CHIEFTEC ATM-1322S Backplane im Test

Dank deutlicher Fortschritte im Bereich der Massenspeichertechnologie auf der Basis von Magnet- und Flashspeicher sind die früher nur für Notebooks verwendeten Festplatten im 2,5-Zollformat heute längst schon für Desktop- und Serveranwendungen interessant. CHIEFTEC hat mit dem ATM-1322S einen interessanten Hot Swap Rahmen im Angebot, welcher zwei 2,5″ Laufwerke aufnehmen kann.

Ob CHIEFTECS Backplane im 3,5″-Format überzeugen kann, haben wir für euch getestet.

Technische Details:

  • Schnittstelle (HDD/SSD): SATA I, SATA II, SATA III
  • Dimension (TxBxH): 147mm x 101mm x 26mm
  • Gewicht: 0,23 kg
  • Form-Faktor: 1x 3,5″ Einschub für 2x 2,5″ HDDs/SDDs
  • Lüfter: passive Kühlung
  • Stromversorgung: 1x SATA
  • Datenanschlüsse (extern): 2 x SATA
  • Unterstützte Raid-Level: N/A (kein Raid Controller im Gerät)
  • Material: Aluminium / Kunststoff

Lieferumfang:

  • SATA Backplane ATM-1322S
  • 2x SATA Kabel
  • Molex auf SATA-Strom-Adapter
  • Schraubensatz
  • Kurzanleitung (engl.)

Warum 2,5″ Laufwerke in einem Desktop PC?

Ein geringer Stromverbrauch und der daraus resultierenden, niedrige Wärmentwicklung zeichnen die 2,5″-Festplatten im Gegensatz zu ihren größeren Verwandten im 3,5″-Format aus. Zwar hinken die meisten Laufwerke in Sachen Geschwindigkeit ihren größeren Geschwistern noch etwas hinterher, für die Ablage von Daten oder Backups reicht die Performance der kleineren Festplatten aber vollkommen aus. Ist mehr Leistung gefragt, so lässt sich problemlos auf SSDs umsteigen. Spätestens dann haben die herkömmlichen Festplatten das Nachsehen.

Da die wenigsten Computergehäuse Aufnahmen für Laufwerke im 2,5-Zoll-Formfaktor bieten, ist der Einsatz eines Wechselrahmens eine gute Wahl. Zudem ermöglichen solche Backplanes die Möglichkeit per “Hot Swap” die Laufwerke im laufenden Betrieb zu wechseln oder hinzu zu fügen.

Design und Verarbeitung:

Der ATM-1322S wird von CHIEFTEC in einer dunkel gehaltenen Verpackung geliefert. Auf der Vorderseite der OVP sind die wichtigsten Features der Backplane in englisch abgedruckt. Auf der Rückseite findet man neben den Spezifikationen noch eine bebilderte Kurzanleitung, wie man die Backplane verbaut und Festplatten wechselt.
Nach dem Öffnen der OVP hat man einen freien Blick auf die zum Schutz noch einmal verpackte Backplane. Durch einen kleinen Papstreifen ist das Zubehör von der Backplane getrennt.
Die Backplane ist komplett in schwarz gehalten. Der Korpus besteht aus schwarzem, gebürstetem Aluminium und ist auf der Oberseite im hinteren Bereich mit einem grauen CHIEFTEC Schriftzug bedruckt.

Die Front sowie die Rückseite ist aus Kunststoff gefertigt.
An der Rückseite befinden sich die benötigten Anschlüsse. Hierbei handelt es sich um zwei SATA-Anschlüsse, sowie einen SATA-Strom-Anschluss.

