OCZ Vector Series SSD 265GB im Test

Mit den neuen Vector SSDs stellte OCZ ende letzten Jahres eine neue SSD-Serie in den Dienst, welche fast vollständig auf Technik aus eigenem Hause setzt. Der verbaute Barefoot-3-Controller sowie die verwendete Firmware stammen aus eigener Entwicklung.

Wie sich das neue High-End-Modell von OCZ in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Spezifikationen:

  • Formfaktor: 2,5 Zoll
  • Abmessungen: 70 x 7 x 100 mm
  • Gewicht: 115g
  • Speicherkapazität des Testmusters: 256 GB
  • Kapazität (formatiert): 238 GiB
  • Verfügbare Kapazitäten: 128, 256 und 512 GB
  • Controller: Barefoot 3
  • Chipart: MLC
  • Lesen (lt. Hersteller): 550 MB/s
  • Schreiben (lt. Hersteller): 530 MB/s
  • Radom 4K Lesen / Schreiben: 100.000 / 95.000 IOPS
  • Stromverbrauch: 2,25 Watt (Lesen), 0,9 Watt (Ruhezustand)
  • Garantie: 5 Jahre bzw. 36,5TB Schreiblast

Lieferumfang:

  • OCZ Vector SSD in der entsprechenden Größe
  • Einbaurahmen für 3,5″
  • Schrauben
  • Anleitung / Key für Tru Image HD
  • Aufkleber
  • OVP

Modellvarianten und Preise:

OCZ bietet in der neuen Vector SSD Serie drei unterschiedliche Modelle an, welche sich nicht nur in ihrer Speicherkapazität unterscheiden. Das 256-GB-Modell, wie wir es in diesem Test verwenden, weißt dieselben Leistungsdaten auf, wie das doppelt so große 512GB Modell. OCZ hat neben diesen beiden Modellen auch noch ein 128-GB-Modell im Angebot. Bei diesem ist jedoch nicht nur die Speicherkapazität geringer, sondern auch die Leistungsdaten.
Wo die beiden großen Modelle noch mit 100.000 (4K Random Read) und einer sequenziellen Schreibrate von 530MB/s daher kommen, hat das 128-GB-Modell hier nur noch 90.000 IOPS und 400MB/s vorzuweisen.
Die Preise der einzelnen Kapazitäten gestalten sich aktuell wie folgt:

  • 128GB: ca. 122€ 🛒
  • 256GB: ca. 215€ 🛒
  • 512GB: ca. 447€ 🛒

Design und Verarbeitung:

Die neue Vector SSD wird von OCZ in einer in Blau und Schwarz gehaltenen OVP geliefert. Auf der Vorderseite ist neben einem großen OCZ Schriftzug auch ein Bild der Vector SSD abgedruckt.

Der Vector Schriftzug wurde in einem glänzenden Silber auf der OVP aufgedruckt. Im unteren Drittel der OVP sind die Features aufgelistet. Auf der Rückseite ist eine kurze Beschreibung der SSD zu finden.

Informationen zu den technischen Details sucht man auf der OVP vergebens.

Innerhalb der OVP ist die Vector SSD gut in einem Schaumstoffpolster gebettet. Zum weiteren Schutz ist sie noch in einer Antistatikfolie eingepackt. Das Schaumstoffpolster verfügt über entsprechende Ausschnitte um auch den 3,5″ Einbaurahmen und die Schrauben aufzunehmen.

Die neue Vector SSD von OCZ wird in einem für SSDs üblichen 2,5″ Format gefertigt. OCZ setzt bei seiner neuen SSD auf eine mit 7mm sehr geringe Bauhöhe und erhöht somit die Kompatibilität zu vielen Notebooks und Hot-Swap Käfigen. Die SSD ist auf der Oberseite mit einem Aufkleber versehen, welcher dasselbe Design aufweist wie die Vorderseite der Verpackung.

Die oberen zwei Drittel sind dabei in Blau gehalten. Wie auch auf der OVP wurde auch auf der SSD selbst der Vector Schriftzug in einem glänzenden Silber auf die SSD aufgebracht. Das untere Drittel der Gehäuseoberseite ist in Schwarz gehalten. Hier ist ein großes OCZ Logo aufgedruckt.

Technik:

Auf der Unterseite sind wie es bei diesen Laufwerken üblich ist, vier kleine Schrauben zu finden, mittels welchen das Gehäuse zusammengehalten wird. Wenn man diese aufschraubt, gelangt man an das Innere der SSD. Wie immer ist bei diesem Schritt zu beachten, das man durch das Öffnen der SSD die Garantie verliert.

Nach dem man die SSD geöffnet hat, hat man einen ersten Blick auf das PCB.

Um dieses aus dem Gehäuse entnehmen zu können, muss man vier weitere Schrauben lösen.
Etwa mittig auf dem beidseitig bestückten PCB ist der Controller untergebracht. Der Controller der OCZ Vector ist wie schon angesprochen eine Eigenentwicklung des mittlerweile von OCZ aufgekauften unternehmen Indilinx.

