dank des mitgelieferten Montagebandes kann die Montage dabei auch ohne zusätzliches Montagematerial an einem Metallträger oder Pfosten erfolgen.
Wird die Argus 4 Pro innerhalb der eigenen vier Wände eingesetzt, so kann die Stromversorgung über ein optional erhältliches USB-Netzteil erfolgen. Bei einer Montage im Außenbereich sollte man für einen möglichst kosteneffizienten Betrieb das mitgelieferte Solarpanel als externe Stromquelle einsetzen.
Sobald man die Kamera montiert und mit Strom versorgt sowie eine bis zu 128 GB fassende microSD-Karte in die Kamera eingelegt hat, kann man mit der Einrichtung starten.
Die Einrichtung der Argus 4 Pro WiFi Kamera kann wahlweise in Kombination mit der bereitgestellten Desktop-Software oder der im jeweiligen App-Store erhältlichen Reolink-App erfolgen.
Da man auf eine solche Kamera in der Regel auch bequem von Unterwegs aus zugreifen möchte, haben wir in unserem Test auf Reolink-App zur Einrichtung und Konfiguration zurückgegriffen.
Je nachdem, ob man schon eine Reolink Kamera im Einsatz hat oder nicht, muss man sich zur Konfiguration der Argus 4 Pro WiFi im ersten Schritt entweder in den bestehenden Reolink Account einloggen, oder aber einen neuen Account erstellen.
Neben der Möglichkeit, einen komplett neuen Account zu erstellen und somit alle Daten einzeln einzugeben, kann man sich auch mittels eines Google Accounts bei Reolink anmelden.
Ist die Anmeldung abgeschlossen, so kann man über das Plussymbol in der oberen rechten Ecke der Übersichtsseite die Kopplung eines neuen Geräts starten.
Im Anschluss wird man durch die Reolink App dazu aufgefordert, den auf der Kameraunterseite aufgeklebten Barcode zu scannen.
Sobald man den Barcode mittels der App gescannt hat, muss man im nächsten Schritt angeben, ob das WLAN der Kamera schon konfiguriert ist, oder ob man die Verbindung neu einrichten möchte.
Wählt man wie in unserem Fall aus, dass man die Argus 4 Pro mit einem neuen WLAN konfigurieren will, so wird man in den nächsten Schritten dazu aufgefordert, die Kamera einzuschalten und zu bestätigen, ob man die Sprachansage hört oder nicht.
Bestätigt man die zu hörende Sprachansage, so wird im Anschluss automatisch eine Bluetooth-Verbindung zur Kamera hergestellt.
Sobald die Verbindung zwischen dem genutzten Smartphone und der Argus 4 Pro steht, wird man dazu aufgefordert, das Passwort seines WLAN-Netzwerks eingeben und der Kamera einen Namen zuzuweisen.
Bevor man die Einrichtung nun abschließen kann, bekommt man noch einen Nutzungshinweis angezeigt, welcher einen darauf hinweist, dass eine batteriebetriebene Kamera, wie die Argus 4 Pro, nicht für eine 24/7 Aufzeichnung ausgelegt ist. Zudem bekommt man noch mehrere Hinweise angezeigt, welche den Umgang mit dem verbauten PIR-Sensor betreffen.
Ist dieser Schritt abgeschlossen, ist zugleich auch schon die Grundeinrichtung abgeschlossen. Auf der anschließend angezeigten Übersichtsseite bekommt man neben einem entsprechenden Hinweis auch noch einen QR-Code angezeigt, über welchen man die gerade gekoppelte Kamera im Nachgang teilen, erneut hinzufügen oder verwalten kann.
Über die Übersichtsseite, auf welcher man bei aktiver Verbindung im oberen Bereich nun jede Minute ein neues Standbild der Kamera angezeigt bekommt, lässt sich nicht nur mit einem Klick live auf die Kamera schauen, sondern es können auch weitere Kameras hinzugefügt oder die Cloudeinstellungen aufgerufen werden.
Über die Cloud-Features kann man nicht nur einen Cloud-Speicher von Reolink hinzufügen, sondern auch die Smart Home Funktion aktivieren.
