OCZ RevoDrive 3 240GB PCIe x4 SSD

Mit dem RevoDrive 3 haben wir heute eine 240GB große PCI-Express SSD aus dem Hause OCZ im Test. Das RevoDrive 3 soll sich bestens für leistungshungrige Anwender eignen, welche eine Leistung von bis zu 1GB/s und 130.000 4k-aligned IOPS benötigen.

Welche Technik in dem RevoDrive steckt und was sie zu leisten vermag, haben wir für euch in diesem Review herausgefunden.

Spezifikationen:

  • Formfaktor: PCI-Express Gen. 2 x4
  • Abmessungen: 167.64 (L) x 98.42 (W) x 15.25mm (H)
  • Gewicht: 114g
  • Speicherkapazität des Testmusters: 240 GB
  • Kapazität (formatiert): 223,58 GB
  • Verfügbare Kapazitäten: 120 und 480 GB
  • Controller: zwei Sandforce SF2281
  • Chipart: MLC
  • Lesen (lt. Hersteller): 1000 MB/s
  • Schreiben (lt. Hersteller): 900 MB/s
  • Max Random Write 4KB (Aligned): 130.000 IOPS
  • Stromverbrauch: 8,3 Watt (Lesen), 7,5 Watt (Ruhezustand)
  • MTBF: 1,000,000 hours

Lieferumfang:

  • OCZ RevoDrive 3 in der entsprechenden Größe
  • Anleitung
  • Aufkleber
  • OVP

Modellvarianten und Preise:

OCZ bietet das RevoDrive 3 neben der 240-GB-Version aus unserem Test auch noch in einer 120GB und 480GB an. Das 480-GB-Modell kann dabei die gleichen Leistungsdaten aufweisen wie das 240-GB-Modell aus unserem Test. Das kleinere 120GB Modell kommt jedoch mit “nur” maximalen 975MB/s beim Lesen, 875MB/s schreiben und 120000 IOPS daher.
Die Preise der einzelnen Kapazitäten gestalten sich aktuell wie folgt:

  • 120GB: ca. 222€ 🛒
  • 240GB: ca. 322€ 🛒
  • 480GB: ca. 534€ 🛒

Es wird einem auf den ersten Blick klar, dass das RevoDrive 3 im Verhältnis zu üblichen 2,5″ SSDs mit der gleichen Kapazität um einiges teurer ist.

Design und Verarbeitung:

Das RevoDrive 3 wird in einer Verpackung geliefert, welche in den OCZ üblichen Farben Schwarz, Blau und Weiß gehalten ist. Auf der Vorderseite der OVP ist ein Produktbild der SSD zu finden. Zusätzlich wurden hier die wichtigsten Features abgedruckt.

Am auffälligsten ist neben dem mehrfarbigen RevoDrive 3 Schriftzug ein weißes “R”.
Auf der Rückseite der OVP findet man neben einem kleineren Produktbild eine Beschreibung der SSD.

Ebenso ist die Kapazität der enthaltenen SSD durch einen Aufkleber gekennzeichnet. Die restlichen Leistungsdaten sucht man leider vergebens auf der Verpackung.

Im inneren der OVP ist das RevoDrive 3 in einer antistatischen Folie eingepackt. Zusätzlich ist die PCI-Express SSD noch in einem großzügigen Schaumstoffpolster untergebracht.

Neben einem kleinen Aufkleber und einer CD, auf welcher sich der benötigte Treiber und das Handbuch befindet, wurde kein weiteres Zubehör in der OVP untergebracht.

Hat man die SSD von ihrer Verpackung befreit, so hat man eine PCIe x4 Steckkarte vor sich liegen, welche auf ein schwarzes PCB setzt. Als Slotblende kommt eine silberfarbene, gelochte Blende zum Einsatz. Durch die gelochte Slotblende kann ein geringer Luftstrom entstehen, welcher zur Kühlung dienen soll.

