Antec – H2O 1250 – AiO-Wakü

Mit dem H2O 1250 haben wir heute eine All-in-One-Wasserkühlung im Test, welche im Vergleich zu anderen Systemen dieser Art durch eine extrem hohe Pumpenleistung eine gute Kühlleistung erreichen soll.

Welche Besonderheiten in der H2O 1250 von Antec stecken und welche Leistung die Wasserkühlung liefern kann, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße (Radiator): 280 x 27 x 120 mm (B x H x T)
  • Höhe (Pumpe): 26 mm
  • Schlauchlänge: 300 mm
  • Gewicht: 1,3 kg
  • Lüfter: 2x 120 mm (600 – 2.400 U/Min)
  • Kompatibilität:
    AMD Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+
    Intel Sockel: 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011
  • Herstellergarantie: 3 Jahre

Lieferumfang:

  • H20 1250
  • Software-CD
  • Montagematerial
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Die All-in-One-Wasserkühlung H2O 1250 wird von Antec in einer Verpackung geliefert, welche in den Farben Schwarz und Blau gehalten ist.
Auf der Vorderseite der OVP ist ein Produktbild der H2O 1250 zu finden, welches mit einem Look versehen wurde, als wenn die komplette Wasserkühlung leicht eingefroren wäre. Neben diesem Produktbild wurden die wichtigsten Features auf der Vorderseite der OVP aufgedruckt.

Auf der Rückseite der OVP sind mehrere Featurebilder zu finden, welche mit einer entsprechenden Erklärung versehen wurden.

Die technischen Details findet man auf der linken Verpackungsseite. Auf der rechten Seite der OVP wurde ein Diagramm abgedruckt, welches einem die Kühlleistung der H2O 1250 aufzeigen soll.

Entnimmt man die H2O 1250 aus Ihrer Verpackung fällt einem gleich eine Besonderheit, auf, welche man so aus dem Bereich der All-in-One-Wasserkühlungen nicht kennt. Als erstes fällt einem die Besonderheit, welche in der H2O 1250 von Antec steckt durch den sehr flachen CPU Kühler auf. Das Gehäuse des CPU-Kühler ist im Vergleich zu den anderen auf dem Markt erhältlichen All-in-One-Systemen sehr flach gehalten. Normalerweise befindet sich in diesem Gehäusen neben der Bodenplatte aus hochwertigem Kupfer, welche für die Wärmeübertragung von der CPU an das im Kühlkreislauf befindliche Wasser zuständig ist, auch die Pumpeneinheit. Antec hat den CPU-Kühler jedoch mit 25mm extrem flach ausgeführt und die Pumpe bzw. bei diesem Kühler sogar die zwei Pumpen näher an den Radiator gesetzt.

Mittig in das schwarze Gehäuse des CPU-Kühlers wurde das Antec Logo eingearbeitet. Dieses befindet sich in einem leicht transparenten Kunststoffkreis, welche von der Rückseite mittels einer RGB-LED beleuchtet wird.

Die Farbe der Beleuchtung kann über die mitgelieferte Software entweder an die eigenen Bedürfnisse oder an die gerade herrschende Wassertemperatur angepasst werden. Um diese Beleuchtung und auch noch weitere Features zu ermöglichen, wird aus dem CPU-Kühler-Gehäuse ein ganzer Strang an Kabeln herausgeführt. Bei diesen Kabel handelt es sich um:

  • Internes USB-Kabel
  • 3-PIN-Stromanschluss
  • 2 x PWM-Kabel (beide mit festem Y-Adapter)

Die zur Stromversorgung verantwortlichen Kabel sind als schwarze Flachbandkabel ausgeführt, wodurch sie nicht mit einem entsprechenden Kabelsleeving versehen sind. Das USB-Kabel verfügt über eine herkömmlich, schwarze Gummiummantelung.

Neben diesen Kabeln werden aus dem CPU-Kühler auch die beiden Schläuche für das Kühlmittel geführt. Hierbei handelt es sich um ca. 11mm dicke Gummischläuche mit einer Länge von ca. 30cm. Die Schläuche wurden an zwei drehbaren 90° Winkel angeschlossen, wodurch die Montage des CPU-Kühlers vereinfacht wird.
Mit einem Blick auf die Unterseite des CPU-Kühlers findet man eine plane Kupferfläche vor, welche in das Kunststoffgehäuse des CPU-Kühlers eingefasst ist. Diese Bodenplatte ist bei der Auslieferung schon mit einer dünnen Wärmeleitpastenschicht versehen, wodurch die Montage auch für Anfänger problemlos möglich ist. Befestigt ist die Bodenplatte mittels 12 kleiner Inbusschrauben an dem Kunststoffgehäuse.

An einem der beiden Gummischläuche, welche aus dem CPU-Kühler geführt wird, ist der Radiator angeschlossen. Bei dem verwendeten Radiator handelt es sich um einen schwarzen 240-mm-Radiator, welcher eine Höhe von 25mm aufweist.