Bevor man die Nutzung dieser Features in Betracht zieht, sollte man jedoch bedenken, dass bis hierhin keinerlei Daten außerhalb der eigenen vier Wände bzw. der in der Kamera eingesetzten Speicherkarte gespeichert bzw. verarbeitet werden. Mit der Nutzung des Cloudspeichers sowie auch der Smart Home Funktion ändert sich dies, denn zur Nutzung dieser Funktionen muss ein Zugriff auf die Daten erlaubt werden.
Will man an dieser Stelle auch eine Cloud-Speicherung aktivieren, so kann man sich einen Standort der gespeicherten Daten aussuchen. In Deutschland erfolgt die Datenspeicherung über den Cloud-Computing-Anbieter – Amazon Web Services in Frankfurt. Für eine höchstmögliche Sicherheit der übertragenen Daten wird für die Verschlüsselung der übertragenen Daten der Standard vom AES-Algorithmus genutzt. Der Schlüsselaustausch erfolgt sicher über den RSA/ECDHE-Algorithmus. Ein 30 GB großer Speicherplatz, auf welchem die Daten für 30 Tage vorgehalten werden, kostet aktuell 41,49 € im Jahr und es wird eine Unterstützung von bis zu fünf Kameras geboten. Zu einem Preis 82,09 € im Jahr bekommt man auch einen 80 GB großen Cloudspeicher mit einer Unterstützung von 10 Kameras.
Aktiviert man die Smart Home Funktion, so lässt sich ganz einfach per Sprachbefehl das Kamerabild auf einem Google Nest Hub oder einem Chromecast-fähigen Fernseher anzeigen. In Kombination mit Amazon Alexa kann man sich dann die Live-Ansicht auf dem Echo Spot, Echo Show oder Fernseher (Fire TV Stick) anschauen.
Aufrufen lässt sich die Argus 4 Pro Kamera durch einen einfachen Klick auf das Standbild, welches einem auf der Startseite der Reolink App angezeigt wird.
Sobald man die Kamera aufgerufen hat, wird einem ein Live-Bild angezeigt, in welchem man auf Wunsch auf eine beliebige Stelle heranzoomen kann.
Über die geöffnete Live-Anschicht gelangt man über das in der oberen rechten Ecke befindliche Zahnrad in die tiefgründigeren Einstellungen.
Ruft man den Menüpunkt “Display” auf, so wird einem an oberster Stelle das aktuelle Live-Bild angezeigt.
Je nachdem, wie weit der Abstand zwischen der Kamera und der im Bildfeld befindlichen Objekte ist, kann es dazu kommen, dass das von den beiden Objektiven aufgenommene Bild nicht richtig zusammengefügt wird. Sollte dies der Fall sein, so lässt sich das Bild über den Untermenüpunkt “Stitching”, welchen man den in “Erweiterten Einstellungen” findet, einstellen.
Mittels der Anti-Flacker-Funktion lässt sich die gewünschte Herzzahl der Kamera einstellen.
Über das Untermenü “Stream” kann neben der Bildauflösung auch die Bildrate sowie die Bitrate eingestellt werden.
Über den Menüpunkt “Licht und Schatten” kann ein Menü geöffnet werden, in welchem man einstellen kann, ob eine farbige Aufzeichnung erfolgen soll. Wir haben in unserem Test den automatischen Wechsel aktiviert.
Über die nächsten drei Menüpunkte kann man auf die Beschriftung in der Aufnahme einwirken. Neben der Möglichkeit, den Kameranamen sowie das aktuelle Datum und die aktuelle Zeit an unterschiedlichen Stellen anzeigen zu lassen, oder ganz zu deaktivieren, kann man an dieser Stelle auch das Reolink-Brandig deaktivieren.
Über die “Privatsphärenmaske” kann man für beide Objektive bis zu acht Bereiche aktivieren, welche nicht von der Kamera erfasst werden, bzw. wenn sie sich im Bildausschnitt befinden, geschwärzt werden.
