be quiet! – Pure Base 600

Mit dem Pure Base 600 haben wir heute passend zum Release den neusten Midi-Tower von be quiet! im Test, welcher das Gehäusesortiment von be quiet! zwar nach unten hin abrunden soll, aber dennoch mit einem großen Funktionsumfang und einer sehr guten Verarbeitungsqualität überzeugen möchte.

Welche Details in dem neuen Pure Base 600 stecken und wie sich das kleinste Gehäuse von be quiet! in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße: 492 x 220 x 470 mm (L x B x H)
  • Material: Stahl, ABS Kunststoff
  • Farbe: Schwarz
  • Formfaktor: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
  • Lüfter insgesamt möglich:
    Vorne: 2x 140 mm, 2x 120 mm, 3x 120 mm (ohne 5.25” Käfig)
    Oben: 3x 120 mm, 2x 140 mm
    Hinten: 1x 120 mm
  • Davon vorinstalliert:
    Vorne: 1x Pure Wings 2 140 mm / 900
    Hinten: 1x Pure Wings 2 120 mm / 1.200
  • Radiator-Mountings:
    Oben: 120 mm, 240 mm, 360 mm 🛒 ( 🛒 Verzicht auf einen 5.25“ Schacht)
    Hinten: 1x 120 mm
    Vorne: 120 mm, 140 mm, 240 mm, 280 mm 🛒, 360 mm 🛒 ( 🛒 Verzicht auf einen 5.25“ Schacht)
  • Filter: Vorderseite, Boden (entnehmbar)
  • Laufwerksschächte:
    2x 5,25 Zoll (extern)
    3x 3,5 Zoll (intern)
    2 + 6 x 2,5 Zoll (intern)
  • Netzteil: 1x Standard ATX (optional)
  • Erweiterungsslots: 7
  • I/O-Panel:
    2x USB 3.0 (interne Anbindung)
    1x je Audio In/Out
    3-Pin-Steuerung: 3-stufig (5V, 9V, 12V)
  • Maximale Grafikkartenlänge: 280 mm (ohne jeglichen Verzicht)
  • Maximale Grafikkartenlänge: 425 mm (ohne HDD-Käfig)
  • Maximale Netzteillänge: 210 mm
  • Maximale CPU-Kühler-Höhe: 165 mm

Lieferumfang:

  • Pure Base 600 (in der gewählten Farbe)
  • Schraubenset
  • Kabelbinder
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Das Pure Base 600 wird von be quiet! in einer neutralen Verpackung geliefert, bei welcher nicht nur aus Kostengründen, sondern auch der Umwelt zur Liebe auf eine hochglänzende Aufmachung verzichtet wurde.
Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einer Skizze des Pure Base 600 und der Produktbezeichnung auch noch eine Auflistung der wichtigsten Features abgedruckt.

Auf der Verpackungsrückseite befindet sich eine Explosionszeichnung, anhand welcher einem die einzelnen Details des Gehäuses erläutert werden.

Innerhalb seiner OVP ist das Pure Base 600 durch Styroporpolster geschützt, durch welche es den Transport zum Käufer ohne eine weitere Umverpackung unbeschadet übersteht.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das Pure Base 600 aus seiner Verpackung, so hat man einen schlichten Midi-Tower vor sich stehen, dessen Aufbau einen schnell an das Dark Base 900 erinnert.

Diesen ersten Eindruck erhält man durch die verbaute Kunststofffront. be quiet! hat hier eine Gehäusefront verbaut, welche aus schwarzem Kunststoff gefertigt wurde und ein weitestgehend geschlossenes Design aufweist. Als Lufteinlass dienen seitlich eingearbeitete Mesh-Gitter, welche bei unserem Testmuster in einen schwarzen Kunststoffrahmen eingefasst sind. Wie wir es in der Zwischenzeit von den verschiedenen Gehäusemodellen aus dem Hause be quiet! kennen, gibt es auch das neue Pure Base 600 nicht nur in einer schwarzen Version, sondern auch in einer silbernen Version, bei der die hier verbauten Rahmen aus silbernem Kunststoff gefertigt sind, womit diese Gehäuseversion etwas auffälliger daher kommt als unser komplett schwarzes Testmuster. Eine orangefarbene Version des Pure Base 600 gibt es zur Markteinführung jedoch nicht.
Der geschlossene Bereich der Kunststofffront wurde jedoch nicht aus irgendeinem Kunststoff gefertigt, sondern er wurde mit einer sehr feinen Struktur versehen, durch welche die Kunststofffront im Look von gebürstetem Aluminium gehalten ist.

