LC-Power – LC8850III V2.3 Arkangel

Mit dem LC8850III V2.3 Arkangel haben wir heute ein 850 Watt starkes Netzteil aus der Metatron Gaming Serie von LC-Power im Test, welches neben einer hohen Effizienz auch mit einer massiven 12V-Leitung und den verbauten Schutzschaltungen punkten will.

Welches Leistung in dem LC8850III V2.3 Arkangel steckt und wie es sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 150 x 86 x 160 mm (B x H x T)
  • Lüfter: 140 mm
  • Effizienz: Max. 92,5%, 80Plus Gold Zertifikat
  • Aktiv PFC
  • Formfaktor: ATX12V 2.3
  • Leistung: 850 W
    +3,3V: 25 A
    +5V: 25 A
    3,3V+5V: 130 W
    +12V: 70,8 A (849,6 W)
    -12V: 0,8 A (9,6 W)
    +5Vsb: 3 A (15 W)
  • Herstellergarantie: 3 Jahre

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


1 x 8 Pin EPS


4 x 6+2 PCI-E


9 x SATA


4 x Molex


1 x Floppy

Lieferumfang:

  • LC8850III V2.3 Arkangel
  • Modulares Kabelset
  • Schraubenset
  • Kabelbinder
  • Danksagung / Anleitung
  • Stromkabel

Design und Verarbeitung:

Das LC8850III V2.3 Arkangel wird von LC-Power in einer Verpackung geliefert, welche in einem dunklen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurden neben der Modellbezeichnung, der Leistungsangabe sowie einem Hinweis auf die Garantiedauer und der Effizienz auch die wichtigsten Features des Netzteiles aufgelistet. Zudem wurde auf der Vorderseite wie auch auf jeder anderen Verpackungsseite ein Flügel abgebildet.

Auf der Verpackungsrückseite wurden die wichtigsten Features noch einmal in verschiedenen Sprachen aufgelistet. Zudem sind die einzelnen Anschlüsse aufgezählt, über welche das Netzteil verfügt. Die technischen Details sind auf der Verpackungsaußenseite abgedruckt.

Innerhalb der Verpackung wurde das Netzteil in einem großzügigen Schaumstoffpolster untergebracht. Erfreulich ist, dass LC-Power dem Netzteil nicht nur einfach eine kurze Montageanleitung beilegt, sondern das diese eine kurze Danksagung enthält, welche gleich nach dem Öffnen der Verpackung sichtbar wird.

Entnimmt man das Netzteil aus seiner Verpackung, so fällt einem gleich das Lüftergitter, besser gesagt das Designelement, welches um dieses Lüftergitter herum eingearbeitet wurde auf. Das Lüftergitter selbst ist wie das komplette Gehäuse des Netzteiles aus Stahlblech gefertigt und mit einer schwarzen, leicht strukturierten Lackschicht überzogen.

LC-Power hat das Lüftergitter als Wabengitter ausgeführt. Dieses ist ein fester Bestandteil des Gehäuses und ist somit nicht wie bei vielen anderen Netzteilen einfach auf den Lüfter geschraubt. Um dieses Wabengitter herum wurde das Netzteilgehäuse mit einer Vertiefung versehen. In diese Vertiefung wurde eine Aluminiumblende eingelassen, welche mit dem Lüfter verschraubt wurde.

Die Aluminiumblende ist in einem leichten Goldton gehalten und verfügt über eine gebürstete Oberfläche. Hierdurch entsteht ein sehr schöner Kontrast zu dem schwarzen Netzteilgehäuse.

Mittig in das Wabengitter wurde zudem noch das LC-Power Logo eingearbeitet. Hierbei handelt es sich um ein aufgeklebtes Emblem, welches im Aluminiumlook gehalten ist.
Auf der Rückseite des Netzteiles ist ebenfalls ein großflächiges Wabengitter zu finden, welches als Luftauslass dient. In dieses wurde neben der obligatorischen Kaltgerätebuchse auch der Netzschalter eingearbeitet.

Mit dem Blick auf die Vorderseite des Netzteiles findet man einen teilmodularen Aufbau vor. Das 20+4-Pin-Kabel sowie das 8-PIN-EPS-Kabel sind fest an das Gehäuse angeschlossen. Das 20+4-Pin-Kabel ist mit einem recht durchsichtigen Gewebesleeve versehen worden. Das 8-PIN-EPS-Kabel ist als schwarze Flachbandkabel ausgeführt.

