Western Digital – WD My Book 22 TB im Test

Mit der WD My Book 22 TB haben wir heute das größte Modell der externen WD My Book Festplattenserie von Western Digital im Test, welches nicht nur mit einer hohen Speicherkapazität, sondern auch mit einem schicken Design überzeugen möchte.

Welche Details in der WD My Book 22 TB stecken und wie sich die externe USB 3 Festplatte aus dem Hause Western Digital in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Modell: WDBBGB0220HBK-EESN
Verbaute Festplatte: WD220EDGZ
Formfaktor:: 3,5″
Drehzahl: 7200 U/min
Cache: 512 MB
Leistungsaufnahme: 2,1 W (Betrieb), 1,1 W (Leerlauf)
Aufnahmeverfahren: Conventional Magnetic Recording (CMR)
Verschlüsselung:
256-Bit-AES-Hardwareverschlüsselung
Abmessungen: 139,3 x 49 x 170,6 mm
Gewicht: 1000 g
Anschluss: USB 3.0 (Micro-B)
DC-Stromanschluss
Betriebstemperatur:
5 – 35 °C
Garantie: 3 Jahre
Kompatibilität:
Windows 10 und höher
macOS 11 und höher

 

Lieferumfang:

  • WD My Book (mit gewählter Kapazität)
  • SuperSpeed USB-A- auf USB-B-Kabel (5 Gbit/s)
  • Netzteil inkl. DE & UK Adapter
  • Software für Geräteverwaltung und Backups mit Passwortschutz
  • Kurzanleitung

 

Design und Verarbeitung:

Die WD My Book 22 TB wird von Western Digital in einer Verpackung geliefert, welche in einem weiß/orangefarbenen Grunddesign gehalten ist und auf der Verpackungsvorderseite neben einem großen Produktbild auch mit einer kurzen Beschreibung bedruckt wurde. Aufschluss über die gebotene Kapazität der enthaltenen Festplatte gibt einem ein in der oberen rechten Ecke angebrachter Aufkleber.

Die Verpackungsrückseite wurde neben dem Lieferumfang auch mit einem Hinweis auf die Kompatibilität bedruckt.

Entnimmt man das WD My Book 22 TB aus seiner Verpackung, so hat man eine externe USB 3 Festplatte vor sich stehen, welche in einem komplett schwarzen Design gehalten ist.

Was den Gehäuseaufbau angeht, setzt Western Digital bei der My Book Modellreihe zwar noch immer auf einen Aufbau, welcher einen an ein aufrecht hingestelltes Buch erinnert, im Gegensatz zu den ersten Modellen der My Book Serie ist die Gehäusefront jedoch nicht mehr wie bei einem Buchrücken abgerundet, sondern das Gehäuse wurde deutlich geradliniger und somit moderner designt.
Um dieses modernere Erscheinungsbild abzurunden, greift Western Digital einen zweiteiligen Aufbau zurück, bei welchem die obere Gehäusehälfte aus hochglänzendem Kunststoff gefertigt und auf der Vorderseite mit einem eingeprägten WD Logo versehen wurde.

Die untere Gehäusehälfte hingegen wurde nicht nur aus mattschwarzem Kunststoff gefertigt, sondern verfügt auch über eine geriffelte Oberfläche.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man in der unteren Gehäusehälfte einen vertieft eingelassenen Bereich vor, in welchem Western Digital neben einem USB 3 (Type-B) Anschluss auch noch einen DC-Stromanschluss untergebracht hat.
Auch wenn die Übertragungsgeschwindigkeit, welche über den verbauten USB 3 Type-B Anschluss erzielt werden kann, für den Einsatz einer externen Festplatte mehr als ausreichend ist, hätten wir uns dennoch gewünscht, dass Western Digital an dieser Stelle mit dem Lauf der Zeig gegangen wäre und anstelle des Type-B Anschlusses einen Type-C Anschluss verbaut hätte.

Zur Stromversorgung liegt dem WD My Book 22 TB ein externes 12-V-Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 1,5 Ampere bei.

Neben diesem vertieft in die Gehäuserückseite eingelassenen Bereich wurde das Kunststoffgehäuse auch noch mit einer kleinen Aussparung ausgestattet, welche es ermöglicht, die externe Festplatte mittels eines optional erhältlichen Kensingston Schloss 🛒 sichern zu können.

Mit einem Blick auf die Gehäuseunter- und Oberseite findet man jeweils einen geschlitzten Aufbau vor, welche für eine bestmögliche Kühlung der eingesetzten Festplatte sorgen soll.

Die Gehäuseunterseite wurde zudem noch mit zwei länglichen Gummifüßen ausgestattet.

Eine Möglichkeit, das Festplattengehäuse auch auf einer der beiden Außenseiten mit Gummifüßen ausstatten und somit liegend betreiben zu können, hat Western Digital leider nicht vorgesehen.