Die Anschlüsse sind entsprechend beschriftet und können somit sehr gut den einzelnen Festplatten zugeordnet werden.
Über den Anschlüssen wurden acht kleine Lüftungslöcher eingelassen. Durch die geringere Abwärme der 2,5″ Laufwerke reichen diese Öffnungen in dem Gehäuse der Backplane aus, um die Abwärme durch den im Gehäuse herrschenden Unterdruck abzuführen.
Auf der Vorderseite befinden sich die beiden Einbauschächte für die zwei möglichen 2,5″ Laufwerke. Diese sind mit HDD / SSD beschriftet. Eine genaue Beschriftung, um welchen Slot es sich bei dem jeweiligen Schacht handelt gibt es leider nicht. Auf der Rückseite wurde diese Beschriftung besser gelöst. Eine kleine 1 bzw. 2 vor oder hinter der vorhandenen Beschriftung wäre bedienerfreundlicher gewesen. Damit ihr nicht so lange rätseln müsst, an welcher Stelle sich welche HDD befindet bzw. Montiert wird, verraten wir euch dies natürlich. Der obere Slot gehört zum Anschluss 1 auf der Rückseite. Der untere somit zu dem 2. SATA-Anschluss.
Die Front ist wie auch die Rückseite aus Kunststoff gefertigt.
Auch die beiden Entriegelungen, welche zum Öffnen und Herausnehmen der Laufwerke zuständig sind, wurden aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Durch die Art und Weise wie die Montage der HDD´s jedoch geschieht, ist hier auf lange Sicht kein Verschleiß zu befürchten. Zur Vorderseite wurden zudem, von der Backplane im Inneren aus, zwei durchsichtige Kunststoffleisten verlegt. Durch diese wird das Licht der beiden LEDs, welche auf der Backplane untergebracht sind, nach vorne geleitet. Diese leuchten bei eingebauten Festplatten in blau. Wird auf das Laufwerk zugegriffen, blinkt die LED rot.
An den beiden Seiten befinden sich entsprechende Gewinde, um die Backplane in einem freien, externen 3,5″ Schacht zu montieren.

Montage und Betrieb:

Mittels der beiliegenden Schrauben lässt sich die Backplane sehr einfach in einem freien 3,5″ Schacht befestigen. Der Anschluss an das Mainboard sowie an das Netzteil kann mit den beiliegenden Kabeln genauso schnell erledigt werden.

Nachdem die Backplane im Gehäuse montiert ist, wird den ersten sicherlich auffallen, das alle im Lieferumfang befindlichen Schrauben (vier Stück) aufgebraucht wurden.
Dies ist so auch korrekt. Zur Montage der Laufwerke werden keine weiteren Schrauben benötigt.
Man muss lediglich den Entrieglungshebel des entsprechenden Slots nach links drücken und kann den Slot aufklappen.

Nun wird ein 2,5″ Laufwerk mit einer maximalen Bauhöhe von 9,5mm einfach bis zum Anschlag in den Slot geschoben. Dabei verbindet sich der Anschluss der Festplatte automatisch mit dem Anschluss auf der Backplane.

Nun muss nur noch der Slot wieder verschlossen werden und schon ist das Laufwerk betriebsbereit.
Um das Laufwerk wieder aus dem Gehäuse zu entfernen, muss man den Slot wieder öffnen. Anschließend muss die Slotabdeckung leicht in das Backplanegehäuse hineingedrückt werden. Die montierte Festplatte kommt dann automatisch ein Stück nach vorne und kann aus dem Gehäuse entnommen werden.

Durch den Umstand das die Daten nur durch die Backplane durchgeschleift werden,

konnten wir keine Leistungsunterschiede zwischen einem Laufwerk im Wechselrahmen oder dem direkten Anschluss per Kabel am Mainboard feststellen. Durch die passive Kühlung der Backplane ist kein störendes Geräusch zu hören.

Fazit:

Mit dem ATM-1322S hat CHIEFTEC eine sehr interessante Backplane-Lösung im 3,5″-Format auf den Markt gebracht. Bis auf die kleine Ausnahme mit der Beschriftung der Laufwerke ist die gesamte Backplane sehr gut verarbeitet. Auch der Wechselmechanismus verspricht, bedingt durch seine Konstruktionsweise, eine lange Lebensdauer. Der Betrieb der Backplane erfolgt zudem Lüfter und somit auch lautlos. Die Installation der Backplane geht sehr leicht von der Hand. Die Festplatten lassen sich ohne lästiges schrauben werkzeuglos tauschen.
Wer also auf der Suche nach einer Backplane im 3,5″-Format für zwei 2,5″ Festplatten ist, der sollte sich die ATM-1322S von CHIEFTEC einmal etwas genauer anschauen.

Pro

  • Werkzeuglose Montage der Laufwerke
  • Sehr gute Verabreitung
  • Lautlos
  • Preis

Contra

  • Beschriftung an der Front

Wir danken chieftec.eu/ für die Bereitstellung des Testmusters.