LC-Power – Phenom Pro – LC-M2-NVME-PRO-1TB NVMe 1 TB SSD im Test

Mit der LC-M2-NVME-PRO-1TB haben wir heute eine 1TB große PCIe Gen3 x4 M.2 SSD aus der Phenom Pro Serie von LC-Power im Test, welche durch die gebotene Leistung die richtige Wahl für anspruchsvolle Anwender und Gamer sein soll.

Welche Details in der LC-M2-NVME-PRO-1TB stecken und wie sich die 1TB große M.2 SSD aus der Phenom Pro Serie von LC-Power in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

 

Technische Details:

Kapazität: 1TB
Formfaktor M.2 2280
NAND Flash:  3D NAND TLC
Controller: Silicon Motion SM2262
Interface: PCIe Gen3 x4, NVMe 1.3
Cache:
512 MB DRAM-Cache
Abmessungen: 80 x 25 x 3,8 mm
Gewicht: 7 g
LeistungMax.

Lesen (lt. Hersteller) bis zu 3.200 MB/s
Schreiben (lt. Hersteller) bis zu 2.500 MB/s

MTBF: 2.000.000 Stunden
Geschriebene Terabyte (TBW) (maximale Kapazität): 1665 TB
Garantie: 5 Jahre

 

 

Lieferumfang:

  • LC-Power – LC-M2-NVME-PRO-1TB M.2 SSD

 

 

Design und Verarbeitung:

Die LC-M2-NVME-PRO-1TB M.2 SSD wird von LC-Power in einer schlanken Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Die Verpackungsvorderseite wurde neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild auch mit der Kapazität der enthaltenen SSD bedruckt.

Auf der Verpackungsrückseite wurde neben einer Auflistung der technischen Details auch eine Grafik abgedruckt, welche einem einen Leistungsvergleich zu einer SATA 3 SSD aufzeigt.

Innerhalb der Verpackung ist die SSD sowie der mitgelieferte Kühler in einem Kunststoffinlay untergebracht.

Entnimmt man die LC-M2-NVME-PRO-1TB M.2 SSD aus der Verpackung, so hat man eine 80 mm lange und 22 mm breite SSD vor sich liegen, welche eine Stärke von 3,8 mm hat und somit etwas dicker ausfällt als viele andere 1TB großen M.2 SSDs.

Wie die Modellbezeichnung schon vermuten lässt, wurde die LC-M2-NVME-PRO-1TB mit einer M.2-Schnittstelle ausgestattet, welche mit dem Z170 Chipsatz von Intel großflächig Einzug in den Consumer-PC-Markt gefunden hat und in der Zwischenzeit auf fast jedem aktuellen Mainboard zu finden ist.

Schaut man sich das PCB einmal etwas genauer an, so wird man schnell feststellen, dass LC-Power das PCB auf der Vorder- als auch Rückseite mit Komponenten bestückt hat, wodurch die SSD etwas dicker ausfällt als viele andere 1TB NVMe SSDs, welche meist nur auf einer Seite mit Komponenten bestückt sind.

Über den Komponenten, welche auf der Vorderseite des PCBs verbaut wurden, hat LC-Power einen Aufkleber angebracht.

Unter diesem Aufkleber findet man im vorderen Bereich den 512 MB großen DRAM-Cache vor. Im weiteren Verlauf ist ein Silicon Motion SM2262 Controller verbaut, welcher zur Anbindung der verbauten NAND-Speicher acht Kanäle zur Verfügung stellt.

Die Speicherkapazität von 1TB wird bei der LC-M2-NVME-PRO-1TB über vier 3D-NAND Chips zur Verfügung gestellt, welche auf die Vorder- und Rückseite der SSD aufgeteilt sind uns im TLC-Verfahren betrieben werden.

Wo vielen andere Hersteller, welche im TLC-Verfahren betriebene 3D-NANDs auf ihren SSDs einsetzen, auf einen dedizierten DRAM-Chache verzichten und somit die Kosten der SSD senken, hat LC-Power der LC-M2-NVME-PRO-1TM.2 SSD einen dedizierten 512 MB großen DRAM-Cache spendiert, durch welchen die Schreibleistung erhöht wird.

Die Anbindung der SSD erfolgt mittels des NVMe 1.3 Protokolls und somit über PCI Express 3.0 x4, wodurch die SSD viel höhere Übertragungsraten erzielen kann, als es mit dem 2004 eingeführten AHCI Protokoll, welches eine Anbindung per SATA erfordert, möglich ist. Das NVMe Protokoll bringt jedoch einen kleinen Nachteil mit sich, welchem man jedoch erst bemerkt, wenn man nicht auf ein Windows 8.1 oder Windows 10 Betriebssystem setzt, denn erst ab Windows 8.1 wird das NVMe Protokoll nativ unterstützt. Für Windows 7 bietet Microsoft einen entsprechenden Hotfix an.

Die Verarbeitung der SSD wurde seitens LC-Power sauber ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

 

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Das zum Einsatz kommende Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

 

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf der verbauten ADATA – XPG – GAMMIX S70 PCIe 4.0 M.2 SSD 🛒. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.

Getestet wurde die LC-M2-NVME-PRO-1TB M.2 SSD mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

 

AS SSD Benchmark:

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis wird man feststellen, dass unser Testmuster die seitens LC-Power angegebene maximale Lese- und Schreibgeschwindigkeit ganz knapp verfehlt halt. Die ermittelte Abweichung ist jedoch nur wenige MB/s von den Werksangaben entfernt und kann durch unterschiedliche Testsysteme entstehen.