Gekühlt werden muss auf dem RevoDrive 3 der Brücken-/Splitter-Chip, welcher sich unter einem kleinen Kühlkörper direkt neben der Slotblende befindet. Dieser wird bei dem RevoDrive 3 im Gegensatz zu herkömmlichen SSDs benötigt, da das RevoDrive 3 auf zwei Sandforce-Controllern des Typs SF-2281 setzt.

Unter dem Kühlkörper sind zwei kleine Bohrungen zu finden, an welchen ein alternativer Kühler wie z.B. ein Wasserkühler befestigt werden könnte.

Die beiden Controller wurden zwischen dem Brücken-Chip und den Speicher-Chips etwa mittig auf dem PCB untergebracht.

Als Speicher kommen auf dem RevoDrive 3 ONFI-DDR-Flash-Speicher zum Einsatz. Insgesamt wurden auf dem PCB des RevoDrive 3 32 Speicherbausteine verbaut. Diese wurden auf Vorder- und Rückseite aufgeteilt und befinden sich im hinteren Bereich des PCB´s.

Angeschlossen wird das RevoDrive 3 über einen PCI-Express-Anschluss der zweiten Generation. Hierbei stehen dem RevoDrive 3 vier Lanes zur Verfügung, wodurch eine maximale Datenübertragung bis zu 20,0 Gbit pro Sekunde möglich ist.

Dies entspricht mehr als dem dreifachen eines herkömmlichen SATA-III-Anschlusses. Durch diesen Anschluss wird sichergestellt, dass das PCI-Express-Interface keinen Flaschenhals für die beiden parallel arbeitenden Sandforce-Controller darstellt.

Neben den beiden parallel arbeitenden Controllern und der Anbindung über einen PCI-Express-Anschluss trägt aber auch der Aufbau der Speicherchips zu den hohen Übertragungsraten bei, welche OCZ bei dem RevoDrive 3 verspricht. Die Speicherchips sind so aufgeteilt, das sie wie bei zwei einzelnen SSDs angeordnet sind. Diese beiden Laufwerke wurden zu einer Art Raid 0 zusammengefügt, haben jedoch nicht direkt die selbe Funktion wie es bei einem Raid 0 der Fall ist. Die Daten werden zwar wie es auch bei einem Raid 0 der Fall gleichzeitig auf die beiden Laufwerke geschrieben bzw. gelesen, wodurch es zu den Hohen Übertragungsraten kommt, jedoch handelt es sich dabei um die von OCZ entwickelte Virtualisierte Controller-Architektur (VCA) 2.0. Durch VCA 2.0 werden die beiden auf dem RevoDrive 3 verbauten Laufwerke als eins erkannt.

VCA 2.0 ist der einzige Virtualisierungs-Layer in der Branche mit TRIM-und SCSI-UNMAP Unterstützung. Dies verbessert nachhaltig die Performance, durch deutliche Reduzierung der CPU-Belastung in Verbindung mit Garbage Collection. In Verbingung mit dem OCZ SuperScale™ Storage-Controller, liefert VCA 2.0 einzigartige Vorteile für Nutzer, indem bestimmten Direct Memory Access (DMA) und Daten-Management-Funktionen direkt vom Onboard-Prozessor-Kern verarbeitet werden, darunter OCZ’s Unique Command Queuing and Warteschlangen-Balance-Algorithmen.

Ein ähnlicher Aufbau ist natürlich auf mit herkömmlichen SSDs möglich. Hierzu würde man mindestens zwei SSDs, sowie einen entsprechenden Raidcontroller benötigen. Ein ganz großer Nachteil an diesem Aufbau würde jedoch ganz klar auf der Hand liegen. Dies ist in erster Linie die fehlende TRIM Unterstützung. Ebenso spielen hier die recht hohen Kosten eine Rolle. Nimmt man einen schnellen Raidcontroller mit SATA III Unterstützung und zwei 256GB SSDs hat man schnell den Anschaffungspreis des RevoDrive 3 überschritten.

Sollte einem die Leistung des RevoDrive 3 nicht ausreichen hat OCZ auch noch das RevoDrive 3 X2 im Sortiment. Auf diesem wurde die Anzahl der SandForce Controller, Speicherchips und somit auch die Anzahl der Laufwerke verdoppelt, was zu einer noch höheren Übertragungsrate führt.