Leider gibt es hier keine Möglichkeit schräge oder runde Kanten zu zeichnen, wodurch man ggf. mit versetzten Quadraten bzw. Rechtecken arbeiten muss.
Die Argus 4 Pro kann nicht nur Videos aufzeichnen, sondern bietet einem auch die Möglichkeit den Ton mit aufzunehmen. Diese Möglichkeit lässt sich über den Menüpunkt “Audio” im eigentlichen Einstellungsmenü aktivieren und deaktivieren.
Leider gibt es jedoch keine Möglichkeit, die Lautstärke der Sprachansagen während der Einrichtung einzustellen.
Anders, als wir es von vielen anderen Kameras aus dem Hause Reolink her kennen, verfügt die Argus 4 Pro nicht über IR-LEDs für eine Nachtsichtfunktion, sondern Reolink hat der Kamera lediglich eine farbige Nachtsichtfunktion spendiert, welche durch fünf integrierte LEDs unterstützt werden.
Deren Helligkeit kann man über den Menüpunkt “Licht” an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen.
Über den Menüpunkt “Bewegungsalarm” kann man alle Einstellungen vornehmen, welche die für die Erkennung von Objekten wie Personen, Fahrzeugen und Tieren notwendig sind.
Neben der Möglichkeit, einen bestimmten Bildbereich, in welchem auf Bewegungen reagiert wird, festlegen zu können, kann man hier auch die Empfindlichkeit
sowie die Objektgröße einstellen.
Über den Menüpunkt “Filmaufnahme” lässt sich einstellen, ob und in welchem Zeitraum eine Aufnahme auf die eingelegte Speicherkarte erfolgen soll.
Über den Abschnitt “Benachritigungen-Einstellung” lässt sich neben einer Push-Benachrichtigung auch eine Benachrichtigung per E-Mail aktivieren. In beiden Fällen wird man bei einer erkannten Bewegung benachrichtigt und kann gleich auf die aufgenommene Aufzeichnung zugreifen.
Zudem bekommt man an dieser Stelle noch die Möglichkeit geboten, eine FTP-Verbindung einzurichten, welche es ermöglicht, die Videoaufnahmen z. B. auf einem eigenen NAS, einem am Router angeschlossenen USB-Speicher oder einem externen Server speichern zu können.
Ebenfalls über diesen Menüabschnitt möglich, ist die Einstellung einer Sirene, welche bei einer Alarmerkennung lautstark auf sich aufmerksam macht.
Neben diesen Einstellungsmöglichkeiten kann man mit der Argus 4 Pro WiFi Kamera auch noch Zeitrafferaufnahmen anfertigen. In dem dafür vorgesehenen Softwareabschnitt lassen sich unterschiedliche Szenarien wie Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Baustelle etc. einrichten.
Möchte man die einzelnen Einstellungen nicht alle über ein Smartphone oder Tablet vornehmen, so kann man die Einrichtung sowie alle Einstellungen, auch auf die seitens Reolink bereitgestellte Windows- oder MAC-Software zurückgreifen.
Sobald man alle Einstellungen vorgenommen hat, ist die Kamera einsatzbereit und arbeitet autark.
Test:
Wir haben die Argus 4 Pro WiFi Kamera während unseres Tests in verschiedenen Einastszenarien getestet. Um alle Einstellungen und Funktionen der Argus 4 Pro WiFi Kamera besser und schneller auf die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, wurde die Argus 4 Pro WiFi Kamera in der ersten Testwoche innerhalb des Redaktionsgebäudes getestet. Die Stromversorgung erfolgte hierbei neben dem integrierten Akku über ein optional erhältliches USB-Netzteil 🛒.
Während des weiteren Testzeitraumes wurde die Kamera im häuslichen Umfeld auf einem Balkon installiert, wo sie einen Garten überwachen sollte und aufgrund des Aufstellungsortes wechselhaften Wetter und Temperaturen von 11 °C bis 32 °C ausgesetzt war.
Aufgeladen wurde der integrierte Akku während dieses Testzeitraumes über das im Lieferumfang enthaltene Solarpanel.
