QNAP – TS-216G – preiswertes 2-Bay-NAS mit 2,5GbE Anschluss im Test

Mit dem TS-216G haben wir heute ein kompaktes 2-Bay-NAS mit 2,5GbE-Anschluss von QNAP im Test, welches sich vor allem an Privatanwender und kleine Büros bzw. Betriebe richtet, die ihre Daten schnell, einfach und sicher ins Netzwerk auslagern wollen.

Welche Funktionen einem das TS-216G bietet und wie sich das kleine NAS von QNAP in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

CPU: ARM 4-Core Cortex-A55 2,0GHz Prozessor
CPU Architektur: 64-Bit ARM
Systemspeicher: 4 GB onboard (nicht erweiterbar)
Flash-Speicher: 4 GB (Dual Boot OS Schutz)
Laufwerksschacht: 2 x 3,5-Zoll SATA 6Gb/s, 3Gb/s
Laufwerkskompatibilität: 3,5-Zoll SATA Festplattenlaufwerke
2,5-Zoll SATA Festplattenlaufwerke
2,5-Zoll SATA SSDs
Hot-swappable: Ja
Gigabit Ethernet Port (RJ45): 1
2,5 Gigabit Ethernet Port (2,5G/1G/100M): 1
Wake on LAN (WOL):
Ja
Jumbo Frame: Ja
USB 2.0 Port:
2
USB 3.2 Gen 1 Port: 1
LED-Anzeigen: Systemstatus, LAN, USB, HDD1~2
Tasten: Ein/Aus, Reset, USB-Kopie
Abmessungen (HxBxT): 165 × 102 × 220,6 mm
Gewicht (netto): 1.45 kg
Betriebstemperatur: 0 – 40 °C (32°F – 104°F)
Relative Luftfeuchtigkeit: 5 – 95% relative Luftfeuchtigkeit / nicht kondensierend, Feuchtkugeltemperatur: 27˚C (80,6˚F)
Netzteil: 48W Adapter (12VDC), 100-240VAC
Stromverbrauch: Festplattenruhezustand: 4.973 W
Stromverbrauch: Betriebsmodus, typisch: 13.907 W
Lüfter: 1 x70mm, 12VDC
Geräuschpegel: 19,2 db(A)
Systemwarnung: Buzzer
Kensington-Sicherheitsschloss: Ja
Max. Anzahl gleichzeitige Verbindungen (CIFS): 200

 

Lieferumfang:

  • TS-216G NAS
  • Stromkabel
  • Netzteil
  • LAN-Kabel
  • 2 x Schlüssel
  • 2 x Schraubenset
  • Anleitung

 

Design und Verarbeitung:

Das TS-216G wird von QNAP in einer weißen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild auch mit einem Hinweis auf die wichtigsten Features sowie der Größe des integrierten Arbeitsspeichers bedruckt.

Die Verpackungsrückseite wurde neben zwei weiteren Produktbildern auch mit einer Auflistung der wichtigsten Spezifikationen bedruckt.

Innerhalb der Verpackung ist das Zubehör in einem separaten Karton untergebracht. Das TS-216G NAS selbst wurde zum Schutz vor Kratzern in einer Kunststofffolie eingepackt. Großflächige Schaumstoffpolster fangen zudem ungewollte Schläge sehr gut ab.

Entnimmt man das TS-216G aus seiner Verpackung, so hat man ein weitestgehend in weiß gehaltenes 2-Bay-NAS vor sich stehen.

Um die Optik etwas aufzuwerten, wurde die Gehäusefront auf der linken Seite mit einem schwarzen Kunststoffstreifen ausgestattet, in welchem neben den Status-LEDs auch die Power- sowie Kopiertaste und ein USB 3 Anschluss integriert wurden.

Im rechten Bereich der Gehäusefront sind die beiden 3,5″-Laufwerkschächte untergebracht. Diese kommen in einer Hot-Swap-Variante daher, wodurch sich die verbauten Festplatten auch im laufenden Betrieb austauschen lassen. Hierzu wurden in die Gehäusefront zwei 3,5″-Festplattenrahmen eingeschoben, welche bei Bedarf auch mit 2,5″ Laufwerken bestückt werden können.