Unser Testmuster ist sauber verarbeitet. Durch das schwarze PCB passt es sich auf in einen Gaming-PC sehr gut ein.

Installation:

Das RevoDrive 3 lässt sich ganz einfach wie eine Grafikkarte oder Ähnliches in einem freien PCI-Expresssteckplatz installieren. Wird das Laufwerk unter Windows nur zur Speichererweiterung verwendet, so reicht es, wenn man einfach den Treiber von der mitgelieferten CD installiert. Anschließend muss das Laufwerk nur noch formatiert werden. Anschließend steht es einem zur Nutzung bereit.
Soll auf dem RevoDrive 3 ein Windows installiert werden, so muss man vor der Auswahl des Installationslaufwerkes den Treiber in die Windowsinstallation laden. Dies war in unserem Test problemlos möglich. Durch den mitgelieferten Treiber wurde das ReviDrive 3 während der Installation und direkt im Windows problemlos erkannt.

Hat man sein System schon auf einer Festplatte installiert und möchte eine Neuinstallation vermeiden, so ist es möglich, den Treiber des RevoDrive 3 unter Windows zu installieren und anschließend z.B. mit Norton Ghost sein eigentliches System auf das RevoDirve 3 zu verschieben. Der Bootvorgang vom RevoDrive 3 funktioniert anschließend problemlos.

Was man jedoch beachten sollte, ist das durch die Geschwindigkeit des RevoDrive 3 der Bootvorgang ab dem Zeitpunkt an, wo man das Windowslogo erkennt, zwar deutlich schneller geht als es bei einer herkömmlichen HDD der Fall ist, jedoch wird das RevoDrive 3 in der Bios-Sequenz initialisiert und benötigt dazu etwa 5 Sekunden.

Testablauf:

Das wichtigste Kaufargument ist bei einer SSD zweifelsohne die Leistung, welche erbracht werden kann.
Aus diesem Grund schicken wir das RevoDrive 3 nicht nur in verschiedene Benchmarks, sondern werden uns auch ein genaues Bild über die Geschwindigkeit in alltäglichen Bereichen machen.

Wir haben die SSD in unserem bekannten i7 Testsystem getestet.

Dieses besteht aus:

  • Prozessor: i7 975EX @ 4,3GHz (Turbo Boost deaktiviert, Hyperthreading aktiviert)
  • Mainboard: Rampage III Extreme
  • Grafikkarte 1: ATI HD5970
  • Grafikkarte 2: NVIDIA GTX470
  • Arbeitsspeicher: 24GB (6 x 4048MB DDR3 1866MHz)
  • Systemlaufwerk: 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5 am Areca 1880ix
  • Netzteil: Power & Cooling Silencer MK III 1200W
  • Betriebssystem: Windows 7 Professional x64

Getestet wurde das RevoDrive 3 von OCZ mittels dieser Benchmarks:

  • AS SSD Benchmark
  • AS SSD Kopierbenchmark
  • ATTO Disk Benchmark

AS SSD Benchmark

Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Durch die Verwendung von inkompressible Daten stellt dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario dar.


Wie man dem Testergebnis entnehmen kann, liefert das RevoDrive 3 in diesem Test eine Leistung, mit der es deutlich hinter denen aktueller SSDs im 2,5″ Format liegt. Dies liegt daran, dass das RevoDrive eine hohe Anfragetiefe benötigt um die volle Leistung entfalten zu können.

AS SSD Kopierbenchmark

Neben diesem Performancetest beinhaltet, der AS SSD Benchmark auch noch einen Kopierbenchmark, mittels welchem ermittelt werden kann, wie schnell Daten innerhalb des Laufwerkes kopiert werden können.
Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).


Das gleiche Bild spiegelt sich teilweise auch im Kopierbenchmark wieder, auch wenn der Unterschied stellenweise nicht so stark ausfällt. Geht es jedoch darum eine große ISO-Datei zu kopieren, kann dem RevoDrive 3 aus unserem Testfeld nur die Vector SSD von OCZ das Wasser reichen.