Nutzt man die Kamera ohne eine externe Stromquelle, so hält der Akku bei 8 – 10 erkannten Personen am Tag rund einen Monat. bei rund 30 erkannten Alarmen innerhalb von 24 Stunden, bei denen 10 Alarme während der Dunkelheit erkannt wurden und die integrierten Spotlights entsprechend aktiviert wurden, verkürzt sich die Akkulaufzeit auf rund 2 Wochen.
Um bei einer Bewegung, welche im 180° Blickwinkel der Kamera stattfindet, automatisch aufzeichnen zu können, muss der integrierte Bewegungsalarm aktiviert werden.
Im Gegensatz zu größeren und preisintensiveren Modellen, erfolgt an dieser Stelle kein Pixelabgleich durch den integrierten Prozessor, sondern es kommt ein PIR (Infrarot-Bewegungsmelder) zum Einsatz. Wo dies zwar den Nachteil mit sich bringt, dass Personen und Tiere, welche sich z. B. hinter einer Scheibe einer Gartenlaube bewegen, nicht erkannt werden, bietet einem die integrierte KI dennoch die Möglichkeit, einen Bewegungsalarm erst ab einer selbst definierten Objektgröße zu aktivieren.
Je nach gewähltem Einsatzgebiet empfiehlt es sich, neben der Objektgröße auch die Empfindlichkeit einzustellen.
Während unseres Tests hat die Argus 4 Pro WiFi Kamera Bewegungen von Tieren, Menschen sowie auch Autos sehr gut erkannt und Bewegungsalarme wurden erst bei der eingestellten Stufe, bei welcher sich im Garten bewegende Tiere ausgeschlossen wurde, ausgelöst.
Die Aufnahme startete in unserem Test etwa 1,5 Sekunde nachdem die Bewegung erkannt wurde. Je nach Einstellung kann die automatische Aufzeichnung bis zu einer Minute nach dem Ende der Bewegung erfolgen.
Neben der Möglichkeit nur bei einer erkannten Bewegung aufzuzeichnen, bietet einem die Argus 4 Pro auch die Möglichkeit, zu bestimmten Zeiträumen eine dauerhafte Aufzeichnung oder gar eine 24/7 Aufzeichnung auszuführen. Gerade im letzteren Falle sollte man jedoch bedenken, dass eine batteriebetriebene Kamera eigentlich nicht für eine dauerhafte Aufzeichnung ausgelegt ist und zur störungsfreien 24/7 Aufzeichnung eine externe Stromversorgung sichergestellt werden muss.
Was die Speicherung der Aufnahme angeht, stehen einem bei der Argus 4 Pro Kamera gleich mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Neben der Möglichkeit, Aufnahmen auf einer eingelegten Speicherkarte zu speichern, besteht auch die Möglichkeit, die Kamera mit einem Home Hub von Reolink 🛒 zu nutzen.
Kommt ein NAS-System im eigenen Netzwerk zum Einsatz, welches einen integrierten NVR bietet, so kann die Aufzeichnung auch direkt auf dieses NAS erfolgen. Nutzt man ein NAS oder einen Router mit NAS-Funktion ohne integrierte Unterstützung zur Aufzeichnung von IP-Kameras, kann man die getätigten Aufzeichnungen auch ganz einfach per FTP-Protokoll von der Kamera auf das NAS laden lassen. Hierdurch verliert man zwar den Komfort beim Betrachten der Aufzeichnungen, jedoch erfolgt die Datenspeicherung außerhalb der Kamera, aber weiterhin komplett im eigenen Netzwerk. Eine solche Speicherung bringt jedoch den Vorteil mit, dass alle Aufnahmen auch dann noch zur Verfügung stehen, wenn ein Langfinger die Speicherkarte, welche bei der Argus 4 Pro leider auch ohne zusätzliches Werkzeug einfach zu entnehmen ist, oder sogar die komplette Kamera mitgehen lassen.
Neben der Möglichkeit, die Aufnahmen auch auf einem externen FTP-Server ablegen zu können, bietet Reolink auch einen eigenen Cloudspeicher an, welcher einem beim Betrachten der Aufnahmen den gleichen Bedienkomfort wie beim Betrachten der Aufnahmen von einer eingelegten Speicherkarte bietet.
