Noctua – NF-F12 industrialPPC-3000 PWM

Mit dem NF-F12 industrialPPC-3000 PWM haben wir heute eine weitere, überarbeitete Version des NF-F12 PWM Lüfters von Noctua im Test, welcher für eine hart Beanspruchung und einem Betrieb unter schwierigen Bedingungen ausgelegt ist.

Welche Details sich in dem NF-F12 industrialPPC-3000 PWM verbergen und wie er sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Format: 120x120x25 mm
  • Anschluss: 4-pin PWM
  • Lagertyp: SSO2
  • Umdrehungsgeschw. (+/-10%): 3000 RPM
  • Min. Umdrehungsgeschw. (PWM, +/-20%): 750 RPM
  • Volumenstrom: 186,7 m³/h
  • Geräuschentwicklung: 43,5 dB(A)
  • Statischer Druck: 7,63 mm H2O
  • Max. Leistungsaufnahme: 3,6 W
  • Max. Stromstärke: 0,3 A
  • Betriebsspannung: 12 V
  • MTBF: > 150.000 h
  • Schutzart: IP52
  • Material: Fiberglasverstärktes Polyamid
  • Garantie: 6 Jahre

Lieferumfang:

  • NF-F12 industrialPPC-3000 PWM
  • 4 x Schrauben

Design und Verarbeitung:

Der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM (PPC steht kurz für engl. Protected Performance Cooling) wird wie auch der kürzlich getestete NF-F12 industrialPPC-2000 IP67 PWM in einer Verpackung geliefert, deren Design stark von dem Design abweicht, welches man sonst von Lüfterverpackungen aus dem Hause Noctua kennt. Der Lüfter wird in einer Verpackung geliefert, welche in den Farben Schwarz und Braun gehalten ist. Schon hier ist zu erkennen, das Noctua nicht nur bei der neuen redux-Serie, welche für den preisbewussten Käufer gedacht ist, sondern auch bei der neuen industrialPPC-Serie leicht von den bekannten Erdtönen abweicht.
Auf der Vorderseite ist neben dem industrialPPC-Schriftzug auch noch die genaue Modellbezeichnung zu finden.

Auf der Verpackungsrückseite befindet sich eine Auflistung der technischen Details.

Auch bei einem Blick in die Verpackung stellt man schnell fest, dass die Verpackung farblich auf den Lüfter abgestimmt ist.
Wie auch schon bei der Verpackung setzt Noctua auch bei den neuen Lüftern der industrialPPC-Serie auf ein schwarz/braunes Erscheinungsbild.

Der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM basiert von der grundlegenden Konstruktion her auf dem NF-F12 PWM von Noctua.
Noctua hat dem NF-F12 industrialPPC-3000 PWM einen quadratischen, schwarzen Rahmen aus fieberglasverstärktem Polyamid gefertigt wurde. Durch diesen besonders robusten Rahmen soll der Lüfter auch unter hohen Belastungen standhalten, wie sie im eigentlichen Einsatzgebiet des NF-F12 industrialPPC-3000 PWM, dem Industriebereich vorkommen. Allein durch die neue Farbgebung, in der der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM gefertigt wurde dürfte er jedoch auch für einige Enthusiasten und Casemoder interessant sein.
Wie es auch bei dem NF-F12 der Fall ist, kommt auch bei dem NF-F12 industrialPPC-3000 PWM das von Noctua bekannte AAO Rahmensystem zum Einsatz.

Noctuas AAO (Advandced Acoustic Optimisation) Rahmen verfügen über integrierte Vibrationspuffer

sowie einen abgestuften Einlassbereich (Stepped Inlet Design) und eine Mikrostruktur im Innenbereich (Inner Surface Microstructures), die eine noch bessere Performance/Noise-Effizienz ermöglichen.

Auch die vom NF-F12 bekannten Statorleitschaufeln sind anstelle der sonst üblichen Stege auf der Rückseite des Lüfters zu erkennen.
Das Focused Flow System wurde eigens entwickelt, um bei drucksensitiven Anwendungen wie Kühlkörpern und Radiatoren eine noch bessere Leistung zu erzielen. Die elf Statorleitschaufeln des Focused Flow Rahmens bündeln und fokussieren den Luftstrom, sodass der NF-F12 Leistungslevels erzielen kann, die konventionelle Lüfter nur bei deutlich höheren Geschwindigkeiten erreichen.

