Mit dem PAEAN haben wir heute ein ganz besonderes Gehäuse von Raijintek im Test, welches in einem recht speziellen Design gehalten ist, wodurch es sich von normalen Gehäusen abgrenzt und sich in der Rubrik Benchtables bzw. Showcases platziert.
Welche Details in dem PAEAN von Raijintek stecken und wie sich das Gehäuse in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
- Maße: 286 x 417 x 586 mm (B x H x T)
- Material: Aluminium (Basisplatte, Haltestangen), Hartglas (Seitenteile), Gummi (Kabeldurchführungen, Stangenummantelung)
- Gewicht: ca. 14 kg
- Farbe: Schwarz
- Formfaktor: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
- Lüfter (optional, entsprechende Radiatoren bis 360 mm möglich):
3x 120 mm / 2x 140 mm (linke Kammer) - Laufwerksoptionen:
3x 3,5 Zoll (rechte Kammer)
3x 2,5 Zoll (rechte Kammer)
Netzteil: 1x Standard ATX (optional) - Erweiterungsslots: 8
- I/O-Panel (entfernbar):
4x USB 3.0 (interner Anschluss)
1x je Audio In/Out - Maximale Netzteillänge: 200 mm
- Maximale Grafikkartenlänge: ca. 310 mm (400 mm ohne montiertem AGB)
- Maximale CPU-Kühler-Höhe: ca. 130 mm (unbegrenzt ohne Seitenteil)
Lieferumfang:
- PAEAN Bausatz
- Montageanleitung
- Schraubensatz
- Gummifüße
- 5 x selbstklebende Kabelbinder
- Inbusschlüssel
Design und Verarbeitung:
Das PAEAN wird von Raijintek in einer neutralen Verpackung geliefert, welche Im Vergleich zu den Abmessungen des Gehäuses recht Flach gehalten ist. Auf der Verpackungsoberseite ist neben der Modellbezeichnung auch eine Skizze des enthaltenen Gehäuses abgedruckt.
Auf den vier Außenseiten sind nicht nur weitere Skizzen des PAEAN abgedruckt, sondern auch die technischen Details sind auf einer der Außenseiten zu finden.
Um das PAEAN in der vergleichsweise flachen Verpackung unter zu bekommen, ist das Gehäuse nicht vormontiert, sondern in seine Einzelteile zerlegt.
Innerhalb der Verpackung sind die einzelnen Komponenten in mehreren Schaumstoffpolstern untergebracht.
Die verwendeten Schaumstoffpolster sind hierbei in mehreren Schichten übereinander geschichtet, sodass auch die enthaltenen Glasscheiben unbeschadet beim neuen Besitzer des PAEAN ankommen.
In der Regel nehmen wir die Produktbeschreibung vor der Montage vor. Da das PAEAN jedoch in Einzelteilen geliefert wird, nehmen wir die Beschreibung des Gehäuses zeitgleich mit der Beschreibung der Montage des Gehäuses vor.
Im ersten Schritt muss man zur Montage des PAEAN Gehäuses den Mainboardschlitten heranziehen, welcher aus 4 mm starkem Aluminium gefertigte wurde.
Die sehr robuste Aluminiumplatte wurde nicht nur schwarz eloxiert, sondern zusätzlich auch mit einer gebürsteten Oberfläche versehen.
Der Mainboardschlitten dient als Basis für das gesamte Gehäuse, wodurch alle Komponenten direkt an diesem befestigt werden.
An dem Mainboardschlitten werden nun die acht gummierten Abstandshalter montiert, welche zugleich auch als entkoppelte Standfüße dienen. Die acht zylinderförmigen Abstandshalter sind so gefertigt, dass immer ein kurzer Abstandshalter auf einen langen Abstandshalter geschraubt wird.
Die Abstandshalter werden hierbei so zusammengeschraubt, dass sich der Mainboardschlitten zwischen den Abstandshaltern befindet.
Hat man diesen Arbeitsschritt ausgeführt, so kann man weitere Elemente an dem Mainboardschlitten befestigen. Den Anfang macht hierbei ein Rahmen, welcher zur Befestigung der Erweiterungskarten dient. Dieser ist aus schwarz lackiertem Stahlblech gefertigt und verfügt über acht Slots.
Die Montage erfolgt hierbei mittels Rändelschrauben und kann somit werkzeuglos erfolgen.
Auf der gegenüberliegenden Seite wird der Montagerahmen für das ATX-Netzteil montiert. Auch dieser ist aus schwarz lackiertem Stahlblech gefertigt und wird mittels zwei Rändelschrauben befestigt.
Durch die acht Montagebohrungen, welche in den Montagerahmen eingelassen wurden, kann das verwendete Netzteil in zwei Richtungen montiert werden.
