Thermatake – Core G3 – Slim ATX Gehäuse

Mit dem Core G3 haben wir heute ein sehr kompaktes ATX-Gehäuse von Thermaltake im Test, welches durch ein hohes Maß an Entwicklungsarbeit trotz der sehr kompakten Abmessungen ein ATX-Mainboard aufnimmt und zudem noch Platz für eine Wasserkühlung bieten soll.

Welche Details in dem Core G3 von Thermaltake stecken und wie sich das Gehäuse in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Formfaktor: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
  • Dimension: 454 x 140 x 371 mm
  • Gewicht: 4,2 kg ohne Netzteil
  • Laufwerkseinschübe intern: 2x 3,5″ oder 2x 2,5″
  • Frontanschlüsse: USB 3.0 x 2, USB 2.0 x 2, HD Audio x 1
  • Lüftervorbereitungen:
    Vorne: 2x 120
    Oben: 1x 120 mm
  • CPU Kühler Höhe (max.): 110mm
  • VGA Kartenlänge (max.): 310mm
  • Maximallänge Netzteil: 130mm

Lieferumfang:

  • Schraubensatz
  • Kabelbinder
  • Riser-Card
  • Gummifüße
  • Grafikkartenhalter

Design und Verarbeitung:

Das Core G3 wird von Thermaltake in einer neutralen Verpackung geliefert, welche lediglich in schwarz bedruckt wurde. Neben der Modellbezeichnung wurde auf der Verpackungsvorderseite auch noch ein Hinweis auf den Support eines SFX-Netzteils sowie einer Wasserkühlung abgedruckt. Auch eine Skizze des Gehäuses ist hier zu finden.

Auf Verpackungsrückseite findet man eine Explosionszeichnung des Gehäuses. Die technischen Details sind auf der rechten Verpackungsseite abgedruckt worden.

Äußeres Erscheinungsbild

Entnimmt man das Core G3 aus seiner Verpackung, so hat man ein sehr kompaktes ATX-Gehäuse vor sich stehen, welches schon auf den ersten Blick mit einigen Besonderheiten aufwarten kann.

Die erste Besonderheit, welche einem Auffallen wird, wird sicherlich die extrem schmale Bauform des Gehäuses sein. Das Thermaltake Core G3 misst an seiner breitesten Stelle gerade einmal 140mm.

Thermaltake hat dem Core G3 eine schwarze Kunststofffront verpasst, in welche ein Langlochgitter eingearbeitet wurde. Dieses dient als Lufteinlass und erstreckt sich fast über die gesamte Fläche der Gehäusefront. Um an dieser Stelle das Eindringen von Staub zu verhindern, wurde hinter dem Langlochgitter noch ein feines Mesh-Gitter verbaut, welches als Staubfilter fungiert.
Das I/O-Panel befindet sich im oberen Bereich und verfügt neben den obligatorischen Audioanschlüssen auch über zwei USB 2.0 und 3.0 Anschlüssen.
Wie man es von vielen anderen Gehäusen kennt, ist es auch bei dem Thermaltake Core G3 möglich, die Frontblende vom eigentlichen Gehäuse ab zu ziehen. Dies ist ganz ohne Werkzeug mittels eines einfachen Handgriffs binnen Sekunden geschehen. Hat man die Gehäusefront vom Gehäusekorpus abgenommen, so kann man nicht nur den verbauten Staubfilter zur Reinigung entnehmen zu können, sondern man hat auch einen freien Blick auf die schon vorinstallierten 120-mm-Lüfter.

Im unteren Bereich der Gehäusefront ist zudem noch der Festplattenkäfig zu finden. Dieser ist so in dem Gehäuse verbaut, dass man die Festplatteneinschübe bei demontierter Gehäusefront aus dem Festplattenkäfig herausziehen kann.

In dem Festplattenkäfig befinden sich zwei Festplatteneinschübe, in denen wahlweise jeweils eine 2,5″- oder 3,5″-Festplatte verbaut werden kann. Die Montage einer 3,5″-Festplatte ist dabei werkzeuglos möglich. Eine Entkopplung der verbauten Festplatten findet jedoch nicht statt.

Schaut man einmal auf die Oberseite des Gehäuses, so findet man hier einen großen Staubfilter vor.

Dieser ist mittels Magnetstreifen an dem Gehäuse befestigt und kann somit ebenfalls ganz einfach von dem Gehäuse abgenommen werden.

Hinter dem Staubfilter befindet sich ebenfalls ein Langlochgitter, hinter welchem ein 120-mm-Lüfter verbaut werden kann.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite wird einem schnell auffallen, das diese ganz anders aufgebaut, ist, als man es von den meisten anderen Gehäusen kennt, weswegen auch wir einmal von der herkömmlichen Beschreibung der Gehäuserückseite abweichen und nicht oben anfangen, sondern unten, wo noch der geringste Unterschied zu anderen Gehäusen zu finden ist.

Im unteren Bereich des Gehäuses wurde auch bei dem Core G3 der Einbauplatz für das Netzteil eingearbeitet.

