ENDORFY – Supremo FM6 1000W ATX 3.1 Netzteil im Test

Mit dem Supremo FM6 1000W haben wir heute ein 1000 Watt starkes ATX 3.1 Netzteil von ENDORFY im Test, welches neben einer hohen Ausgangsleistung auch mit einem leisen Betrieb überzeugen möchte.

Welche Leistung in dem noch recht neuen Supremo FM6 1000W steckt und wie sich das vergleichsweise kompakte ATX 3.1 Netzteil von ENDORFY in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Abmessungen: 155 x 140 x 87 mm
Lüfter: 135 mm
Farbe: Schwarz
Effizienz: bis zu 90 % 80 Plus Gold Zertifikat
ATX-Standard: ATX 3.1
Dauerleistung: 1000 W
+3,3V: 20 A
+5V: 20 A
+3,3V & +5V kombiniert: 100 W
+12V1: 83 A
-12V: 0,3 A
+5Vsb: 3 A
Schutzschaltungen: SCP (Kurzschlussschutz)
OVP (Überspannungsschutz)
UVP (Unterspannungsschutz)
OPP (Überlastschutz)
OCP (Überstromschutz)
OTP (Übertemperaturschutz)
SIP (Schutz bei Überspannungen und gegen zu hohen Einschaltstrom)
Anschlüsse: 1 x 24-PIN ATX
2 x 4+4 PIN EPS
3 x 6+2-PIN PCIe
1 x PCIe 5.0 (12V-2×6)
6 x SATA
3 x Molex

 

Lieferumfang:

  • Supremo FM6 1000W
  • Kabelset
  • Schraubenset
  • Stromkabel
  • Kabelbinder
  • Handbuch

 

Design und Verarbeitung:

Das Supremo FM6 1000W wird von ENDORFY in einer neutralen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben einem skizzierten Produktbild auch mit der Modellbezeichnung sowie einem Hinweis auf die gebotene Effizienz bedruckt wurde.

Auf der Verpackungsrückseite wurden neben einer Auflistung der technischen Details auch ein Hinweis auf die verfügbaren Anschlüsse sowie die Kabellängen abgedruckt.

Entnimmt man das Supremo FM6 1000W aus seiner Verpackung, so hat man ein mit 140 mm verhältnismäßig kurzes ATX 3.1 Netzteil vor sich liegen, welches in einer fast vollständig schwarzen Farbgebung gehalten ist.

Mit einem Blick auf die Netzteilunterseite findet man einen auch von vielen anderen ATX-Netzteilen bekannten Aufbau vor, bei welchem ENDORFY den achteckigen Lufteinlass mit einem kreisrunden Lüftergitter ausgestattet hat.

Wo der Lufteinlass selbst somit über keine technischen Highlights zur Optimierung der Luftströmung verfügt, setzt ENDORFY bei dem eingesetzten Lüfter jedoch auf seinen bekannten 120-mm-Fluctus-Lüfter. Um eine möglichst geringe Geräuschkulisse zu erreichen, wurden die neuen Lüfterblätter des Fluctus Lüfters an den hinteren Kanten mit einem gezackten Aufbau versehen.

Auf der Vorderseite des Netzteiles findet man neben dem obligatorischen Stromanschluss auch einen Powerschalter vor. Rechts von diesen beiden Komponenten wurde der Luftauslass in das Netzteilgehäuse eingestanzt. Anders, als man es von den meisten ATX-Netzteilen her kennen, erstreckt sich der Luftauslass jedoch nicht über die gesamte Netzteilhöhe, sondern die unteren 25 mm der Netzteilvorderseite wurde geschlossen ausgeführt.

Auf der linken und rechten Gehäuseseite hat ENDORFY das Netzteil mit einem eingeprägten ENDORFY Logo versehen.

Mit einem Blick auf die Gehäuseoberseite findet man einen Aufkleber vor, welcher einem einen Überblick über die wichtigsten Leistungsdaten sowie die Effizienz des Netzteils gibt.

Mit einem Blick auf die Netzteilrückseite findet man einen vollmodularen und sauber beschrifteten Aufbau vor, bei welchem einem gleich die seitens ENDORFY getroffene Farbgebung der modularen Anschlüsse ins Auge fällt. Anders, als man es von den meisten modularen Netzteilen her kennt, setzt ENDORFY an dieser Stelle nicht bei allen Anschlüssen, sondern nur bei dem 12V-2×6-Anschluss auf eine schwarze Farbgebung. Alle anderen Anschlüsse sind in grau gehalten.