Die Statorleitschaufeln des NF-F12 sind mit variierendem Winkelabstand (Varying Angular Distance) angeordnet und verfügen über Vortex-Control Notches. Beide Maßnahmen tragen dazu bei, die Geräuschemission über einen breiteren Frequenzbereich zu verteilen, wodurch der Lüfter für das menschliche Ohr weniger störend klingt.

Schaut man sich den Lüfterrahmen noch etwas genauer an, so findet man weitere Details, welche vom NF-F12 übernommen wurden. Eines dieser Details ist das Stepped Inlet Design.

Die abgestufte Einlaufstruktur des Stepped Inlet Designs ist eine innovative Konstruktionstechnik, die erstmals mit Noctuas NF-F12 eingeführt wurde. Sie erleichtert den Übergang von laminarer zu turbulenter Strömung und hat eine ähnliche Wirkung wie die Dimple-Struktur eines Golfballs: In beiden Fällen wird ein besseres Flow Attachment, d.h. ein besseres Anhaften der Strömung am umströmten Volumenkörper erzielt. Durch die besser am Rahmen anliegende turbulente Strömung kann der Rotor mehr Luft ansaugen und eine höhere Förderleistung erzielen.

Zusätzlich zu dieser aerodynamischen Optimierungsfunktion reduziert das Stepped Inlet Design tonale Zulaufgeräusche, zumal der durch die Abstufung turbulent werdende Zustrom ein breitbandigeres Geräuschprofil erzeugt als laminarer Zulauf. So trägt das Stepped Inlet Design zu einer weiteren Verbesserung der akustischen Qualitäten des Lüfters bei, lässt dessen Laufgeräusch schneller im Hintergrundlärm untergehen und macht diesen angenehmer für das menschliche Ohr.

Zudem ist der Lüfterrahmen noch mit der Inner Surface Microstructures, einer Mikrostruktur im Innenbereich des Lüfterrahmens ausgestattet.
Hierbei handelt es sich um eine neuartige aerodynamische Optimierungsmaßnahme, die erstmals mit Noctuas NF-F12 Lüfter eingeführt wurde. An den winzigen Einkerbungen an der Innenseite des Rahmens entsteht beim Vorbeigleiten der Lüfterblätter eine turbulente Grenzschicht. Bei der Bewegung der Blattspitzen durch diese Grenzschicht kommt es zu einer deutlich reduzierten Wirbelablösung von der Saugseite der Lüfterblätter. Da saugseitige Wirbelablösungen bei Axiallüftern maßgeblich zur Gesamtschalleistung beitragen sowie signifikante Einbußen bei Druck und Luftstrom zur Folge haben können, ermöglichen Inner Surface Microstructures zugleich eine niedrigere Lärmemission und höhere Leistung. Durch die Reduktion unerwünschter, durch saugseitige Wirbelablösung bedingter Turbulenzen tragen die Inner Surface Microstructures dazu bei, dass Noctuas neueste Lüfter neue Bestmarken in Sachen Effizienz setzen können.

Der im NF-F12 industrialPPC-3000 PWM zum Einsatz kommende siebenblättrige Heptaperf Impeller ist ebenfalls aus schwarzem, fiberglasverstärktem Polyamid gefertigt und wurde damals eigens entwickelt, um perfekt mit dem FocusedFlow Rahmen und seinen elf Statorleitschaufeln zu harmonieren. So erzielt der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM die bestmögliche Balance zwischen Leistung und Laufruhe.
Während die meisten Axiallüfter einphasige Motoren mit vier Ankern verwenden, greifen Noctuas industrialPPC Modelle auf ein dreiphasiges Design mit sechs Ankern zurück, das sanftere Übergänge zwischen den Ankern bietet und auf diese Weise eine noch höhere Laufruhe, noch geringere Vibrationen und noch bessere Energieeffizienz ermöglicht.
Bei dem NF-F12 industrialPPC-3000 PWM sind zudem der Motor, als auch das PCB mit einer speziellen Lackierung versehen, welche der Schutzklasse IP52 entspricht. Das bedeutet, dass der Lüfter nicht nur äußerst staubresistent ist, sondern auch tropfendem Wasser im Ausmaß von 3mm Regen pro Minute standhält.