 

AS SSD Kopierbenchmark:

Neben diesem Performancetest beinhaltet der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

In dem aus drei Teilen bestehenden AS SSD Kopierbenchmark zeigte die LC-M2-NVME-PRO-1TB eine sehr gute Performance. Hier kann sich die SSD dank des dedizierten DRAM Cache sogar vor der ein oder anderen SSD behaupten, welche auf dem Papier bessere Leistungsdaten aufweisen kann.

 

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem, die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.

Dank der hohen Abfragetiefe konnte die LC-M2-NVME-PRO-1TB in diesem Test ihre volle Leistung entfalten. Das von uns herangezogene Testmuster der LC-M2-NVME-PRO-1TB M.2 SSD konnte im durchgeführten Lese- sowie auch Schreibtest des ATTO Disk Benchmarks eine Performance erzielen, welche minimal über der Werksangaben liegt.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark-Tools wollten wir auch die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb nicht aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

 

Softwareinstallation:

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

PC Mark8 Adobe Acrobat Reader 10 Open Office
120 Sekunden 19 Sekunden 45 Sekunden

 

Softwaretest:

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft, eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 10 benötigt, um zu booten. Hierbei wird die Zeitmessung erst nach dem Verlassen des Bios gestartet.

WinRAR 1GB entpacken Antivir System Scan Windows 10 Pro x64 Bootzeit
22 Sekunden 237 Sekunden 14,9 Sekunden

Wie wir es in der Zwischenzeit auch schon von anderen M.2 SSDs kennen, zeigte auch die LC-M2-NVME-PRO-1TB M.2 SSD in unserem Test unter einer dauerhaften Belastung eine gewisse, jedoch nur sehr geringe Drosselung der Übertragungsgeschwindigkeit. Dieser Geschwindigkeitsabfall entsteht durch die Drosselung des verbauten Controllers, welche zum Schutz des Controllers ab einer bestimmten Temperaturschwelle eintritt. Je nach eingesetztem Mainboard gibt es direkt vom Mainboardhersteller entsprechende Kühlkörper, mittels welchen man dieser Drosselung entgegenwirken kann. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, die SSD nicht direkt auf einem Mainboard zu betreiben, sondern auf einer speziellen Steckkarte, auf welcher dann ein entsprechender Kühlkörper verbaut werden kann.
Wo der fehlende Kühlkörper aus Sicht einer eventuell eintretenden Drosselung ein Nachteil ist, kann die LC-M2-NVME-PRO-1TB aufgrund des gewählten Aufbaus jedoch auch in Systemen eingesetzt werden, wo M.2 SSDs, welche mit einem Kühler ausgestattet sind, keinen Platz finden.

 

Fazit:

Mit der LC-M2-NVME-PRO-1TB hat LC-Power eine M.2 SSD in seinem Sortiment, welche zwar nicht zu den schnellsten Modellen ihrer Art gehört, in unserem Test aber dennoch überzeugen konnte. Im Vergleich zu vielen anderen aktuellen M.2 SSDs handelt es sich bei der LC-M2-NVME-PRO-1TBM.2 SSD um eine SSD, bei welcher nicht auf einen dedizierten DRAM-Cache verzichtet wurde. Der verbaute DRAM-Cache dient jedoch nicht nur dazu, die Schreibleistung zu steigern, sondern der Cache schont auch die verbauten NAND-Speicher, denn bei Modellen ohne dedizierten DRAM-Cache werden die Daten erst im SLC-Modus in einen virtuellen Cache-Bereich innerhalb der NANDs geschrieben und anschließend umkopiert. Von der gebotenen Leistung her konnte die LC-M2-NVME-PRO-1TB M.2 SSD in unserem Test nicht nur die angegebene Schreibleistung erreichen und leicht überbieten, sondern auch die angegebene Lesegeschwindigkeit konnte in unserem Test überboten werden. Verzichten muss man bei der LC-M2-NVME-PRO-1TB hingegen auf die Möglichkeit, die SSD auch ohne einen werksseitig auf dem Mainboard verbauten Kühlkörper passiv kühlen zu können. Auch wenn die SSD durch den fehlenden Kühler sehr kompakt ausfällt und somit auch in den meisten Notebooks eingesetzt werden kann, hätten wir uns gewünscht, dass LC-Power wenigstens einen kleinen Passivkühler beigelegt hätte, mittels welchem man der minimalen Drosselung, welche bei einer langen und starken Belastung einsetzt, vorbeugen könnte. Preislich liegt die sauber verarbeitete LC-M2-NVME-PRO-1TB M.2 SSD aktuell bei knapp 125€ 🛒. Neben der von uns in diesem Test herangezogenen 1TB großen Version beinhaltet die Phenom Pro Serie von LC-Power auch noch Modelle mit 256GB, 512GB und 2TB.

Wir danken lc-power.de für die Bereitstellung des Testmusters.

LC-Power - Phenom Pro - LC-M2-NVME-PRO-1TB NVMe 1 TB SSD

8.6

Verarbeitung

9.5/10

Kompatibilität

9.5/10

Geschwindigkeit

8.0/10

Lieferumfang

7.5/10

Preis

8.5/10

Pro

  • Verarbeitung
  • Kompatibilität
  • Dedizierter DRAM-Cache

Contra

  • Kein Kühler im Lieferumfang