Chieftec Smart Serie GPS-700A8 im Test

Mit der neuen Smart Serie stellte Chieftec kürzlich vier neue Netzteile mit einer Leistung von 400 bis 700 Watt vor. In diesem Review werden wir uns das 700-Watt-Netzteil aus der Smart Serie einmal etwas genauer anschauen.

Chieftec will mit dieser Netzteil Serie effiziente Netzteile zu einem attraktiven Preis anbieten. Was das recht günstige Netzteil leistet, werden wir in für euch in diesem Test herausfinden.

Technische Details:

  • Farbe: Schwarz
  • AC Input: 5A, 230V, 47/63Hz
  • +5V: 22A
  • +3,3V: 22A
  • +5V & +3,3V combined: 120W
  • +12V 54A / 648W
  • -12V: 0,3A
  • +5VSB: 2,5A / 12,5W
  • Total Output: 700W
  • Größe: 140 mm x 150 mm x 87 mm (LxBxH)
  • Lüfter: 120mm
  • 80PLUS (230W ONLY)
  • Garantie: 2 Jahre
  • MTBF: 100,000 Hours

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


1 x 8 Pin EPS


2 x 6+2 PCI-E


6 x SATA


2 x Molex


1 x Floppy

Lieferumfang:

  • OVP
  • GPS-700A8
  • Schrauben
  • Stromkabel

Design und Verarbeitung:

Das GPS-700A8 wird von Chieftec wie alle Netzteile der neuen Smart Serie in einer neutralen Verpackung geliefert. Dies geschieht nicht nur zur Kostenersparnis, sondern auch der Umwelt wegen. Anstelle der von vielen Hersteller bekannten Hochglanzbedruckung setzt Chieftec bei der neuen Smart Serie auf eine schlichte, schwarz bedruckte OVP.

Auf der Ober- sowie Unterseite der Verpackung wurde neben dem Schriftzug Smart Series drei Schlagbegriffe und eine Skizze des Netzteiles abgedruckt. Zudem ist dort die Angabe 350 – 700W zu finden. Diese Angaben verwunderten uns etwas, da Chieftec kürzlich vier Netzteile dieser Serie vorstellte, zu welchen ein 400, 500, 600 und 700 Watt Netzteil gehörte. Mit einem Blick auf die rechte Seite der OVP wird einem klar, dass es sich bei dem Aufdruck nicht um einen Druckfehler handelt.

Hier sind zu den vier vorgestellten Netzteilen

  • GPS-400A8
  • GPS-500A8
  • GPS-600A8
  • GPS-700A8

noch diese Netzteile abgedruckt:

  • GPS-350A8
  • GPS-450A8
  • GPS-550A8
  • GPS-650A8

Die zusätzlich abgedruckten Netzteile wurden unserer Kenntnis nach noch nicht vorgestellt und sind auf der Chieftec Homepage auch noch nicht zu finden.
Innerhalb der OVP befindet sich neben dem Netzteil noch ein Stromkabel und vier silberne Schrauben.

Das Gehäuse des mit 14cm Länge recht kurzen 700 Watt-ATX-Netzteil ist aus einem in matt schwarz lackiertem Blech gefertigt. Auf der rechten Seitenwand ist ein in Schwarz und Weiß gehaltener Aufkleber angebracht, auf welchem das Chieftec Logo sowie die Modellreihe abgedruckt ist.

Auf der Oberseite des Netzteiles ist ein weiterer Aufkleber angebracht. Auf diesem wurden die technischen Details des Netzteiles abgedruckt.

Zusätzlich befindet sich auf dem Aufkleber noch ein Warnhinweis, das man das Gerät nicht öffnen soll. Diese Empfehlung sprechen auch wir aus, da man sich sonst der Gefahr eines Stromschlages aussetzt.
An der Unterseite ist ein chromfarbenes Lüftergitter zu finden.

Dieses wurde nicht auf die unschöne Art und Weise von außen an das Netzteilgehäuse verschraubt, sondern es befindet sich wie auch der Lüfter selbst im Innenren des Netzteilgehäuses. Der Rand des Netzteilgehäuses ist um die Aussparung für den Lüfter leicht nach innen gebogen. Durch dieses Umbiegen der besagten Kante kann die Luft leichter vom Lüfter angesogen werden und die Verwirbelungen am Rand der Aussparung werden vermindert, was für eine zusätzliche Geräuschreduzierung sorgt.
An der Rückseite des Netzteilgehäuses befinden sich die Luftauslässe im Mesh-Design.

