Alpenföhn – Brocken 3 – Tower-Kühler

Mit dem Brocken 3 haben wir heute die dritte Generation des schon legendären CPU-Kühlers aus dem Hause Alpenföhn im Test, welcher nicht nur mit einer gesteigerten Leistung, sondern auch mit einem besonders schicken Design sowie einem leisen Betrieb punkten möchte.

Welche Details in dem Brocken 3 von Alpenföhn stecken und wie sich der mächtige Kühler in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße (ohne Lüfter): 146 x 161 x 100 mm (B x H x T)
  • Maße (mit Lüfter): 146 x 165 x 125 mm (B x H x T)
  • Gewicht (mit Lüfter): 850 g
  • Material: Kupfer (Bodenplatte), vernickeltes Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Lamellen)
  • Heatpipes: 5x Ø 6 mm
  • Lüfter: 1x 140 mm (max. 19 dB(A), 400 – 1050 U/min, 103 m³/h)
  • Anschluss: 4-Pin-PWM
  • Betriebsspannung: 12 V
  • Kompatibilität:
    Intel-Sockel: LGA 775, 1366, 115x, 2011(V3)
    AMD-Sockel: AM2(+), AM3(+), AM4, FM2(+), FM1

Lieferumfang:

  • 1 x Brocken 3 Kühlkörper
  • 1 x 140-mm-WingBoost 3 Lüfter
  • 4 x Lüfterklammern
  • 8 x Gummipuffer
  • 1 x Montagematerial Intel
  • 1 x Montagematerial AMD
  • 1 x Wärmeleitpaste
  • 1 x Montageanleitung
  • 1 x Schraubenzieher

Design und Verarbeitung:

Der noch recht neue Brocken 3 wird von Alpenföhn in einer schwarzen Verpackung geliefert, welche auf der Oberseite mit dem Brocken 3 Schriftzug bedruckt wurde. Auf der Verpackungsvorderseite wurden neben einem großen Produktbild auch die wichtigsten Features zusammen mit drei kleinen Featurebildern abgedruckt.

Die technischen Details sind auf der Verpackungsrückseite abgedruckt worden. An dieser Stelle sind zudem auch noch zwei weitere Produktbilder zu finden.

Auf der rechten Verpackungsseite sind zudem noch drei bemaßte Zeichnungen zu finden.

Entnimmt man den Brocken 3 aus seiner Verpackung, so fällt einem gleich das asymmetrische Design auf.

Auch die 2. Generation des Brocken war schon mit einem solchen Aufbau versehen, jedoch fallen die Kühlfinnen des Brocken 3 im Vergleich zum Vorgänger deutlich tiefer aus.


Brocken 2

Betrachtet man die Außenseiten des Lamellenblocks einmal etwas genauer, so ist zu erkennen, dass nicht in alle Kühlfinnen Haltenasen für die mitgelieferten Lüfterklammern eingearbeitet wurden.

Mit einem Blick auf die Stirnseite des Brocken 3 wird einem auch schnell der Grund hierfür bewusst, denn nicht alle Kühlfinnen wurden gleich breit ausgeführt.

Im Vergleich zum Brocken 2 hat Alpenföhn den Brocken 3 nicht mehr mit zwei getrennte Kühltürme ausgestattet, sondern man setzt nun auf einen einzelnen Lamellenblock, welcher von den verbauten Heatpipes auf der linken und rechten Seite durchlaufen wird.
Mit einem frontalen Blick auf den Lamellenblock ist zudem sehr schön der aerodynamisch Aufbau der Kühlfinnen sowie der große Lamellenabstand zu erkennen. Durch dieses doch recht spezielle Design soll der Kühler wesentlich bessere Silenteigenschaften bieten.
Die 32 verbauten Aluminiumfinnen unterscheiden sich jedoch nicht nur in der Finnenbreite, welche wir schon kurz angesprochen haben, sondern es wurde auch noch eine Abschlusslamelle verbaut, welche deutlich dicker ausfällt als die restlichen Finnen.

Die verbaute Abschlusslamelle wurde im Gegensatz zu den restlichen Finnen nicht auf die verbauten Heatpipes aufgesteckt, sondern ist mit den anderen Kühlfinnen verschraubt. Zwischen der Abschlusslamelle und der darunter befindlichen Kühlfinne wurden seitens Alpenföhn zudem kleine Entkoppler eingearbeitet.

Mit einem Blick auf die Oberseite des Kühlers ist zu erkennen, dass die hier verbaute Abschlusslamelle nicht nur dicker ausfällt als die anderen Kühlfinnen, sondern es zeigt durch die aufgebrachte Eloxierung auch eine recht besondere Farbgebung, welche in Kombination mit dem gebürsteten Design besonders edel wirkt.