Im unteren Bereich wurde ein glänzendes be quiet! Logo auf die Gehäusefront aufgebracht.

An der Ober- und Unterseite wurde die Gehäusefront mit einem abgeschrägten Bereich versehen, wodurch ein angenehmer Übergang zum Gehäuseboden und dem Gehäusedeckel geschaffen wurde. Im oberen Bereich der Gehäusefront wurde das I/O-Panel eingearbeitet. Neben den obligatorischen Audioanschlüssen befinden sich hier auch zwei USB 3.0 Anschlüsse und eine Lüftersteuerung, welche die Steuerung von bis zu drei Lüftern übernimmt.

Die verbaute Kunststofffront kann zur Lüftermontage von dem Gehäuse abgezogen werden. Um frische Luft in das Gehäuse zu befördern, wurde hinter der Gehäusefront schon ein 140 mm großer Pure Wings 2 Lüfter verbaut. Neben diesem kann wahlweise noch ein weiterer 140-mm-Lüfter verbaut werden. Auch die Montage von zwei 120-mm-Lüftern ist an dieser Stelle möglich. Verzichtet man auf den 5,25″-Laufwerkskäfig, so können hinter der Gehäusefront sogar drei 120-mm-Lüfter montiert werden.

Mit einem Blick auf die Gehäuseoberseite findet man eine große Kunststoffabdeckung vor,

Die hier verbaute Abdeckung kann nicht nur von dem Gehäuse abgenommen werden, sondern sie lässt sich auch in der Höhe verstellen, wodurch der unter der Abdeckung befindliche Luftauslass genutzt werden kann und dennoch kein Staub durch den Gehäusedeckel in das Gehäuse hineinfallen kann.

Die verbaute Kunststoffabdeckung ist auf der Unterseite zudem mit einer Dämmmatte bestückt, wodurch diese im geschlossenen Zustand auch zu einer Geräuschreduzierung beiträgt.

Damit auch im geschlossenen Zustand noch etwas warme Luft durch die Abdeckung entweichen kann, wurden im hinteren Bereich vier Luftschlitze eingearbeitet.

Damit man aus dem Gehäusedeckel eine große Menge an Abwärme abgeführt werden kann, können hier wahlweise bis zu drei 120-mm-Lüfter oder zwei 140-mm-Lüfter montiert werden. Auch die Montage eines Radiators mit einer Größe von bis zu 360 mm ist an dieser Stelle möglich.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man neben dem Ausschnitt für das I/O-Shield ein Wabengitter vor, hinter welchem ein weiterer Pure Wings 2 Lüfter verbaut wurde, welcher jedoch mit 120 mm etwas kleiner ist, als der hinter der Gehäusefront verbaute Pure Wings 2 Lüfter.

Im weiteren Verlauf sind sieben gelochte Slotblenden zu erkennen, welche durch ihren Aufbau ebenfalls als Luftauslass fungieren. Auch der Gehäusebereich neben den Slotblenden fungiert durch den gelochten Aufbau als Luftauslass.
Der Montageplatz für das ATX-Netzteil befindet sich am Gehäuseboden und wurde mit acht Montagebohrungen ausgestattet, wodurch das verwendete Netzteil in zwei Richtungen verbaut werden kann.

Betrachtet man das Gehäuse einmal von seiner Unterseite aus, so findet man im hinteren Bereich einen abnehmbaren Staubfilter vor, welcher den Lufteinlass für das ATX-Netzteil vor eindringendem Staub schützt.

Einen sicheren Stand erhält das Pure Base 600 durch vier großflächige Standfüße, welche mit einer dicken Gummierung versehen wurden, wodurch das Gehäuse nicht nur rutschfest aufgestellt werden kann, sondern auch vom Untergrund entkoppelt wird.

Die beiden Seitenwände sind im Vergleich zu den anderen Gehäusemodellen von be quiet! sehr schlicht ausgeführt und wurden somit weder mit einem Lufteinlass noch mit einem Sichtfenster versehen. Wie wir es von vergangenen Gehäusen aus dem Hause be quiet! kennen, kann es jedoch auch bei dem Pure Base 600 sein, dass es in der Zukunft noch eine Seitenwand mit integriertem Sichtfenster geben wird.

Blick ins Innere

Nimmt man die beiden Gehäusedeckel von dem Pure Base 600 ab, so ist gleich zu erkennen, dass be quiet! auch hier wert auf einen leisen Betrieb gelegt hat, weswegen auch die beiden Seitenwände mit einer Dämmmatte ausgestattet wurden.

