Thermalright – Macho Direct

Mit dem Macho Direct haben wir heute den neusten Kühler der Macho-Modellreihe im Test, welcher zugleich der erste Direct-Touch-Heatpipe-Kühler von Thermalright ist und neben einer sehr guten Kühlleistung auch mit einem geräuscharmen Betrieb überzeugen möchte.

Welche Leistung in dem neuen Macho Direct von Thermalright steckt und wie sich der Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Abmessungen: 15,2 x 12,9 x 15,8 cm (L x B x H)
  • Material:
    Heatpipes: Kupfer
    Kühlrippen: Aluminium
  • Heatpipes: 5 x 6 mm Direct Touch
  • Lüfter: 1 x 140mm (TY 140 Black (PWM) Lüfter, 300 bis 1.300 U/min)
  • Kompatibilität:
    AMD: AM2(+), AM3(+), FM1, FM2(+)
    Intel: LGA 115x, LGA 2011(-3)
  • Gewicht: 660g (excl. Lüfter)

Lieferumfang:

  • Montagekit (AMD/Intel)
  • Schraubenzieher
  • Wärmeleitpaste
  • Lüfterentkoppler
  • Lüfterklammern
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Macho Direct wird von Thermalright in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarz/rotem Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite ist neben dem Macho Direct Schriftzug auch ein Produktbild des Kühlers zu sehen, welches einen Teil des Kühlers zeigt. Auf der linken Verpackungsseite ist ein weiteres Bild des Kühlers zu sehen, auf welchem die Direct-Touch-Heatpipes zu sehen sind.

Die technischen Details wurden auf der Verpackungsrückseite abgedruckt. Auf der rechten Verpackungsseite wurden einige Featurebilder abgedruckt, welche zudem mit einem kurzen Hinweis beschriftet wurden.

Entnimmt man den Macho Direct aus seiner Verpackung, so hat man einen mächtigen Tower-Kühler vor sich stehen, welcher vom Aufbau her ein typischer Macho Kühler ist.

Typisch für die Kühler aus der Macho-Reihe sind verschiedene Designelemente. Das auffälligste Designelement ist hierbei der asymmetrische Aufbau des Kühlers sowie die Aussparungen in den Aluminiumfinnen.
Der Macho Direct verfügt über 30 unbehandelte Aluminiumfinnen, welche mit einem speziellen Design versehen sind und nicht zentriert über der Bodenplatte positioniert wurden.

Durch diesen versetzten Aufbau wird eine höhere Kompatibilität zu Arbeitsspeicher mit hohen Kühlkörpern erzeugt, da der Kühler mit montiertem Lüfter auf den kleineren LGA 115x Intel-Sockeln sowie verschiedenen AMD-Mainboards nicht in den Bereich der Arbeitsspeicher hineinragt. Je nach Bestückung der LGA 2011(-3) ist dies auch hier der Fall.
Die einzelnen Kühlfinnen verfügen an allen vier Seiten über unterschiedlich große Vertiefungen.

Auf der linken und rechten Seite der Kühlfinnen fallen diese noch am kleinsten aus und wurden im vorderen Bereich der Kühlfinnen realisiert. Auf den beiden Stirnseiten sind diese Vertiefungen mittig angeordnet. Die Vertiefung auf der Rückseite des Kühlers fällt hier jedoch etwas breiter aus, als die auf der Vorderseite. Durch diese Aussparungen an der Lamellenvorderseite ergibt sich eine Art kleiner Vorkammer, durch welche der Bereich direkt hinter der Rotornarbe besser mit Luft durchströmt werden kann.
Die größte Besonderheit bei den Aluminiumfinnen liegt jedoch in den 62 gestanzten Öffnungen, welche seitens Thermalright eingearbeitet wurden.

Diese wurden so designt, dass das ausgestanzte Aluminium nicht komplett entfernt wurde, sondern zur Finnenmitte hin hochgebogen wurde. Dieser Aufbau soll dazu beitragen, dass zwischen den einzelnen Aluminiumfinnen kein Luftstau entsteht, da ein Teil der Luft durch diese Aussparungen entweichen kann.
Im hinteren Bereich wurde mittig eine größere Aussparung in die einzelnen Aluminiumfinnen eingelassen, welche zur Montage des Kühlers dient.
Die Ecken der einzelnen Heatpipes sind nicht nur abgeschrägt, sondern wurden auch mit einer kleinen Bohrung versehen, welche als Montagepunkte für die Lüfterklammern dienen.