Die Montage von 3,5″-Festplatten kann hierbei werkzeuglos und entkoppelt erfolgen. Wo es bei der Montage von 2,5″-Festplatten keine Möglichkeit zur werkzeuglosen und entkoppelten Montage gibt, besteht bei der Montage von 3,5″-Festplatten die Möglichkeit, diese ebenfalls mittels der mitgelieferten Schrauben an den Festplattenrahmen befestigen zu können.

Wo QNAP das weiße Kunststoffgehäuse im vorderen Bereich der linken Gehäuseseite mit einem Lufteinlass ausgestattet hat,

wurde die rechte Gehäuseseite vollständig geschlossen ausgeführt. Hier hat QNAP jedoch einen recht leicht ablösbaren Aufkleber angebracht, welcher einem einen Hinweis auf die Handhabung bei der Ersteinrichtung gibt.

Zwei leicht ablösbare Aufkleber findet man auch auf der Gehäuseoberseite vor. Diese geben nicht nur die technischen Details des NAS preis, sondern verraten einem auch die Reihenfolge der Laufwerksschächte.

Mit einem Blick auf die Gehäuseunterseite sind neben vier gummierten Standfüßen auch das Typenschild sowie eingeprägte Schlosssymbole zu erkennen, welche einen Hinweis auf die Öffnungsrichtung des Gehäuses geben.

Anders, als wir es noch aus unseren vergangenen QNAP NAS Tests her kennen, ist das TS-216G jedoch auf der Gehäuserückseite mit einem Garantiesiegel versehen, wodurch man durch das Öffnen des Gehäuses die Garantie verlieren würde.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite sind neben diesem Garantiesiegel und einem Luftauslass, hinter welchem ein 70-mm-PWM-Lüfter verbaut wurde, auch die einzelnen Anschlüsse zu erkennen. Oberhalb des 12-Volt-DC-Anschlusses, welcher sich in der rechten unteren Ecke der Gehäuserückseite befindet, wurden zwei USB 2.0 Anschlüsse sowie zwei LAN-Anschlüsse verbaut. Wo QNAP im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen NAS-Systemen bei den verbauten USB-Anschlüssen nur auf langsamme USB 2.0 Anschlüsse setzt, kommt bei den Netzwerkanschlüssen neben einem Gigabit Ethernet Port auch ein 2,5 Gigabit Ethernet Port zum Einsatz.

In der oberen rechten Ecke findet man zudem noch einen in die Gehäuserückseite eingelassenen Resetknopf vor, über welchen man wahlweise nur die Anmeldedaten oder das gesamte NAS zurücksetzen kann. Die auf den verbauten Festplatten vorhandenen Daten bleiben bei jeder Resetvariante unangetastet.

Zudem ist an der Gehäuserückseite auch noch eine kleine Aussparung zu finden, in welcher sich ein Kensington-Schloss befestigen lässt.

Zur Stromversorgung kommt ein externes 48 Watt starkes Netzteil zum Einsatz, welches eine Betriebsspannung von 12 Volt bei einer Stromstärke von 4 Ampere zur Verfügung stellt.

Die Verarbeitung des TS-216G wurde seitens QNAP fast durchweg sauber ausgeführt. Leider bietet einem dieses Modell im Gegensatz zum sehr ähnlich aufgebauten sowie dem in der Zwischenzeit nicht mehr erhältlichen TS-231P3-4G keine Möglichkeit, den Arbeitsspeicher aufrüsten zu können.

 

Inbetriebnahme:

Bevor man das TS-216G NAS erstmalig in Betrieb nimmt, muss man die gewünschten Festplatten verbauen. Hierbei kann man wahlweise auf 3,5″ oder 2,5″ Festplatten bzw. SSDs zurückgreifen. Wir haben in unserem Test zwei 6 TB große N300 NAS-Festplatten von Toshiba verbaut. Da es sich hierbei um 3,5″-Festplatten handelt, konnte die Montage werkzeuglos und zudem entkoppelt erfolgen.

Sobald die gewünschten Festplatten verbaut sind, kann man das NAS mittels des mitgelieferten Netzwerkkabels in sein Netzwerk einbinden. Für den Fall, dass man keinen Router oder Switch besitzt, welcher über einen 2,5 Gigabit Ethernet Port verfügt, kann man nach der Ersteinrichtung ein Bonding einrichten und das NAS über diesen Weg mit einem zweiten Netzwerkkabel in sein Netzwerk einbinden.
Sobald die Netzwerkverbindung hergestellt wurde, muss man nur noch das externe Netzteil anschließen und das NAS einschalten.