Dies gilt auch für die modularen Kabel, welche dem Netzteil beiliegen.
Diese haben den Vorteil, dass sie sich nicht nur einfacher hinter dem Mainboardschlitten verlegen lassen als rund gesleevte Kabel, sondern auch einen besseren Luftstrom innerhalb des Gehäuses zulassen. Hierzu muss man sie jedoch ordentlich verlegen, sodass sie nicht nebeneinander im Luftstrom hängen und so eine breite Kabelfläche bilden.
Als modulare Kabel liefert LC-Power passend zu den sechs Anschlüssen an dem Netzteil auch sechs Kabel mit. Hierbei handelt es sich um zwei Kabel zum Anschluss der Erweiterungskarten und vier Kabeln zu Anschluss von Laufwerken. Zudem befindet sich noch ein kleiner Molex auf Floppy-Adapter im Lieferumfang.
Die verbauten Anschlüsse sind auf zwei Arten vor dem falschen Anschließen der Kabel gesichert. Einmal verfügen sie über eine gut lesbare Beschriftung.

Zum anderen sind die beiden Anschlüsse für die Erweiterungskarten als 8-Pin-Anschlüsse und die Anschlüsse für die Laufwerke nur als 6-Pin-Anschlüsse ausgeführt.

Mit einem Blick auf die linke Seite des Netzteilgehäuses findet man zwischen vier Vertiefungen, welche die über fast die gesamte Länge des Netzteiles erstrecken einen schmalen Aufkleber vor, welcher neben der Modellbezeichnung und dem LC-Power-Schriftzug auch eine kurze und knackige Produktbeschreibung enthält.

Die rechte Seite des Netzteiles ist im selben Design gefertigt wie die linke Seite des Netzteiles. Auf dem hier angebrachten Aufkleber wurden jedoch die technischen Details des Netzteiles abgedruckt.

Die Oberseite des Netzteiles ist vollkommen frei von Aufklebern, wodurch sich das Netzteil besser in einen Casemod einbinden lässt, als wenn sich an dieser Stelle ein großer, bunter Aufkleber befinden würden.

Innerer Aufbau

Im Inneren des LC8850III V2.3 Arkange wurde von LC-Power auf eine saubere und hochwertige Verarbeitung geachtet. Die einzelnen Lötstellen sind sauber verarbeitet. Auch LC-Power setzt stellenweise auf Kleber im Inneren des Netzteiles, wie es fast alle Hersteller machen, geht mit diesem jedoch recht sparsam um. Im Vergleich zu vielen anderen Netzteilen in dieser Leistungsklasse setzt LC-Power bei dem LC8850III V2.3 Arkangel nicht auf sehr hochwertige 105°C Kondensatoren aus Japan, sondern setzt als Primärkondensatoren zwei 85°C Kondensatoren von Rubycon mit 400V/390uF ein, welche ebenfalls aus Japan stammen. Auch wenn diese Kondensatoren nicht auf Dauer extrem hohen Temperaturen ausgesetzt sein dürfen, bedeutet es nicht, das sie nicht für ein solches Netzteil geeignet sind. Dies spiegelt sich auch in der Garantiezeit von drei Jahren wieder, welche somit 12 Monate über der gesetzlichen Gewährleistung liegt. Wie einigen bekannt sein dürfte, fertigt LC-Power die Netzteile nicht selbst, sondern lässt diese nach eigenen Vorgaben bei verschiedenen Fertigern fertigen. Das Arkangel kommt dabei z.B. aus der Fertigung von Great Wall.

Der 12V-Single-Rail stehen bei dem LC8850III V2.3 Arkangel 70,8 Ampere und somit 849,6 Watt zur Verfügung, womit sich das Netzteil auch dann noch nicht geschlagen gibt, wenn ein SLI- oder Crossfire-System mit zwei Grafikkarten zum Einsatz kommt.

Das Netzteil erfüllt die ErP Lot 6 EU-Norm, welche vorschreibt, dass das System im Stand-by und im ausgeschalteten Zustand nicht mehr als 1 Watt verbrauchen darf. Seit Januar 2012 liegt die Obergrenze sogar bei nur noch 0,5 Watt.

Zudem weißt das LC8850III V2.3 Arkangel Netzteil einen hohen Wirkungsgrad auf. Dieser liegt bei 92,5%, womit das Netzteil das 80 PLUS GOLD Zertifikat trägt. Diese Effizienz erreicht das Netzteil zudem bei 230V. Viele Hersteller testen die Effizienz ihrer Netzteile nur bei 115V.