Wirft man einen ersten Blick in das Gehäuse, so findet man hier einen klar strukturierten Innenraum vor. Im unteren Bereich wurden drei Festplattenrahmen hinter der Gehäusefront verbaut, welche wir in gleicher Form schon aus dem Dark Base Pro 900 kennen. Die hier verbauten Festplattenrahmen sind modular aufgebaut und können somit nicht nur einzeln aus dem Gehäuse entnommen werden, sondern auch in der Höhe variiert werden. Hierzu sind die drei Festplattenrahmen jeweils mittels drei Rändelschrauben am Mainboardschlitten befestigt.

Die hier verbauten Festplattenrahmen sind mit schwarzen Gummientkopplern ausgestattet, durch welche 3,5″-Festplatten entkoppelt montiert werden können. Anstelle von einer 3,5″-Festplatte können in jedem Festplattenrahmen auch zwei 2,5″-Festplatten verbaut werden.

Eine werkzeuglose Montage ist jedoch weder bei den 2,5″-Festplatten noch bei den 3,5″-Festplatten möglich.
Da die verbauten Festplattenrahmen mit einem gewissen Abstand zur Gehäusefront montiert wurden, kann zwischen den Festplattenrahmen und der Gehäusefront auch noch ein schlanker Radiator verbaut werden.

Unter dem Gehäusedeckel wurde ein 5,25″-Laufwerksrahmen montiert, in welchem zwei externe 5,25″-Laufwerke verbaut werden können. Auch an dieser Stelle gibt es leider keine Möglichkeit für eine werkzeuglose Montage.

Dafür wurde der hier verbaute Laufwerkskäfig so konstruiert, dass er im vorderen Bereich über eine Aussparung verfügt, durch welche ein hinter der Gehäusefront verbauter Radiator ragen kann und so im oberen Schacht dennoch ein externes 5,25″-Laufwerk montiert werden kann.

Neben einer großen Aussparung, welche zur Montage des CPU-Kühlers dient, wurden in den Mainboardschlitten auch noch weitere Aussparung eingelassen, welche als Kabeldurchführungen dienen. Im Vergleich zu vielen anderen aktuellen Gaming Gehäusen wurden die Kabeldurchführungen nicht mit einer Gummierung versehen, sondern mit sauber umgelegten Kanten ausgestattet. Hierdurch werden die verlegten Kabel zwar ebenso vor Beschädigungen geschützt, jedoch leidet die Optik durch die großen Öffnungen etwas. Da das Pure Base 600 jedoch nicht über ein Sichtfenster verfügt, kann dieser Kritikpunkt etwas vernachlässigt werden.

Neben den eigentlichen Kabeldurchführungen können auch die nicht genutzten Festplattenrahmen bzw. deren Montagepunkte für ein sauberes Kabelmanagement genutzt werden.
Schaut man sich einmal den Montagebereich des Netzteils an, so findet man am Gehäuseboden vier Moosgummipuffer vor, auf welchen das Netzteil aufliegt und somit vom Gehäuseboden entkoppelt wird.

Neben diesen Entkopplern wurde auch noch ein zusätzlicher Entkoppler am Mainboardschlitten verbaut, sodass das Netzteil auch von diesem entkoppelt wird. Lediglich von der Gehäuserückseite wird das Netzteil nicht entkoppelt.

Bei einem Blick auf die Rückseite des Mainboardschlittens fallen einem als erstes die beiden hier verbauten 2,5″-Festplattenrahmen auf.

Zudem sind hier auch mehrere Befestigungspunkte für Kabelbinder zu erkennen, durch welche in Kombination mit dem großen Platzangebot ein sauberes Kabelmanagement ermöglicht wird.

Die Verarbeitung wurde seitens be quiet! durchweg sehr sauber ausgeführt und gibt uns aus dieser Sicht keinen Anlass zur Kritik.

