Enermax – Revolution SFX 550W

Mit dem Revolution SFX 550W haben wir heute das kürzlich erst vorgestellte SFX-Netzteil aus der Revolution-Serie von Enermax im Test, welches trotz seiner kompakten Abmessungen eine hohe Ausgangsleistung in Kombination mit einer hohen Effizienz bieten soll.

Welche Details in dem neuen Revolution SFX 550W stecken und wie sich das kompakte Netzteil in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 100 x 125 x 63.5 mm (BxHxT)
  • Lüfter: 80 mm (16,7 – 33,4 dB(A))
  • Effizienz: Max. 92,0% 80Plus Gold Zertifikat
  • Aktiv PFC
  • Leistung: 550 W
  • +3,3V: 18 A
  • +5V: 15 A
  • 3,3V+5V: 90 W
  • +12V1: 45,8 A
  • +12V (gesamt): 549,6 W
  • -12V: 0,3 A (3,6 W)
  • +5Vsb: 3 A (15 W)

Anschlüsse:


1 x 20+4 Pin


1 x 8 Pin EPS


4 x 6+2 PCI-E


6 x SATA


4 x Molex

Lieferumfang:

  • Netzteil Revolution SFX
  • Enermax Kabelbinder
  • Modulare Kabel
  • Netzkabel
  • 4 Schrauben
  • ATX-Montagehalterung
  • Benutzerhandbuch

Design und Verarbeitung:

Das Revolution SFX 550W wird von Enermax in einer Verpackung geliefert, welche in einem schwarzen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite findet man neben vier Featurebildern auch die Modellbezeichnung sowie einen Aufdruck mit der Leistungsangabe des Netzteiles. Neben einem Produktbild, welches jedoch nur einen Ausschnitt des Netzteiles zeigt, ist auf der Verpackung unseres Testmusters auch noch ein Aufkleber aufgeklebt, welcher einem einen Hinweis auf den enthaltenen BOOM Bluetoothlautsprecher von LEPA gibt, welchen Enermax den ersten 200 ausgelieferten Netzteilen beilegt.

Die technischen Details wurden auf der linken Verpackungsseite abgedruckt.
Mit einem Blick auf die Verpackungsrückseite findet man neben einer Auflistung der wichtigsten Features auch noch eine Auflistung der gebotenen Anschlüsse vor. Zu beiden Auflistungen wurden entsprechende Bilder auf die Verpackung aufgedruckt.

Entnimmt man das Revolution SFX 550W aus seiner Verpackung, so hat man ein sehr kompaktes Netzteil vor sich liegen, bei dem auf den ersten Blick klar wird, das Enermax trotz der gebotenen Leistung von 550 Watt die SFX-Spezifikationen eingehalten hat und das Netzteil somit eine Tiefe von nur 100 mm hat.

Bei vielen anderen Herstellern sind SFX-Netzteile in dieser Leistungsklasse als SFX-L-Netzteile ausgeführt und fallen somit etwas länger aus, wodurch sie nicht in allen Gehäusen verbaut werden können.

Das Gehäuse des Revolution SFX 550W ist aus schwarz lackiertem Stahlblech gefertigt. Auf der Oberseite wurde neben dem Enermax Logo auch der Revolution SFX Schriftzug in einem kontrastreichen Weiß abgedruckt.

Schaut man sich einmal die linke Netzteilseite an, so findet man hier neben einem Revolution SFX Schriftzug, welcher in einem glänzenden Silber auf das Netzteil gedruckt wurde, auch noch einen grauen Balken vor, auf welchen neben dem Enermax Logo die Leistungsangabe abgedruckt wurde.

Auf der gegenüberliegenden Seite findet man neben diesen Angaben auch die technischen Details sowie ein Hinweis auf die Effizienz des Netzteiles.

Mit einem Blick auf die Vorderseite des sehr kompakten Netzteils findet man acht modulare Anschlüsse vor. Schaut man sich diese einmal etwas genauer an, so wird man schnell erkennen, dass das Netzteil mit einem vollmodularen Aufbau versehen wurde.