Betrachtet man dieses einmal etwas genauer, so wird einem schnell auffallen, dass der Einbauplatz recht klein ausfällt und über Montagebohrungen verfügt, deren Abstand man nicht von einem normalen ATX-Netzteil kennt. Dies liegt daran, dass das Core G3 für die Verwendung eines SFX-Netzteils ausgelegt ist.
Oberhalb des Einbauplatzes für das Netzteil findet man den Ausschnitt für das I/O-Panel. Dieser befindet sich nicht, wie man es von einem normalen Gehäuse kennt auf der rechten Gehäuseseite, sondern auf der linken Gehäuseseite, wodurch einem schnell klar wird, das es sich um ein Inverted-ATX-Gehäuse handelt.

Im oberen Bereich befinden sich zwei Slotblenden, durch welche es möglich wird, eine Dual-Slot-Erweiterungskarte zu verbauen. Es ist durch die Anordnung der Slotblenden ganz einfach zu erkennen, dass diese Erweiterungskarte jedoch nicht direkt auf das Mainboard gesteckt werden kann.

Betrachtet man das Gehäuse einmal von seiner Unterseite aus, so findet man auch hier einen abnehmbaren Staubfilter vor.

Auch wenn hinter diesem ein Langlochgitter zu finden ist, wie wir es schon von der Gehäuseoberseite her kennen, kann an dieser Stelle kein weiterer Lüfter verbaut werden, da sich über dem Lufteinlass der Festplattenkäfig sowie der Einbauplatz des Netzteils befindet.
Einen sicheren Stand erhält das Gehäuse durch zwei Kunststofffüße, welche auf ihrer Unterseite mit Gummipolstern versehen sind.
Betrachtet man die linke Gehäuseseite einmal genauer, so werden einem vier kreisrunde Einprägungen auffallen.

Dies sind die Stellen, an welche man Gummifüße aus dem Lieferumfang aufkleben kann, wodurch es möglich wird, das Gehäuse auch als Desktopgehäuse nutzen zu können.

Da das Mainboard um 180° gedreht verbaut wird, wurde bei dem Core G3 kein Seitenfenster in die linke Seitenwand eingearbeitet, sondern in die rechte Seitenwand.

Neben der verbauten Plexiglasscheibe befindet sich noch ein schmaler Lufteinlass. Auch dieser wurde seitens Thermaltake mit einem Staubfilter versehen, welcher zur Reinigung ganz einfach abgenommen werden kann.

Blick ins Innere

Man kann zwar durch das integrierte Sichtfenster schon einen ersten Blick in das Core G3 werfen, alle Details kann man aber erst erkennen, wenn man die Seitenwände von dem Gehäuse abnimmt.

Hat man dies getan, ist schon der gedrehte Aufbau des Gehäuses zu erkennen. Neben einer Aussparung zur Kühlermontage wurde auch noch eine weitere Aussparung in den Mainboardschlitten eingelassen. Kabeldurchführungen findet man hier jedoch keine vor. Dies liegt ganz einfach daran, dass zwischen dem Mainboardschlitten und der linken Gehäuseseite gerade einmal wenige Millimeter Platz sind und so gerade einmal das Flachbandkabel für die HDD- und Power-LED hinter dem Mainboardschlitten untergebracht werden kann.
Die zur Mainboardmontage benötigten Abstandhalter wurden seitens Thermaltake schon in den Mainboardschlitten eingedreht.

Im linken Bereich des Mainboardschlittens sind eine Vielzahl an Montagebohrungen zu sehen, welche man so nicht aus anderen Gehäusen kennt. Hierbei handelt es sich um die Montagebohrungen, welche zur Befestigung der beiden Grafikkartenhalter dienen. Da die Grafikkarte wie schon kurz angesprochen nicht direkt auf das Mainboard gesteckt werden kann, lastet das Gewicht der Grafikkarte komplett an der Slotblende, da kein stützender X16 Steckplatz zur Verfügung steht. Auf die beiden gepolsterten Grafikartenhalter kann eine entsprechende Grafikkarte dann abgestützt werden.
Im unteren Bereich des Gehäuses findet man hinter der Gehäusefront den Festplattenkäfig vor.

Da sich direkt hinter diesem der Einbauplatz für das SFX-Netzteil befindet, wurde der Festplattenkäfig so designt, dass die Festplatten zur Gehäusefront hin herausgezogen werden müssen. Im Bereich des Montageplatzes für das gewünschte Netzteil wurden leider keine Gummipuffer untergebracht, wodurch das Netzteil nicht vom Gehäuse entkoppelt wird.

Die Verarbeitung des Core G3 wurde von Thermaltake durchweg sauber ausgeführt. Auch was die Ausstattung angeht, hat man bei Thermaltake an viele Details gedacht.