Montage:

Den ersten Arbeitsschritt kann man sich bei der Mainboardmontage sparen, denn die hierzu benötigten Abstandshalter wurden schon in den Mainboardschlitten eingedreht. Somit kann man das Mainboard gleich in dem Gehäuse montieren. Der verwendete CPU-Kühler darf bis zu 165 mm hoch sein und kann durch die in den Mainboardschlitten eingelassene Aussparung auch dann noch montiert werden, wenn das Mainboard schon in dem Gehäuse montiert wurde.
Durch das gebotene Platzangebot kann nicht nur ein mächtiger Tower-Kühler in dem Pure Base 600 verbaut werden, sondern auch eine sehr potente Wasserkühlung, welche mit mächtigen 360-mm-Radiatoren ausgestattet sein darf.
In dem Pure Base 600 können zwei 2,5″- und drei 3,5″-Festplatten verbaut werden. Die Anzahl kann je nach Bestückung auch variieren. Wenn man z.B. nur zwei 3,5″-Festplatten verbaut, können vier 2,5″-Festplatten verbaut werden. Die maximale Ausbaustufe ist mit acht 2,5″-Festplatten erreicht, wobei man hier vollständig auf 3,5″-Festplatten verzichten muss. Eine werkzeuglose Montage ist bei allen Laufwerken nicht möglich. Dafür werden die 3,5″-Festplatten jedoch entkoppelt montiert.
Je nachdem ob sich auf der Höhe der jeweiligen Erweiterungsslots ein Festplattenrahmen befindet oder nicht, können Erweiterungskarten mit einer Länge von 280 mm bzw. 425 mm verbaut werden. Durch die verwendeten Rändelschrauben können die Erweiterungskarten werkzeuglos montiert werden. Die Montage einer RX 480 im Custom-Design war bei montierten Festplattenrahmen gerade so möglich. Da das Pure Base 600 über fünf Montagepunkte für Festplattenrahmen verfügt, jedoch nur mit drei Festplattenrahmen ausgestattet ist, können diese bei Bedarf in der Höhe verschoben werden, wodurch be quiet! hier für etwas mehr Flexibilität gesorgt hat.
Durch die acht Montagebohrungen, welche um den Einbauplatz des Netzteiles angesiedelt sind, ist eine Montage des Netzteils in zwei Richtungen möglich.
Wir haben das Netzteil in unserem Test so montiert, dass das Netzteil frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann.

Fazit:

Mit dem Pure Base 600 hat be quiet! einen schlichten Midi-Tower in sein Sortiment aufgenommen, welcher die eigenen Gehäusemodelle nach unten hin abrundet und somit für den preisbewussten Käufer ausgelegt sein soll, welcher dennoch nicht auf eine sehr gute Verarbeitungsqualität verzichten will. Das sehr schlicht gehaltene Gehäuse wurde trotz des angestrebten Verkaufspreises nicht nur sehr hochwertig verarbeitet, sondern auch mit einer sehr guten Ausstattung versehen. So findet man neben einem gut bestücken I/O-Panel, welches zwei schnelle USB 3.0 Anschlüsse und eine Lüftersteuerung bereitstellt auch noch eine Gehäusedämmung vor, durch welche das Gehäuse besonders leise wird. Trotz der verwendeten Dämmmatten kann dennoch für eine ordentliche Belüftung und somit auch für eine gute Kühlung der Komponenten gesorgt werden, welche nicht nur mittels eines großen Tower-Kühlers erzielt werden kann, sondern auch durch eine sehr potente Wasserkühlung bewerkstelligt werden kann. Aufgrund des angestrebten Verkaufspreises musste jedoch an manchen Stellen der Rotstift angesetzt werden, was be quiet! dazu gezwungen hat, auf das ein oder andere Feature zu verzichten, welche man zum Teil sogar schon in noch günstigeren Gehäusen findet. Dafür verfügen diese in der Regel jedoch nicht über eine so hohe Materialstärke und andere Features wie die verbauten Dämmmatten. Aus unsere Sicht ist be quiet! hier den richtigen Weg gegangen und hat somit lieber auf Komponenten wie gummierte Kabeldurchführungen oder Schlauchdurchführungen für eine externe Wasserkühlung verzichtet, als auf die verbauten Dämmmatten oder die beiden hochwertigen Gehäuselüfter. Die UVP des Pure Base 600 liegt zur Markteinführung bei 89€ 🛒. Im Preisvergleich ist das Gehäuse jedoch schon für knapp 79€ 🛒 zu finden. Neben der von uns getesteten Variante gibt es das Gehäuse auch noch in einer schwarz/silbernen Version, deren Verkaufspreis identisch mit dem der schwarzen Version ist.

Pro

  • Schlichtes Design
  • Verarbeitung
  • In verschiedenen Farben erhältlich
  • Kühlmöglichkeiten
  • Platzangebot
  • Sehr gut gedämmt

Contra

Verarbeitung

Kompatibilität

Kühlmöglichkeiten

Ausstattung

Lieferumfang

Modding

Preis

 

Wir danken be quiet! für die Bereitstellung des Testmusters.