Seagate – FireCuda 520N M.2 SSD für Gaming-Handhelds im Test

Mit der FireCuda 520M M.2 SSD haben wir heute eine M.2 SSD von Seagate im Test, welche nicht nur für den Einsatz in einem PC geeignet sein soll, sondern dank der kompakten Bauform sowie der PCIe 4.0 Anbindung auch in Gaming-Handhelds für eine hohe Performance sorgen soll.

Welche Details in der FireCuda 520M M.2 SSD stecken und wie sich die SSD mit 2230-S2 M.2 Formfaktor von Seagate in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Kapazität: 2 TB
Formfaktor: M.2 2230
Nand Flash: 3D-NAND QLC, Micron B47R FortisFlash, 176 Layer
Abmessungen (L x B x H): 30,15 x 22,15 x 2.23 mm
Controller: Phison PS5021-E21
DRAM Cache:
Schnittstelle: PCIe Gen4x4
Sequentielles Lesen (Max): Bis zu 5.000 MB / s
Sequentielles Schreiben (Max): Bis zu 3.200 MB / s
4 KB Random Read IOPS (Max): Bis zu 480K
4 KB Random Write IOPS (Max): Bis zu 750K
Betriebstemperatur: 0 ° C – 70 ° C.
Lagertemperatur: -40 ° C – 85 ° C.
Stoßfestigkeit: 1500 G / 0,5 ms
MTBF: 1.800.000 Stunden
Geschriebene Terabyte (TBW) (maximale Kapazität): 450 TB
Garantie: 5 Jahre Garantie

 

Lieferumfang:

  • FireCuda 520N SSD 2TB
  • Garantiehinweis
  • Informationsblatt Rescue Data Recovery Services

 

Design und Verarbeitung:

Die FireCuda 520N SSD wird von Seagate in einer Verpackung geliefert, deren Vorderseite in einem schwarz/orangefarbenen Design gehalten ist. Neben der Modellbezeichnung und einem Produktbild wurde die Vorderseite auch mit dem Bild eines Drachen bedruckt, wodurch einem gleich klar wird, dass die SSD speziell für Gamer entwickelt wurde.

Die weiße Verpackungsrückseite wurde mit den wichtigsten Leistungsdaten der SSD bedruckt.

Innerhalb der Verpackung ist die FireCuda 520N SSD in einer Antistatikfolie verpackt und zusätzlich in einer leicht zu öffnenden Blisterverpackung untergebracht.

Entnimmt man die FireCuda 520N SSD aus der Verpackung, so hat man eine besonders kompakte M.2 SSD vor sich liegen, welche gerade einmal 30 mm lang und 22 mm breit ist. Die Stärke der SSD beträgt dank der einseitigen Bestückung nur 3,23 mm.

Dank der besonders geringen Abmessungen eignet sich die SSD jedoch nicht nur für den Einsatz in einem PC oder Notebook, sondern die SSD lässt sich auch in besonders kompakten Geräten wie z. B. einem Valve Steam Deck, Microsoft Surface, ASUS ROG Ally, Lenovo Legion Go, etc. verbauen.

Betrachtet man das schwarze PCB einmal etwas genauer, so findet man unter einem mit der Modellreihe bedruckten Aufkleber einen Phison PS5021-E21 Controller vor.

Anders, als wir es aus unserem Test der FireCuda 520 her kennen, muss die FireCuda 520N bedingt durch die kompakteren Abmessungen nicht nur ohne einen dedizierten DRAM-Cache auskommen, sondern auch die Anzahl der eingesetzten NAND-Speicher fällt geringer aus.
Wo die FireCuda 520 bei einer beidseitigen Bestückung mit vier NAND Chips ausgestattet wurde, kommt bei der FireCuda 520N lediglich ein von Micron stammender und über 176 Layer verfügender 3D-NAND Chip zum Einsatz, welcher mittels vier Kanälen an den Controller angebunden ist und im QLC-Verfahren arbeitet.

Neben der von uns in diesem Test herangezogenen 2 TB Version bietet Seagate die Firecuda 520N auch noch in einer kleineren Version mit einer Speicherkapazität von 1 TB an. Anders als bei der 2 TB Version kommt bei der kleineren Version jedoch kein im QCL-Verfahren agierender NAND Speicher zum Einsatz, sondern ein 3D-NAND, welcher im TLC-Verfahren arbeitet, wodurch das kleinere Modell zwar eine etwas geringere Lesegeschwindigkeit erreicht, dafür jedoch eine höhere Schreibgeschwindigkeit sowie Lebensdauer aufweist.

