CHIEFTEC ATM-1042S Backplane im Test

Nachdem wir kürzlich die 2-Port Backplane ATM-1322 von CHIEFTEC in diesem für euch getestet haben, wollen wir uns in diesem Review einmal ein entsprechendes Modell mit vier Ports anschauen. Es handelt sich dabei um die Backplane ATM-1042.

Diese kann bis zu vier 2,5″ SATA Laufwerke aufnehmen. Zum Einbau wird ein freier 5,25″ Schacht benötigt. Ob diese große Backplane genauso wie die kleine überzeugen kann, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Schnittstelle (HDD/SSD): SATA I, SATA II, SATA III
  • Dimension (TxBxH): 173mm x 146mm x 42mm
  • Gewicht: 0,8 kg
  • Form-Faktor: 1x 5,25″ Einschüb für 4 HDDs/SDDs 2,5″ (max. Festplattenhöhe bis 12,5mm)
  • Lüfter: 1x 40mm kugelgelagerte Lüfter
  • Stromversorgung: 1x Molex
  • Datenanschlüsse (extern): 4 x SATA
  • Unterstützte Raid-Level: 0, 1, und 5 (kein Raid Controller im Gerät)
  • Besonderheiten: HDD LEDs frontseitig, Power LED frontseitig
  • Garantie: 24 Monate

Lieferumfang:

  • Backplabe ATM-1042S
  • 4 x SATA Kabel (60cm)
  • Schraubensatz
  • Kurzanleitung (englisch)

Warum 2,5″ Laufwerke in einem Desktop PC?

Ein geringer Stromverbrauch und der daraus resultierenden, niedrige Wärmentwicklung zeichnen die 2,5″-Festplatten im Gegensatz zu ihren größeren Verwandten im 3,5″-Format aus. Zwar hinken die meisten Laufwerke in Sachen Geschwindigkeit ihren größeren Geschwistern noch etwas hinterher, für die Ablage von Daten oder Backups reicht die Performance der kleineren Festplatten aber vollkommen aus. Ist mehr Leistung gefragt, so lässt sich problemlos auf SSDs umsteigen. Spätestens dann haben die herkömmlichen Festplatten das Nachsehen.

Da die wenigsten Computergehäuse Aufnahmen für Laufwerke im 2,5-Zoll-Formfaktor bieten, ist der Einsatz eines Wechselrahmens eine gute Wahl. Zudem ermöglichen solche Backplanes die Möglichkeit per “Hot Swap” die Laufwerke im laufenden Betrieb zu wechseln oder hinzu zu fügen.

Design und Verarbeitung:

Wie auch schon die kleine Backplane im 3,5″-Format (ATM-1322S) wird auch diese Backplane von CHIEFTEC in einer dunkel gehaltenen Verpackung geliefert.

Auf der Vorderseite der OVP sind die wichtigsten Features der Backplane in Englisch abgedruckt. Auf der Rückseite findet man neben den Spezifikationen noch eine bebilderte Kurzanleitung, wie man die Backplane verbaut und Festplatten wechselt.

Nach dem Öffnen der OVP hat man einen freien Blick auf die zum Schutz noch einmal verpackte Backplane. Durch einen kleinen Papstreifen ist das Zubehör von der Backplane getrennt.
Das Backplanegehäuse ist in schwarz und Silber gehalten.

Der Deckel sowie die Seitenwände des Gehäuses bestehen aus einem Aluminiumelement, welches eine leicht raue, silbern glänzende Oberfläche aufweist. Der Boden sowie die Rückseite wurden aus schwarzem Kunststoff gefertigt.

Die Rückseite der Backplane ist in drei Bereiche unterteilt. In der Mitte befindet sich der integrierte 40mm Lüfter, welcher für die Abfuhr der Abwärme sorgen soll. Als Lüftergitter dient die Gehäuserückseite der Backplane. In diese wurden spezielle Lüftungsschlitze eingelassen.

Links neben dem Lüfter befinden sich die SATA Anschlüsse. Diese sind entsprechend beschriftet. Durch ihre Anordnung kann jeder Port dem entsprechenden Einschub auf der Vorderseite zugeordnet werden. Rechts neben dem Lüfter befindet sich ein Molex-Anschluss, über welchen die gesamte Backplane, sowie die später verbauten Festplatten mit Strom betrieben werden. Über dem Anschluss befindet sich noch einmal ein Warnhinweis, welcher auf die richtige Polung des Molex-Steckers hinweisen soll. Wenn man an seiner Stromversorgung jedoch nicht herumgebastelt hat, braucht man sich keine Gedanke über eine falsche Polung zu machen.

In der Gehäusefront befinden sich an der Unterseite fünf eingelassene LEDs. Dabei handelt es sich um vier HDD-LEDs und eine Activity-LED. Die HDD-LEDs leuchten bei eingebauter Festplatte und vorhandener Stromversorgung grün. Diese LEDs sind entsprechend mit HDD1 bis HDD4 beschriftet. Die Activity-LED leuchtet, wie der Name schon sagt bei einem Zugriff auf die Festplatten. Diese LED leuchtet bei aktiver Datenverbindung rot.