Um die Montageblende und die Montageschrauben des ATX Netzteils zu entlasten, liefert Raijintek einen zusätzlichen Montagerahmen mit, mittels welchem das Netzteil abgestützt wird. Um die Übertragung von Vibrationen zu vermeiden, wurde dieser auf der Innenseite mit einer Gummierung versehen.
Zusätzlich befinden sich vier Gummipuffer im Lieferumfang, durch welche das Netzteil vom Mainboardschlitten entkoppelt wird.
Um eine Festplattenmontage zu ermöglichen, befindet sich ein weiterer Montagerahmen im Lieferumfang, welcher bis zu drei 2,5“-Festplatten und drei 3,5“-Festplatten aufnimmt. Dieser Montagerahmen wird ebenfalls mittels Rändelschrauben auf der Rückseite des Mainboardschlittens befestigt.
Im Anschluss muss man nun noch das I/O-Panel montieren. Auch dieses werkzeuglos wird mittels Rändelschrauben befestigt.
Das I/O-Panel stellt einem neben den obligatorischen Audioanschlüssen auch vier USB 3.0 Anschlüsse und einen Power-Schalter zur Verfügung. Die beiden USB 3.0 Schnittstellen können durch die verwendeten Y-Kabel auch an interne USB 2.0 Header angeschlossen werden. Die Montage des I/O-Panels kann wahlweise an der kurzen oder langen Seite des Mainboardschlittens erfolgen.
Durch die verschiedenen Montagepunkte wird einem schnell klar, dass das PAEAN so aufgebaut ist, dass man es in verschiedenen Richtungen aufstellen kann. Hat man die aufgezählten Komponenten am Mainboardschlitten montiert, kann man das PAEAN nun schon als Benchtable verwenden.
Dieser kann bei Bedarf auch mit einer 5 mm starken Echtglasscheibe versehen werden.
Die Abstandshalter, auf welche die Seitenscheiben montiert werden, sind nicht nur auf der Außenseite mit einer dicken Gummierung ausgestattet worden, sondern auch im Bereich der Montagegewinde, wodurch nicht nur die Seitenscheiben vor Beschädigungen geschützt werden, sondern auch das Gehäuse vom Untergrund entkoppelt wird, sobald man es als Benchtable einsetzt.
Um eine gute Kühlung der Komponenten zu gewährleisten, kann man auf einem Benchtable bekanntlich nicht nur einen Luftkühler einsetzen, sondern durch den offenen Aufbau und der waagerechten Positionierung des Mainboards auch auf eine Kühlung mittels LN2 setzen, welche jedoch nur von Anwendern genutzt wird, die das letzte Bisschen an Leistung aus ihrer Hardware herauskitzeln wollen. Für alle, welche ihr System übertakten und dennoch gut und leise kühlen wollen, besteht auch Möglichkeit, eine potente Wasserkühlung zu verbauen.
Hierzu wurde im vorderen Bereich des Mainboardschlittens ein entsprechender Montageplatz integriert. An diesem Montageplatz können Radiatoren mit einer Größe von bis zu 360 mm verbaut werden.
Links neben der Montagemöglichkeit für drei 120-mm-Lüfter bzw. eines entsprechenden Radiators sind Montagebohrungen zur Befestigung eines Ausgleichsbehälters zu finden.
Der Montageplatz für das Mainboard ist auf der linken Seite des Mainboardschlittens zu finden. An dieser Stelle können Mainboards bis hin zum ATX-Formfaktor verbaut werden.
Neben einer Aussparung zur Kühlermontage findet man hier auch vier kleinere Aussparungen vor, welche sich hinter dem später verbauten Mainboard befinden und zur Kabeldurchführung dienen. Rechts neben dem Montageplatz des Mainboards befinden sich zwei weitere Kabeldurchführungen, welche mit einer gummierten Durchführung versehen wurden.
Im Lieferumfang befinden sich auch noch zwei 5 mm dicke Echtglasscheiben, durch welche sich das PAEAN vom voluminösen Benchtable zu einem auffälligen und halb offenen Showcase verwandeln lässt, welches auf der nächsten Lanparty alle Blicke auf sich ziehen wird.
Die Verarbeitung der einzelnen Komponenten wurde seitens Raijintek sehr sauber und hochwertig ausgeführt und gibt uns keinerlei Anlass zur Kritik.
Montage:
Hat man das PAEAN einmal bis auf die beiden Echtglasseitenscheiben zusammengebaut, so kann man mit der Montage der Hardware beginnen. Im ersten Schritt müssen hierzu die Abstandshalter zur Mainboardmontage in den Mainboardschlitten eingedreht werden. Im Anschluss kann man das Mainboard in dem PAEAN montieren.
Der verwendete CPU-Kühler darf bis zu 130 mm hoch sein und kann durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung auch dann noch montiert werden, wenn das Mainboard schon in dem Gehäuse verbaut wurde.