Im Vergleich zu dem ursprünglichen NF-F12 PWM wurde die maximale Drehzahl von 1500 RPM auf 3000 RPM gesteigert. Zusammen mit der robusten Polyamid-Konstruktion sowie den erweiterten Schutz-Features der industralPPC Linie macht dies den Lüfter zu einer perfekten Wahl für anspruchsvolle Industrieanwendungen. Jedoch dürften sich auch Enthusiasten und Overclocker an dieser Leistungssteigerung erfreuen, welche jedoch in Kombination mit den weiteren Features welche der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM bietet, den Preis im Vergleich zu der normalen Version des NF-F12 deutlich in die Höhe schrauben.

Der Lüfter ist mit der weiter optimierten zweiten Generation von Noctuas bewährtem SSO-Lagersystem ausgestattet. Bei SSO2 sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und Haltbarkeit führt.

Der Lüfter erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 3000 RPM. Dabei erreicht er einen Volumenstrom von 186,7m³/h und einen statischen Druck von 7,63 mm H2O.

Der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM verfügt über einen PWM-Anschluss, welcher sich an einem ca. 40cm langem Anschlusskabel befindet. Dieses Kabel fällt somit deutlich länger aus, als bei den herkömmlichen Lüftern aus dem Hause Noctua. Im Lieferumfang des NF-F12 industrialPPC-3000 PWM befinden sich jedoch keine Low-Noise-Adapter, Verlängerungskabel, oder gar Y-Adapter.

Qualitativ legt man seitens Noctua bei dem NF-F12 industrialPPC-3000 PWM noch eine Schippe drauf und beweist wieder einmal, wie hochwertig man Lüfter fertigen kann.
Auch wenn die Qualität im Vergleich zu der Retail-Version des NF-F12 gesteigert wurde, wurde trotz des höheren Verkaufspreises der Lieferumfang auf ein Satz Schrauben reduziert.
Sollte einem das Zubehör zu gering ausfallen, so besteht seit der Markteinführung der neuen inmdustrialPPC-Serie auch die Möglichkeit, entsprechende Zubehör-Kits zu erwerben. Mit dem NA-SRC7 bietet Noctua z.B. ein Zubehörpaket an,

welches drei Low-Noise-Adapter beinhaltet.

Ebenso ist es möglich, den NF-F12 industrialPPC-3000 PWM Lüfter entkoppelt zu montieren. Hierzu bietet Noctua mit dem NA-SAV2 ein Entkopplerset an,

welches 20 braune Gummientkoppler beinhaltet.

Montage:

Das Einsatzgebiet des neuen 120-mm-Lüfters aus der industrialPPC-Serie von Noctua ist sehr vielseitig. Der Lüfter kann in Gehäusen, an einem Radiator oder gar an einem CPU-Kühler montiert werden.
Durch seinen geschlossenen Rahmen eignet er sich für alle Einsatzgebiete gleichermaßen, da er dicht an dem Gehäuse, Radiator oder CPU-Kühler anliegt und somit kein unnötiger Leistungsverlust entsteht.
Zur Montage in einem Gehäuse liegen jedoch nur Lüfterschrauben bei. So ist ab Werk keine entkoppelte Montage möglich. Spezielle Schrauben und Klammern zur Befestigung an CPU-Kühlern oder Radiatoren liegen dem Lüfter nicht bei. Dies ist auch nicht weiter schlimm, da hier jeder Hersteller seine eigene Befestigungsmethode hat. Wird der Lüfter auf einem Radi oder CPU-Kühler genutzt, kann man also auf die ursprünglichen Befestigungselemente zurückgreifen, welche dem jeweiligen Kühler oder Radi beiliegen.
Die Länge des Anschlusskabels ist ausreichend, damit der Lüfter auch in großen Gehäusen noch ohne Schwierigkeiten am Mainboard angeschlossen werden kann.

