CRYORIG R1 Universal

Mit dem R1 Universal haben wir heute einen mächtigen Twin-Tower-Kühler des in Deutschland noch recht unbekannten Herstellers CRYORIG im Test, welcher nicht nur durch sein Erscheinungsbild, sondern auch durch seine hohe Kühlleistung punkten will.

Welche Details in dem R1 Universal versteckt sind und wie er sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 140×168,3×130mm (BxHxT)
  • Material: Aluminium mit Kupfer-Heatpipes
  • Gewicht: ca. 1181 g
  • Lüfter: 1x 140×140×13 mm und 1x 140x140x25,4 mm
  • Lüfterdrehzahl: 700-1300/min4
  • Lüfteranschluss: 4-Pin (PWM)
  • Volumen: 129,1 m³/h, 76 cfm
  • Aufbau: Doppel-Tower-Kühler
  • Kompatibilität:
    AMD: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+
    Intel: 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011

Lieferumfang:

  • Intel-Backplane
  • AMD-Backplane
  • Y-Adapter
  • 3 x Schraubenset
  • Lüfterklammern klein
  • Lüfterklammern groß
  • Entkoppler
  • Montageanleitung
  • Schraubenzieher
  • Wärmeleitpaste
  • Reinigungstuch
  • Garantiekarte

Design und Verarbeitung:

Der R1 Universal wird von CRYORIG in einer großen Verpackung geliefert, welche in den Farben Schwarz und Weiß gehalten ist.
Auf der Vorderseite der OVP wurde neben einer kurzen Produktbeschreibung auch ein Produktbild auf die Verpackung aufgedruckt.

Die technischen Details sowie die wichtigsten Features findet man auf der Verpackungsrückseite.

Innerhalb der Verpackung ist der Kühler als auch das Zubehör jeweils in einem separaten Karton untergebracht.

Entnimmt man den R1 Universal aus seiner Verpackung, so hat man einen mächtigen Twin-Tower-Kühler vor sich stehen, welcher in einem recht speziellen Design gefertigt wurde.

Schaut man sich den Kühler einmal etwas genauer von der Seite an, so fallen einem nicht nur die beiden Kunststoffblenden auf, welche über die beiden Kühltürme gestülpt wurden und diese somit zur Hälfte bedecken, sondern auch das CRYORIG dem R1 Universal zwei verschiedene Lüfter verpasst hat.

Neben einem nur 13mm tiefen Lüfter auf der Stirnseite wurde in der Mitte ein 25mm tiefer Lüfter verbaut.
Die beiden in weiß gehaltenen Kunststoffelemente sorgen für einen guten Kontrast zu den sichtbaren Aluminiumfinnen, welche mit einer schwarzen Lackschicht überzogen sind.
Nimmt man einmal eine der beiden Kunststoffblenden von dem Kühler ab, so fällt einem schnell auf, dass der Kühler eigentlich über vier Lamellentürme verfügt, denn unter den Kunststoffblenden befinden sich weniger Aluminiumfinnen als hinter den Kunststoffblenden, welche zudem auch nicht mit einer Lackierung versehen wurden.

CRYORIG hat dem R1 Universal unterhalb dieser Kunststoffblenden 45 Aluminiumfinnen spendiert, welche kein besonderes Finnendesign aufweisen. Diese Aluminiumfinnen wurden lediglich an ihren Seiten und auch auf der Stirnseite miteinander verbunden.

Die beiden schwarzen Lamellentürme sind dabei schon etwas auffälliger gestaltet. Dies wurde nicht nur durch die schwarze Lackierung, sondern auch durch die höhere Anzahl an Finnen und der Form an der Finnenrückseite erreicht.

Die beiden schwarzen Lamellentürme verfügen mit 55 Aluminiumfinnen über zehn Finnen mehr als die vorderen Bereiche der jeweiligen Kühltürme.
Mit einem seitlichen Blick auf die schwarzen Aluminiumfinnen findet man in der Mitte Finnen vor, welche etwas größer ausfallen. Diese dienen als Haltepunkte für Lüfterklammern. Durch die im Lieferumfang enthaltenen Klammern kann der R1 Universal somit mit einem dritten Lüfter ausgestattet werden.
Blick man einmal auf die Rückseite von einem der beiden schwarz lackierten Aluminiumtürme, so ist zu erkennen, dass in diese Außenkanten der einzelnen Finnen Vertiefungen eingearbeitet wurden. Zudem ist zu erkennen, dass ein Teil der obersten Aluminiumfinne nach oben gebogen ist und somit vom Kühler absteht.

Die beiden Lamellentürme wurden auf sieben Heatpipes gesteckt, welche mit einer Nickelschicht überzogen sind. Die 6mm starken Kupferheatpipes sind u-förmig gebogen und durchlaufen die beiden Kühltürme parallel zueinander. Jede Heatpipe steht somit im direkten Luftstrom, wodurch in der gleichen Zeit mehr Abwärme abgeführt werden kann, als wenn ein paar Heatpipes hintereinander angeordnet wären.
Betrachtet man sich den Kühler einmal von der Unterseite aus, so ist sehr schön zu erkennen, dass sich die Bodenplatte nicht mittig unter dem Kühler befindet. Die sieben Heatpipes weisen auf der einen Seite der Bodenplatte eine s-förmige Biegung auf, wodurch diese Position erzielt wird.

Durch diese Anordnung der zweiteiligen Bodenplatte ist eine sehr hohe Kompatibilität zu Arbeitsspeichern mit hohen Kühlkörpern möglich.
Wie zu erkennen ist, ist der Montageträger schon an der Oberseite der Bodenplatte befestigt, was die Montage des R1 Universal vereinfacht.
Die Bodenplatte selbst ist wie auch die Heatpipes aus Kupfer gefertigt und wurde ebenso vernickelt. Sie weißt hauchfeine Riefen auf, welche man beim drüberstreifen jedoch nicht spüren kann.

