Alpenföhn – ATLAS Twin-Tower-Kühler

Mit dem ATLAS haben wir heute passend zum Launch einen kleinen Twin-Tower-Kühler von Alpenföhn im Test, welcher durch seinen Aufbau und seinen kompakten Abmessungen bestens für kleine aber dennoch sehr leistungsstarke ITX-Systeme geeignet sein soll.

Welche Details in dem neuen ATLAS-Twin-Tower-Kühler von Alpenföhn stecken und wie er sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

Kühler

  • Abmessungen: 125 x 105 x 140 mm
  • Gewicht: 650g
  • Heatpipes: 5 x 6mm
  • Material:
    Kühlfinnen: Aluminium
    Bodenplatte: Kupfer
  • Kompatibilität:
    Intel: 2011, 2011-v3, 1366, 115x, 775
    AMD: AM3(+), AM3, AM2(+), AM2, FM1 sowie FM2

Lüfter

  • Abmessungen: 92 x 25 mm
  • Betriebsspannung: 12V
  • Luftdurchsatz: 63,63m³/h
  • Geräuschentwicklung: 8 – 24,3 dB(A)
  • Drehzahl: 400 – 1800 U/min
  • Anschluss: PWM
  • Leistungsaufnahme: 0,96W
  • Eingansstrom: 0,08A
  • Spannungsbereich: 4,2 – 13,2V
  • MTTF: 250.000 Stunden

Lieferumfang:

  • ATLAS Kühlkörper
  • 2 x 92mm WingBoost2 Lüfter
  • Montagematerial Intel/AMD
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der neue ATLAS wird von Alpenföhn in einer Verpackung geliefert, welche überwiegend in einem braun/goldenen Farbton gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite kann man neben der Modellbezeichnung und dem Einsatzgebiet des Kühlers auch schon ein erstes Produktbild erkennen, welches jedoch eine starke Photoshopbearbeitung hinter sich hat. Auf der linken Verpackung sind zudem die technischen Zeichnungen des Kühlers zu finden.

Die technischen Details sind auf der Verpackungsrückseite abgedruckt. Auf der rechten Verpackungsseite ist zudem noch eine Produktbeschreibung zu finden.

Entnimmt man den ATLAS aus seiner Verpackung, so hat man einen Twin-Tower-Kühler vor sich stehen, welcher im Vergleich zu den sonst üblichen Twin-Tower-Kühlern sehr klein ausfällt. Dies liegt daran, dass der Kühler von Alpenföhn speziell für die Verwendung auf einem mini-ITX oder Micro-ATX-System konzipiert wurde. Somit wurde der Kühler nicht nur, was seine Höhe angeht, mit 125mm kompakt ausgeführt, sondern auch in seiner Breite und Tiefe.

Neben den kompakten Abmessungen wird einem sicherlich auch das recht spezielle Design der einzelnen Kühlfinnen schnell ins Auge fallen. Alpenföhn hat diesen spezielle Biegungen verpasst, welche sich positiv auf den Luftstrom auswirken sollen.
Hierzu wurden die einzelnen Kühlfinnen im äußeren Bereich schräg nach unten gebogen. Zudem kann man noch zwei eingearbeitete Erhebungen pro Lamelle erkennen, welche als eine Art Luftkanal dienen.

Bei dem hinteren Kühlturm verlaufen diese nach hinten hin breiter werden und bei dem vorderen Finnenblock werden diese zum Ende hin verjüngt.

Durch diese speziell verformten Lamellen wird der Luftstrom des ersten Lüfters gezielt am zweiten Lamellenblock vorbeigeleitet wodurch ein zusätzliches erhitzen des zweiten Lamellenblockes durch die Abwärme des ersten Lamellenblockes vermieden wird.

Betracht man die Kühler von seiner Oberseite einmal genauer, so kann man nicht nur erkennen, dass die Abschlusslamellen mit einer silbernen Nickelschicht versehen wurden, welche den Finnen ein schickes Design verpasst, sondern auch, dass der zweite Lamellenblock gespiegelt montiert wurde, wodurch die geänderte Richtung der beiden Luftkanäle stammt.

Dies hat den Vorteil, dass in dem zweiten Lamellenblock die Strömungsgeschwindigkeit gesteigert werden kann und somit mehr Abwärme von den Kühlfinnen abtransportiert werden kann.

Bei einem seitlichen Blick auf den ATLAS Twin-Tower-Kühler ist zu erkennen, dass die einzelnen Kühlfinnen an ihren Außenseiten ein offenes Design aufweisen und somit nicht, wie es bei manch anderen Kühlern der Fall ist, um 90° abgewinkelt sind. Am Übergang zur Vorder- und Rückseite sind zudem kleine Nasen zu erkennen, welche als Befestigungspunkte für die Lüfterklammern dienen.

Die beiden Lamellenblöcke bestehen jeweils aus 40 Aluminiumfinnen und sind auf die fünf Heatpipes aufgesteckt, welche einen Durchmesser von 6mm haben.
Die verbauten Heatpipes sind wie auch die Abschlusslamelle mit einer Nickelschicht versehen und durchlaufen die zweiteilige Bodenplatte u-förmig gebogen.

Die Heatpipes sind innerhalb der beiden Kühltürme so angeordnet, dass jede Heatpipe im direkten Luftstrom steht.

Die aus Kupfer gefertigte Bodenplatte ist wie auch die einzelnen Heatpipes und die beiden Abschlusslamellen mit einer Nickelschicht versehen und leicht konvex ausgeführt, was für einen noch besseren Anpressdruck auf aktuellen CPUs sorgt.