Für den Fall, dass man gleich wissen will, wenn sich im Blickfeld der Kamera etwas bewegt, bietet die Reolink App eine Push-Funktion, welche einem auf dem genutzten Smartphone oder Tablet benachrichtigt. Zudem besteht in einem solchen Fall auch die Möglichkeit, sich automatisch per E-Mail benachrichtigen zu lassen. In beiden Fällen kann man dann durch einen einfachen Klick einen Blick auf das aktuelle Livebild werfen. Auch ein Playback oder Download der aufgezeichneten Videosequenz ist möglich.
Zeitgleich mit dem Start der Videoaufzeichnung kann man auch einen Alarmton aus der Kamera ertönen lassen. Auch eine Kommunikation über den in der Kamera verbauten Lautsprecher ist auf Wunsch möglich.
Neben der Art und Weise, wie schnell und wie sicher im Bedarfsfall Videos aufgezeichnet werden, kommt es bei einer Überwachungskamera auch auf die Bildqualität der Aufzeichnung an. Die in der Argus 4 Pro WiFi Kamera verbauten Sensoren zeigten sich in unserem Test von einer guten Seite. Die in einer 4K Auflösung (5120 x 1440 (8,0 Megapixels) bei 15 Frames/Sek) getätigten Aufnahmen sind nicht nur bei gutem Tageslicht gut und recht detailgetreu, sondern dank der Farbnachtsicht auch in der Dämmerung.
In unserem Test konnte die Kamera bei normalen Witterungsverhältnissen auch Nachts eine gute Bildqualität bei starren Objekten erzielen.
Regnet es jedoch einmal etwas stärker, so hat man ein deutliches Rauschen im Bild, welches gerade Details im Bild schnell einmal überlagern kann.
Anders, als wir es von den bisher von uns getesteten Reolink Kameras her kennen, verfügt die Argus 4 Pro nicht über eine IR-Nachtsichtfunktion, weswegen man an dieser Stelle auf die farbige Nachtsichtfunktion und somit den LED-Spotlights angewiesen ist. Mittels dieser LEDs lässt sich die Nacht auf kurzer Distanz zum Tag machen und somit auch bei totaler Finsternis eine recht gute Farbbildqualität erzielen. Die verbauten Objektive erzielen aber auch ohne eingeschaltete Beleuchtung mittels einer sehr geringen Restlichtstärke noch ein erstaunlich gutes Bild.
Wo uns die Kamera eines aktuellen Smartphones ein fast vollständig schwarzes Bild anzeigte, konnten wir bei der Argus 4 Pro dank der F/1,0 Blende sowie den 1/1,8″-CMOS Sensoren der beiden Objektive auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch sehr viele Details erkennen.
Im Gegensatz zu nur wenig auffallenden IR-LEDs verraten die sich durch eine vom PIR-Sensor erkannte Bewegung von selbst einschaltenden LEDs jedoch deutlich schneller, dass man von einer Kamera ins Visier genommen wurde.
Der Vorteil in der seitens Reolink ColorX genannten Technik liegt liegt darin, dass im Vergleich zum Einsatz von IR-LEDs und einer schwarz/weiß Nachtsichtfunktion bis zu 30 % Energie eingespart werden kann.
Die Argus 4 Pro Kamera kann durch die beiden verbauten Objektive Videos in einer 4K Auflösung mit bis zu 15 FPS aufzeichnen.
Da das menschliche Auge Videos erst ab 25 Bilder in der Sekunde ruckelfrei sieht, werden von der Argus 4 Pro aufgenommene Videos bei Tageslicht sowie auch Nachts nicht ruckelfrei wiedergegeben. Stellenweise kommt es sogar zu springenden Bildern, sodass sich das erfasste Opbjekt ruckartig an einer anderen Stelle befindet.