Im Vergleich zu 2D-NAND Speicher kann durch die übereinanderliegenden Schichten der 3D-QLC-Speicher nicht nur eine Leistungssteigerung, sondern auch eine bessere Effizienz erzielt werden. Zudem kann eine größere Speicherkapazität auf dem gleichen Platz verbaut werden, wodurch langfristig höhere Kapazitäten möglich sind und die SSD nur auf einer Seite mit NAND-Speichern bestückt werden musste.

Als Schnittstelle kommt bei der FireCuda 520N wie schon kurz angesprochen die mit dem Z170 Chipsatz eingeführte M.2 Schnittstelle zum Einsatz.

Die FireCuda 520N M.2 SSD kann hierbei nicht nur auf einem älteren PCIe Steckplatz genutzt werden, sondern auch auf einem schnellen PCIe x4 4.0 Steckplatz.
Seitens des Anschlusses wäre in der Theorie eine maximale Übertragungsrate von rund 8.000 MB/s möglich. Seagate selbst gibt für die von uns in diesem Test herangezogene 2 TB Variante der FireCuda 520N eine maximale Lesegeschwindigkeit von 5.000 MB/s und eine maximale Schreibgeschwindigkeit von 3.200 MB/s an.

Als besonderes Feature kommt die FireCuda 520N SSD nicht nur mit einer fünfjährigen Herstellergarantie daher, sondern auch noch mit einem dreijährigen Rescue Data Recovery Services zur Datenwiederherstellung, welchen Nutzer in Anspruch nehmen können, wenn z. B. einmal ein Schaden durch physische Beschädigung der Hardware oder logische Beschädigung des internen Dateisystems entstanden ist.

Die Verarbeitung der SSD wurde seitens Seagate sauber ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne nicht das Design, sondern die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir die SSD nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Auch wenn das eigentliche Einsatzgebiet der FireCuda 520N M.2 SSD bedingt durch die kompakten Abmessungen innerhalb eines kompakten Gaming-Handhelds zu finden ist, haben wir die SSD zur besseren Vergleichbarkeit der Leistungsdaten wie alle anderen von uns getesteten SSDs in unserem Testsystem getestet, welches aus diesen Komponenten besteht:

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf der verbauten Seagate – FireCuda 520 1TB M.2 SSD 🛒. Dies gilt jedoch nur für die durchgeführten Benchmarks und nicht für die Softwaretests.

Um eine Beeinträchtigung durch gesharte PCIe-Lanes zu vermeiden, wurde die eingesetzte Grafikkarte im zweiten PCIe-Steckplatz verbaut.

Getestet wurde die FireCuda 520N M.2 NVMe SSD mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

 

AS SSD Benchmark:

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressiblen Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.

Mit einem Blick auf das Testergebnis wird man schnell erkennen, dass die FireCuda 520N in diesem Test von der Leistung her knapp hinter der Leistung der FireCuda 520 liegt.

 

AS SSD Kopierbenchmark:

Neben diesem Performancetest beinhaltet der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).

Auch bei dem aus drei Teilen bestehenden Kopierbenchmark zeigte die kompakte FireCuda 520N M.2 SSD durchweg eine gute Performance, welche in etwa auf dem Level der FireCuda 520 liegt.

 

ATTO Disk Benchmark

Der ATTO Disk Benchmark ermöglicht es einem, die SSDs mit einer höheren Abfragetiefe zu beanspruchen. Wir haben die SSD somit mit einer Queue Depth von 10 getestet.

Dank der hohen Abfragetiefe konnte die FireCuda 520N SSD in diesem Test ihre volle Leistung entfalten. Wo wir die seitens Seagate angegebene Lese- als auch Schreibgeschwindigkeit in unserem Test nicht nur erreichen, sondern auch leicht überschreiten konnten, macht sich bei einem direkten Vergleich zur normalen Version der FireCuda 520 an dieser Stelle der im QLC-Verfahren arbeitende NAND-Speicher mit einer deutlich geringeren Schreibgeschwindigkeit bemerkbar.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark-Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

 

Softwareinstallation:

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 8, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

PC Mark8 Adobe Acrobat Reader 10 Open Office
121 Sekunden 19 Sekunden 41 Sekunden

 

Softwaretest:

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft, eine WinRAR Datei von einem GB zu entpacken, einen vollständigen Systemscan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 10 benötigt, um zu booten. Hierbei wird die Zeitmessung erst nach dem Verlassen des Bios gestartet.