Im Vergleich zu vielen anderen Radiatoren, welche man aus dem Wasserkühlungsbereich kennt, verfügt der hier zum Einsatz kommende Radiator nicht nur über einen Ein- und Auslass, sondern über zwei Einlässe und zwei Auslässe, was es möglich macht, zwei Pumpen an dem Radiator zu befestigen.

Diese Möglichkeit hat Antec bei dem H2O 1250 genutzt und hat die Wasserkühlung nicht nur mit zwei weißen 120-mm-Lüftern, sondern auch mit zwei Pumpen ausgestattet. Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass die beiden Pumpen eine Einheit mit den verbauten Lüftern bilden.

Die beiden verbauten 120-mm-Lüfter verfügen über einen quadratischen Kunststoffrahmen, welche lediglich 10mm hoch sind. Der verbaute Impeller ragt weitere 10mm über diesen Rahmen hinaus. Befestigt sind die beiden Impeller jeweils an vier sehr robust ausgelegten Stegen, welche ca. 25mm aus dem Lüfterrahmen heraus stehen. Durch diese robusten Kunststoffstege ist es möglich, nicht nur jeweils einen Impeller, sondern gleichzeitig auch jeweils eine Pumpe an ihnen zu befestigen.

Unterhalb jedes Lüfters wurde noch eine 3 mm dünne Shroud verbaut, welche über mehrere, gegen die Rotationsrichtung der Lüfter gebogene Lamellen verfügt, durch welche die durch die Lüfter bewegte Luft zentriert auf den Radiator treffen soll.
Die verbauten Impeller verfügen über sieben Lüfterblätter, welche jeweils mit drei Kerben versehen sind, die sich über die komplette Oberseite jedes Lüfterblattes ziehen. Die Unterseite der Lüfterblätter ist sehr glatt ausgeführt.

Der innere Aufbau des Radiators sieht so aus, dass das Wasser, welches aus dem CPU-Kühler kommt, in eine Vorkammer angesogen wird, aus dieser fließt es dann durch sechs Kanäle, welche von sehr feinen und sauber verarbeiteten Kühlfinnen umgeben sind, in eine weitere Vorkammer, aus welcher es dann von der ersten Pumpe herausgesaugt und in die benachbarte Vorkammer gedrückt wird.

Von dieser wird das Wasser von der zweiten Pumpe durch sechs weitere Kanäle zurück durch den Radiator bewegt und dann aus einer weiteren Vorkammer in die zweite Pumpe gesaugt. Von dieser wird das Wasser dann wieder in den CPU-Kühler gedrückt.

Der verwendete Radiator lässt sich noch mit zwei weiteren 120-mm-Lütern bestücken, welche über das zusätzlich aus dem CPU-Kühler geführte Y-Kabel angeschlossen werden können. Diese Lüfter können dann ebenfalls über die mitgelieferte Software gesteuert werden.

Die Verarbeitung der kompletten Kühlung ist sehr sauber durchgeführt. Auch die sehr anfälligen Lamellen des Radiators sind frei von Beschädigungen.

Montage:

Zur Montage der H2O 1250 All-in-One-Wasserkühlung sind mehrere Schritte notwendig. Im ersten Schritt muss die Backplane je nach dem verwendeten Sockel auf der Vorder- oder Rückseite mit Klebepads versehen und die Montagewinkel am Montagering fixiert werden. Anschließend wird die Backplane auf die Rückseite des Mainboards geklebt. Im nächsten Schritt werden Bolzen mit einem Innengewinde von der Rückseite aus durch die Backplane gesteckt. Der Montagering wird ganz einfach mittels einer Drehbewegung an dem CPU-Kühler befestigt. Wärmeleitpaste muss bei der ersten Montage keine aufgebracht werden, da diese schon von Antec auf die Bodenplatte des Kühlers aufgebracht wurde. Der CPU-Kühler kann somit gleich von der Vorderseite des Mainboards aus mit den durch die Backplane geführten Bolzen verschraubt werden.
Ist der CPU-Kühler verbaut, kann der Radiator an dem Gehäuse befestigt werden. Als beste Position eignet sich hierfür der Gehäusedeckel. Anschließend muss nur noch das USB-Kabel mit einem internen USB-Anschluss und das 3-PIN-Stromkabel mit einem Lüfteranschluss bzw. über einen Adapter direkt mit dem Netzteil verbunden werden.
Durch die fest an den Lüftern verbauten Pumpen muss die H2O 1250 All-in-Oner-Wasserkühlung immer mit original Lüftern betrieben werden.