LC-Power hat dem LC8850III V2.3 Arkangel eine Vielzahl an Schutzmechanismen verpasst. Zu diesen gehören:

  • OVP (Overvoltage protection)
  • SCP (Short-circuit protection)
  • OPP (Overload protection)
  • UVP (Undervoltage protection)
  • OTP (over temperature protection)
  • OCP (Overcurrent protection)

Auch wenn LC-Power nicht auf 105°C Kondensatoren setzt, ist das Netzteil sehr sauber verarbeitet.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 370ms und liegt damit zwar im oberen Drittel, aber noch voll und ganz im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem i7 Testsystem getestet.

Das Testsystem besteht aus:

  • I7 3930K @ 4,8GHz
  • Asrock Extreme 11
  • 2 x EVGA GTX Titan Hydro Copper
  • 64GB (8 x 8GB DDR3 2133MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (IDLE) bis ca. 720 Watt (Volllast) auf. Diese Spannungen können jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, setzten wir auch in diesem Test auf Peltierelemente. Hierzu stehen uns 26 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln oder gemeinsam zugeschaltet werden. Die Stromversorgung dieser wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 2000 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48h unter Volllast betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente gleichzeitig zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100% Auslastung arbeitet.

Das LC8850III V2.3 Arkangel verkraftete unseren Spannungstest recht gut. Die 5V-Schiene wies beim Wechsel von der ersten in die zweite Laststufe eine geringe Spannungsschwankung auf. Diese ist jedoch genauso unbedenklich, wie die kleinen Spannungseinbrüche auf der 12V-Schiene beim Wechsel in die dritte und vierte Laststufe. Zum Wechsel in die vierte Laststufe wurden zwei Peltierelemente zu je 50 Watt hinzugeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt zeigte unser Messgerät eine Spannungsaufnahme von 871W an.

Unseren 48h Dauertest überlebte das Netzteil trotz einer durchschnittlichen Last von 859 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 871 Watt in unserem Spannungstest.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über seinen Spezifikationen betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir weitere Peltierelemente zugeschaltet, um das Netzteil an seine Grenzen zu treiben.

Im ersten Schritt haben wir hierzu ein weiteres Peltierelement hinzugeschaltet und einen Dauertest von einer Stunde gestartet.
In diesem zog das Netzteil bei Spannungsspitzen 926 Watt aus der Steckdose. In diesem Test war deutlich zu erkennen, dass die 12V-Schiene auf 11,98V eingebrochen ist. Dies ist zwar eine Spannung, welche unterhalb von 12V liegt, sich jedoch noch innerhalb der ATX-Spezifikationen befindet. Aus diesem Grund haben wir nach einer erfolgreichen Runde weitere 50 Watt hinzugeschaltet und den Test erneut gestartet. Gleich nach dem Zuschalten des vierten Peltierelementes griffen die Schutzschaltungen des Netzteils und dieses schaltete sich ab.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

Fazit:

Das LC8850III V2.3 Arkangel konnte in unserem Test mit einer stabilen Spannung und hohen Leistung punkten. Die Spannungen wiesen in unserem Test nur eine minimale Schwankung auf. Auch, was die Maximalleistung angeht, konnte das Netzteil in unserem Test überzeugen. Hier lieferte Das Netzteil eine Leistung, welche über der von LC-Power angegebenen Leistung liegt, wodurch das Netzteil problemlos dazu geeignet ist, auch ein übertaktetes SLI- oder Crossfire-System zu betreiben. LC-Power ist es durch die verbaute Aluminiumblende gelungen, das Netzteil so zu gestalten, dass es auch optisch in ein solches Gaming-System passt. Auch wenn LC-Power im Netzteilinneren nicht die hochwertigsten Komponenten verbaut, welche man am Markt bekommt, kann das Netzteil mit einer Effizienz von 80 PLUS GOLD und dies auch noch bei 230V punkten. Preislich spiegeln sich die etwas günstigeren Komponenten im Netzteilinneren auch bei dem Verkaufspreis wieder. Mit knapp 100€ 🛒 ist das Netzteil um einiges günstiger, als andere Netzteile in dieser Leistungs- und Effizienzklasse.

Pro

  • Verarbeitung
  • Hohe Effizienz
  • Sehr stabile Spannungen
  • Flachbandkabel
  • Design

Contra

  • Keine 105°C Kondensatoren
  • Kein blickdichtes Kabelsleeving

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken lc-power.de für die Bereitstellung des Testmusters.