Während des Bootvorgangs meldet sich der im NAS verbaute Buzzer mehrmals mit einem Piepton. Sobald man das nach einer längeren Bootzeit von rund 2 Minuten erneut Piepen hört, ist der Bootvorgang abgeschlossen und man kann mit der eigentlichen Einrichtung des NAS beginnen.

Anfänger, welche noch nie ein NAS besessen haben, sollten dies am besten über das seitens QNAP bereitgestellte Serviceportal durchführen, welches unter https://service.qnap.com/install erreichbar ist. Dieser Vorgang dauert zwar etwas länger, als wenn man die IP-Adresse des NAS über die Weboberfläche des eingesetzten Routers heraussucht und direkt mit der Einrichtung beginnt, dafür geht die Einrichtung jedoch ohne großes Ausprobieren vonstatten.

Sobald man das Serviceportal aufgerufen hat, erscheint eine Internetseite, über welche man wahlweise die Geräteeinrichtung starten oder einen Supportantrag stellen kann.

Startet man die Geräteeinrichtung, so gelangt man auf die myQNAPCloud Seite, über welche man nach seinem NAS suchen kann. Befindet sich das gewünschte NAS im gleichen Subnetz wie das Gerät, über welches man das NAS einrichten möchte, so wird einem das NAS an dieser Stelle angezeigt.

Sollte man wie in unserem Fall mit verschiedenen Subnetzen arbeiten, so kann man entweder das Qfinder Pro Utility herunterladen oder die Suche des NAS über den Cloud Key, welcher auf dem seitlich angebrachten Aufkleber zu finden ist, starten. Hierzu muss jedoch nicht nur das NAS in einem Netzwerk hängen, welches mit dem Internet verbunden ist, sondern man muss sich auch einen QNAP Account erstellen.

Neben einer E-Mail-Adresse und einem Benutzernamen ist an dieser Stelle nur die Angabe eines Passwortes notwendig. Die Angabe weiterer persönlicher Daten ist freiwillig. Auf Wunsch kann man sich jedoch auch über einen vorhandenen Facebook- oder Google-Account anmelden, über welchen dann jedoch alle dort hinterlegten Daten erst einmal an QNAP übermittelt werden.

Sobald man einen QNAP Account erstellt und sich in diesen eingeloggt hat, muss man einen Namen für sein NAS vergeben. Dieser dient in Kombination mit der URL der my QNAP Cloud auch dazu, um über das Internet auf das im privaten Netzwerk stehende NAS zugreifen zu können.

Im Anschluss gelangt man zur eigentlichen Einrichtung seines NAS, durch welche man mittels der intelligenten Installationsanleitung geführt wird.

Nachdem man die Nutzungsbedingungen akzeptiert hat, kann man die Einrichtung entweder ohne oder mit einer Prüfung auf eine aktuellere Firmwareversion fortführen.

Im Anschluss muss man dem NAS einen Namen zuweisen und einen Benutzer mittels Nutzernamen und Passwort festlegen. Wo der zuvor vergebene Name für den Zugriff aus dem Internet genutzt wurde, taucht der hier eingegebene Name nach der Einrichtung in der Netzwerkumgebung auf und dient somit zur Identifizierung des NAS innerhalb des eigenen Netzwerks.

Im Anschluss können die Zeitzone sowie auch die Uhrzeit eingestellt oder eine automatische Synchronisation aktiviert werden.

Im vorletzten Einrichtungsschritt geht es an die Netzwerkeinstellungen. Hier kann man entweder eine feste Konfiguration eintragen oder die vorausgewählte DHCP-Funktion nutzen, bei welcher das NAS eine IP vom eingesetzten Router oder DHCP-Server erhält.

Zum Abschluss bekommt man noch einmal alle Einstellungen zur Überprüfung angezeigt.

Sobald man die Schaltfläche “Übernehmen” drückt, wird die getätigte Konfiguration auf das NAS übertragen. Da hierbei auch eine Schnellformatierung der eingesetzten Festplatten vorgenommen wird, kann dieser Vorgang je nach Größe der verbauten Festplatten einige Minuten in Anspruch nehmen.

