NZXT – Capsule Mini USB-Mikrofon im Test

Mit dem Capsule Mini haben wir heute die kleine Version des bekannten Capsule USB-Mikrofons von NZXT im Test, welches die perfekte Wahl für Gamer sein soll, welche nicht nur Wert auf einen guten Klang legen, sondern auch wenig Platz auf dem Schreibtisch haben.

Welche Features einem das Capsule Mini bietet und wie sich das neue USB-Mikrofon von NZXT in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Abmessungen (L x B x H): 9,9 x 18,54 cm
Gewicht:
544,3 g
Größe der Montagebohrung: 3/8″ (1/4″ mit Adapter)
Anschluss: USB Type-C
Richtmuster: unidirektionalen Nierencharakteristik
Klirrfaktor: 0.23% @ 1kHz
Bittiefe / Abtastrate: 24-bit/96kHz
Frequenzgang: 100 Hz – 10 kHz
Kopfhöreranschluss: 3,5-mm-Klinke
Garantie: 2 Jahre

 

Lieferumfang:

  • Capsule Mini – USB-Mikrofon
  • Mikrofon-Tischständer
  • USB-A auf USB-C Kabel
  • 3,8″ auf 1,4″ Stativadapter
  • Kurzanleitung

 

Design und Verarbeitung:

Das neue Capsule Mini USB-Mikrofon wird von NZXT in einer Verpackung geliefert, welche in einem weiß/violetten Grunddesign gehalten ist. Auf der Verpackungsvorderseite wurde neben einem Produktbild auch die Modellbezeichnung sowie eine kurze Beschreibung abgedruckt.
Einen Hinweis auf den Lieferumfang findet man auf der linken Verpackungsseite.

Wo die Verpackungsrückseite neben einem weiteren Produktbild auch mit einer kurzen Beschreibung der wichtigsten Features bedruckt wurde, wurde auf der rechten Verpackungsseite eine Auflistung der wichtigsten technischen Details abgedruckt.

Entnimmt man das Capsule Mini aus seiner Verpackung, so hat man ein 185,4 mm langes und 55 mm schlankes USB-Mikrofon vor sich stehen, welches in einem komplett schwarzen Aufbau daher kommt und werksseitig schon an einem kompakten Mikrofonstandfuß montiert wurde.

Mit einem Blick auf das zylinderförmige Mikrofongehäuse ist ein zweiteiliger Aufbau zu erkennen. Im unteren Bereich wurde das schwarze Kunststoffgehäuse mit einem kleinen Gain-Regler ausgestattet, über welchen man nicht nur den Aufnahmepegel einstellen, sondern auch das Mikrofon stummschalten kann. Direkt unterhalb dieses Reglers wurde eine kleine Status-LED in das Mikrofongehäuse eingelassen. Oberhalb des Gain-Reglers wurde die Mikrofonvorderseite zudem noch mit einem sehr dezent ausgeführten NZXT-Logo bedruckt.

In der oberen Hälfte wurde das Mikrofongehäuse mit einem aus schwarzem Kunststoff gefertigten Mesh-Gitter ausgestattet, hinter welchem NZXT zur Reduzierung von Nebengeräuschen ein feines Stoffelement gespannt hat.
Auch wenn dieser Filter auch als Art Popschutz fungiert, gibt es auf den ersten Blick keine Möglichkeit, einen dedizierten Popschutz auf das Mikrofon aufstecken zu können. Durch die gewählte Bauform kann man das Mikrofon jedoch mit einem universellen Popschutz 🛒 ausstatten.

Mit einem Blick auf die Rückseite des Mikrofons findet man ein deutlich gröberes und direkt in das Mikrofongehäuse eingelassenes Gitter vor. Wie wir es schon vom feinen Mesh-Gitter auf der Vorderseite her kennen, wurde auch hinter diesem Gitter ein feiner Filter verbaut.

Wirft man einen genaueren Blick durch das Gitter hindurch, so kann man die im Inneren verbaute Kapsel erkennen, welche so ausgerichtet wurde, dass das Mikrofon einen unidirektionalen Nierencharakteristik aufweist.

Mit einem Blick auf die Unterseite des Mikrofongehäuses findet man mittig ein 1/4″ Stativgewinde vor.

Zudem wurde in die Gehäuseunterseite auch noch ein Micro-USB-Anschluss sowie eine 3,5-mm-Klinkebuchse eingearbeitet.

Zum Aufstellen des Mikrofons befindet sich im Lieferumfang ein massiver Metallfuß, welcher durch die gewählte Bauform nicht am Stativgewinde des Mikrofons befestigt wird, sondern mittels zwei Rändelschrauben auf der linken und rechten Seite des Mikrofons befestigt wird.

Für einen sicheren und entkoppelten Stand wurde der mitgelieferte Standfuß auf der Unterseite mit einem großen Gummiring ausgestattet.

Passend zum Release des Capsule Mini hat NZXT mit dem Boom Arm Mini auch einen kompakten Mikrofonarm in sein Sortiment aufgenommen.