Neben drei Anschlüssen für die SATA- und Molex-Anschlüsse sowie fünf CPU/PCIe-Anschlüsse, über welche man drei 6+2-PIN-PCIe-Kabel sowie zwei EPS-Kabel aus dem Netzteil herausführen kann, hat ENDORFY an dieser Stelle auch noch zwei Anschlüsse für das 24-PIN-ATX-Kabel verbaut.

Zudem verfügt das Netzteil wie schon kurz angesprochen auch noch über einen 12V-2×6-Anschluss ausgestattet, mittels welchem man aktuelle Grafikkarten mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 600 Watt betreiben kann.

Bis auf das 24-PIN-ATX-Kabel wurden alle Kabel als schwarze Flachbandkabel ausgeführt und sorgen so nicht nur für eine schicke Optik im Inneren des PC-Gehäuses, sondern auch für einen bestmöglichen Airflow. Unterbrochen wird die sonst stimmige Optik jedoch durch die grauen Anschlüsse. Auch wenn diese nur auf der Seite des Netzteils zu finden sind und das Netzteil in den meisten Gehäusen nicht zu sehen sein wird, hätte es uns dennoch besser gefallen, wenn ENDORFY an dieser Stelle alle Anschlüsse in Schwarz ausgeführt hätte.

 

Innerer Aufbau

Mit einem Blick in das Netzteilinnere, welcher durch das Öffnen des Gehäuses nicht nur einen Garantieverlust mit sich bringt, sondern durch stromführende Komponenten auch lebensgefährlich sein kann, kann man schnell erkennen, dass das Netzteil nicht nur äußerlich, sondern auch im Inneren sauber verarbeitet wurde.

Als Basis setzt ENDORFY bei dem Supremo FM6 1000W auf eine LLC Topologie und DC/DC Schaltung.
Durch die DC-DC Technologie wird beim Supremo FM6 1000W die 5V und 3,3V Spannung mittels Spannungswandlern aus der 12V Spannung generiert, was nicht nur eine bessere Spannungsstabilität, sondern auch einen höheren Wirkungsgrad mit sich bringt.
Die 12V Spannung wird über eine massive und 83 Ampere starke 12V-Schiene zur Verfügung gestellt.
Bei den Kondensatoren setzt ENDORFY durchweg auf hochwertige japanische 105°C-Kondensatoren.
Die einzelnen Komponenten wurden zudem nicht alle direkt auf dem eigentlichen PCB verbaut, sondern teilweise auf kleine Tochterplatinen verteilt. Durch ihre Anordnung sorgen diese zusätzlichen PCBs nicht nur dafür, dass die entstehende Abwärme schneller abgeführt werden und das Netzteil kompakter ausfallen kann, sondern es wird auch eine Möglichkeit für eine höhere Qualitätskontrolle geschaffen, da die einzelnen PCBs separat produziert und kontrolliert werden können.
Alle Lötstellen wurden sauber verarbeitet. Auf Kleber wurde seitens ENDORFY zwar nicht vollständig verzichtet, da wo er eingesetzt wurde, ist man jedoch relativ sparsam damit umgegangen, wodurch die Kühlung unterschiedlicher Komponenten nicht negativ beeinflusst wird.

Eine große Neuerung, welche mit der ATX 3.0 Spezifikation in Netzteile ab einer Ausgangsleistung von 450 Watt Einzug erhalten hat und auch auf ATX 3.1 Netzteile zutrifft, ist ein neuer Stromanschluss für Grafikkarten. Obwohl dieser Anschluss deutlich kompakter gebaut ist, ist er dennoch in der Lage, eine Grafikkarte mit bis zu 600 Watt Leistung über einen einzelnen Stecker zu versorgen.
Der mit der ATX 3.1 Spezifikation noch einmal überarbeitet und nun als 12V-2×6 bezeichnete Anschluss besitzt 12 Leitungen für die Stromversorgung (6 x 12V und 6 x Masse) sowie vier Signalleitungen, die als Kommunikationsschnittstelle zwischen Netzteil und Grafikkarte dienen.
Über die 2 Signalleitungen SENSE0 und SENSE1 teilt das Netzteil der Grafikkarte mit, welche Leistung maximal über den 12V-2×6-Anschluss bereitgestellt werden kann. Die Leistung eines solchen 12V-2×6-Anschlusses kann dabei in 4 Stufen mit 150, 300, 450 und 600 Watt festgelegt werden.