WinRAR 1GB entpacken Antivir System Scan Windows 10 Pro x64 Bootzeit
22 Sekunden 251 Sekunden 13,7 Sekunden

Wie wir es auch von anderen M.2 SSDs kennen, zeigte auch die FireCuda 520N SSD in unserem Test unter einer dauerhaften Belastung eine Drosselung bei der Übertragungsgeschwindigkeit.
Dieser Geschwindigkeitsabfall entsteht durch die Drosselung des verbauten Controllers, welche ab einer bestimmten Temperaturschwelle eintritt.

Der auf der FireCuda 520N eingesetzte Controller gehört jedoch von Haus aus nicht zu den schnellsten seiner Art, sondern platziert sich im guten Mittelfeld. Dies bringt auch mit einem Blick auf diese Drosselung einen kleinen Vorteil mit, denn die Drosselung setzte in unserem Test nicht bei der seitens Seagate angegebenen Temperaturschwelle von 70 °C ein, sondern erst bei knapp über 80 °C.
Im Gegensatz zu einer normalen M.2 SSD wird man im eigentlichen Einsatzgebiet der FireCuda 520N nur selten so lange und intensive Schreibzugriffe auf der SSD haben, dass sich der Controller so stark erwärmt. Den großen Vorteil verschafft einem die SSD beim Einsatz in einem mobilen Gaming-Handheld durch die hohen Lesegeschwindigkeiten, welche für eine schnellere Ladezeit der installierten Spiele sorgt.

 

Fazit:

Mit der FireCuda 520N SSD hat Seagate eine kompakte M.2 SSD in seinem Sortiment, welche sich dank der kurzen Bauform nicht nur in einem PC- oder Notebook einsetzen lässt, sondern auch bestens für den Einsatz in einem Gaming-Handheld geeignet ist. Auch wenn die FireCuda 520N nicht die maximale Leistung aus dem PCIe Gen4 x4 Anschluss herausholt, bietet einem die SSD nicht nur beim Einsatz in einem Notebook oder PC eine gute Performance, sondern die SSD sorgt vor allem in einem Gaming-Handheld, wo es auf eine hohe Lesegeschwindigkeit ankommt für eine gute Leistung, was wiederum zu geringen Ladezeiten der installierten Spiele sorgt. Bedingt durch das angedachte Einsatzgebiet, bei welchem die SSD in einem tragbaren Gerät verbaut wird, drosselt der eingesetzte Controller die Performance bei einer zu hohen Temperatur stärker, als wir es von anderen M.2 SSDs her kennen. Dies bringt in diesem Moment zwar einen größeren Leistungseinbruch mit sich, jedoch kühlt hierdurch nicht nur die SSD schneller ab, sondern das genutzte Gaming-Handheld heizt sich zudem auch nicht so stark auf, wodurch dessen Nutzung weiterhin bei einer angenehmen Temperatur möglich ist. Wie wir es auch von anderen FireCuda SSDs aus dem Hause Seagate kennen, wurde die SSD nicht nur sauber verarbeitet, sondern Seagate liefert die FireCuda 520N SSD auch mit einer fünfjährigen Garantie sowie einem dreijährigen Rescue Data Recovery Services zur Datenwiederherstellung aus. Preislich liegt die von uns in diesem Test herangezogene 2 TB große Version der FireCuda 520N SSD bei knapp 190 € 🛒. Die kleinere 1 TB Version, welche etwas langsamer beim lesen, dafür schneller beim schreiben ist, liegt preislich bei rund 100 € 🛒.

Wir danken Seagate sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Seagate - FireCuda 520N M.2 SSD

9.3

Verarbeitung

10.0/10

Kompatibilität

10.0/10

Geschwindigkeit

9.0/10

Lieferumfang

9.5/10

Preis

8.0/10

Pro

  • Verarbeitung
  • Kompatibilität
  • 3 Jahre Rescue Data Recovery Service

Contra

  • QLC-NAND mit niedrigerer TBW (2-TB-Modell)
  • Hoher Aufpreis im Vergleich zur M2280-Variante