Bei diesem Mesh-Gitter handelt es sich jedoch um ein recht grobes Mesh-Gitter. Auf der Netzteilrückseite ist neben der Kaltgerätebuchse noch ein On/Off Schalter untergebracht.
Ein Kabelmanagement sucht man bei der Smart Serie von Chieftec auf der Vorderseite des Netzteiles vergeblich. Alle Netzteile der Smart Serie verfügen nur über fest installierte Kabelstränge.

Der erste Stecker an jedem Kabelstran (ATX, SATA, Molex, 8Pin EPS und PCIe ist jeweils 50cm vom Netzteil entfernt. Zu jedem weiteren Stecker am gleichen Kabelstrang sind es immer weitere 15cm.
Diese Kabellänge reicht somit aus, um auch bei größeren Gehäusen in entlegene Stellen zu gelangen. Jedoch wird es mit der vorhandenen Kabellänge nicht möglich sein, z.B. jedes Kabel hinter dem Mainboardschlitten zu verstecken.
Bis auf den 24-poligen ATX-Kabelstrang wurde kein weiteres Kabel gesleevt.
Alle Stecker sind aus schwarzem Kunststoff gefertigt.

Die Verarbeitung des Netzteiles ist wie von Chieftec gewohnt auf einem sehr hohen Level. Jedoch muss man aus Kostengründen auf ein Kabelmanagement, etwas längere Kabeln und ein vollständiges Kabelsleeving verzichten.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 230 ms und liegt damit im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem I7 Testsystem getestet.

Das Testsystem besteht aus:

I7 975EX @ 4,3GHz
Rampage III Extreme
ATI HD5970
Nvidia GTX470
24GB (6 x 4048MB DDR3 1866MHz)
Areca 1880ix
4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (IDLE) bis ca. 720 Watt (Volllast) auf. Diese Spannungen können jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen sechs separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 100W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1300 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100% Auslastung arbeitet. Da es sich bei dem Testkandidaten jedoch nur um ein 700-Watt-Netzteil handelt, kommt die vierte Stufe in diesem Test nicht zum Einsatz.

3,3V

5V

12V

Die ersten beiden Laststufen steckt das Netzteil ohne größere Spannungseinbrüche weg. Wird das System jedoch plötzlich übertaktet und eine Spannung von 724 Watt aus der Steckdose gezogen, so bricht die Spannung der 12V-Schiene ein. Anstelle der in Stufe eins und zwei anliegenden 12,13V liefert das Netzteil in Stufe drei nur noch 11,98V. Das Testsystem lief auch mit dieser Spannung noch problemlos weiter. Zudem muss man hinzufügen, das wir das Netzteil in der letzten Laststufe über den vom Hersteller angegebenen Maximalwerten betrieben haben.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

Fazit:

Chieftec hat mit dem GPS-700A8 ein sehr gutes und zudem noch sehr preiswertes Netzteil auf den Markt gebracht. Durch die Leistung von 700 Watt kann das Flaggschiff der Smart Series auch potente Gaming Computer mit Strom versorgen. Durch die recht geringe Größe des Netzteiles lässt sich dieses auch in recht kleinen Gehäusen gut verbauen. Bei einem normalen Betrieb sind keinen nennenswerten Spannungseinbrüche zu verzeichnen. Erst bei einer Überlast von über 700 Watt bricht die 12V-Schiene auf knapp unter 12V ein. Dieser Spannungseinbruch liegt jedoch problemlos noch innerhalb der ATX Spezifikationen. Die Verarbeitung des Netzteiles ist tadellos. Auf ein Kabelmanagement und komplett gesleevte Kabel muss man jedoch verzichten. Mit einem Preis von nicht ganz 60€ 🛒 ist jedoch ein fast unschlagbares Preisleistungspaket von Chieftec geschnürt worden. Der Lüfter in unserem Testnetzteil arbeitet durch seine Temperatursteuerung recht leise.

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Geringe Abmessungen
  • Preis

Contra

  • Kein vollständiges Kabelsleeving

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken chieftec.eu/ für die Bereitstellung des Testmusters.