Mit dem Freezer 33 Plus haben wir heute einen kürzlich erst vorgestellten Tower-Kühler von ARCTIC im Test, welcher durch einen Push-Pull-Betrieb nicht nur mit einer guten Kühlleistung punkten möchte, sondern auch mit einer angenehmen Geräuschkulisse.
Welche Details in dem neuen Freezer 33 Plus stecken und wie sich ARCTICs neuster Tower-Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.
Technische Details:
- Abmessungen inkl. Lüfter: 123 mm x 102 mm x 150 mm (L x B x H)
- Gewicht: 752 g (m. Lüfter)
- Abmessungen Lüfter: 120 x 120 x 25 mm
- Material: Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Kühlfinnen)
- Drehzahl: 0–1,350 U/min
- Anschluss Lüfter: 4 Pin PWM
- Heatpipe: 4 x 6 mm
- Max. Kühlleistung; 160 Watt
- Kompatibilität:
AMD: AM4
Intel: Sockel 115X, 2011, 2011-V3
Lieferumfang:
- Montageset (AMD / Intel)
- Wärmeleitpaste
- Entkoppler
- Lüfterklammern
- Backplane
- 2 x 120-mm-Lüfter
Design und Verarbeitung:
Der neue Freezer 33 Plus wird von ARCTIC in einer Verpackung geliefert, welche in einem blauen Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben der Modellbezeichnung auch eine Skizze des enthaltenen Kühlers abgedruckt. Die rechte Verpackungsseite wurde mit einer kurzen Beschreibung des Kühlers bedruckt, welche in sieben verschiedenen Sprachen gehalten ist. Hier ist auch ein Barcode zu finden, über welchen man die Montageanleitung aufrufen kann.
Auf der Verpackungsrückseite sind mehrere Featurebilder abgedruckt, welche einem die Montageschiene, die Backplane sowie den Aufbau der enthaltenen Lüfter näher bringen. Die technischen Details sowie auch eine Grafik über die Regelkurve der enthaltenen Lüfter sind auf der linken Verpackungsseite zu finden.
Öffnet man die Verpackung das erste mal, so findet man neben einem Aufkleber mit einem Barcode, welcher einen zu der Montageanleitung führt, auch einen Flyer vor, welcher einen auf den semi-passiven Betrieb der beiden enthaltenen Lüfter hinweist.
Entnimmt man den Freezer 33 Plus aus seiner Verpackung, so hat man einen sehr schlanken Tower-Kühler vor sich stehen, welcher über 49 Aluminiumfinnen verfügt. Mit einem seitlichen Blick auf den Kühlturm ist zu erkennen, dass die einzelnen Aluminiumfinnen nach unten hin abgewinkelt wurden, wodurch ein seitlich geschlossener Aufbau entsteht. Durch diesen Aufbau wird nicht nur verhindert, dass die durch den Kühler bewegte Luft diesen frühzeitig über die Seiten verlassen kann, sondern es wird auch ein kleiner Vakuumeffekt erzeugt, durch welchen die Luft den Kühler schneller durchströmen kann.
Wirft man einmal einen Blick auf die Oberseite des Kühlers, so ist zu erkennen, dass alle 49 Aluminiumfinnen mit einem quadratischen Aufbau versehen sind, durch welche der Kühler im Vergleich zu vielen anderen Modellen am Markt einen sehr dezenten ersten Eindruck hinterlässt.
Vertiefungen, wie man die von den Kühlfinnen vielen anderen Kühlern kennt, sucht man somit bei einem Blick auf die Stirnseiten vergebens.
An oberster Stelle wurde eine Abschlusslamelle verbaut, welche seitens ARCTIC mit einem speziellen Design versehen wurde. ARCTIC hat hierbei nicht nur drei kleine Designelemente in die Abschlusslamelle eingeprägt, sondern es wurden in diese auch noch drei kleine Luftauslässe eingearbeitet, durch welche ein kleiner Luftanteil aus der obersten Kühlfinne herausgeführt werden kann.
Im äußeren Bereich der Aluminiumfinnen sind auf der linken und rechten Seite jeweils noch zwei kleine Bohrungen zu erkennen. Diese wurden in jede einzelne Aluminiumfinne eingearbeitet und dienen als Aufnahmepunkte für die mitgelieferten Lüfterklammern.
Aus dem gerade gewählten Betrachtungswinkel ist auch sehr schön zu erkennen, dass ARCTIC die verbauten Heatpipes zueinander versetzt durch die 49 Aluminiumfinnen führt.
ARCTIC hat an dieser Stelle vier unbehandelte Kupferheatpipes mit einem Durchmesser von je 6 mm verbaut, welche die Bodenplatte u-förmig gebogen durchlaufen.
Mit einem Blick auf die Bodenplatte wird man schnell feststellen, keine zweiteilige Bodenplatte verbaut wurde, sondern eine einzelne Aluminiumplatte zum Einsatz kommt, in deren Unterseite die vier Heatpipes eingefasst wurden. Die hier verbaute Aluminiumplatte dient zugleich auch als Montageträger, weswegen sie im äußeren Bereich mit Montagebohrungen versehen wurde.
Um eine größere Auflagefläche zu erzielen, wurden die Direct-Touch-Heatpipes auf der Unterseite plan geschliffen. Durch diese Verarbeitungstechnik werden auch die Rillen zwischen den einzelnen Heatpipes minimiert und die Kühlleistung somit gesteigert.