Im Inneren der WD My Book 22 TB hat Western Digital eine 3,5″-SATA Festplatte des Typs WD220EDGZ verbaut. Die eingesetzte Festplatte arbeitet mit einer Drehzahl von 7200 U/min arbeitet und verfügt über einen 512 MB großen Cache.

Als Aufzeichnungsverfahren kommt CMR (Conventional Magnetic Recording) zum Einsatz, wodurch es keine Einschränkungen bei der Schreibleistung wie bei SMR (Shingled Magnetic Recording) gibt.

Die Verarbeitung des WD My Book 22 TB wurde, soweit wir es bis hierhin sagen können, grundlegend sauber und optisch ansprechend ausgeführt. Neben einem USB Type C Anschluss hätten wir uns jedoch auch gewünscht, wenn Western Digital eine Möglichkeit vorgesehen hätte, die externe Festplatte auch liegend nutzen zu können.

 

Inbetriebnahme und Software:

Wie wir es von fast allen externen Festplatten her kennen, gestaltet sich die Inbetriebnahme des WD My Book 22 TB dank des mitgelieferten Netzteils und USB-Kabels sehr einfach und es ist zur normalen Nutzung keine spezielle Software notwendig.
Will man jedoch in den Genuss eines erweiterten Funktionsumfangs kommen, so muss man die von Western Digital zum Download bereitgestellte WD Discovery oder WD Security Software auf seinem System installieren.

Über beide Programme lässt sich die integrierte 256-Bit-AES-Hardwareverschlüsselung aktivieren und nutzen.

Da es sich bei der integrierten Verschlüsselung um eine Hardwareverschlüsselung handelt, wirkt sich diese nicht negativ auf die Performance der externen Festplatte aus.

Neben der Möglichkeit eine Verschlüsselung einrichten zu können, bietet Western Digital Nutzern eines WD My Book auch noch eine kostenlose, jedoch leicht abgespeckte Acronis Backupsoftware an. Zudem kann man sich auch noch die WD Drive Utilities herunterladen, über welche man das genutzte Laufwerk einer Diagnose unterziehen, formatieren, löschen und registrieren kann.

 

Testablauf:

Neben der Kapazität und einem stabilen Betrieb ist das wichtigste Kaufargument bei einer Festplatte natürlich die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit, weswegen wir die externe Festplatte mittels unseres bekannten Testsystems getestet haben.

Das zum Einsatz kommende Testsystem besteht aus diesen Komponenten:

Das Testlaufwerk ist dabei als sekundäres Laufwerk eingerichtet. Das Betriebssystem befindet sich somit auf der verbauten ADATA – XPG – GAMMIX S70 PCIe 4.0 M.2 SSD 🛒.

Getestet wurde die Festplatte mittels dieser Benchmarks:

  • CrystalDiskMarkt
  • HD Tune Pro

 

CrystalDiskMarkt:

Im CrystalDiskMarkt konnte die externe WD My Book 22 TB Festplatte beim sequenziellen Schreiben eine Geschwindigkeit von 228,48 MB/s erreichen. Die sequenzielle Lesegeschwindigkeit lag in unserem Test bei 229,17 MB/s.
Bei 32 parallelen 4K-Schreibvorgängen lagen die Transferraten bei 4,36 MB/s. Bei 32 parallelen 4K-Lesevorgängen konnten wir eine Geschwindigkeit von 1,08 MB/s erzielen.
Bei einzelnen 4-KB-Zugriffen liegt die Lesegeschwindigkeit bei 0,39 MB/s und die Schreibgeschwindigkeit bei 4,25 MB/s.

 

HD Tune Pro:

Neben dem CrystalDiskMark haben wir unser Testlaufwerk auch noch mit HD Tune Pro getestet. Hier konnte eine mittlere Transferrate von 179,3 MB/s beim Schreiben und 187,4 MB/s beim Lesen erreicht werden.
Der erreichte Spitzenwert lag in diesem Test bei 193,4 MB/s während des Schreibens und 225,7 MB/s beim Lesen.

Wo die externe WD My Book 22 TB Festplatte mit den erreichten Leistungsdaten problemlos mit einer intern verbauten SATA-SSD Festplatte mithalten kann, sind uns während unseres Tests jedoch zwei Punkte aufgefallen, welche auf einer Seite nicht gut für die Lebensdauer der eingesetzten Hardware und zum anderen für die Nerven des Nutzers sind.