Auch wenn es keine Möglichkeit gibt, einen dedizierten Popschutz am Mikrofon anbringen zu können, wurde die Verarbeitung des Capsule Mini USB-Mikrofons seitens NZXT sauber und optisch ansprechend ausgeführt.

 

Anschluss und Inbetriebnahme:

Zur Installation muss man bei dem Capsule Mini USB-Mikrofon theoretisch nicht viel sagen. Dank des eingesetzten USB-Anschlusses lässt sich das Mikrofon ganz einfach mit jedem PC oder Notebook verbinden. Das Mikrofon wurde von unserem Windows 11 Testsystem per Plug & Play erkannt und der notwendige Treiber wurde innerhalb weniger Sekunden installiert. Sobald die automatische Installation abgeschlossen ist, kann man das Capsule Mini USB-Mikrofon nicht nur aus der Liste der Aufnahmegeräte auswählen, sondern dank der integrierten USB-Soundkarte auch aus der Liste der Wiedergabegeräte.

Will man den Funktionsumfang des Mikrofons erweitern, so muss man sich neben dem automatisch installierten Treiber auch die NZXT CAM-Software herunterladen und installieren.

Da NZXT all seine Eingabegeräte, RGB-Komponenten, intelligenten Netzteile und Kühlungen über diese Software steuert, bekommt man mit dieser Software ein ausgeklügeltes Ökosystem geboten.

Im Gegensatz zu früheren Versionen der CAM-Software ist in der Zwischenzeit keine Registrierung mehr notwendig, wodurch man den vollen Softwareumfang auch ohne die Angabe von persönlichen Daten nutzen kann.

Auf der Startseite der CAM-Software findet man weiterhin einen Überblick über die wichtigsten Systemeigenschaften.

Wechselt man in den Softwareabschnitt Audio, so werden einem drei digitale Audioregler angezeigt.

Neben der Einstellung für die Mikrofon und Audiointensität kann man an dieser Stelle auch den Sidetone (die Lautstärke, mit der man die aufgenommene Stimme auf den angeschlossenen Kopfhörern wiedergegeben bekommt), einstellen. Somit ersetzt die CAM-Software an dieser Stelle den zweiten physikalischen Drehregler, welchen wir von vielen anderen Mikrofonen her kennen.

Will man das Mikrofon einfach nur zum Gamen oder zum Streamen via Twitch etc. nutzen, so ist für dieses Vorhaben keine spezielle Software notwendig.
In Kombination mit einer optionalen Audio-Software ermöglicht einem das Mikrofon jedoch auch Voice-Overs zu erstellen.

Der Aufbau des Mikrofons lässt sich ebenfalls schnell und im Handumdrehen bewerkstelligen. Will man das Mikrofon einfach nur stehend auf seinem Schreibtisch positionieren, so kann man es dank des vorinstallierten Standfußes einfach an der gewünschten Stelle positionieren.

Für den Fall, dass man das Mikrofon lieber an einem Mikrofonarm wie dem ebenfalls neuen und von uns getesteten Boom Arm Mini Mikrofonarm befestigen möchte, muss man im ersten Schritt den vorinstallierten Standfuß demontieren.
Hat man das Mikrofon durch das lösen der beiden Rändelschrauben aus dem Standfuß befreit, kann man das Mikrofon am gewünschten Mikrofonarm befestigen. Dank des mitgelieferten Adapters ist dies nicht nur an Mikrofonarmen möglich, welche über ein 1/4″-Gewinde verfügen, sondern auch an Mikrofonarmen mit einem 3/8″-Gewinde.

 

Test:

Da in dem Capsule Mini nur eine einzige Kapsel verbaut wurde, bietet einem das USB-Mikrofon im Vergleich zu manch anderem USB-Mikrofon nur einen Aufnahmemodus.
Durch die spezielle Ausrichtung des Mikrofons weißt das Mikrofon hierbei eine Nierencharakteristik auf, bei der der Schall, welcher frontal auf das Mikrofon trifft, am intensivsten aufgenommen wird. Wo Seitenschall deutlich leiser erfasst wird, werden rückwärtige Schallwellen hingen stark unterdrückt.
Das Mikrofon arbeitet hierbei in einem Mono-Modus und eignet sich daher bestens für die Gesprächsaufzeichnung von einer einzelnen Person. Solche Situationen hat man neben dem Gaming auch beim Voice Over sowie beim Solo-Gesang.
Weniger geeignet ist das Mikrofon aufgrund der Mikrofoncharakteristik hingegen für Situationen, in denen man z. B. ein Interview führt oder mit mehreren Sängern zusammen an einem einzigen Mikrofon ein Musikstück aufnehmen will.