Software:

Die mitgelieferte Software ließ sich unter Windows 7 64bit problemlos installieren. Schaut man sich die Software einmal an, so stellt man schnell fest, dass sie zwar nicht so viele Funktionen wie z.B. die Aquasuite bietet, aber alles beherrscht, was zur Steuerung dieser All-in-One-Wasserkühlung benötigt wird.
Die Software ist in verschiedene Bereiche unterteilt.

Auf der ersten Seite kann man den Betriebsmodus auswählen. Neben Silence und Extreme steht einem hier auch der Modus Custom zur Verfügung, in dem man die Leistung manuell einstellen kann. Geregelt wird hier jedoch nur die Drehzahl der Lüfter und nicht die der Pumpen. Zudem ist auf dieser Seite noch eine Anzeige für die Wassertemperatur und die Lüftergeschwindigkeit zu finden.

Klickt man auf den Butten Diagramm, so kann man sich den genauen Verlauf der Lüftergeschwindigkeit bzw. der Wassertemperatur anzeigen lassen.

Mit einem Klick auf den Butten LED können alle Einstellungen vorgenommen werden, welche zur Steuerung der LED in dem CPU-Kühler notwendig sind. Neben einer manuellen Auswahl der Beleuchtungsfarbe kann auch die niedrigste und höchste Temperatur eingestellt werden, welche als Start und Ende eines Farbverlaufes dienen. Der Farbverlauf geht dann von Weiß über Blau, Grün, Gelb zu Rot.

Im Menüpunkt Einstellungen kann man neben der Designfarbe der Software auch noch festlegen, ob die Software minimiert oder maximiert gestartet werden soll.

Über die mitgelieferte Software lassen leider nur die beiden Lüfter steuern. Die beiden verbauten pumpen drehen immer mit voller Last, weswegen durchgehend eine gewisse Geräuschkulisse herrscht. Im Idle-Betrieb ist der Geräuschpegel der H2O 1250 jedoch auf einem angenehmen Niveau. Schließt man das Anschlusskabel jedoch an einen Lüfteranschluss auf dem Mainboard an, so kann man die Drehzahl der Pumpen und auch die der Lüfter über eine entsprechende Software steuern, welche entweder dem Mainboard beiliegt, oder welche in Form von Speedfan oder ähnlichem im Internet erhältlich ist.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit mittels eines einer externen Wasserkühlung gekühlt. Dies ist auch der Fall, wenn in diesem System eine All-in-One-Wasserkühlung getestet wird

Testablauf:

Da es sich bei den verwendeten Lüftern um steuerbare Lüfter handelt, haben wir die Lüfter auf der höchsten Geschwindigkeitsstufe laufen gelassen.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen und mit Luftkühlern zu vergleichen.

Mit einem Blick auf das Ergebnis, welches die H2O 1250 All-in-One-Wasserkühlung erreicht hat, zeigt sich ganz klar, dass es CPU-Kühler gibt, welche noch leistungsstärker sind als eine solche Kühllösung. Mindert man jedoch bei herkömmlichen CPU-Kühlern und bei dieser All-in-One-Wasserkühlung die Drehzahl der Lüfter, so kann die H2O 1250 durch die beiden Pumpen und dem dadurch resultierenden, hohen Durchfluss eine höhere Kühlleistung als die meisten Luftkühler erreichen.

Fazit:

Die H2O 1250 All-in-One-Wasserkühlung von Antec kann vor allem durch den hohen Durchfluss punkten, welcher durch die zwei Wasserpumpen entsteht, welche in einem solchen System von keinem anderen Hersteller eingesetzt werden. Aus dieser Sicht geht das Konzept der H2O 1250 voll auf, wenn die Lüfter bei geminderter Drehzahl laufen. In diesem Zustand laufen die beiden Pumpen jedoch mit voller Drehzahl, wodurch weiterhin eine höhere Geräuschkulisse vorhanden ist, als wenn die Pumpen ebenfalls heruntergeregelt würden. Durch den Einsatz von Fremdsoftware oder einer dedizierten Lüftersteuerung lässt sich dieses Problem jedoch recht schnell beheben, wodurch die Wasserkühlung auch sehr leise ans Werk gehen kann. Werden die Lüfter und die Pumpen mit voller Leistung laufen gelassen, reicht die Kühlleistung zwar nicht aus, den ersten Platz in unseren Lüfter-Charts zu erklimmen, jedoch ist noch genügend Potenzial vorhanden, um auch im Sommer mit einer übertakteten CPU in ein hitziges Gaming-Gefecht zu gehen. Die Verarbeitung ist durchweg sehr gut. Die Antec H2O 1250 All-in-One-Wasserkühlung gibt es ab ca.103€ 🛒.

Pro

  • Kühlleistung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Montagemöglichkeit für 3. und 4. Lüfter
  • Beleuchtung
  • Software

Contra

  • Keine Lüfterentkopplung
  • Original Lüfter müssen immer verwendet werden
  • Pumpen nicht steuerbar

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Antec für die Bereitstellung des Testmusters.