Montage:

Den ersten Montageschritt kann man sich bei dem Core G3 sparen, denn Thermaltake hat die zur Mainboardmontage benötigten Abstandshalter schon in den Mainboardschlitten eingedreht. Somit kann man gleich damit beginnen, das Mainboard in dem Gehäuse zu verbauen. Die Montage des gewünschten CPU-Kühlers kann auch dann noch vorgenommen werden, wenn das Mainboard schon in dem Gehäuse montiert ist. Der verwendete CPU-Kühler darf jedoch nicht höher als 110mm sein, da sich der Gehäusedeckel sonst nicht mehr schließen lässt.
Bei dem gewünschten SFX-Netzteil können auch sehr große und leistungsstarke SFX-Netzteile verbaut werden, denn das Netzteil darf bis zu 130mm lang sein. Das von uns in diesem Test verwendete SDX-500GD-C von CHIEFTEC ragt, was die Länge angeht, etwas über die SFX-Spezifikationen hinaus, passte jedoch problemlos in das Gehäuse. Durch die sechs Montagebohrungen kann das Netzteil zudem in zwei Richtungen montiert werden. Wir haben das Netzteil in unserem Test so montiert, dass es frische Luft durch den Gehäuseboden ansaugen kann.
Um eine Erweiterungskarte so verbauen zu können, dass diese flach über dem Mainboard liegt, liefert Thermaltake eine flexible Riser-Card mit, mittels welcher eine entsprechende PCIe X16 Steckkarte angeschlossen werden kann. Ist die verwendete Grafikkarte lang genug, so kann diese im hinteren Bereich abgestützt werden. Kürzere Grafikkarten können jedoch leider nicht abgestützt werden, wodurch es sein kann, dass sich das PCB der verwendeten Karte leicht durchbiegt, da diese dann lediglich an der Slotblende verschraubt wird.

Zur Montage der Festplatten muss zu erst die Gehäusefront von dem Gehäusekorpus abgezogen werden. Im Anschluss kann man die Montagerahmen aus dem Festplattenkäfig entnehmen und wahlweise zwei 2,5″- oder 3,5″-Festplatten verbauen. Auch eine gemischte Montage dieser beiden Festplattentypen ist möglich. Wo 3,5″-Festplatten noch werkzeuglos verbaut werden können, müssen 2,5″-Festplatten mittels Schrauben befestigt werden.
Die Montage von 5,25″-Laufwerken ist in dem Core G3 nicht möglich. Dafür bietet das Gehäuse jedoch nicht nur durch die beiden vorinstallierten Lüfter die Möglichkeit seine Hardware mit einem ordentlichen Luftstrom zu versorgen, sondern es wird einem auch die Möglichkeit geboten, eine entsprechende Wasserkühlung in dem Gehäuse zu verbauen.
Durch das eingelassene Sichtfenster und die Möglichkeit, das Gehäuse in zwei verschieden Arten zu platzieren bieten es einem zudem nette Möglichkeiten, einen schicken Casemod zu kreieren.

Fazit:

Mit dem Core G3 zeigt Thermaltake, dass ein ATX-Gehäuse nicht immer groß sein muss. Das Core G3 fällt durch seine Abmessungen besonders kompakt aus. Dieser kompakte Aufbau bringt jedoch auch einige Besonderheiten mit, welche einen bei den gewünschten Komponenten etwas einschränkt. So darf der gewählte Kühler nicht höher als 110mm sein und man muss auf ein SFX-Netzteil zurückgreifen. Dafür bietet das Gehäuse jedoch trotz der geringen Abmessungen genügend Platz für eine große Grafikkarte sowie eine interne Wasserkühlung. Durch das eingelassene Sichtfenster ist zudem schon eine gute Grundlage für einen schicken Casemod geschaffen worden. Was die Ausstattung angeht, muss man zwar auf die Möglichkeit verzichten, ein 5,25″-Laufwerk zu verbauen und Kabel unauffällig verstecken zu können, dafür bietet das Gehäuse jedoch eine Reihe anderer Features wie z.B. einem Grafikkartenhalter, einem gut ausgestatteten I/O-Panel und einem invertierten Aufbau etc. Durch die Möglichkeit, das Gehäuse vertikal als auch horizontal aufstellen zu können, wird das Einsatzgebiet des Gehäuses zusätzlich erweitert, da man es auch als Desktopgehäuse einsetzen kann. Die Verarbeitung wurde sauber ausgeführt und gibt uns keinerlei Anlass zur Kritik. Preislich liegt das neue Core G3 aktuell bei knapp 66€ 🛒.

Pro

  • Design
  • Verarbeitung
  • Sehr kompakter Aufbau
  • Kühlmöglichkeiten (Wasser und Luft)
  • Ausstattung

Contra

  • Kurze Grafikkarten können nicht abgestützt werden
  • Kein Platz für ein Kabelmanagement hinter dem Mainboardschlitten
  • Einschränkungen bei der Hardwareauswahl aufgrund der geringen Größe

Verarbeitung

Kompatibilität

Kühlmöglichkeiten

Ausstattung

Lieferumfang

Modding

Preis

Wir danken Thermaltake für die Bereitstellung des Testmusters.