Mit der Liquid Freezer II 240 haben wir heute passend zum Release eine neue AiO-Wasserkühlung von ARCTIC im Test, welche neben einer guten Kühlleistung und einem außergewöhnlichen Aufbau auch für aktiv gekühlte VRMs sorgen soll.
Welche Besonderheiten in der Liquid Freezer II 240 stecken und wie sich die neue AiO-Wakü von ARCTIC in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
- Radiatorgröße: 120 x 38 x 277 mm (B x H x T)
- Lüfter:
2x 120 mm P-Series Lüfter
Anschluss: 4-Pin PWM
Drehzahl: 200 – 1.800 U/min
Fördervolumen: max. 56,3 CFM
Statischer Druck: 2,2 mm H2O
Stromstärke: 0,45 A - Pumpe:
Abmessungen: 98 x 78 x 53 (L x B x H)
Bodenplatte: Kupfer - Schläuche:
Länge 450 mm
Innendurchmesser: 6 mm
Außendurchmesser: 12,4 mm - Gewicht: 1.191 g
- Kompatibilität (Sockel):
Intel: 1150, 1151, 1155, 1156, 2011-3, 2066
AMD: AM4
Lieferumfang:
- Liquid Freezer II 240
- 2 x 120-mm-PWM-Lüfter
- Barcode mit Link zur Montageanleitung
- Montagematerial (AMD + Intel)
- Lüfterschrauben
- Wärmeleitpaste
Design und Verarbeitung:
Die neue Liquid Freezer II 240 wird von ARCTIC in einer bläulichen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite neben der Modellbezeichnung und einer Skizze der montierten AiO-Wasserkühlung auch noch mit einem Hinweis auf die Garantiezeit sowie die enthaltene MX-4 Wärmeleitpaste bedruckt wurde. Die technischen Details wurden auf der rechten Verpackungsseite abgedruckt.
Auf der Verpackungsrückseite hat ARCTIC mehrere Featurebilder inkl. einer kurzen Beschreibung abgedruckt.
Entnimmt man die neue Liquid Freezer II 240 aus ihrer Verpackung, so werden einem gleich mehrere Besonderheiten auffallen, welche man bei einer AiO-Wasserkühlung in der Regel nicht vorfindet.
Neben der Tatsache, dass die beiden 120-mm-Lüfter aus ARCTICs P-Serie schon am Radiator montiert und mit einem Stromkabel verbunden sind, hat man auch die Pumpeneinheit mit einem besonders auffälligen Design versehen.
In das besonders kantige Pumpengehäuse wurde jedoch nicht nur die übliche Pumpeneinheit und Kühlplatte eingearbeitet, sondern auch noch ein 40-mm-Radiallüfter, dessen Luftauslass auf gleich zwei Außenseiten zu finden ist.
Im Gegensatz zu 99% aller andern AiO-Waküs am Markt ist es mittels des verbauten Lüfter möglich, die neben dem, CPU-Sockel verbauten Spannungswandler ohne optionale Hardware aktiv zu kühlen. Angeschlossen ist der Lüfter mittels eines PWM-Anschlusses auf der Unterseite der Pumpeneinheit.
Auf der Unterseite der Pumpeneinheit ist auch die recht kompakte Bodenplatte zu finden, welche aus hochwertigem Kupfer gefertigt wurde und mittels vier Schrauben an der Pumpeneinheit befestigt wurde.
Zur Montage wurde die Pumpeneinheit auf zwei Seiten der Bodenplatte mit vertieft eingelassen Montagegewinden ausgestattet.
Wie man es von den meisten AiO-Wasserkühlungen kennt, wurden auch die Schläuche der neuen Liquid Freezer II 2400 AiO-Wakü auf fest verbaute Anschlüsse gepresst. Aufgrund des speziellen Designs wurden die Anschlüsse jedoch nicht seitlich aus dem Pumpengehäuse geführt, sondern aus der Oberseite.
Um das Design abzurunden, wurden die beiden Schläuche mit einem grau/weißen Gewebesleeving versehen und im Bereich der Anschlüsse mit verchromten Überwürfen ausgestattet.