Durch den umfangreichen Lieferumfang kann der Kühler sogar im Push-Pull-Betrieb genutzt werden.

Auf eine speziell designte Abschlusslamelle wurde bei dem Macho Direct leider verzichtet.

Die einzelnen Aluminiumfinnen wurden auf fünf naturbelassene Kupferheatpipes aufgesteckt, welche einen Durchmesser von 6mm haben und die Aluminiumfinnen parallel zueinander durchlaufen. Der Abstand zwischen den einzelnen Kühlfinnen beträgt 3mm.

Durch den Direct-Touch-Aufbau sind die Heatpipes nicht in eine zweiteilige Bodenplatte eingefasst, sondern wurden nur in eine Aluminiumbodenplatte eingefasst, welche auf der Oberseite der fünf u-förmig gebogenen Heatpipes montiert wurde und gleichzeitig als Montageträger des Kühlers dient.

Drei der fünf Heatpipes wurden lediglich u-förmig gebogen. Die beiden anderen wurden zudem noch leicht nach hinten abgewinkelt, sodass sie die Aluminiumfinnen hinter den drei anderen Heatpipes durchlaufen. Zudem wurden sie etwas weiter zur Außenseite der Aluminiumfinnen hingeführt.

Die verwendeten Heatpipes wurden auf der Unterseite der Bodenplatte angeschliffen, wodurch die Auflagefläche vergrößert wurde. Die fünf Heatpipes sind so in die Bodenplatte eingefasst, dass zwischen diesen kleine Zwischenräume entstehen, in welche Aluminiumstege der Bodenplatte hineinragen, was zu einem stabileren Aufbau führt, als wenn die einzelnen Heatpipes nur als ein einzelner Block eingefasst wäre.

Auch bei einer solchen Konstruktionsweise würden sich kleine Zwischenräume ergeben. Diese Zwischenräume können wie es bei diesem Kühlertyp üblich ist jedoch nicht ganz vermieden werden, wodurch man bei der Montage des Kühlers etwas anders vorgehen muss, als bei Kühlern mit einer geschlossenen Bodenplatte. Auf die richtige Montage gehen wir im weiteren Verlauf unseres Tests noch ein.

Als Lüfter liefert Thermalright mit dem TY 140 Black (PWM) Lüfter einen 140-mm-Lüfter mit, welcher in einem komplett schwarzen Design gehalten ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Lüftern verfügt der TY 140 Black (PWM) Lüfter nicht über einen quadratischen Lüfterrahmen.

Der Lüfterrahmen des TY 140 Black (PWM) Lüfter wurde in einem leicht rundlichen Aufbau gefertigt, wodurch die Montagebohrungen einen Abstand von 105mm zueinander haben, wie man ihn auch von 120-mm-Lüftern kennt.

Der verbaute Impeller verfügt über sieben Lüfterblätter, welche geschwungen ausgeführt wurden, sonst jedoch über keine weiteren Besonderheiten verfügen.
Der Impeller ist an vier Stegen befestigt, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Als Anschlusskabel kommt ein schwarz gesleevtes PWM-Kabel zum Einsatz. Durch den PWM-Betrieb kann der Lüfter in einem Drehzahlbereich von 300 – 1300 U/min geregelt werden.

Die Verarbeitungsqualität des Kühlers sowie auch des Lüfters ist gut ausgeführt und gibt und keinen Anlass zur Kritik. Was die Optik angeht, hinkt der Macho Direct durch die fehlende Nickelbeschichtung der Heatpipes und einer schönen Abschlusslamellen anderen Kühlern jedoch hinterher..

Montage:

Zur Montage kommt eine Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Die Backplane wird von der Mainboardrückseite aus mit vier Gewindebolzen bestückt. Über diese werden auf der Vorderseite des Mainboards Abstandshalter geschraubt. Auf die gerade angebrachten Abstandshalter wird dann wiederum die Montageschiene mittels vier Rändelschrauben befestigt.
Im Anschluss muss nun die Wärmeleitpaste aufgetragen werden. Durch die HDT-Bauart des Macho Direct sollte man die Wärmeleitpaste nicht nur in Form eines einzelnen kleinen Klecks auf die CPU auftragen. Um einen optimalen Kontakt sicherzustellen, sollte man auf den Heatspreader der CPU und den Kühlerboden selbst eine dünne Schicht der Wärmeleitpaste auftragen.
Bevor man den Kühler auf die CPU aufsetzt und mittels des fest montierten Montageträgers an der Montageschiene befestigt, sollte man die benötigten Lüfterklammern an dem Kühler montieren, da diese weit in die Kühlfinnen eingeführt werden müssen, was im montierten Zustand nur mit viel Mühe möglich ist.