Die Oberseite der Bodenplatte ist wie bei vielen anderen Kühlern auch aus einem massiven Aluminiumblock gefertigt und bildet zugleich den Aufnahmepunkt für den Montagesteg.

Schaut man sich den Kühler einmal von unten an, so wird man feststellen, dass sich die Bodenplatte nicht mittig unter den beiden Kühltürmen befindet. Diese wurde asymmetrisch angeordnet, wodurch der Kühler versetzt zu den PCIe-Steckplätzen und den Speicherbänken montiert werden kann. Dies hat den Vorteil, dass der Kühler auch auf einem ITX-Mainboard nicht über den PCIe-Steckplatz hinausragt.

Durch die kompakten Abmessungen können zudem Speicher mit beliebig hohen Kühlkörpern verbaut werden, da der Kühler auch nicht in den Bereich der Arbeitsspeicher hineinragt.

Als Lüfter kommen auf dem ATLAS zwei Wing Boost 2 Lüfter im 92-mm-Format zum Einsatz. Diese verfügen nicht, wie es bei den meisten Lüftern üblich ist über einen quadratischen Lüfterrahmen, sondern wurden rund ausgeführt.

Zur Montage der Lüfter wurden an dem Rahmen entsprechende Montagewinkel angebracht, welche von dem runden Rahmen abstehen. Betrachtet man den Lüfter einmal etwas genauer, so wird man feststellen, dass die Montagepunkte nicht die äußersten Stellen des Lüfters sind. Der runde Lüfterrahmen ist zwischen den Montagepunkten breiter ausgeführt. Die Montagepunkte sind somit in einem Abstand zueinander gehalten, wie man ihn von 80-mm-Lüftern kennt.
Der Impeller verfügt über sieben Lüfterblätter, welche mit der von Alpenföhn bekannten S-Shape Geometrie versehen sind. Hierbei handelt es sich um eine geschwungene Form der Lüfterblätter, durch welche ein höherer, statischer Druck erzeugt werden kann.

In der Mitte des Impellers befindet sich ein mit einer durchsichtigen Gummischicht überzogener Aufkleber, auf welchem das Alpenföhn Logo zu erkennen ist.
Der Impeller ist an vier Stegen befestigt, welche leicht gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Der WingBoost 2 Lüfter verfügt über eine “Plus-Funktion”. Dies bedeutet, dass am PWM-Stecker eine Y-Weiche für einen zweiten PWM-Lüfter angebracht wurde.

Dank dieser Weiche lässt sich nun auch ein weiterer PWM-Lüfter über ein PWM-Signal des Boards steuern und muss nicht über Kabeladapter oder einem 3-Pin-Anschluss angeschlossen werden.

Bei Verwendung von WingBoost 2 Lüftern können bis zu 3 weitere Lüfter an nur einem PWM-Signal des Boards angeschlossen werden.

Die Verarbeitung des Kühlers sowie auch der beiden Lüfter wurde sehr sauber ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

Montage:

Zur Montage kommt eine Multi-Sockel-Backplane zu Einsatz, weswegen es auch bei der Montage auf einem AMD-Mainboard notwendig ist, diese zu verwenden und somit die original Backplane vor der eigentlichen Montage zu entfernen.
Diese wird von der Rückseite aus an das Mainboard gehalten und dann mittels vier Bolzen bestückt, welche durch die Montagebohrungen des Mainboards geführt werden. Diese Bolzen werden auf der Vorderseite des Mainboards jeweils mit Abstandshaltern bestückt.
Im nächsten Schritt können die Montageschienen auf die Bolzen aufgesteckt und mit diesen verschraubt werden.
Anschließend kann der Kühler schon auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt werden. Dieser wird durch einen Montageträger mit den beiden Montageschienen befestigt. Der Montageträger wird mittels zwei an ihm befestigten Schrauben mit den Montageschienen verschraubt.

Ist der Kühler montiert, so kann man mit der Montage der beiden Lüfter beginnen. Um die Lüfter von dem Kühler zu entkoppeln, liegen dem Lieferumfang selbstklebende Moosgummischeiben bei, welche einfach auf den Kühlkörper geklebt werden. Anschließend können die beiden Lüfter positioniert und mittels der mitgelieferten Klammern befestigt werden.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 20,9°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da alle die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis findet man den neuen ATLAS im sehr guten Mittelfeld wieder.

Fazit:

Der neuen Twin-Tower-Kühler ATLAS von Alpenföhn kann nicht nur durch seine überaus hohe Verarbeitungsqualität punkten, mit welcher der Kühler als auch die Lüfter gefertigt wurden, sondern auch durch seine hohe Kompatibilität und der trotz seiner geringen Größe erreichten Kühlleistung. Der Kühler wurde hochwertig und zudem durch die vernickelten Elemente auch optisch ansprechend verarbeite. Durch seine sehr kompakten Abmessungen und dem asymmetrischen Aufbau eignet sich der ATLAS bestens, um in einem sehr kompakten ITX-System eingesetzt zu werden. Diese sind zwar sehr kompakt aber können dennoch mit den größten CPUs ausgestattet werden, welche man aktuell auf dem Markt bekommt. Durch seine hohe Kühlleistung kommt der ATLAS auch problemlos mit solchen CPUs zurecht. Den ATLAS-Twin-Tower-Kühler gibt es passend zum Launch dieses Reviews zu einem Preis von 59,90€ 🛒 im Handel.


Pro

  • Kühlleistung
  • Sicher Montage
  • Verarbeitung
  • Sehr hohe Kompatibilität


Contra

  • Keine Klammern für quadratische 92-mm-Lüfter

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Alpenföhn sehr für die Bereitstellung des Testmusters.