Schaut man sich die beiden Schläuche einmal etwas genauer an, so ist zu erkennen, dass das Sleeving auf einem der beiden Schläuche nicht ganz Straff aufgezogen wurde.
Diese leichten Wellen im Sleeving stammen von dem PWM-Lüfteranschlusskabel, welches ARCTIC zusammen mit dem Schlauch in dem Sleeving untergebracht hat.
Wie wir es schon von der Pumpeneinheit kennen, wurden die beiden Schläuche auch an der Vorkammer fest auf die Anschlüsse gepresst und mit vernickelten Überwürfen ausgestattet.
An der Unterseite eines Überwurfes wurde das vierpolige PWM-Kabel herausgeführt. Dieses Anschlusskabel ist mit den beiden vorinstallierten Lüftern verbunden, fällt jedoch leider recht knapp aus, was eine Montage der beiden Lüfter auf der Radiatorrückseite etwas erschwert.
Bei dem Radiator setzt ARCTIC auf einen 240-mm-Radiator mit einer Dicke von großzügigen 38 mm.
Im Gegensatz zur Pumpeneinheit wurde der Radiator durch seine geradlinige Bauform, welche durch die rechteckige Vor- und Endkammer erzielt wurde, recht dezent ausgeführt.
Der aus schwarz lackiertem Aluminium gefertigte Radiator wurde zwischen der Vor- und Endkammer mit 12 Kanälen ausgestattet. Die zwischen diesen Kanälen verbauten Aluminiumfinnen wurden hierbei sehr sauber verlötet und gleichmäßig lackiert.
Leider hat man unterhalb der Montagegewinde jedoch auf einen Lamellenschutz verzichtet, welcher die Aluminiumfinnen vor zu tief eingedrehten Schrauben schützen würden.
Auf den beiden Außenseiten wurde der Radiator zudem noch mit dem ARCTIC Logo bedruckt.
Wo die Pumpeneinheit sowie auch der Radiator seitens ARCTIC sauber verarbeitet wurden, haben uns die leichten Wellen innerhalb des aufgezogenen Sleevings, sowie die knappe Kabellänge im Bereich des Radiators nicht ganz so gut gefallen.
Montage:
ARCTIC hat dem Lieferumfang eine Backplate beigelegt, welche lediglich bei der Montage auf einem Intel-Mainboard zum Einsatz kommt. Soll die AiO-Wakü auf einem AM4-Mainboard montiert werden, so wird die werksseitig am Mainboard montierte Backplate weiterverwendet.
Die jeweilige Backplate wird von der Mainboardvorderseite aus mit Abstandshaltern bestückt, welche zur Aufnahme der Montageträger dienen.
Die beiden im Lieferumfang enthaltenen Montageträger müssen nun mit den beiden langen M3-Schrauben mit der Unterseite der Pumpeneinheit verschraubt werden. Anschließend kann man die Pumpeneinheit auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufsetzen und mit den Abstandshaltern verschrauben.
Im Anschluss kann der Radiator im Gehäuse verbaut werden. Im Auslieferungszustand ist der Radiator aufgrund der vormontierten Lüfter für die Montage an der Gehäuseoberseite ausgelegt. Soll der Radiator an der Gehäusefront montiert werden, so muss man die beiden vorinstallierten Lüfter auf der anderen um 180° gedreht auf der anderen Radiatorseite montieren, da man ansonsten dem natürlichen Luftfluss innerhalb des Gehäuses entgegenwirken würde.
Aufgrund des recht kurzen Anschlusskabels, welches zusammen mit einem Schlauch durch das Sleeving geführt wurde, gestaltet sich dieses ummontieren der Lüfter jedoch etwas fummelig.
Einen zweiten Satz Lüfterschrauben sucht man im Lieferumfang leider vergebens, wodurch sich die AiO-Wakü nicht ohne optionale Schrauben im Push-Pull-Betrieb nutzen lässt.