Nachdem die Einstellungen übernommen und das NAS automatisch neu gestartet wurde, kann man auf die eigentliche NAS-Verwaltung zugreifen, bei der man auf der Weboberfläche landet, über welche man als erfahrener Nutzer auch die bis jetzt getätigten Einstellen hätte vornehmen können.

Öffnet man über die sauber strukturierte Weboberfläche die Systemsteuerung und navigiert in den Bereich “Speicher & Storage”, so wird man schnell erkennen, dass während der Einrichtung zwar beide verbauten Festplatten erkannt und formatiert, jedoch kein Raid oder Volumen angelegt wurde.

Um unerfahrenen Nutzern einen Einblick in die Konfigurationsmöglichkeiten zu geben, wird einem an dieser Stelle im ersten Schritt eine kurze Einführung angezeigt.

Zum Anlegen eines Speicherpools muss man daher zum Menüpunkt “Speicher/Snapshots” navigieren. Über diesen Menüpunkt lässt sich dann der Assistent zum Erstellen eines Speicherpools starten.

Bei dem von uns in diesem Test herangezogenen 2-Bay-NAS steht einem hier die Möglichkeit zum Anlegen eines JBOD, Raid 0 oder Raid 1 zur Verfügung. Da die meisten NAS-Nutzer sicherlich nicht einfach nur ihre Daten ins Netzwerk legen wollen, sondern auch eine gewisse Sicherheit vor einem Datenverlust durch eine eventuell ausgefallene Festplatte genießen wollen, werden die meisten Nutzer an dieser Stelle ein Raid 1 auswählen.

Sobald man mit diesem Assistenten fertig ist, ist die Laufwerkseinrichtung jedoch noch immer nicht abgeschlossen, denn nun muss man noch ein Volumen erstellen. Anders, als bei unseren bisherigen Tests von NAS-Systemen aus dem Hause QNAP muss man hierzu keinen weiteren Assistenten aufrufen, sondern man kann diesen Schritt direkt im Anschluss ausführen.

Bei der Größe des zu erstellenden Volumens steht es einem wie bei der Partitionierung einer Festplatte frei, das Volumen über die gesamte Kapazität oder nur einen Teil des Laufwerks zu erstellen.

Wenn dieser Assistent beendet ist, startet die automatische Synchronisation des gerade angelegten Volumens. Im normalen Modus ist das NAS bei den von uns eingesetzten Festplatten zwar etwa 11 Stunden mit dieser Aufgabe beschäftigt, jedoch kann das gerade angelegte Volumen auch schon während der Synchronisation genutzt werden.

Auf Wunsch kann man die Priorität des Prozesses auch noch erhöhen oder verringern. Möchte man das NAS schon während des laufenden Prozesses nutzen, so sollte man beachten, dass die Performance je nach ausgewählter Priorität deutlich eingeschränkt werden kann.

Um Dateien über das eigene Netzwerk auf dem gerade angelegten Volumen ablegen zu können, muss man auf dem NAS erst noch eine Ordnerfreigabe durchführen. Dies ist über die FileStation möglich. Im ControlPanel gibt es hierzu unter dem Menüpunkt Rechte einen Untermenüpunkt Freigabeordner, über welchen man den gewünschten Ordner für den Netzwerkzugriff freigeben kann.

Gerade im Hinblick auf die Konfiguration durch Einsteiger hätten wir uns gewünscht, wenn QNAP nicht nur die Einrichtung des Volumens, sondern auch die Einrichtung der ersten Ordnerfreigabe noch mit in den Einrichtungsassistenten integriert hätte.

 

Test:

Über das Storage & Snapshot Menü lassen sich im Nachgang auch noch weitere Einstellungen und Funktionen abrufen. So kann man über dieses Menü Snapshots einrichten, welche es einem ermöglichen, bestimmte Bereiche seines Volumens oder auch ganze Volumen in einen Container zu sichern. Hierdurch können Dateien in einen zuvor aufgezeichneten Zustand zurückgesetzt werden, wenn diese versehentlich gelöscht oder geändert wurden.