Um diese Befestigung des Kühlers an der Montageschiene mühelos bewerkstelligen zu können, liefert Thermalright einen langen Schraubenzieher mit, welcher durch die Öffnung in den Kühlfinnen geführt werden kann.
Auf einem Intel-Mainboard ist die Montage des Kühlers in vier Richtungen möglich. Auf einem AMD-Mainboard ist man bei der Montage hingegen etwas eingeschränkt, wodurch man den Kühler nur in zwei Richtungen montieren kann.
Ist der Kühler montiert, so kann man den Lüfter mittels der schon montierten Lüfterklammern am Kühlkörper befestigen.

Durch mitgelieferte Gummipads, welche auf den Lüfter aufgeklebt werden können, ist auch eine entkoppelte Montage des Lüfters möglich. Thermalright liefert von diesen acht Stück und zudem zwei Paar Lüfterklammern mit, wodurch der Kühler auch mit zwei Lüftern bestückt werden kann.
Durch den asymmetrischen Aufbau des Machro Direct wird nicht nur wie schon kurz erwähnt eine sehr hohe Kompatibilität zum verwendeten Speicher hergestellt, sondern auch der Abstand zur Gehäuserückwand verringert.

Wird an der Gehäuserückwand ein Lüfter verbaut, kann der Kühler durch den weiten Lamellenabstand von 3mm und dem geringen Abstand zur Gehäuserückwand auch im Semi-Passiv-Betrieb genutzt werden, in welchem kein Lüfter direkt am Kühlkörper montiert wird.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Kommen bei einem Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,2°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System sowie der Umgebungstemperatur und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist zu erkennen, dass sich der Macho Direct eine gute Platzierung im vorderen Drittel des Testfeldes erzielen konnte. Der Macho Direct erreichte dieses Ergebnis zudem bei einer sehr angenehmen Geräuschkulisse. Betreibt man den Macho Direct auf unserem Testsystem im Semi-Passv-Betrieb mit einem dahinter montierten 140-mm-Lüfter be quiet! liegt die erreichte Temperatur unter Volllast 1,8°C höher als bei der Verwendung mit einem montierten Lüfter.

Fazit:

Mit den Macho Direct hat Thermalright einen Kühler entwickelt, welcher in unserem Test nicht nur mit einer hohen Kompatibilität, sondern auch mit einer guten Leistung punkten konnte. Durch den asymmetrischen Aufbau erreicht Thermalright bei dem Macho Direct trotz der für einen Singel-Tower sehr üppigen Abmessungen eine sehr hohe Kompatibilität, welche so weit geht, dass der Kühler auch mit montiertem Lüfter auf sehr vielen Mainboards nicht in den Bereich des Arbeitsspeichers hineinragt. Was die Kühlleistung angeht, erreichte der Macho Direct nicht nur mit dem mitgelieferten Lüfter eine gute Kühlleistung, sondern kann auch im semi-passiv Betrieb überzeugen, durch welchen man den schon von Haus aus geringen Geräuschpegel des Macho Direct durch den Wegfall des mitgelieferten Lüfters noch einmal etwas senken kann. Die Verarbeitung ist weitestgehend gut ausgeführt. Die Montage der Lüfterklammern hätte man aus unserer Sicht jedoch etwas anders lösen können, sodass sich diese auch dann noch problemlos montieren lassen würden, wenn der Kühler schon verbaut ist. Von der optischen Seite her hat Thermalright bei dem Macho Direct auf die Bremse getreten und hat aus Kostengründen auf vernickelte Heatpipes und eine optisch ansprechende Abschlusslamelle verzichtet, wodurch der Verkaufspreis gedrückt werden konnte. Wer lieber eine optisch ansprechendere Variante des Kühlers sein eigen nennen möchte und dabei auf die HDT-Technologie verzichten kann, sollte sich einmal den Thermalright HR-02 Macho Rev. B anschauen. Was den Lieferumfang angeht, hat Thermalright wirklich alles beigepackt, was man zur Montage des Kühlers sowie eines optionalen Lüfters benötigt. Der Macho Direct ist zu einem Preis von knapp 37€ 🛒 erhältlich.


Pro

  • Kühlleistung
  • Gute Verarbeitung
  • Semi-Passiv-Betrieb möglich
  • Lieferumfang


Contra

  • Montage der Lüfterklammern

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Thermalright für die Bereitstellung des Testmusters.