Neben mehreren Schlitzen, welche im mittleren Bereich der Abschlusslamelle eingearbeitet wurden, ist hier auch noch eine Bohrung zu finden, welche eine einfach Montage des Montageträgers erlaubt. Zudem wurde die Abschlusslamelle noch mit einem glänzenden Alpenföhn Schriftzug verziert.

Betrachtet man den Kühler einmal von der Unterseite aus, so findet man hier eine einteilige Bodenplatte vor, welche aus einem massiven Aluminiumblock gefertigt wurde. Auf der Bodenplatte wurde an unserem Testmuster schon der Montageträger angebracht, mittels welchem der Kühler an den Montageschienen befestigt wird. Für den Fall, dass dieser einmal demontiert oder neu befestigt werden muss, liegt dem Lieferumfang ein extra langer Schraubenzieher bei.

Die fünf verbauten Heatpipes sind aus vernickeltem Kupfer gefertigt und haben eine Stärke von jeweils 6 mm. Im Vergleich zu vielen anderen Kühler, bei denen die Heatpipes u-förmig gebogen durch die Bodenplatte geführt werden,

wurden die Heatpipes bei dem Brocken 3 jedoch nicht durch eine zweiteilige Bodenplatte geführt, sondern sind als Direct-Touch-Heatpipes ausgeführt und somit direkt in die Unterseite der Bodenplatte eingelassen. Um die Auflagefläche der Heatpipes zu vergrößern wurde diese auf der Unterseite plangeschliffen.

Durch diesen Aufbau muss die entstehende Abwärme nicht erst von einer Bodenplatte aufgenommen werden, sondern kann direkt von den Heatpipes abgeführt werden. Im Vergleich zu einer geschlossenen Bodenplatte befinden sich trotz des planschleifens jedoch noch kleine Rillen zwischen den einzelnen Heatpipes, welche man mittels der aufgetragenen Wärmeleitpaste ausgleichen muss.

Als Lüfter kommt auf dem Brocken 3 ein Wing Boost 3 Lüfter im 140-mm-Format zum Einsatz. Dieser verfügt nicht, wie es bei den meisten Lüftern üblich ist, über einen quadratischen Lüfterrahmen, sondern wurden rund ausgeführt.

Der Impeller verfügt über 11 Lüfterblätter, welche im Vergleich zu den Lüfterblättern anderer WingBoost Lüfter mit einem veränderten Anstellwinkel daher kommen, wodurch der Lüfter auf eine geringe Drehzahl hin optimiert wurde. Hinzu kommt, dass die aerodynamisch optimierte Schaufelgeometrie die axiale Strömungsausrichtung begünstigt.

Zur Montage des Lüfters wurden am Lüfterrahmen entsprechende Montagewinkel angebracht, welche etwas von dem runden Rahmen abstehen. Betrachtet man den Lüfter einmal etwas genauer, so wird man feststellen, dass die Montagepunkte nicht die äußersten Stellen des Lüfters sind. Der runde Lüfterrahmen ist zwischen den Montagepunkten breiter ausgeführt. Die Montagepunkte sind somit in einem Abstand zueinander gehalten, wie man ihn von 120-mm-Lüftern kennt.

Betrachtet man den mitgelieferten Lüfter jedoch einmal von der Rückseite aus, so fällt einem dessen größte Besonderheit auf. Hierbei handelt es sich um ein fest in den Rahmen integriertes Leitrad, welches nicht nur für eine Erhöhung des statischen Drucks sorgt, sondern auch für eine Drallreduzierung bei der Austrittsströmung.

Das an dieser Stelle eingearbeitete Leitrad dient zugleich als Haltepunkte für den Impeller und ersetzt somit die eigentlich eingesetzten Stege.

Der WingBoost 3 Lüfter verfügt über eine “Plus-Funktion”. Dies bedeutet, dass am PWM-Stecker eine Y-Weiche für den Anschluss eines zweiten PWM-Lüfters angebracht wurde.

Die Verarbeitung des Brocken 3 wurde seitens Alpenföhn durchweg sehr sauber und zudem optisch ansprechend ausgeführt.

Montage:

Zur Montage kommt eine Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Diese wird von der Rückseite aus an das Mainboard gehalten und dann mittels vier Bolzen bestückt, welche durch die Montagebohrungen des Mainboards geführt werden. Diese Bolzen werden auf der Vorderseite des Mainboards jeweils mit Abstandshaltern bestückt.
Im nächsten Schritt müssen die passenden Montageschienen auf die Bolzen aufgesteckt und mit diesen verschraubt werden. Je nach eingesetztem Sockel kommt einer entweder eine umlaufende Montageschiene zum Einsatz, oder man muss auf die zwei einzelnen Montageschienen zurückgreifen.