Diese Snapshots kann man nicht nur auf einem vorhandenen Volumen ablegen, sondern auch auf einem externen Speichermedium wie einer externen Festplatte oder einem USB-Stick.

Auffällig ist in diesem Softwareabschnitt der Unterpunkt iSCSI und Fiber Channel, denn aufmerksame Leser werden schnell feststellen, dass einem das NAS keine Möglichkeit zum Einbau einer Zusatzkarte bietet. Dies wird einem zwar auch in der Software angezeigt, jedoch hätte es uns besser gefallen, wenn QNAP den Menüpunkt “Fiber Channel” bedingt durch die fehlende Kompatibilität einfach weggelassen hätte.

Über den Unterpunkt iSCSI und Fiber Channel kann man jedoch einen Assistenten zur iSCSI Konfiguration starten, welcher das NAS mittels des iSCSI-Netzwerkprotokolls als virtuelles Laufwerk für einen Client im Netzwerk bereitstellen kann.

Auch wenn die in der Software sichtbare Funktion Fiber Channel physikalisch nicht gegeben ist, bietet einem QNAP dennoch die Möglichkeit, sein NAS um weitere Laufwerke erweitern zu können. Hierzu hat QNAP mit den QNAP TR-Modellen 🛒 entsprechende Erweiterungsgehäuse im Sortiment, mittels welcher man sein NAS über eine USB-Verbindung erweitern kann.

Öffnet man auf der Benutzeroberfläche einmal das ControlPanel, so bekommt man eine Übersicht mit vier unterschiedlichen Bereichen angezeigt.

Über den Menüpunkt “System” kann man auf alle wichtigen Systemeinstellungen zugreifen und sich auch einen Überblick über den aktuellen Systemstatus verschaffen.

An dieser Stelle findet man somit auch die Einstellungen vor, welche man anfangs über die Cloud Installation vorgenommen hat.

Ein wichtiger Punkt, welchen auch Einsteiger nicht außer Acht lassen sollten, ist der Menüpunkt Sicherheit, über welchen man die Verbindungsart und den Kontozugriffsschutz einstellen kann.

Auch der Menüpunkt “Hardware” hält interessante Einstellungsmöglichkeiten parat. Neben der Möglichkeit, den Resetknopf auf der Rückseite zu deaktivieren, kann man hier auch die Alarmfunktionen und ein Abschalten der frontseitigen LEDs einstellen. Zudem kann man auch in die Lüftereinstellungen eingreifen, wodurch man das NAS genau an die jeweiligen Umgebungseigenschaften anpassen kann.

Sollte man das NAS nicht nur für sich alleine nutzen, sondern zusammen mit anderen Familienmitgliedern, Mitbewohnern oder Kollegen, so sollte man nicht jedem Nutzer die Zugangsdaten des während der Einrichtung angelegten Administratoraccounts zur Verfügung stellen, sondern für jeden Nutzer einen separaten Account anlegen. Diesem kann man dann wiederum Lese und / oder Schreibrechte auf die gewünschten Ordner geben.

Für den Fall, dass man nicht nur über einen freigegebenen Ordner auf sein NAS zugreifen möchte, sondern auch aus dem Internet heraus oder per SSH, Telnet bzw. FTP, so findet man alle hierzu notwendigen Einstellungen in den Netzwerkeinstellungen.

Das TS-216G ermöglicht es einem jedoch nicht nur einfach, Dateien auf dem NAS abzulegen oder mittels des Dienstprogrammes Qsync sein Endgerät auf dem NAS zu sichern, sondern man bekommt auch verschiedene Funktionen sowie die Möglichkeit zur Installation weiterer Apps geboten.

Speziell für Heimanwender hat QNAP mit der Multimedia Console eine Grundlage in das NAS integriert, welche es ermöglicht, Medieninhalte vom NAS aus zu streamen oder das NAS sogar als Webserver für die Bereitstellung einer Webseite nutzen zu können.

Um solche Inhalte noch einfacher auf dem NAS ablegen oder auch abrufen zu können, kann man sich zusätzliche Apps wie die PhotoStation, Music Station oder Video Station installieren.

Die Installation sowie das Updaten solcher Apps ist entweder aus dem jeweiligen Softwarebereich oder aus dem AppCenter heraus möglich.

