NZXT – C1000 Gold 1000 Watt Netzteil im Test

Mit dem C1000 wir heute ein 1000 Watt starkes ATX 3.1 Netzteil von NZXT im Test, welches neben einem besonders leisen Betrieb auch mit einer guten Effizienz sowie einer hohen Ausgangsleistung überzeugen möchte.

Welche Details in dem C1000 stecken und wie sich das 1000 Watt starke ATX 3.1 Netzteil von NZXT in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Modellnummer:
PA-0G2BB-EU
Abmessungen: 150 x 160 x 86 mm
Lüfter: 135 mm / max. 2.300 ±10% U/min / max. 44,5 dB(A)
Effizienz: [115V] Cybenetics Gold (87-89%) [230V] Cybenetics (89-91%)
Formfaktor: ATX v3.1, EPS 2.92
Leistung:  
+3,3 V: 22 A / 120 W
+5 V 22 A / 120 W
+12 V: 83,3 A / 1000 W
+5 Vsb: 3 A / 15 W
Schutzschaltungen:
OVP (Überspannungsschutz)
OPP (Überlastschutz)
OCP (Überstromschutz)
OTP (Übertemperaturschutz)
SCP (Kurzschlussschutz)
UVP (Unterspannungsschutz)
Garantie: 10 Jahre
Anschlüsse: 1 x 24-PIN ATX
1 x 4+4 PIN EPS
1 x 8 PIN EPS
3 x 6+2-PIN PCIe
1 x PCIe 5.1 (12V-2×6)
12 x SATA
4 x Molex

 

Lieferumfang:

  • C1000 Netzteil
  • Kabelset
  • Stromkabel
  • Schraubenset

 

Design und Verarbeitung:

Das C1000 wird von NZXT in einer Verpackung geliefert, welche in einem weiß / violettem Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben der Modellbezeichnung und einer kurzen Beschreibung auch ein Produktbild des enthaltenen Netzteils abgedruckt.

Auf der Verpackungsrückseite findet man neben einem weiteren Bild, welches das Netzteil im montierten Zustand zeigt, auch eine Auflistung der technischen Details vor.

Entnimmt man das C1000 aus seiner Verpackung, so hat man ein ATX-Netzteil vor sich liegen, bei welchem einem als Erstes das Lüftergitter ins Auge fällt.
NZXT hat die Gehäuseunterseite des C1000 mit einem direkt in das Gehäuse gestanzten Lüftergitter versehen, bei welchem man nicht wie sonst meist üblich auf ein kreisrundes Lüftergitter setzt, sondern auf ein großflächiges Wabengitter.

Um einen möglichst leisen Betrieb zu ermöglichen, hat NZXT dem verbauten 135-mm-Lüfter einen Zero Fan-Modus spendiert, welcher sich über eine Taste an der Netzteilvorderseite ein- bzw. ausschalten lässt. Bei aktiviertem Zero Fan-Modus startet der verbaute Lüfter erst ab einer Auslastung von ca. 450 Watt.
Neben dem in die Gehäuseunterseite eingelassenen Lufteinlass hat NZXT das Gehäuse zudem noch mit einem farblich leicht abgesetzten Designelement in Form eines Metallstreifens ausgestattet, in welchen das NZXT Logo eingeprägt wurde.

Auf der Netzteilvorderseite findet man neben der kleinen Taste für den Zero Fan-Modus auch den obligatorischen Stromanschluss sowie einen Powerschalter vor. Rund um diese Elemente herum wurde die Netzteilvorderseite mit einem weiteren Wabengitter ausgestattet, welches als Luftauslass fungiert.

Auf der linken und rechten Seite wurde das Netzteilgehäuse neben dem NZXT Logo auch mit der Modellbezeichnung bedruckt.

Leider wurde dieser Aufdruck auf der rechten Gehäuseseite jedoch so ausgeführt, dass der Schriftzug, bei einer Montagerichtung, bei welcher der im Netzteil verbaute Lüfter nach oben ausgerichtet ist, auf dem Kopf steht.

Wie wir es auch von vielen anderen Netzteilen her kennen, hat auch NZXT die Oberseite des Netzteilgehäuses mit einem Aufkleber beklebt, welcher alle wichtigen Details des Netzteils bereithält.

Mit einem Blick auf die Netzteilrückseite findet man einen vollmodularen und sauber beschrifteten Aufbau vor.

Neben vier Anschlüssen für die SATA- und Molex-Anschlüsse sowie fünf PCIe- und EPS-Anschlüsse, über welche man drei 6+2-PIN-PCIe-Kabel sowie zwei 4+4-PIN-EPS-Kabel aus dem Netzteil herausführen kann, hat NZXT an dieser Stelle auch noch zwei Anschlüsse für das 24-PIN-ATX-Kabel verbaut.

Zudem hat NZXT das C1000 auch noch mit einen PCIe 5.1 12V-2×6-Stromanschluss ausgestattet, über welche man aktuelle Grafikkarten mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 600 Watt betreiben kann.