Wo die Wärmeentwicklung bei einem gelegentlichen Zugriff vollständig im grünen Bereich liegen, ändert sich dies bei einer dauerhaften Belastung der Festplatte schnell.
In unserem Test erreichte die Festplatte bei einer Raumtemperatur von 21 °C während eines durchgehenden Schreibvorgangs von 87,3 GB und einer Schreibdauer von 7:13 Minuten den seitens Western Digital angegebene Höchstwert für die Betriebstemperatur von 35 °C.
Nach einem durchgehenden Schreibzugriff von 634 GB, was gerade dann, wenn man ein großes Backup auf der Festplatte ablegen möchte, schnell einmal eintreten kann, hatte die verbaute Festplatte eine Temperatur von 45 °C erreicht, was mit einem Blick auf die Lebenserwartung nicht gerade von Vorteil ist.
Wir wollten es an dieser Stelle jedoch noch genauer wissen und haben den Schreibvorgang fortgesetzt. Beim erreichen von 1,8 TB, was in etwa dem erstellen eines Backups einer gut gefüllten 2 TB SSD entspricht, hatte unser Testmuster der WD My Book 22 TB eine Temperatur von 56 °C erreicht.

Neben der schlechten Wärmeabführung war uns während unseres Tests auch die schlechte Entkopplung ein Dorn im Auge. Zwar hat Western Digital die Gehäuseunterseite mit zwei Gummifüßen ausgestattet, jedoch leiten diese die entstehenden Vibrationen fast ungehindert an den Untergrund, auf welchem man das Laufwerk aufgestellt hat, weiter.
Dies hat gerade dann, wenn die Festplatte auf einem Holzschreibtisch aufgestellt wird, zur Folge, dass dieser als Resonanzkörper fungiert und das entstehende Geräusch entsprechend verstärkt. Hierdurch kommt es nicht nur zu einem dauerhaft summenden Hintergrundgeräusch, sondern man hört auch deutlich alle paar Sekunden wie sich die Schreib- und Leseköpfe innerhalb der verbauen Festplatte bewegen.
Zur Verdeutlichung haben wir euch dieses Störgeräusch einmal in einem Abstand von 50 cm zur Festplatte aufgezeichnet.

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Fazit:

Mit der WD My Book 22 TB hat Western Digital eine externe USB 3 Festplatte in seiner WD My Book Serie, welche sich in unserem Test nicht immer von ihrer guten Seite gezeigt hat. Was das gebotene Design angeht, erinnert einen die externe Festplatte zwar im Gegensatz zu vergangenen My Book Modelle an ein aufgestelltes Buch, jedoch passt sich die externe Festplatte dank des gewählten Aufbaus sehr gut in ein modernes Arbeitsumfeld ein. Von der technischen Seite her überzeugt die externe Festplatte neben einer sehr hohen Kapazität von 22 TB auch mit einer Übertragungsgeschwindigkeit, welche gleichauf mit der Performance einer intern verbauten 3,5″-SATA-Festplatte liegt. Anders als man es von einer intern verbauten Festplatte her kennt, heizt sich die in dem von uns für diesen Test herangezogenen WD My Book verbaute Festplatte aufgrund einer fehlenden aktiven Belüftung jedoch unter einer dauerhaften Belastung auf eine Temperatur auf, welche deutlich über der angegebenen Betriebstemperatur liegt und auf Dauer nicht gut für eine lange Lebenserwartung ist. Das eingesetzte Kunststoffgehäuse verhindert jedoch nicht nur eine gute Wärmeübertragung, sondern es leitet die entstehenden Schwingungen auch spürbar an den Untergrund weiter, wodurch ein merkliches Hintergrundgeräusch im direkten Arbeitsumfeld der Festplatte entsteht. Wo es sich bei diesen beiden Punkten um ernstzunehmende Kritikpunkte handelt, hätten wir uns mit einem Blick auf die gebotene Ausstattung keinen USB 3 Type-B Anschluss, sondern einen modernen USB 3 Type-C Anschluss gewünscht. Mit einem Blick auf die gebotene Ausstattung punktet die WD My Book 22 TB dafür jedoch nicht nur mit der Möglichkeit, die Festplatte mittels eine optional erhältlichen Kensington-Schloss an die Kette legen zu können, sondern die externe Festplatte lässt sich durch die integrierte Hardwareverschlüsselung auch vor ungewolltem Zugriff schützen. Preislich liegt das WD My Book in der von uns in diesem Test herangezogenen 22 TB großen Version aktuell bei knapp 500 € 🛒 und somit rund 100 € über dem Preis einer 22 TB großen Desktop-Festplatte.

Wir danken Western Digital sehr für die Bereitstellung des Testmusters.

Western Digital - WD My Book 22 TB

7.7

Verarbeitung

6.0/10

Kompatibilität

8.5/10

Geschwindigkeit

9.0/10

Lieferumfang

9.0/10

Preis

6.0/10

Pro

  • Design
  • Sehr große Kapazität
  • Hohe Geschwindigkeit

Contra

  • Starke Übertragung der entstehenden Vibrationen
  • Hitzeentwicklung bei dauerhafter Belastung
  • Kein USB Type-C Anschluss