ATTO Disk Benchmark

Durch die Queue Depth von 10, was einer hohen Anfragetiefe entspricht, kann das RevoDrive 3 im ATTO Disk Benchmark zeigen, was in ihm steckt. Die von OCZ angepriesene Schreibrate von 900MB/s wurde von unserem Testmuster erreicht mit knapp 992MB/s liegt die Leserate ganz knapp unter den Herstellerangaben.

Auch was die angepriesenen IOPS angeht können wir die Hersteller fast bestätigen. Diese pendelten sich bei Schreibvorgängen, welche an den 4k-Sektorgrenzen ausgerichtet sind bei rund 125000 IOPS ein.

Neben den Messungen mit diesen Benchmark Tools wollen wir jedoch auch nicht die Geschwindigkeitsvorteile im alltäglichen Betrieb aus dem Auge verlieren, denn gerade auf diese kommt es im Endeffekt an, da die durch die Benchmarks aus dem Laufwerk gekitzelten Maximalwerte im Normalfall kaum erreicht werden.

Softwareinstallation

Wie die Überschrift schon verlauten lässt, werden wir in diesem Test anhand der Software PCMark 7, Acrobat Reader und OpenOffice die Zeit stoppen, in welcher die Software auf der SSD installiert werden konnte.

Softwaretest

In diesem Test werden wir die Geschwindigkeit messen, in welcher die SSD es schafft eine WinRAR Datei von einem Gigabyte zu entpacken, einen vollständigen System Scan mit AntiVir absolviert und wie lange ein auf der SSD installiertes Windows 7 64bit benötigt, um zu booten.
Da sich in unserem Testsystem zu den Onboardkomponenten noch ein Hardware Raidcontroller und das RevoDrive 3 befinden, welche eine Weile brauchen um zu initialisieren, werden wir die Zeit erst nach dem Verlassen des Bios stoppen.

Was in unserem Test aufgefallen ist, war die sehr hohe Temperatur am Kühlkörper auf dem RevoDrive 3. Unser komplettes Testsystem wird mit Wasser gekühlt. Durch den Gehäuseaufbau in Kombination mit dieser Kühllösung kommt kein Luftstrom an die Schnittstellenkarten. An dem Kühlkörper waren während des Tests Temperaturen von 62°C zu messen. Nach Aussagen im OCZ Forum sind Temperaturen bis 70°C kein Problem. Wir werden jedoch in Kürze einmal schauen wie es mit einem passenden Wasserkühler für das RevoDrive 3 aussieht und euch natürlich darüber auf dem laufenden halten.

Fazit

Die von OCZ versprochenen Leistungen liefert das RevoDrive 3 allemal, jedoch ist das RevoDrive 3 eigentlich für den normalen Home-Office-Anwender überdimensioniert, auch wenn es sich natürlich auch hier einsetzten lässt. Neben dem recht hohen Preis liegt dies jedoch eher daran, dass das RevoDrive 3 seine volle Leistung erst bei mehreren, gleichzeitigen Zugriffen entfalten kann, wie es bei einem Einsatz in einer Workstation oder bei High-Performance-Usern der Fall ist. Aus diesem Grund wird der normale Anwender kein allzu großes Leistungsplus feststellen, und ist mit einer herkömmlichen SSD sehr gut bedient. Teilweise liegt das RevoDrive 3 hier sogar hinter herkömmlichen SATA-SSDs. Wird das Laufwerk jedoch mit vielen gleichzeitigen Zugriffen belastet, erbringt es eine Leistung, welche weit über der einer herkömmlichen SSD liegt.

Pro

  • Schnelle Zugriffszeiten
  • Sehr hohe Geschwindigkeit bei hoher Abfragetiefe (meist in Workstation)
  • Verarbeitung

Contra

  • Preis
  • Leistung im Home-Office-Bereich
  • Stromaufnahme im Vergleich zu einer herkömmlichen SSD

Verarbeitung

Kompatibilität

Geschwindigkeit (Workstation)

Geschwindigkeit (Desktop)

Lieferumfang

Preis