In unserem Test wurden die von der Argus 4 Pro erfassten Bewegungen im Live-Bild nicht nur etwas zeitversetzt angezeigt, sondern bedingt durch die begrenzte Bildanzahl, welche pro Sekunde aufgenommen wird, kam es bei Tageslicht sowie auch bei Nachtaufnahmen zu einer mehr oder weniger starken Schlierenbildung.
Die gebotene Bildqualität ist Tagsüber und auch Abends mit aktivierten Spotlights aber dennoch gut genug, um größere Elemente und Objekte gut erkennen zu können. Über einen Abstand von mehr als 5 Meter hinweg wird jedoch die Gesichtserkennung für eventuelle Strafanzeigen recht schwer. Hat man die integrierten Spots so eingestellt, dass diese automatisch bei einer Bewegungserkennung eingeschaltet werden, hat dies zwar einen positiven Einfluss auf die Bildqualität, jedoch wird einem durch die Überblendung kurzzeitig nur ein schwarzes Bild angezeigt.
Ohne aktivierte Spotlights und lediglich Mond und Sternen als Lichtquellen kann man Nachts zwar noch Umrisse erkennen, eine Möglichkeit, Details erkennen zu können gibt es jedoch nicht.
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Wo die Live-Ansicht sowie die Einrichtung über die App problemlos möglich ist, sollte man gerade beim Download der Aufzeichnungen die unterschiedlichen Auflösungen beachten. Lädt man die auf der SD-Karte gespeicherten Videos über die Reolink App herunter, so werden diese nicht in einer 4K Auflösung, sondern zur Minimierung der Bandbreite in einer reduzierten Auflösung auf dem genutzten Smartphone bzw. Tablet gespeichert. Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn man über die Weboberfläche oder die PC-Software auf die Kamera zugreift. In diesem Fall kann man die Videos in voller Auflösung herunterladen.
Fazit:
Mit der Argus 4 Pro hat Reolink eine batteriebetriebene Überwachungskamera in sein Sortiment aufgenommen, welche in unserem Test neben einer guten Bildqualität vor allem durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten punkten konnte. Dank des 5.000 mAh starken Akkus, welchen Reolink der Argus 4 Pro spendiert hat, lässt sich die Kamera auch ganz einfach an Stellen montieren, welche sich nicht gleich neben einer Steckdose befinden. Wo der Ladevorgang des integrierten Akkus je nach Gegebenheit entweder über ein optionales Netzteil oder das im Lieferumfang enthaltene Solarpanel erfolgen kann, gibt es im Gegensatz zu vergangenen Modellen der Argus Reihe jedoch leider Möglichkeit, den verbauten Akku austauschen zu können. Obwohl einem die bereitgestellte App bzw. PC-Software im direkten Vergleich zu größeren Modellen aus dem Hause Reolink weniger Möglichkeiten bietet, in die Bildeinstellung eingreifen zu können, konnte die Argus 4 Pro mit einer soliden Bildqualität überzeugen, welche einem alle wichtigen Details erkennen lässt. Der verbaute PIR-Sensor arbeitete in unserem Test sehr zuverlässig und die Kamera erkannte je nach gewählter Einstellung Tiere, Personen oder gar Fahrzeuge ohne viele Fehlalarme zu erzeugen. Auch wenn die Bildqualität gut genug ist, um wichtige Details erkennen zu können, kommt es durch die Aufzeichnung von maximal 15 Bilder in der Sekunde gerade bei bewegten Objekten zu einer gewissen Schlierenbildung. Wo dies ein gewisser Nachteil ist, erreichen die beiden Objektive der noch recht neuen Argus 4 Pro WiFi Kamera dafür einen Blickwinkel von 180°, wodurch die Kamera einen deutlich größeren Bereich abdeckt, als man es von anderen Modellen her kennt. Neben diesen positiven Eigenschaften konnte uns auch die hohe Restlichtverstärkung sowie der farbige Nachtmodus überzeugen. Preislich liegt die bis auf den nicht austauschbaren Akku sehr hochwertig verarbeitete Argus 4 Pro WiFi Kamera in Kombination mit dem Solarpanel 2 aktuell bei knapp 250 € 🛒.
Wir danken Reolink sehr für die Bereitstellung des Testmusters.