Der Barefoot-3-Controller basiert auf einem ARM-Cortex-Prozessor. Zur Kommunikation mit dem verbauten NAND-Flash-Speicher stehen dem Controller acht Kanäle zur Verfügung.
Der im 25nm gefertigten Speicher stammt dabei von IMFT. Dabei handelt es sich um eine Kooperation zwischen Intel und Micron.
Verbaut wurden insgesamt 16 Flashspeicher. Diese sind wie es bei SSDs üblich ist im vorderen Bereich untergebracht und auf beide Seiten des PCBs verteilt. Zudem wurde noch ein 512MB großer Cache verbaut.
Über die Haltbarkeit des Speichers sind keine Angaben bekannt. Durch die Tatsache, dass OCZ ganze Wafer kauft und den Speicher selbst selektiert, kann man jedoch von einer hohen Haltbarkeit ausgehen.
OCZ selbst spricht von einer Schreiblast von 20 GB pro Tag über einen Zeitraum von fünf Jahren, welche das Laufwerk verkraften soll.
Angebunden wird die SSD über ein SATA-6 Gb/s-Interface, welches die hohen Übertragungsraten ermöglicht.

Um einen hohen Qualitätsstandart zu gewährleisten werden alle Laufwerke vor der Auslieferung einem Burn-In-Test unterzogen. Ebenso soll sich die Qualität der Firmware-Updates erhöhen, was auf einen längeren Validierungszyklus hindeutet.

Was die Garantie angeht, zieht OCZ mit einer Garantielänge von fünf Jahren gleich auf mit Samsung bei der SSD 840 Pro Serie und Intel mit der SSD 520 Serie. OCZ beschränkt diese jedoch auf eine Schreiblast von 36,5TB. Diese ergibt sich durch die genannte Schreiblast von 20GB täglich über einem Zeitraum von fünf Jahren überein.

Dank effizienter Garbage Collection liefern die neuen Modelle der Vector-SSDs nach Herstellerangaben auch bei länger anhaltenden Zugriffen ein besseres Tempo als die Konkurrenzmodelle. Ob diese Angaben zutreffen, müssen erste Langzeittests zeigen. Da wir euch mit dem Review jedoch nicht so lange hinhalten wollen, können wir zu dieser Angabe aktuell noch keine Ergebnisse liefern.

Die von uns getestet Vector SSD wurde sehr sauber verarbeitet und gibt einem in dieser Hinsicht keinen Anlass zur Kritik.

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Wir haben die SSD in unserem bekannten i7 Testsystem getestet.

Dieses besteht aus:

  • Prozessor: i7 975EX @ 4,3GHz (Turbo Boost deaktiviert, Hyperthreading aktiviert)
  • Mainboard: Rampage III Extreme
  • Grafikkarte: ATI HD5970
  • Arbeitsspeicher: 24GB (6 x 4048MB DDR3 1866MHz)
  • Systemlaufwerk: 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5 am Areca 1880ix
  • Netzteil: Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • Betriebssystem: Windows 7 Professional x64

Getestet wurde die 256GB SSD aus der Vector Serie von OCZ mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

AS SSD Benchmark

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressible Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Wie man dem Testergebnis entnehmen kann, liefert die Vector SSD mit dem Barefoot 3 Controller ein sehr gutes Ergebnis ab, welches sich nicht hinter dem anderer SSDs verstecken muss. Lediglich bei der sequenziellen Lesegeschwindigkeit hängt sie 0,25MB/s hinter der Samsung SSD 840 Pro.

AS SSD Kopierbenchmark

Neben diesem Performancetest beinhaltet, der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).


ATTO Disk Benchmark

Auch die Ergebnisse des ATTO Disk Benchmarks spiegeln die hohe Leistung der Vector SSD von OCZ wieder.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

Softwareinstallation
Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 7, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

Softwaretest
In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscann mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 7 benötigt, um zu booten.
Da sich in unserem Testsystem zu den Onboardkomponenten noch ein Hardware Raidcontroller befindet, welche eine Weile braucht, um alle Festplatten zu initialisieren, werden wir die Zeit erst nach dem Verlassen des Bios stoppen.

Fazit

Mit der Vector Serie hat OCZ erstmalig eine vollständig selbst entwickelte SSD auf den Markt gebracht. Unserer Meinung nach hat OCZ mit der Vector Serie einen Volltreffer gelandet. Der neue Barefoot 3 Controller kann nicht nur durch die erbrachte Geschwindigkeit, sondern auch durch die sehr geringen Zugriffszeiten Überzeugen. Die Performance der neuen Vector SSD ist in allen Bereichen sehr hoch und kann die aller bis jetzt von uns getesteten SSDs übertreffen. Die SSD wurde von OCZ sehr gut und sauber verarbeitet. Die Verlängerung der Garantiezeit finden wir sehr angemessen. Zwar ist die Modelle der neuen Vector SSD Serie nicht die günstigsten auf dem Markt, als kleine Zugabe erhält man jedoch die Software Tru Image HD.

Pro

  • Schnelle Zugriffszeiten
  • Sehr hohe Geschwindigkeit
  • Verarbeitung
  • 5 Jahre Garantie
  • Lieferumfang

Contra

  • Etwas hoher Preis

Verarbeitung

Kompatibilität

Geschwindigkeit

Lieferumfang

Preis

Ein besonderer Dank geht an OCZ für die Bereitstellung des Testmusters.