Für den ATX-Kabelstrang wurden hierzu zwei große Anschlüsse in das Netzteil eingearbeitet. Für den Anschluss der Laufwerke und Festplatten befinden sich drei sechs-polige Anschlüsse auf der Netzteilvorderseite. Ein 4+4-PIN-EPS-Anschluss und vier 6+2 PCIe-Anschlüsse können über die drei 8-PIN-Anschlüsse sichergestellt werden.

Die einzelnen Anschlusskabel sind als schwarze Flachbandkabel ausgeführt, wodurch sie nicht nur sauber im Gehäuse verlegt werden können, sondern auch einen geringen Luftwiderstand bieten und somit zur besseren Kühlung der umliegenden Komponenten beitragen.

Mit einem Blick auf die Netzteilrückseite findet man ein großflächiges Wabengitter vor, welches als Luftauslass dient. In diesem wurde lediglich eine Kaltgerätebuchse eingelassen. Auf einen Powerschalter hat man seitens Enermax an dieser Stelle leider verzichtet, wodurch man jedes mal den Stecker ziehen muss, wenn man den Rechner komplett ausschalten will.

In die Netzteilunterseite wurde neben einem weißen Revolution SFX Aufdruck das Lüftergitter in das Netzteilgehäuse eingelassen. Im Vergleich zu vielen anderen Herstellern, welche hier ein spezielles Gitter verbauen, hat Enermax das Lüftergitter direkt aus dem Netzteilgehäuse herausgestanzt.

Hinter dem Lüftergitter wurde ein 80-mm-Lüfter verbaut, welcher nicht nur temperaturabhängig geregelt wird, sondern bis zu einer Last von 30% nicht anläuft. Durch diesen Semi-passiv-Betrieb arbeitet das Netzteil bis zu einer Last von 30% vollkommen lautlos.
Bei genauem Hinschauen ist jedoch zu erkennen, dass die Schrauben nicht ganz eingedreht wurden und somit noch minimal herausstehen. Wir haben Enermax auf diesen kleinen Mangel hingewiesen, worauf hin wir die Info erhalten habe, dass man sich gleich um die Abstellung dieses Mangels kümmern wird. Unsere Vermutung liegt darin, dass das Drehmoment des verwendeten Akkuschraubers zu schwach eingestellt war und dieser die letzte halbe Umdrehung somit nicht mehr geschafft hat.

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welches durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten lebensgefährlich sein kann, findet man durchweg hochwertige 105°C Kondensatoren vor. Enermax setzt bei dem Revolution SFX auf eine Singel-Rail gepaart mit der DC-to-DC Technologie. Durch die kompakten Abmessungen des Netzteiles geht es im Inneren recht eng zu. Die einzelnen Komponenten wurden jedoch nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern wurden auch auf kleine Tochterplatinen verteilt. Durch ihre Anordnung sorgen diese kleinen PCBs nicht nur für ein einigermaßen aufgeräumteres Layout, sondern auch dafür, dass Abwärme schneller abgeführt werden kann. Zudem wird so eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können. Die Lötstellen wurden durchweg sehr gut ausgeführt.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens Enermax eine ganze Reihe an Schutzschaltungen in dem Revolution SFX verbaut.

  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OPP (Überlastschutz)
  • OCP (Überstromschutz (3,3V/5V))
  • SIP (Schutz bei Überspannungen)

Das Netzteil weißt eine Effizienz von bis zu 92% auf und trägt somit zurecht das 80 PLUS GOLD Zertifikat

Das Revolution SFX wurde von Enermax sehr gut verarbeitet. Durch den vollmodularen Aufbau wird nicht nur die Montage des Netzteils vereinfacht, sondern auch die Anbringung eines individuellen Kabelsleevings. Auch bei den inneren Komponenten setzt Enermax auf sehr hochwertige Komponenten. Um die Kompatibilität zu steigern, liefert Enermax sogar eine Blende mit, durch welche das Netzteil anstelle eines normalen ATX-Netzteils verbaut werden kann.

Test:

Power Good Signal

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 290ms und liegt damit zwar im oberen Drittel aber noch voll und ganz im erlaubten Bereich.

Testsystem

Wir haben das Netzteil mit unserem i7-Testsystem getestet.

Da unser eigentliches Testsystem mit ca. 720 Watt mehr Strom braucht, als das Netzteil nach Herstellerangaben liefern kann, haben wir die zwei EVGA GTX Titan Hydro Copper aus dem Testsystem entfernt und verwenden in diesen Test ein etwas abgespecktes Testsystem.