Durch das gebotene Platzangebot kann im geschlossenen Zustand des Gehäuses kein all zu großer Kühler verbaut werden. Etwas anders sieht es aus, wenn man bei der Nutzung des PAEAN als Showcase auf eine Wasserkühlung setzt. In diesem Fall ist die Montage einer sehr potente Wasserkühlung, welche mit mächtigen 360-mm-Radiatoren ausgestattet sein darf, möglich. Verwendet man das PAEAN als Benchtable und somit im geöffneten Zustand, so kann natürlicher jeder beliebige CPU-Kühler eingesetzt werden.
In dem PAEAN können bis zu drei 2,5“-Festplatten und drei 3,5“-Festplatten verbaut werden. Beide Festplattentypen werden mittels spezieller Schrauben an dem Festplattenrahmen montiert, wodurch auch 2,5“-Festplatten entkoppelt montiert werden.
Je nachdem, ob man auf eine Wasserkühlung mit einem dediziertem AGB setzt oder nicht, können Erweiterungskarten mit einer Länge von 310 mm bzw. 400 mm verbaut werden.
Durch die acht Montagebohrungen, welche um den Einbauplatz des Netzteiles angesiedelt sind, ist eine Montage des Netzteils in zwei Richtungen möglich.
Wir haben das Netzteil in unserem Test so montiert, dass der im Netzteil verbaute Lüfter zur Außenseite des Gehäuses hingerichtet ist, wodurch eine bessere Kühlleistung erreicht werden kann, als wenn der Lüfter direkt hinter dem Mainboardschlitten sitzt.
Bis auf das Mainboard können alle Komponenten werkzeuglos in dem PAEAN verbaut werden, was nicht nur die Montage vereinfacht, sondern auch ein schnelles Auswechseln der Komponenten ermöglicht.
Soll das PAEAN nicht als Benchtable, sondern als Showcase verwendet werden, so kann man das Gehäuse ganz einfach durch die Montage der zwei Echtglasseitenscheiben in ein solches verwandeln.
Fazit:
Mit dem PAEAN hat Raijintek ein Gehäuse in sein Sortiment aufgenommen, welches durch seinen besonderen Aufbau gleich zwei Einsatzgebiete abdeckt. Durch diesen speziellen Aufbau handelt es sich bei dem PAEAN in erste Linie um einen voluminösen Benchtable, welcher aus sehr hochwertigen Komponenten besteht und einen einfachen Zugang zu allen Komponenten ermöglicht. Durch die Montage von zwei 5 mm starken Echtglasseitenscheiben kann das PAEAN im Handumdrehen in ein schickes Showcase verwandeln, welches alle Blicke auf sich ziehen wird, wenn man es auf der nächsten Lanparty aufstellt. Durch den halb offenen Aufbau des Gehäuses kann zwar Staub auf die Hardware fallen, wodurch man diese ab und ein einmal abstauben sollte, um die schicke Optik nicht zu ruinieren, dafür werden jedoch keine Gehäuselüfter benötigt, wodurch ein leiserer Betrieb der Hardware möglich ist. Im geschlossenen Zustand kann zwar nicht jeder CPU-Kühler verbaut werden, dafür bietet das PAEAN jedoch ausreichend Platz für eine potente Wasserkühlung, welche nicht nur eine leise Kühlung der verbauten Hardware ermöglicht, sondern auch zu einer verbesserten Optik beiträgt. Die Verarbeitungsqualität liegt auf einem sehr hohen Niveau. Auch wenn das PAEAN nicht vormontiert beim neuen Besitzer ankommt, muss man sich nicht mit einer unbrauchbaren Montageanleitung herumschlagen, wie man sie von einem gewissen Möbelhaus kennt, sondern man findet eine sehr gut beschriebene und bebilderte Montageanleitung vor. Die Montage des Gehäuses kann bis auf die Befestigung der beiden Seitenscheiben werkzeuglos geschehen. Ähnlich sieht es auch bei der Montage der Hardware aus. Hier muss man lediglich zur Montage des Mainboards zu einem Schraubenzieher greifen. Preislich liegt das Raijintek PAEAN hierzulande aktuell bei knapp 170€ 🛒, womit das Gehäuse zwar kein Schnäppchen ist, jedoch ist der Verkaufspreis durch den im Vergleich zu anderen Benchtables gebotenen Funktionsumfang (auch als Showcase nutzbar) sowie den hochwertigen Materialien, welche seitens Raijintek verwendet wurden, aus unserer Sicht angemessen.
Pro
- Außergewöhnliches Design
- Hochwertige Verarbeitung
- Kühlmöglichkeiten
- Platzangebot
- Fast vollständig werkzeuglose und entkoppelte Montage
Contra
- –
Verarbeitung
Kompatibilität
Kühlmöglichkeiten
Ausstattung
Lieferumfang
Modding
Preis
Wir danken RAIJINTEK sehr für die Bereitstellung der Testmusters.