Neben dem ab einer Ausgangsleistung von 450 Watt verpflichtenden 12-2×6-Anschluss sind auch die Sollwerte oberhalb der Nennleistung klar definiert. Diese besagen, dass die PCIe-Anschlüsse für die Grafikkarte Lastwechsel um das Dreifache der Leistungsaufnahme ermöglichen müssen.
Im Falle des Supremo FM6 1000W hat sich ENDRFY bei der gebotenen Ausgangsleistung von 1000 Watt für einen 12V-2×6-Anschluss entschieden hat, welcher die maximale Leistung von 600 Watt bereitstellen kann. Entsprechend der ATX 3.1 Spezifikation muss das Netzteil dazu in der Lage sein, über einen Zeitraum von einer Millisekunde bis zu 1800 Watt für die Grafikkarte bereitstellen zu können.

Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden seitens ENDORFY alle wichtigen Schutzschaltungen im Supremo FM6 1000W verbaut.

  • SCP (Kurzschlussschutz)
  • OVP (Überspannungsschutz)
  • UVP (Unterspannungsschutz)
  • OPP (Überlastschutz)
  • OCP (Überstromschutz)
  • OTP (Übertemperaturschutz)
  • SIP (Schutz bei Überspannungen und gegen zu hohen Einschaltstrom)

Die Verarbeitung unseres Testmusters wurde seitens ENDORFY sauber ausgeführt. Einzig die grauen Anschlüsse haben uns von der optischen Seite her nicht so angesprochen.

 

Test:

Power Good Signal:

Im ersten Test überprüfen wir die PG-Time. Das Power Good Signal muss gemäß der ATX-Norm nach mindestens 100 und maximal 500 ms kommen. Das Signal signalisiert dem Mainboard, dass das Netzteil bereit ist, alle Spannungen passen und der Computer gestartet werden kann. Kommt das Signal nicht innerhalb dieses Zeitraums, ist das Netzteil defekt und muss getauscht werden.

Das Power Good Signal kam bei unserem Testkandidaten nach 220 ms und liegt damit im guten Mittelfeld.

 

Testsystem:

Das in diesem Test eingesetzte Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

Das o. g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 170 Watt (IDLE) bis ca. 560 Watt (Volllast übertaktet) auf. Dieser kann jedoch je nach verwendetem Netzteil unterschiedlich sein. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Um Netzteile auszulasten, welche mehr Leistung liefern, als unser Testsystem benötigt, stehen 26 Peltierelemente 🛒 zur Verfügung. Die Peltierelemente haben eine Leistungsaufnahme von je 50 W und können einzeln zugeschaltet werden. Die Stromversorgung wird über Adapter hergestellt, welche an die PCIe- sowie 12V-2×6-Anschlüsse angeschlossen werden.
Somit ist mit dieser Konfiguration eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 1860 Watt möglich.
Ausgelesen werden die Spannungen mithilfe eines Multimeters (VOLTCRAFT VC830).
Um das System zu 100 % auszulasten, wird die Software Prime 95 und der Benchmark 3DMark 11 eingesetzt und wenn nötig entsprechende Peltierelemente zugeschaltet. Die Testprogramme werden parallel ausgeführt, damit CPU und Grafikkarte gleichzeitig unter Volllast laufen und so der maximale Stromverbrauch erreicht wird.

Um der Qualität des Netzteiles etwas genauer auf den Zahn fühlen zu können, werden wir das System 48 Stunden unter Volllast betreiben. Zusätzlich werden wir das Netzteil noch so weit wie möglich oberhalb seiner Spezifikationen zu betreiben.

 

Spannungen:

Die ATX-Norm gibt die Spannungstoleranzen für Netzteile detailliert vor:

  ATX-Toleranz min. max.
+12 V +5,00 bis -8,00 % 11,04 V 12,6 V
+5 V 5,00 % 4,75 V 5,25 V
+3,3 V 5,00 % 3,14 V 3,47 V
-12 V 10,00 % -10,8 V -13,2 V

 

Spannungstest:

Die Spannungen sollten nach Möglichkeiten auch bei einem Lastwechsel möglichst gleich bleiben und nicht nach oben oder unten ausbrechen.

Aus diesem Grund haben wir den Lastwechsel in vier Stufen aufgeteilt.
Zum Darstellen der ersten Last läuft unser Testsystem mit dem verbauten Netzteil im Idle-Mode.
Die zweite Laststufe wird unter Volllast des Systems simuliert. Das System ist hierbei nicht übertaktet.
Die dritte Laststufe wird dann mittels eines übertakteten Testsystems erreicht.
Die vierte Laststufe wird dann mittels des übertakteten Testsystems und Zuschaltung der Peltierelemente erreicht. Es werden so viele Peltierelemente gleichzeitig zugeschaltet, dass das Netzteil bei etwa 100 % Auslastung arbeitet.