Als Lüfter kommen auf dem R1 Universal wie schon kurz angesprochen zwei unterschiedliche Lüfter zum Einsatz. Bei beiden Lüftern handelt es sich um hauseigene 140-mm-Lüfter, welche eine rundliche Bauform aufweisen.

Auf der Stirnseite ist mit dem XT140 ein 140-mm-Lüfter verbaut worden, welcher lediglich 13mm dick ist. Durch diese sehr geringe Bauhöhe wird in Kombination mit der nicht zentrierten Bodenplatte eine extrem hohe Kompatibilität geschaffen.
Der Lüfterrahmen ist auf einem grauen Kunststoff gefertigt und wurde mit Gummientkopplern bestückt.

Der Impeller selbst ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und verfügt über 13 Lüfterblätter. In der Mitte des Impellers wurde das CRYORIG Logo aufgeklebt.
Mit einem Blick auf die Rückseite des Lüfters stellt man fest, dass der Impeller an vier dünnen Stegen befestigt ist, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Der Lüfter verfügt über ein schwarz gesleevtes Anschlusskabel. Das verwendete Sleeving ist jedoch leider nicht vollständig blickdicht. Zudem ist zu erkennen, dass die einzelnen Adern des Anschlusskabels die selbe Farbkombination aufweist wie wir sie auf der Vorderseite des Impellers bei dem CYORIG Logo finden konnten.
Der XT140 arbeitet mit einer Drehzahl von 700 – 1300 RPM und erreicht dabei einen Air Flow von 65 CFM und eine maximale Lautstärke von 24dB(A).

Bei dem zweiten Lüfter handelt es sich um den XF140. Wie eingehend schon beschrieben ist dieser 140-mm-Lüfter mit der üblichen Tiefe von 25mm gefertigt worden. Das Design gleicht dem des XT140

Der Impeller verfügt jedoch nur über 11 Lüfterblätter.

Wie es bei den Lüfterblättern des XT140 auch der Fall ist, sind diese an ihren Innen- und Außenseiten aus einem glatten Kunststoff gefertigt und in der Mitte leicht angeraut.

Der XF140 arbeitet ebenso mit einer Drehzahl von 700 – 1300 RPM, erreicht dabei jedoch einen Air Flow von 76 CFM und eine maximale Lautstärke von 23dB(A).

Die Verarbeitungsqualität des Kühlers als auch der beiden Lüfter liegt auf einem hohen Niveau, welches sich auch im Umfang des Lieferumfangs bemerkbar macht.

Montage:

Im ersten Schritt muss zur Montage des R1 Universal mit der Demontage der eventuell vorhanden Backplane begonnen werden. Dieser Arbeitsschritt ist auch bei einem AMD-System notwendig. Lediglich bei einem Sockel 2011 System kann dieser Arbeitsschritt übersprungen werden.
Anschließend muss die für den jeweiligen Sockel im Lieferumfang befindliche Backplane an dem Mainboard befestigt werden. Die Backplane muss hierzu lediglich von hinten an das Mainboard gehalten und anschließend von der Vorderseite aus mittels Abstandhalter verschraubt werden.
Auf diese Abstandshalter werden nun die Trägerschienen montiert. Anschließend kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und festgeschraubt werden.
Der mittlere Lüfter muss hierzu noch nicht einmal von dem Kühler abgenommen werden, denn in dem Lamellenturm, welcher sich oberhalb des Montagestegs befindet, wurden Aussparungen eingelassen, durch welche der mitgelieferte Schraubenzieher geführt werden kann.

Auf einem Intel-Sockel kann der Kühler zudem in vier verschiedenen Richtungen montiert werden.

Die beiden Lüfter sind wie schon kurz erwähnt mittels Klammern an dem Kühler befestigt. Einer Montage eines dritten Lüfters steht genauso wenig was im Wege wie der Tausch des schlanken Lüfters gegen einen dickeren Lüfter. Die hierzu benötigten Montageklammern befinden sich im Lieferumfang.

Damit auch ein dritter Lüfter entkoppelt montiert werden kann, liegen dem Lieferumfang entsprechende Entkoppler bei.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,3°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist sehr schön zu erkennen, welche Leistung in dem R1 Universal steckt. Er landet mit einem sehr knappen Abstand auf dem zweiten Platz unserer Lüftercharts. Er ist jedoch etwas lauter als manch anderes Modell im näheren Umfeld.

Fazit:

Der R1 Universal konnte uns vor allem durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Im Vergleich zu dem in unserem Test nur minimal stärkeren Noctua Kühler ist der R1 Universal von CRYORIG aktuell knapp 30€ 🛒 günstiger. Hierfür schlägt er jedoch mit einem höheren Geräuschpegel zu buche. Durch die angewandte Bauform der Heatpipes in Kombination mit dem schmalen Lüfter auf der Stirnseite des R1 Universal kommt es zu keinerlei Komplikationen, wenn man Speicher mit hohen Kühlern verbaut hat. Die Verarbeitungsqualität ist auf einem hohen Level, was sich auch in dem umfangreichen Lieferumfang widerspiegelt. Die Kühlleistung konnte durchweg überzeugen. Der R1 Universal von CRYORIG ist genau der richtige Kühler für Sparfüchse, welche dennoch eine spitzen Kühlleistung haben wollen.


Pro

  • Gute Verarbeitung
  • Einfache und sicher Montage
  • Sehr gute Kühlleistung
  • Sehr hohe Kompatibilität
  • Lieferumfang


Contra

  • Etwas hohe Lautstärke

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken CRYORIG sehr für die Bereitstellung der Testmusters.