Reeven – Ouranos 140mm-Tower-Kühler

Mit dem Ouranos haben wir heute einen schlanken Tower-Kühler für 140-mm-Lüfter von Reeven im Test, welcher nicht nur durch seine schlanke Bauform eine große Kompatibilität mit sich bringen soll, sondern auch in Sachen Kühlleistung punkten will.

Welche Details in dem Ouranos stecken und wie sich der Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen (BxHxT): 143x161x95mm (mit Lüfter)
  • Lüfter:
    140 x 25 x 140 mm
    300-1700rpm
    16.3-92.4m³/h
    5.8-36.4dB(A)
  • Gewicht: 1030g (mit Lüfter)
  • Anschluss: 4-Pin PWM
  • Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+, 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-3

Lieferumfang:

  • Ouranos Kühlkörper
  • RM1425S17B-P – 140-mm-PWM-Lüfter
  • Montagekit (Intel & AMD)
  • Wärmeleitpaste
  • SSA(Speed Switch Adapter)
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Ouranos wird von Reeven in einer gräulichen/grünen Verpackung geliefert. Auf der Vorderseite der Verpackung wurde ein großes Produktbild des Kühlers abgebildet. Ebenso wurden hier schon die Intel-CPU-Generationen aufgezählt, zu welchen der Kühler kompatibel ist.

Die technischen Details wurden auf der Verpackungsrückseite in mehreren Sprachen abgedruckt.

Mit einem Blick auf die rechte Verpackungsseite findet man eine technische Zeichnung des Kühlers vor. Auf der linken Verpackungsseite wurden neben einem weiteren Produktbild drei Featurebilder sowie die kompatiblen Sockel abgedruckt.

Entnimmt man die Kühler aus seiner Verpackung, so hat man einen mit 70mm recht schlanken Tower-Kühler vor sich stehen.

Wirft man einmal einen Blick auf eine der beiden Stirnseiten des Ouranos, so findet man 55 Aluminiumfinnen vor, welche alle das gleich Grunddesign aufweisen.

Die Finnen wurden auf den Stirnseiten des Kühlers mit einem abgestuften Design ausgestattet. Mittig in die Finnen wurde eine v-förmige Aussparung eingelassen. Die äußeren Bereiche der Aluminiumfinnen fallen zudem noch etwas breiter aus als der mittlere Teil der Aluminiumfinnen. Hierdurch wurde eine etwa 10cm breite Vorkammer geschaffen, welche es ermöglicht auch Luft direkt hinter der Rotornabe durch die Kühlfinnen zu blasen.
Mit einem Blick auf eine der beiden Seiten findet man auch hier ein ähnliches Design vor. Auch seitlich wurden die Finnen an den äußeren Bereich etwas breiter ausgeführt.

Hier wurden zudem in jede Finne Haltenasen eingearbeitet, an welche die Klammern zu Befestigung des mitgelieferten Lüfters eingehakt werden können.
Durch die Tatsache, dass der Finnenblock in einem symmetrisch gefertigt wurde, kann der Tower-Kühler zudem von beiden Seiten mit einem Lüfter bestückt werden.
Schaut man sich den Kühler einmal von seiner Oberseite aus an, so findet man dort eine Abschlusslamelle vor. Diese ist doppelt so dick ausgeführt, wie die restlichen 55 Kühlfinnen und wurde in dem von Reeven schon bekannten Design aus gebürstetem Aluminium gefertigt. Mittig in diese Abschlusslamelle wurde das Reeven Logo eingelassen.

Diese Abschlusslamelle verdeckt zudem die sechs Heatpipes, auf welche die einzelnen Aluminiumfinnen gesteckt sind. Die Heatpipes weisen jedoch, wie es in der Regel eigentlich der Fall ist, alle die gleiche Stärke auf. Die beiden mittig in der zweiteiligen Bodenplatte untergebrachten Heatpipes haben einen Durchmesser von 8mm. Die vier Heatpipes, welche rechts und links davon angeordnet wurden, haben mit 6mm einen etwas geringeren Durchmesser.

Die einzelnen Heatpipes wurden innerhalb des Kühlturmes versetzt zueinander angeordnet, wodurch ein größerer Teil der Abwärme direkt von den Heatpipes an die Umgebungsluft abgegeben werden kann, ohne dass sie an die Aluminiumfinnen übertragen werden muss.
Wären die Heatpipes hintereinander angeordnet, so würde die Luft, welche durch den Kühler strömt nur auf die vorderen Heatpipes treffen und könnte nicht so viel Abwärme direkt von den Heatpipes abtransportieren.
Die Heatpipes, sowie die Unterseite der Bodenplatte, welche aus Kupfer gefertigt wurde, wurden mit einer Nickelschicht versehen.

Die Oberseite der Bodenplatte wurde aus einem Aluminiumblock gefertigt, welcher gleichzeitig auch den Aufnahmepunkt für die Montageschiene darstellt.
Schaut man sich die Position der Bodenplatte einmal etwas genauer an, so wird man schnell feststellen, dass diese nicht genau mittig unter dem Kühler zu finden ist. Die Heatpipes weisen eine leichte Biegung auf, wodurch die Bodenplatte leicht versetzt zu dem Kühlturm steht.

Dies hat den Vorteil, dass man im montierten Zustand mehr Platz zu den seitlich verbauten Arbeitsspeichern erzielen kann, wodurch es bei dem Ouranos problemlos möglich ist auch Speicher mit hohen Kühlkörpern zu verwenden.