Das gebotene Klangbild erwies sich in unserem Test als klar und sehr detailgetreu, wodurch nicht nur Stimmen klar aufgenommen wurden, sondern auch die volle Range von Instrumenten gut erfasst wurde. Durch diese Eigenschaften eignet sich das Mikrofon nicht nur für den Einsatz während des Gamen oder Streamen, sondern auch Hobbymusiker können sehr detailgetreue Aufnahmen erzeugen, welche jedoch nur im Mono-Modus aufgezeichnet werden.
Zwar kann das Mikrofon auch noch bei einem hohen Aufnahmepegel überzeugen, jedoch sollte man sich vor dem Start der Aufnahme etwas Zeit zum Auspegeln nehmen. Überspringt man diesen wichtigen Schritt, so kann es schnell einmal vorkommen, dass man das eigene Atmen in der Aufnahme hört. Da das Mikrofon durch die gebotene Charakteristik auf den Mund des Nutzers ausgerichtet sein sollte, sollte man das Auspegeln auch dann noch einmal vornehmen, wenn man das Mikrofon z. B. etwas anders ausgerichtet hat.

Zwar verfügt das Mikrofon über einen integrierten Popschutz, welcher auch einen recht guten Job macht, jedoch hat uns die Möglichkeit gefehlt, auf einen optionalen oder gar mitgelieferten Popschutz zurückgreifen zu können.
Aus klanglicher Sicht ist der größte Schwachpunkt im mitgelieferten Standfuß zu finden. Je nach Untergrund und somit auch Resonanzkörper kann es dazu kommen, dass Schwingungen, welche z. B. durch Stöße gegen den Schreibtisch auftreten, trotz der gummierten Unterseite so an das Mikrofon übertragen werden, dass man diese in der Aufnahme leicht wahrnimmt.
Etwas anders sieht es hingegen aus, wenn man auf einen Mikrofonarm, wie z. B. den ebenfalls neu vorgestellten Boom Arm Mini von NZXT zurückgreift.

Schließt man sein eingesetztes Headset bzw. den eingesetzten Kopfhörer an dem integrierten Kopfhöreranschluss an, so lässt sich der aufgenommene Ton verzögerungsfrei kontrollieren. Wählt man in den Soundeinstellungen des eingesetzten Systems zudem das USB-Mikrofon auch als Audioausgang aus, so wird auch der gerade abgespielte Ton auf den angeschlossenen Kopfhörer gelegt. Ein solches Setting spielt nicht nur Streamern in die Hände, sondern auch Anwendern, welche z. B. ein Voice Over von einem zuvor getätigten Mitschnitt erstellen wollen.

Im direkten Vergleich zu vielen anderen aktuellen USB-Mikrofonen muss man bei dem neuen Capsule Mini zur Lautstärkeregulierung des angeschlossenen Headsets jedoch auf die kostenfreie CAM-Software zurückgreifen. Eine Möglichkeit, diese Einstellung direkt am Mikrofon vornehmen zu können gibt, es leider nicht.

 

Fazit:

Mit dem Capsule Mini hat NZXT ein kompaktes USB-Mikrofon in sein Sortiment aufgenommen, welches sich in erste Linie an Gamer und Streamer richtet. Das neue Capsule Mini konnte in unserem Test nicht nur durch eine sauber und hochwertige Verarbeitung überzeugen, sondern auch von der klanglichen Seite. Klanglich überzeugte das Mikrofon in unserem Test beim Streamen, Gamen sowie bei der Nutzung mit Musikinstrumenten durch eine klar und sauber abgestimmte Aufnahmequalität. Aufgrund der gebotenen Mikrofoncharakteristik ist das Mikrofon jedoch nicht auf die Nutzung mit mehreren Personen ausgelegt. Wird das Mikrofon so zwischen zwei oder mehr Personen positioniert, dass der Schall seitlich auf das Mikrofon trifft, so muss man den Aufnahmepegel deutlich erhöhen. Dies führt im Umkehrschluss dazu, dass Störgeräusche, welche frontal auf das Mikrofon treffen, sehr deutlich zu hören sind. Passend zu dem seitens NZXT angedachten Einsatzgebiet hat NZXT das Mikrofon nicht nur mit einem einfach erreichbaren Bedienelement sowie einer vollständigen Integration in die CAM-Software versehen, sondern auch mit einem kompakten, aber auch massiven Standfuß ausgestattet. Dieser sorgte in unserem Test zwar im Handumdrehen für einen sicheren, jedoch nicht perfekt entkoppelten Stand. Wo sich diese Schwachstelle durch optionales Zubehör wie z. B. den ebenfalls neuen Boom Arm Mini im entschärfen lässt, hätten wir es uns gewünscht, das auf einem solch einfach Weg auch der Popschutz noch erweitert werden könnte. Die UVP des sehr sauber und ansprechend designten Capsule Mini USB-Mikrofon, welches zudem in zwei unterschiedlichen Farbvarianten gibt, liegt bei knapp 70€ 🛒.

Wir danken NZXT sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

NZXT - Capsule Mini USB-Mikrofon

9.1

Lieferumfang

9.5/10

Verarbeitung

9.0/10

Funktionsumfang

9.0/10

Bedienfreundlichkeit

9.0/10

Klangqualität

9.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Aufnahmequalität
  • Kompatibilität
  • Kompatibilität zu unterschiedlichen Mikrofonarmen
  • Sehr stabiler Standfuß
  • Bedienfreundlichkeit trotz fehlenden Gain-Regler

Contra

  • Kein zusätzlicher Popschutz
  • (Kein Gain-Regler)
  • (Entkopplung des Standfußes nicht optimal)