Anschließend kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Dieser wird durch einen Montageträger an den verbauten Montageschienen befestigt.

Dank des asymmetrischen Aufbaus ragt der Kühler bei den meisten Mainboards nicht in Bereich des Arbeitsspeichers hinein und bietet somit eine gute Kompatibilität zu Speichern mit hohen Kühlkörpern.

Sobald der Kühler auf der CPU montiert ist, kann man mit der Lüftermontage beginnen. Hierzu muss man den im Lieferumfang enthaltenen Lüfter erst mit kleinen Gummientkopplern versehen. Diese werden einfach in die Montagebohrungen eingesteckt und dienen dann als Aufnahmepunkte für die im Lieferumfang enthaltenen Lüfterklammern.

Anschließen kann man den Lüfter ganz einfach mittels der Lüfterklammern am Kühlkörper befestigen.

Um einen Push-Pull-Betrieb aufbauen zu können, liefert Alpenföhn neben einem zweiten Satz Lüfterklammern auch einen zweiten Satz Entkoppler mit.

Testsystem:

Als Testsystem kommt neben einem Sockel 1151 Testsystem auch ein aktuelles AM4 Testsystem zum Einsatz, wodurch Nutzer von AMD als auch Intel Systemen einen Überblick über die Leistung auf den jeweiligen Sockeln erhalten. Beide Systeme werden im nicht übertakteten Zustand betrieben.

Das Intel-Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

  • ASRock – Z170 Extreme3
  • HyperX – Savage 16GB Kit 3000MHz
  • Intel® – Core i7-6700K
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Das AMD-Testsystem besteht aus diesen Komponenten;

  • AMD – Ryzen 1600
  • ASUS – Crosshair VI Hero
  • 2 x 8GB Corsair Vengeance LPX Black 2666 MHz
  • Zotac – GTX 780 TI AMP Edition

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüfter um einen PWM-Lüfter handelt, welcher seine Geschwindigkeit selbst anpasst, haben wir die PWM-Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,2°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einem 30 minütigen Prime95 Stresstest, welchem zum aufwärmen eine Idle time von 45 Minuten voraus ging.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen, vor allem, wenn noch eine zusätzliche GPU in dem System verbaut wird. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist zu erkennen, dass sich der Brocken 3 nicht nur vor seinem Vorgänger platzieren konnte, sondern dass er auch eine ordentliche Kühlleistung abgeliefert hat, mittels welcher er sich noch im vorderen Drittel des Testfeldes platzieren konnte. Im Bereich der Lautstärke kann der Brocken 3 auf ganzer Linie punkten, denn im Vergleich zu anderen Kühlern, welche sich auf benachbarten Platzierungen befinden, arbeitet der Lüfter des Brocken 3 mit nur knapp über 1000 RPM.

Fazit:

Mit dem Brocken 3 hat Alpenföhn wiedereinmal gezeigt, dass man sich nicht auf guten Produkten ausruht, sondern stetig daran arbeitete, auch gutes noch weiter zu verbessern. Hierdurch ist es Alpenföhn gelungen, einen schon starken Kühler noch stärker und vor allem noch leiser zu machen. Durch die Änderungen am Lamellendesign kann der Kühler auch bei einer geringen Lüfterdrehzahl ein gutes Kühlergebnis erreichen. Passend zu diesen Änderungen hat man auch den mitgelieferten Lüfter überarbeitet, sodass dieser bestens zu den Ansprüchen des Kühlers passt. Dank des asymmetrischen Aufbaus bietet der Kühler auch trotz der nicht gerade geringen Abmessungen eine recht gute Kompatibilität. Die Verarbeitung des Lüfters sowie auch des Kühlers selbst wurden durchweg sauber ausgeführt. Durch das Design der eingesetzten Abschlusslamelle macht der Kühler zudem auch von der optischen Seite etwas her. Für den Fall, dass einem die gebotene Kühlleistung noch nicht ausreicht, kann man den Kühler auch noch mit einem optionalen 2. Lüfter bestücken und so einen Push-Pull-Betrieb fahren. Alle hierzu benötigten Montagematerialien befinden sich im Lieferumfang des Kühlers. Preislich liegt der noch recht neue Brocken 3 aktuell bei knapp 45€ 🛒 und somit etwa 5€ 🛒 über dem Brocken 2.

Pro

  • Kühlleistung
  • Verarbeitung
  • Einfache Montage
  • Design
  • Geräuschkulisse

Contra

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Alpenföhn für die Bereitstellung des Testmusters.