Bei den mitgelieferten Lüftern handelt es sich um zwei 120-mm-Lüfter, welche in einem schwarz/weißen Design daher kommen. Der quadratische Lüfterrahmen ist dabei aus schwarzem Kunststoff gefertigt und weißt keinerlei Besonderheiten auf.
Der verbaute Impeller ist hingegen aus weißem Kunststoff gefertigt worden und verfügt über neun Lüfterblätter, welche vergleichsweise lang ausfallen. Die Lüfterblätter können bei den eingesetzten Lüftern nicht nur durch ihre geschwungene Form, sondern auch durch die kleinere Lüfternarbe etwas länger ausfallen, als bei manch anderen Lüftern.
Der Impeller ist an vier Stegen befestigt, welche geradlinig zu den Ecken des Lüfterrahmens verlaufen.
Das Anschlusskabel ist mit knapp 20cm etwas Kürzer als bei den meisten anderen Lüftern. Dies hat jedoch den Vorteil, dass man keine zu große Überlänge hat, da der Lüfteranschluss in der Regel nah an der CPU verbaut ist. Die Anschlusskabel der beiden Lüfter sind zudem mit einem fest integrierten Y-Adapter ausgestattet, sodass der eine Lüfter an den anderen Lüfter angeschlossen werden kann.
Die Verarbeitung des Freezer 33 Plus wurde seitens ARCTIC zwar sauber ausgeführt, optisch muss er jedoch durch die unbehandelten Finnen und Heatpipes etwas hinter anderen Modellen zurückstecken.
Montage:
Je nachdem, auf welchem Sockel der Freezer 33 Plus verbaut werden soll, kommt die seitens ARCTIC mitgelieferte Backplane zum einsatz, oder aber die vom Hersteller schon fest am Mainboard montierte Backplane. Auf letztere greift man zurück, wenn man den Kühler auf einem neuen AM4 Sockel verbauen möchte. Ältere AMD-Sockel werden leider nicht unterstützt.
Im ersten Schritt muss man die beiden Montageschienen an der Bodenplatte befestigen. Anschließend kann man den Kühler schon auf die Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufsetzen und mit der Backplane verschrauben.
Die beiden Lüfter werden mittels Lüfterklammern an dem Tower-Kühler befestigt. ARTIC liefert Entkoppler mit, mittels welchen die beiden Lüfter entkoppelt montiert werden können.
Testsystem:
Als Testsystem kommt ein Sockel 1151 Testsystem zum Einsatz. Dies bietet euch die Möglichkeit, alle von uns getesteten CPU-Kühler auch mit den von uns getesteten Wasserkühlern zu vergleichen.
Das Testsystem besteht aus diesen Komponenten:
- ASRock – Z170 Extreme3
- HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
- Intel® – Core i7-6700K
- Zotac – GTX 780 TI AMP Edition
Testablauf:
Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.
Kommen bei einem getestete Kühler Lüfter zum Einsatz, bei denen es sich um PWM-Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, so wird die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.
Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen durch unterschiedliche Wärmeleitpasten ausschließen zu können.
Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.
Als Referenz dienen alle CPU-Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Mit einem Blick auf die Testergebnisse ist zu erkennen, dass der Freezer 33 Plus sich im vorderen Drittel des Testfeldes platzieren konnte. Dieses Testergebnis konnte der Kühler dank der beiden Lüfter erzielen, welche auch in einem Push-Pull-Betrieb recht leise agieren. Verwendet man den Kühler unter normalen Bedingungen und nicht wie in unserem Test, bei dem die verbauten Lüfter gleich mit voller Drehzahl betrieben werden, kann der Kühler mit einer sehr angenehmen Lautstärke überzeugen, denn die beiden Lüfter arbeiten in einem semi-passiven Betrieb, wodurch sie erst ab einer Last von 40% anfangen zu drehen. Hierdurch arbeitet der Kühler bei normalen Officearbeiten vollkommen lautlos.
Fazit:
Mit dem Freezer 33 Plus hat ARCTIC einen Tower-Kühler in sein Sortiment aufgenommen, welcher in unserem Test nicht nur mit einer einfachen Montage und einer guten Verarbeitung punkten konnte. Die Montage des Freezer 33 Plus gestaltet sich sehr einfach und ist innerhalb weniger Minuten vollzogen. Leider ist der Kühler durch die mitgelieferten Montageschienen nicht zu älteren AMD Plattformen kompatibel, sondern nur zu dem neuen AM4 Sockel sowie den gängigen Intel Sockeln. Auch wenn der Kühler durch seine naturbelassene Art optisch nicht mit anderen Modellen am Markt mithalten kann, wurde er seitens ARCTIC dennoch sauber und hochwertig verarbeitet. Durch die beiden im Lieferumfang enthaltenen Lüfter konnte der Kühler in unserem Test eine gute Kühlleistung erzielen und erwies sich, was die Geräuschkulisse angeht, nicht so aufdringlich, wie man es anfangs aufgrund der zwei Lüfter meinen könnte. Durch den semi-passiven Betrieb kann der Kühler währen Officearbeiten sogar vollständig passiv arbeiten. Preislich liegt der neue Freezer 33 Plus aktuell bei knapp 38€ 🛒.
Pro
- Kühlleistung
- Verarbeitung
- Semi-passiv
- Einfache Montage
Contra
- Kompatibilität zu älteren AMD-Sockeln
- Design
Kühlleistung
Verarbeitung
Montage
Kompatibilität
Lautstärke
Modding
Lieferumfang
Preis
Wir danken ARCTIC für die Bereitstellung des Testmusters.