3,3 Volt

5 Volt

12 Volt

Mit einem Blick auf die Testergebnisse ist zu erkennen, dass die 5-V-Spannung ab dem 2. Lastwechsel bei jeden weiteren Lastwechsel minimal abgesackt ist, sich aber durchweg innerhalb der Toleranz lang. Die 3,3-V- ud 12-V-Spannungen zeigten sich hingegen stabiler. Auch wenn die 5V-Spannung in unserem Test etwas stärker abgesackt ist, als es in Tests der meisten anderen von uns getesteten Netzteilen der Fall war, ermöglichte das Supremo FM6 1000W Netzteil in unserem Test durchweg einen stabilen und sicheren Betrieb der eingesetzten Hardware.
Der verbaute 120-mm-Lüfter arbeitete bei einer Auslastung von rund 800 Watt mit einer sehr geringen Geräuschkulisse. Auch bei einer höheren Auslastung gehört das Supremo FM6 1000W noch zu den leiseren Modellen in dieser Leistungsklasse.

Unseren 48 h Dauertest mit 9 auf der einzelnen 12V-Schiene aufgeschalteten Peltierelementen überlebte das Supremo FM6 1000W mit einer durchschnittlichen Last von 1013 Watt problemlos. Die durchschnittliche Last ist durch den Wechsel zwischen 2D- und 3D-Modus innerhalb des Benchmarks geringer als die Lastspitze von 1025 Watt.

Wir wollten es aber noch etwas genauer wissen und haben das Netzteil aus diesem Grund noch weiter über die Spezifikationen hinaus betrieben. Um dies zu bewerkstelligen, haben wir in einer weiteren Testrunde ein weiteres 50 Watt starkes Peltierelement hinzugeschaltet.

In der so gestarteten Testrunde zog das Netzteil bei Spannungsspitzen 1077 Watt aus der Steckdose.
Der Start einer weiteren Testrunde, in welcher das Netzteil mit 11 hinzugeschalteten Peltierelementen betrieben haben, war hingegen nicht möglich.

Das Netzteil zog unter Verwendung unserer Hardware diese Spannung aus der Steckdose:

 

Fazit:

Mit dem Supremo FM6 1000W hat ENDORFY ein 1000 Watt starkes Netzteil in sein Sortiment aufgenommen, welches in unserem Test nicht nur durch eine relativ kompakte Bauform, sondern auch durch eine gute Leistung überzeugen konnte. Auch wenn die 5-Volt-Spannung in unserem Test nicht ganz so stabil wie bei manch anderem Netzteil war, ist das Supremo FM6 1000W Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 1000 Watt grundlegend bestens für den Einsatz in einem potenten Gaming-System ausgelegt. Im direkten Vergleich zu anderen ATX-Netzteilen welche die gleiche oder eine ähnliche Ausgangsleistung liefern, fällt die Anzahl der bereitgestellten Anschlüsse jedoch deutlich geringer aus, wodurch man gerade dann, wenn man eine hohe Anzahl an Laufwerken in seinem System verbauen möchte, etwas eingeschränkt wird. Auch wenn das Netzteil etwas kompakter als andere Netzteile in dieser Leistungsklasse ausfällt, konnte der verbaute 120-mm-Lüfter aus der Fluctus Serie das Netzteil auch bei einer hohen Auslastung angenehm leise kühlen. Dank der kompakten Bauform eignet sich das Netzteil auch bestens dazu, in einem kompakteren Gehäuse eingesetzt zu werden. Da ENDORFY jedoch nicht alle Anschlüsse in einem dezenten Schwarz gehalten hat, sticht das Netzteil, wenn es in einem Gehäuse verbaut wird, in welchem man es von außen aus sehen kann, von einer optisch nicht so ansprechenden Seite heraus. Auch wenn ENDORFY die Optik durch die grauen Anschlüsse nicht optimal gelöst hat und sich bei der Anzahl der Anschlüsse etwas zurückgehalten hat, wurden im Inneren des Netzteils hochwertige Komponenten verbaut. Dies spiegelt sich nicht nur in einem sicheren Betrieb wider, sondern auch in einer langen Garantiezeit von 10 Jahren. Preislich liegt das 1000 Watt starke Supremo FM6 1000W ATX 3.1 Netzteil bei knapp 145 € 🛒.

Wir danken ENDORFY für die Bereitstellung des Testmusters.

ENDORFY - Supremo FM6 1000W ATX 3.1 Netzteil

8.3

Verarbeitung

7.5/10

Leistung

9.0/10

Spannungsstabilität

8.0/10

Leistungsaufnahme

9.0/10

Lautstärke

8.0/10

Design / Modding

7.5/10

Lieferumfang

9.0/10

Preis

8.0/10

Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Gute Effizienz
  • Vollmodularer Aufbau

Contra

  • Farbgebung der Anschlüsse
  • Vergleichsweise wenig Anschlüsse