Bei der Ausführung der modularen Kabel geht NZXT zwei unterschiedliche Wege. Wo die SATA- und Molex-Kabel als schwarze Fachbandkabel ausgeführt wurden, wurden alle anderen Kabel mit einem schwarzen, jedoch nicht vollständig blickdichten Kabelsleeving ausgestattet.

 

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welcher durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten lebensgefährlich sein kann, kann man schnell erkennen, dass nicht nur äußerlich auf eine hochwertige Verarbeitung wert gelegt wurde, sondern auch im Inneren des Netzteiles.

Bei dem C1000 kommt eine Basis zum Einsatz, welche auf einer Half-Bridge-LLC + DC/DC Topologie zum Einsatz.
Durch die DC-DC Technologie wird beim C1000 die 5V und 3,3V Spannung mittels Spannungswandlern aus der 12V Spannung generiert, was nicht nur eine bessere Spannungsstabilität, sondern auch einen höheren Wirkungsgrad mit sich bringt.
Die 12V Spannung wird über eine massive 12V-Schienen zur Verfügung gestellt.
Bei den Kondensatoren setzt NZXT durchweg auf hochwertige japanische 105°C-Kondensatoren.
Die einzelnen Komponenten wurden zudem nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern teilweise auf kleine Tochterplatinen verteilt. Durch ihre Anordnung sorgen diese kleinen PCBs nicht nur für ein aufgeräumtes Layout, sondern auch dafür, dass Abwärme schneller abgeführt werden kann. Zudem wird so eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können.
Wo die Lötstellen des C1000 alle durchweg sauber verarbeitet wurden, wurde mit dem Wäremeleitmittel, welches zwischen einzelnen Mosfets und den Kühlern, an welchen die Mosfets befestigt sind, leider nicht ganz so sparsam umgegangen, wodurch die ein oder andere Komponenten etwas mit Wärmeleitpaste beschmiert wurde.

Eine große Neuerung, welche mit der ATX 3.0 Spezifikation in Netzteile ab einer Ausgangsleistung von 450 Watt Einzug erhalten hat und auch auf ATX 3.1 Netzteile zutrifft, ist ein neuer Stromanschluss für Grafikkarten. Obwohl dieser Anschluss deutlich kompakter gebaut ist, ist er dennoch in der Lage, eine Grafikkarte mit bis zu 600 Watt Leistung über einen einzelnen Stecker zu versorgen.
Der mit der ATX 3.1 Spezifikation noch einmal überarbeitet und nun als 12V-2×6 bezeichnete Anschluss besitzt 12 Leitungen für die Stromversorgung (6 x 12V und 6 x Masse) sowie vier Signalleitungen, die als Kommunikationsschnittstelle zwischen Netzteil und Grafikkarte dienen.
Über die 2 Signalleitungen SENSE0 und SENSE1 teilt das Netzteil der Grafikkarte mit, welche Leistung maximal über den 12V-2×6-Anschluss bereitgestellt werden kann. Die Leistung eines solchen 12V-2×6-Anschlusses kann dabei in 4 Stufen mit 150, 300, 450 und 600 Watt festgelegt werden.

Neben dem ab einer Ausgangsleistung von 450 Watt verpflichtenden 12-2×6-Anschluss sind auch die Sollwerte oberhalb der Nennleistung klar definiert. Diese besagen, dass die PCIe-Anschlüsse für die Grafikkarte Lastwechsel um das Dreifache der Leistungsaufnahme ermöglichen müssen.
Im Falle des C1000 bedeutet, dass das Netzteil dazu in der Lage sein muss, über einen Zeitraum von einer Millisekunde bis zu 1800 Watt für die Grafikkarte bereitstellen zu können.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens NZXT alle wichtigen Schutzschaltungen im C1000 verbaut.

  • OCP (Überstromschutz)
  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OTP (Überhitzschutz)
  • OPP (Überlastschutz)

Bis auf den teilweise sehr dick aufgetragenen Kleber wurde die Verarbeitung unseres Testmusters seitens NZXT sehr sauber und hochwertig ausgeführt.

 

Test:

Power Good Signal:

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 180 ms und liegt damit zwar im unteren Drittel, aber noch voll und ganz im erlaubten Bereich.

 

Testsystem:

Das in diesem Test eingesetzte Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

Das o. g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 170 Watt (IDLE) bis ca. 560 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 Peltierelemente 🛒 zur Verfügung. Die Peltierelemente haben eine Leistungsaufnahme von je 50 W und können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCIe- sowie 12V-2×6-Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1860 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100 % auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48 Stunden unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

 

Spannungen:

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor:

  ATX-Toleranz min. max.
+12 V +5,00 bis -8,00 % 11,04 V 12,6 V
+5 V 5,00 % 4,75 V 5,25 V
+3,3 V 5,00 % 3,14 V 3,47 V
-12 V 10,00 % -10,8 V -13,2 V

 

Spannungstest:

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente gleichzeitig zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100 % Auslastung arbeitet.