Als Lüfter liefert Reeven den kürzlich schon von uns getesteten 140-mm-Lüfter RM1425S17B-P aus der Coldwing 14 Serie mit.

Der Lüfter ist wie wir es auch von anderen Lüftern aus dem Hause Reeven kennen, in einer für Lüfter immer noch sehr seltenen Farbkombination gefertigt. Der Lüfterrahmen besteht aus schwarzem Kunststoff. Der Rotor wurde aus einem fast schon aggressiven gelben Kunststoff gefertigt. In der Mitte des Rotors wurde dieser mit dem Reeven Logo verziert.

Diese Farbgebung erinnert einen gleich an eine gewisse Insektenart und beflügelt sogleich die Gedanken jedes Casemodders. Mit diesem Lüfterdesign sind für Modder z.B. viele Wege für ein under construction, black hornet oder biohazard Mod offen.
Auffällig ist jedoch das Design des Lüfterrahmens des 140-mm-Lüfters. Dieser ist nicht quadratisch gefertigt, wie wir es von vielen anderen Lüftern kennen, sondern wurde mit einer eher achteckigen Form versehen. Durch diese Bauform konnten die Montagebohrungen so angeordnet werden, dass diese einen Abstand von 105mm zueinander haben und somit mit denen eines herkömmlichen 120-mm-Lüfters übereinstimmen.
Seitlich wurde das Reeven Logo in den Lüfterrahmen eingeprägt.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Lüfters findet man vier Stege vor, welche geradlinig von der Außenseite des Lüfterrahmens zur Lüfternarbe verlaufen.

Der verbaute Impeller verfügt über neun Rotorblätter, welche über keine Besonderheiten wie Erhebungen an den Enden der Lüfterblätter oder Ähnlichem verfügen, wie wir sie von vielen anderen Lüftern in der Zwischenzeit kennen.

Das Anschlusskabel ist mit 50cm ausreichend lang dimensioniert. Reeven hat das Anschlusskabel des Coldwing 14 – RM1425S17B-P mit einem Kabelsleeving ausgestattet, welches sehr blickdicht ist.

Montiert wird der Lüfter mittels zwei Lüfterklammern. Reeven legt dem Ouranos zudem ein zweites Paar dieser Lüfterklammern bei, wodurch man an diesem Kühler einen zweiten Lüfter montieren kann. Bedingung hierfür ist, dass der gewünschte Lüfter über Montagebohren im Abstand von 105mm verfügt, welcher dem von 120-mm-Lüftern entspricht.

Die Verarbeitung des Kühlers ist durchweg auf einem guten Level. Durch die Abschlusslamelle und die vernickelten Heatpipes macht der Kühler zudem auch optisch etwas her.

Montage:

Zur Montage kommt die schon aus früheren Tests von Reeven Produkten bekannte Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Die Backplane wird von der Mainboardrückseite aus mit vier Gewindebolzen bestückt. Über diese werden auf der Vorderseite des Mainboards Abstandshalter gestülpt. Auf diese Abstandshalter wird dann wiederum die Montageschiene befestigt.
Nun kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden und mittels des Montageträgers an der Montageschiene befestigt werden.
Auf einem Intel-Mainboard ist die Montage des Kühlers in vier Richtungen möglich. Auf einem AMD-Mainboard ist man bei der Montage hingegen etwas eingeschränkt, wodurch man den Kühler nur in zwei Richtungen montieren kann.
Ist der Kühler montiert, so kann man den Lüfter mittels der mitgelieferten Lüfterklammern am Kühlkörper befestigen. Eine entkoppelte Montage ist leider nicht möglich.
Durch die Höhe von 161mm muss man jedoch beachten, dass der Ouranos nicht in jedes gängige Gehäuse passt.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist sehr schön zu erkennen, dass sich der Ouranos einen Platz im vorderen Drittel unserer Kühlercharts sichern konnte.

Fazit:

Mit dem Ouranos hat Reeven einen Single-Tower-Kühler in seinem Sortiment, welcher neben 140-mm-Lüftern, welche über Montagebohrungen mit einem Abstand von 105mm auch 120-mm-Lüfter aufnehmen kann. Der Kühler wurde sauber verarbeitet und macht durch die vernickelten Heatpipes und auch durch die gebürstete Abschlusslamelle auch optisch einiges her. Durch die asymmetrische Anordnung der Bodenplatte wird zudem für eine sehr hohe Kompatibilität gesorgt. Was die Kühlleistung angeht, braucht sich der Kühler nicht hinter den hierzulande bekannten Herstellern zu verstecken. Einzig der etwas laute Lüfter trübt das Gesamtbild etwas. Was den Lieferumfang angeht, packt Reeven zwar ein zweites Paar Lüfterklammern bei, was bei vielen bekannten Herstellern nicht immer der Fall ist, dafür ist jedoch keine entkoppelte Montage der Lüfter möglich. Preislich liegt der Ouranos bei knapp 41€ 🛒 und ist damit eine recht günstige Alternative.


Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Gute Kühlleistung
  • Moddingpotential
  • Zwei Paar Lüfterklammern
  • Preis


Contra

  • Lautstärke des Lüfter
  • Keine Entkopplung des Lüfters

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Reeven sehr für die Bereitstellung des Testmusters.