Über das AppCenter stehen eine Vielzahl an Apps zur Verfügung, welche z. B. die Einbindung von Überwachungskameras, das gemeinsame Arbeiten an Office Dokumenten, die Einbindung von Smart Home Komponenten oder einfach nur die Installation eines Virenscanners ermöglichen.

Für den Fall, dass man viele solcher zusätzlichen Apps auf seinem NAS installiert, sollte man den hierdurch steigenden Speicherbedarf nicht außer Acht lassen. Dies ist neben einem Blick in die Systemsteuerung auch mittels des vorinstallierten Ressourcenmonitors möglich.

Da sich der Speicher des TS-216G NAS nicht aufrüsten lässt, ist man beim Einsatz zusätzlicher Apps oder dem Einsatz virtueller Maschinen begrenzt.

Neben der Datensicherheit, der Erweiterbarkeit sowie auch dem Funktionsumfang darf man bei der Auswahl des richtigen NAS auch die möglichen Übertragungsraten nicht aus dem Auge verlieren.

 

Testsystem:

In unserem Test haben wir ein System eingesetzt, welches mittels einer Intel X520 Netzwerkkarte über eine 10 Gigabit-Glasfaserverbindung mit einem QNAP – QSW-M2116P-2T2S PoE-Switch 🛒 verbunden ist. Das TS-216G wurde über den 2,5 Gigabit Anschluss mit dem eingesetzten Switch verbunden. Für den Fall, dass man keinen Switch besitzt, welcher über einen solch schnellen LAN-Anschluss verfügt, kann man die beiden am NAS verbauten LAN-Anschlüsse mittels Bondig zu einem Anschluss zusammenfassen und so eine maximale Übertragungsrate von 2 Gigabit erzielen.

 

Messungen:

Die Performance haben wir in unserem Test mittels des CrystalDiskMark getestet. In diesem Test konnten wir eine maximale Lesegeschwindigkeit von 221,8 MB/s und eine maximale Schreibgeschwindigkeit von 217,1 MB/s erreichen. Im Vergleich zum direkten Anschluss der eingesetzten Festplatten an einen SATA 6G Anschluss, an welchem die verwendeten Festplatten eine maximale Lesegeschwindigkeit von 279,2 MB/s erreichen, fällt die erzielte Leistung zwar deutlich geringer aus, jedoch ist die erzielte Leistung etwas besser, als bei unserem Test des teilweise besser ausgestatteten TS-231P4-4G NAS von QNAP. Die höhere Performance ist hierbei neben den in diesem Test herangezogenen Toshiba Festplatten, welche etwas schneller als die im anderen Test verwendeten Seagate Festplatten arbeiten, auch auf den performanteren Prozessor des TS-216G zurückzuführen. An die Leistung einer direkt angeschlossenen Festplatte könnte das NAS aber auch mit einem noch leistungstärkeren Prozessor nicht herankommen, denn neben einem geringen Leistungsverlust, welcher durch das verwendete Raid 1 zu erklären ist, ist auch die 2,5 Gigabit-Verbindung des TS-216G ein Flaschenhals, welcher die Performance der eingesetzten Festplatten nicht vollständig abdecken kann.

Möchte man schnell einmal Daten vom NAS auf einen USB-Stick oder eine Festplatte kopieren bzw. das NAS mittels eines JBOD Speichergehäuses von QNAP erweitern, so ist man zum Erreichen einer hohen Performance auf den frontseitig verbauten USB Anschluss begrenzt. Anders, als wir es von vielen anderen aktuellen NAS-System her kennen, sind die beiden auf der Rückseite verbauten USB-Anschlüsse leider nur als USB 2 Anschlüsse ausgeführt.

Die hohe Performance wirkt sich jedoch auch auf den Stromverbrauch aus, denn die in unserem Test eingesetzten NAS-Festplatten benötigen im Betrieb jeweils 3,1 Watt mehr als eine herkömmliche Desktop-Festplatte, welche dafür jedoch nicht für den 24/7 Betrieb ausgelegt sind. Während des Festplattenzugriffs zog das NAS in unserem Test durchschnittlich 24,3 Watt aus der Steckdose. Versetzt man die Festplatten in den Ruhezustand, so sinkt der Stromverbrauch auf 8,9 Watt.