Kühlleistung:

Natürlich wollen wir aber auch bei diesen Lüftern wissen, was für eine Leistung in ihnen steckt.

Wie bei allen von uns getesteten 120-mm-Lüftern testen wir auch dieses Modell auf dem NH-L12 von Noctua. Es handelt sich hierbei um einen Topblow-Kühler für 120-mm-Lüfter. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, verwenden wir diesen Kühler bei jedem 120-mm-Lüftertest.
Gekühlt werden muss von dieser Kombination eine AMD 3850 APU. Als Referenzwerte dienen die Ergebnisse aller bis jetzt getesteten 120-mm-Lüfter.


Das Testsystem besteht somit aus:

  • AMD APU A8 3850
  • Asus F1A75-I DELUXE
  • 2 x 2GB 1600MHz CL6 Mushkin Copperhead
  • Noctua NH-L12 Kühlkörper
  • Arctic MX2 Wärmeleitpaste

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Testablauf:

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden.

Protokolliert wurde der höchste Mittelwert aller vorhandenen Kerne der CPU. Die Temperaturen wurden nach einem 30-minütigen Prime95 Stresstest ermittelt.
Um die maximale Leistung jedes Lüfters zu erreichen, werden PWM sowie manuell zu steuernde Lüfter mit voller Leistung laufen gelassen.
Separate Low-Speed- bzw. Low-Noise-Adapter werden somit auch nicht angeschlossen.
Verfügen Lüfter über einen integrierten Temperaturfühler, wird dieser mittels eines Peltier Element auf Temperaturen gebracht, um die höchste Leistung des Lüfters zu erzielen.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Schaut man sich einmal die Leistung an, welche der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM in unserem Test erzielt hat, so wird einem schnell klar, das man mit diesem Lüfter bestens für die Warmen Tage gerüstet ist, welche vor der Tür stehen. Der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM ist der erste Lüfter, welcher es geschafft hat den REEVEN Performance PWM von dem 1. Platz in unseren 120-mm-Lüftercharts zu verdrängen.

Fazit:

Mit dem NF-F12 industrialPPC-3000 PWM hat Noctua eine wahre Turbine in sein Sortiment aufgenommen. Der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM ist sicherlich nicht nur für Industriekunden interessant, für die der Lüfter seitens Noctua eigentlich entworfen und gefertigt wurde. Viele Casemodder und auch Enthusiasten werden sicherlich schon lange auf eine schlichtere Farbkombination bei Noctua Lüftern gewartet haben, wie Noctua sie jetzt mit den schwarzen Lüftern der industialPPC-Serie in sein Sortiment aufgenommen hat. Auch was die Leistung des Lüfters angeht, bringt er das gewisse etwas mit sich. Durch die überaus hohe Kühlleistung ist der Lüfter zudem auch für Overclocker sehr interessant, für die jedes Grad zählt. Durch das große Einsatzgebiet, in dem der Lüfter eingesetzt werden kann, spielt es dabei keine Rolle, ob ein Radiator einer Wasserkühlung oder ein herkömmlicher CPU-Kühler zum Einsatz kommt. Auch was die Qualität angeht hat Noctua durch den stabileren Rahmen, sowie dem Wasser und Staubschutz noch einmal eine Schippe draufgelegt. Mit knapp 25€ 🛒 ist der NF-F12 industrialPPC-3000 PWM zwar kein Schnäppchen, jedoch bekommt man für sein Geld einen sehr leistungsstarken und zudem noch qualitativ sehr hochwertigen Lüfter.

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Überaus hohe Kühlleistung
  • Wasser- und Staubgeschützt (IP52)
  • Design

Contra

  • Sehr hohe Lautstärke im 12V Betrieb

Kühlleistung:

Lautstärke:

Verarbeitung:

Lieferumfang:

Casemodding:

Wir danken Noctua sehr für die Bereitstellung der Testmusters.