Über diesen LEDs befinden sich die vier Einbauplätze für die 2,5″ Festplatten. Es könne Festplatten mit einer maximalen Bauhöhe von 12,5mm verbaut werden. Aufgrund dieser Beschränkung ist es nicht möglich 2,5″ WD Raptor Festplatten zu verbauen. Auch ist der Betrieb von SAS-Festplatten aus dem Serverbereich aufgrund dieser Beschränkung und der Tatsache, dass nur eine SATA-Backplane vorhanden ist nicht möglich. Die SATA-Backplane unterscheidet sich leicht von der SAS-Backplane und lässt somit keine konnektierung von SAS-Festplatten zu.

Die HDD Käfige sind komplett aus schwarzem Kunststoff gefertigt. In der Front verfügen sie über Lüftungsschlitze, durch welche der verbaute Lüfter entsprechende Frischluft anziehen kann.

Montage und Betrieb:

Mittels der beiliegenden Schrauben lässt sich die Backplane sehr einfach in einem freien 5,25″-Schacht befestigen. Der Anschluss an das Mainboard sowie an das Netzteil kann mit den beiliegenden Kabeln genauso schnell erledigt werden.

Nachdem die Backplane im Gehäuse montiert ist, können die gewünschten Laufwerke montiert werden. Um die Laufwerkskäfige aus dem Backplanegehäuse zu entfernen, können diese mittels eines in metallic rot gehaltenen Hebel entriegelt und herausgezogen werden.

Anschließen wird das entsprechende Laufwerk von unten mittels der Schrauben aus dem Lieferumfang an dem Einschub befestigt und dieser wieder in den gewünschten Slot eingeschoben.

Die Slots sind so angeordnet, wie es auch schon die Anschlüsse auf der Rückseite sind. In der oberen Reihe befindet sich links Slot 1, rechts Slot 3. In der unteren Reihe befindet sich links Slot 2 und rechts Slot 4.

Sind die SATA-Ports, an welchem die Backplane angeschlossen sind, im Bios auf AHCI eingestellt, oder wenn die Backplane an einem Raidcontroller angeschlossen ist, kann dieser Vorgang auch während des laufenden Betriebes getätigt werden. Die Festplatten werden dann mittels Plug&Play im Windows als auch unter Linux wie eine USB-Festplatte erkannt.

Der eingebaute Lüfter dreht sofort nachdem Einschalten des PC´s mit voller Geschwindigkeit los. Auf eine Temperatursteuerung bzw. auf einen Schalter an der Rückseite wurde leider verzichtet. Je nach verwendeten Festplatten wird der Lüfter im Normalfall durch die sehr geringe Abwärme nicht benötigt. Dies ist z.B. bei SSDs der Fall.
Erfreulicherweise verrichtet der Lüfter jedoch recht leise seine Arbeit und ist nur zu hören, wenn die Backplane in einem Silentsystem verbaut ist, welches überwiegend passiv gekühlt wird.
Durch den Umstand, dass die Daten nur durch die Backplane durchgeschleift werden, konnten wir keine Leistungsunterschiede zwischen einem Laufwerk im Wechselrahmen oder dem direkten Anschluss per Kabel am Mainboard feststellen. Auch sind alle gewünschten RAID Varianten mit den verbauten Laufwerken in der Backplane möglich, wenn ein entsprechender Controller vorhanden ist oder das Mainboard die RAID-Funktion unterstützt.

Fazit:
CHIEFTEC hat mit der ATM-1042S eine sehr gut verarbeitete Backplane im Sortiment, welche sich nicht hinter denen anderer Hersteller verstecken muss. Die Slots sind eindeutig den jeweiligen SATA-Anschlüssen auf der Rückseite zugeordnet. Durch die verbauten LEDs kann man die Funktion und Aktivität der einzelnen Festplatten sehr gut erkennen. Konstruktionsbedingt verspricht auch der Wechselmechanismus eine lange Lebensdauer. Sollte doch einmal eine der roten Kunststoffentriegelungen brechen, kann diese ausgetauscht werden. Somit wurde von CHIEFTEC kein Wegwurfprodukt gefertigt. Die Montage der HDDs sowie auch der Backplane selbst gestaltet sich sehr einfach. Diese Backplane ist das Richtige für Nutzer, welche ein kleines Raid aufbauen möchten, jedoch nicht auf schwere, große und hitzköpfige 3,5″-HDDs zurückgreifen möchten.

Pro

  • Sehr gute Verabreitung
  • LEDs an der Front
  • Anordnung der Slots im Bezug auf SATA-Anschlüsse

Contra

  • Lüfter nicht deaktivierbar

Wir danken chieftec.eu/ für die Bereitstellung des Testmusters.