Die eingesetzten Schläuche fallen recht dick aus und knicken daher nur schwer ab. Durch die gebotene Steifigkeit und der gewählten Positionierung auf der Oberseite der Pumpeneinheit kann es je nach herangezogenem Gehäuse und Einbauposition des Radiators trotz der recht großzügigen Schlauchlänge einmal knapp werden, sodass der Radiator doch an der Gehäuseoberseite positioniert werden muss.
Testsystem:
Als Testsystem kommt neben einem Sockel 1151-Testsystem auch ein aktuelles AM4-Testsystem zum Einsatz. Dies bietet euch die Möglichkeit, alle von uns getesteten Wasserkühler auch mit den von uns getesteten Luftkühlern zu vergleichen. Da bei der Verwendung eines Wasserkühler in der Regel niedrigere Temperaturen und somit auch höhere Taktraten erreicht werden können, Schicken wir unsere Testsysteme nicht nur mit den von den Herstellern vorgesehenen Taktraten in den Test, sondern auch mit einer Übertaktung. Das Intel-Testsystem ist hierbei auf 4,7 GHz und das AMD-Testsystem auf 3,8 GHz übertaktet.
Das Intel-Testsystem besteht aus diesen Komponenten:
- ASRock – Z170 Extreme3
- HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
- Intel® – Core i7-6700K
- Zotac – GTX 780 TI AMP Edition
Das AMD-Testsystem besteht aus diesen Komponenten;
- AMD – Ryzen 1600
- ASUS – Crosshair VI Hero
- 2 x 8GB Corsair Vengeance LPX Black 2666 MHz
- Zotac – GTX 780 TI AMP Edition
Testablauf:
Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Gemessen werden die Temperaturen einmal im nicht übertakteten Zustand und einmal im übertakteten Zustand der Testsysteme.
Kommen bei einem getestete Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.
Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.
Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.
Als Referenz dienen alle CPU-Wasserkühler und All-in-One Wasserkühlungen, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben. CPU-Wasserkühler wurden in Kombination mit einem Alphacool NexXoS UT60 Full Copper 480 mm getestet.
Mit einem Blick auf das gebotene Testergebnis ist zu erkennen, dass sich die neue Liquid Freezer II 240 AiO-Wakü im Mittelfeld der 240-mm-AiO-Waküs Platzieren konnte. Im Vergleich zu seinen direkten Konkurrenten konnte die Liquid Freezer II 240 trotz des kleinen 40-mm-Lüfters mit einer überraschend niedrigen Geräuschkulisse überzeugen.
Fazit:
Mit der Liquid Freezer II 240 hat ARCTIC eine neue AiO-Wasserkühlung in sein Sortiment aufgenommen, welche im Vergleich zu den meisten anderen aktuellen AiO-Waküs zwar ohne eine RGB-Beleuchtung daher kommt, aber aufgrund des speziell designten Pumpengehäuses dennoch mit einem ansprechenden Design überzeugen konnte. ARCTICs neuste AiO-Wakü konnte in unserem Test aber nicht nur mit einer ansprechenden Optik überzeugen, sondern auch mit einer effizienten und zudem leisen Kühlung. Hierbei zeigten sich nicht nur die beiden vorinstallierten P-Series 120-mm-Lüfter von ihrer leisen Seite, sondern auch der verbaute 40-mm-Lüfter arbeitete überraschend leise uns sorgte in unserem Test für eine 6 °C geringere Temperatur der VRMs. Trotz der geringen Geräuschkulisse konnte die neue AiO-Wakü mit einer guten Kühlleistung punkten. Was die Verarbeitung angeht, konnte die neue Liquid Freezer II 240 in unserem Test nicht auf ganzer Linie überzeugen. Wo der Radiator und die Pumpeneinheit durchweg sauber verarbeitet wurden, konnte uns das nicht ganz straffe Sleeving, sowie das recht knapp bemessene Anschlusskabel auf Seitens des Radiators nicht ganz überzeugen. Preisliche liegt die neue Liquid Freezer II 240 AiO-Wakü zur Markteinführung bei knapp 60€ 🛒.
Wir danken ARCTIC für die Bereitstellung des Testmusters.