 


3,3 Volt


5 Volt


12 Volt

Mit einem Blick auf die Testergebnisse ist zu erkennen, dass das C1000 Netzteil in unserem Test stabile Spannungen aufweisen konnte.
Dank des Zero Fan-Modus agierte das C1000 während den ersten beiden Laststufen vollkommen lautlos. Erst zum Wechsel in die dritte Laststufe, in welcher wir das Netzteil mit mehr als 450 Watt belastet haben, ist der Lüfter mit aktiviertem Zero Fan-Modus angelaufen. Bis zu einer Auslastung von rund 700 Watt arbeitet der Lüfter dabei noch auf einem Level, auf welchem das Netzteil leiser als eine 3,5″-Festplatte mit 7200 RPM ist. Erfreulicherweise zeigt sich der verbaute Lüfter aber auch bei maximaler Drehzahl von einer ruhigen Seite, wodurch das C1000 zu den leiseren Modellen dieser Leistungsklasse gehört.

Unseren 48 h Dauertest mit 9 auf der einzelnen 12V-Schiene aufgeschalteten Peltierelementen absolvierte das C1000 mit einer durchschnittlichen Last von 1011 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D- und 3D-Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 1023 Watt.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über die Spezifikationen hinaus betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir in einer weiteren Testrunde ein weiteres 50 Watt starkes Peltierelement hinzugeschaltet.

In der so gestarteten Testrunde zog das Netzteil bei Spannungsspitzen 1076 Watt aus der Steckdose.
Der Start einer weiteren Testrunde, in welcher das Netzteil mit 11 hinzugeschalteten Peltierelementen wurde, war hingegen nicht möglich.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

 

Fazit:

Mit dem C1000 hat NZXT ein leistungsstarkes ATX 3.1 Netzteil in seinem Sortiment, welches in unserem Test mit einer hohen sowie stabilen Ausgangsleistung überzeugen konnte. Mit der gebotenen Ausgangsleistung von 1000 Watt, welche von einer massiven 12-V-Schiene bereitgestellt werden, liefert das Netzteil eine ausreichende Leistung, um ein potentes Gaming-System mit genügend Strom zu versorgen. Dank des Zero Fan-Modus arbeitet das Netzteil dabei bis zu einer Auslastung von rund 450 Watt vollkommen lautlos. Dank der seitens NZXT programmierten Lüfterkurve arbeitet das Netzteil jedoch nicht nur während Office-Tätigkeiten sowie beim Betrachten von Filmen vollkommen lautlos, sondern auch unter Volllast gehört das C1000 Netzteil zu den leiseren Modellen in dieser Leisitungsklasse. Das C1000 bietet jedoch nicht nur eine hohe Ausgangsleistung, sondern auch eine gute Effizienz. Die gebotene Effizienz sowie die hohe Ausgangsleistung, bei welcher das Netzteil der ATX 3.1 Norm gerecht wird, verdankt das Netzteil nicht nur den hochwertigen Komponenten, sondern auch dem gewählten Aufbau des Netzteilinneren. Dank des vollmodularen Aufbaus, bei welchen NZXT nicht nur einen PCIe 5.1 12V-2×6 Anschluss verbaut hat, sondern auch großen Wert auf eine sehr gute Beschriftung der einzelnen Anschlüsse gelegt hat, bietet einem das Netzteil in Kombination mit den zum Großteil gesleevten Kabeln alles, was für eine einfache und schnelle Montage notwendig ist. All diese Eigenschaften machen das C1000 Netzteil gepaart mit der ansprechenden Optik sowie der Wahl zwischen einer schwarzen und weißen Version zur perfekten Wahl für anspruchsvolle Gamer, welche neben einer hohen und sicheren Ausgangsleistung auch großen Wert auf ein leises System legen. Preislich liegt das bis auf die stellenweise etwas unsauber aufgetragenen Wärmeleitpaste sehr sauber verarbeiten C1000 Netzteil bei knapp 150 € 🛒.

Wir danken NZXT sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

NZXT – C1000 Gold 1000 Watt Netzteil

9.1

Verarbeitung

9.0/10

Leistung

9.0/10

SPANNUNGSSTABILITÄT

9.5/10

Ausstattung

9.5/10

Lautstärke

9.5/10

Design / Modding

8.0/10

Lieferumfang

9.0/10

Preis

9.5/10

Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Gute Effizienz
  • Stabile Spannungen
  • Vollmodularer Aufbau
  • Semi-passiver Lüfter
  • Gute Beschriftung der Anschlüsse
  • 600W 12V-2x6-Anschluss
  • Hohe Anzahl an SATA-Stromanschlüssen

Contra

  • Stellenweise unsauber aufgetragene Wärmeleitpaste