Das Testsystem besteht somit aus:

  • I7 3930K @ 4,8GHz
  • Asrock Extreme 11
  • GTX470
  • 64GB (8 x 8GB DDR3 2133MHz)
  • Areca 1880ix
  • 4 x 300GB Seagate SAS im Raid 5

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 180 Watt (IDLE) bis ca. 540 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 separate Peltierelemente zur Verfügung. Diese haben eine Leistungsaufnahme von je 50W. Die Peltierelemente können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCI-E Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1840 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100% auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48h unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

Spannungen

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor: Auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt sind je 5% nach oben sowie nach unten erlaubt.

Spannungstest

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.

Mit einem Blick auf das erreichte Testergebnis ist zu erkennen, dass das Revolution SFX 550W unseren Test mit sehr stabilen Spannungen durchlaufen hat. Lediglich bei dem Wechsel in die letzte Laststufe ist ein kleiner Spannungseinbruch auf der 12V-Schiene zu erkennen. Im Vergleich zu den anderen Netzteiltests von uns, haben wir in dieser Testrunde keine Peltierelemente hinzugeschaltet, da das Netzteil mit unserem übertakteten Testsystem schon an seine Grenzen kommt.

Unseren 48h Dauertest ohne hinzugeschaltete Peltierelemente überstand das Netzteil mit einer durchschnittlichen Last von 533 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D und 3D Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 541 Watt in unserem Spannungstest. Die Lautstärke des Netzteiles liegt in Anbetracht des kleinen Lüfters, welcher unter Volllast recht schnell drehen muss, leider auf einem erhöhten Level und macht sich hierdurch auch aus einem geschlossenen Gehäuse heraus bemerkbar.

Auch wenn das Netzteil während dieses Tests schon fast die von Enermax angegebene Maximalleistung geliefert hat, wollten wir dennoch wissen, welche Leistungsreserven noch in dem Revolution SFX 550W stecken. Hierzu wurde ein Peltierlement hinzugeschaltet und eine weitere Testrunde gestartet. In dieser schaltete sich das Netzteil gleich nach dem Starten der Benchmarks durch die verbaute Schutzschaltung ab.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware (ohne hinzugeschaltete Peltierelemente) diese Spannung aus der Steckdose:

Fazit:

Mit dem Revolution SFX 550W hat Enermax ein Netzteil im SFX Format in sein Sortiment aufgenommen, welches in der Lage ist, durch seine gebotene Leistung ein leistungsstarkes Gaming-System zu betreiben. Trotz der gelieferten Ausgangsleistung ist es Enermax gelungen, die verbauten Komponenten in einem sehr kompakten SFX-Netzteil zu verbauen, ohne dabei auf den SFX-L-Standard ausweichen zu müssen. Hierdurch kommt jedoch ein kleiner Lüfter zum Einsatz, welcher unter Volllast nicht gerade leise ans Werk geht. Bis zu einer Auslastung von 30% wird das Netzteil jedoch passiv und somit vollkommen lautlos betrieben. Die Verarbeitung wurde seitens Enermax bis auf die nicht ganz eingedrehten Lüfterschrauben sauber ausgeführt. Auch im Inneren des Netzteils wurde die Verarbeitung sauber ausgeführt und man hat darauf Wert gelegt, dass hochwertige Komponenten verbaut sind. Diese ermöglichen nicht nur eine gute Effizienz, sondern auch stabile Spannungen. Preislich liegt das neue Revolution SFX 550W aktuell bei knapp 105€ 🛒. Für alle, die noch mehr Leitung benötigen, hat Enermax auch ein Modell mit 650 Watt im Sortiment.

Pro

  • Sehr hochwertige Verarbeitung
  • Stabile Spannungen
  • Vollmodular
  • Anzahl und eingreifen der Schutzschaltungen
  • Lieferumfang
  • Semi-Passiv

Contra

  • Lautstärke unter Volllast
  • Nicht ganz eingeschraubte Lüfterschrauben.

Verarbeitung

Leistung

Spannungsstabilität

Leistungsaufnahme

Ausstattung

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Enermax sehr für die Bereitstellung des Testmusters.