Der verbaute Lüfter ist Dank der Temperatursteuerung nur zu hören, wenn die verbauten Festplatten über einen längeren Zeitraum hinweg mit vielen Zugriffen belastet werden. Bei einem normalen Betrieb, wie er im Heimbereich üblicherweise vorkommt, ist dieser leiser als das Summen der verbauten Festplatten. Die Temperatur der verbauten Platten lag während unseres Testes bei guten 42 °C.

Leider sind die auf der Gehäuseunterseite verbauten Standfüße jedoch recht fest, wodurch Schwingungen und Vibrationen der verbauten Festplatten fast ungehindert an den Untergrund übertragen werden. Hierdurch kommt es gerade dann, wenn man das NAS z. B. auf einem aus Holz gefertigten Schreibtisch positioniert, zu sehr unangenehmen und störenden Nebengeräuschen.

 

Fazit:

Mit dem TS-216G hat QNAP ein 2-Bay-NAS in seinem Sortiment, welches sich nicht nur für den Einsatz im Homeoffice sowie in kleinen Betrieben eignet, sondern durch die gebotene Performance auch für Gamer eine gute Grundlage zur Auslagerung von Daten darstellt. Da das TS-216G nicht nur über einen normalen Gigabit-Netzwerkanschluss verfügt, sondern auch mit einem schnelleren 2,5 Gigabit-Anschluss ausgestattet ist, erreicht man gerade dann, wenn man in seiner Netzwerkinfrastruktur auch über einen entsprechenden Switch oder Router einsetzt und das jeweilige System über eine 2,5 Gigabit schnelle Netzwerkkarte verfügt, eine Performance, welche sogar unter der Verwendung eines Raid 1 recht nah an dem Performancelevel einer direkt per SATA angeschlossenen Festplatte liegt. Passend zu diesem Einsatzgebiet wurde auch die Verarbeitung des TS-216G NAS fast durchweg sehr sauber ausgeführt. In Anbetracht dessen, dass das TS-216G das TS-231P3-4G abgelöst hat, hat uns der gewisse Rückschritt bei der gebotenen Ausstattung jedoch nicht so gut gefallen. Neben den weiterhin sehr harten Gummifüßen, welche aufkommende Schwingungen fast ungehindert an den Untergrund weiterleiten, besteht beim TS-216G keine Möglichkeit mehr, den Arbeitsspeicher im Bedarfsfall aufrüsten zu können. Auch bei den Erweiterungsmöglichkeiten wird man durch den Einsatz veralteter USB 2.0 Anschlüsse ausgebremst. Wo dies ein deutlicher Nachteil ist, punktet das TS-216G im direkten Vergleich zum TS-231P3-4G mit einem etwas schnelleren Prozessor sowie einem größeren Flash-Speicher für das vorinstallierte Betriebssystem. Wie wir es schon von anderen QNAP Modellen her kennen, ist die Softwareoberfläche gut und sauber strukturiert, wodurch sich auch Neulinge nach einer kurzen Eingewöhnungszeit recht schnell zurechtfinden und somit von der Vielzahl an Erweiterungen Gebrauch machen können. Gerade in Bezug auf den Einrichtungsassistenten hätten wir es uns jedoch gewünscht, wenn QNAP diesen um die Ordnerfreigabe erweitert hätte. Preislich liegt das TS-216G NAS aktuell bei knapp 290 € 🛒. Die beiden von uns in diesem Test verbauten 6 TB N300 NAS-Festplatten von Toshiba kosten zusammen knapp 300 € 🛒.

Ein besonderer Dank geht an QNAP für die Bereitstellung des Testmusters.

QNAP - TS-216G - 2-Bay-NAS mit 2,5GbE

8.9

Lieferumfang

9.5/10

Verarbeitung

9.0/10

Funktionsumfang

8.0/10

Bedienfreundlichkeit

8.5/10

Wärmeabfuhr / Geräuschpegel

9.5/10

Datentransfer

9.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Verarbeitung
  • Leiser Lüfter
  • 2,5-GBit/s-Ethernet

Contra

  • Ordnerfreigabe nicht im Einrichtungsassistenen enthalten
  • Hintere USB Anschlüsse nur als USB 2.0 ausgeführt
  • Arbeitsspeicher nicht aufrüstbar