Scythe Tatsumi – SCTTM-1000B im Test

Mit dem Tatsumi haben wir heute einen kleinen Tower-Kühler von Scythe im Test, welcher heute in Deutschland auf den Markt kommt und sich speziell für kleine Rechner wie HTPCs eignen soll.

Welche Leistung in dem neuen Tower-Kühler von Scythe steckt und wie er sich in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details:

  • Maße (mit Lüfter): 102 x 146 x 83 mm (B x H x T)
  • Gewicht (mit Lüfter): 450 g
  • Material: Kupfer (Bodenplatte), Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Lamellen)
  • Heatpipes: 3x Ø 6 mm
  • Lüfter: 1x 92 mm (max. 31,07 dB(A), 300 – 2500 U/min, 55,55 CFM)
  • Anschlüsse: 4-Pin-PWM
  • Kompatibilität:
    Intel-Sockel 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011
    AMD-Sockel AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2

Lieferumfang:

  • Tatsumi CPU Kühler
  • 92-mm-PWM-Lüfter
  • Montagematerial (Intel)
  • Montagematerial (AMD)
  • Montageschiene
  • 2 x Lüfterklammern
  • Wärmeleitpaste
  • Montageanleitung

Design und Verarbeitung:

Der Tatsumi wird von Scythe in einer für uns schon gewohnt auffälligen Verpackung geliefert, welche recht bunt bedruckt ist. Auf der Vorderseite der OVP ist neben einem großen “Tatsumi” Schriftzug ein Produktbild des Kühlers zu finden.

Neben diesem befinden sich zudem noch die wichtigsten Features auf der Verpackungsvorderseite. Die weiteren Infos, welche auf der Verpackung untergebracht wurden, fallen sehr üppig aus.
Neben der üblichen Auflistung aller technischen Details wurden zudem noch eine technische Zeichnung und weitere Detailbilder auf der Verpackungsrückseite abgedruckt.

Entnimmt man den Tatsumi aus seiner Verpackung, so fallen einem als erstes die geriffelten Abschlusskappen auf, welche oberhalb der Abschlusslamelle über die drei Heatpipes gestülpt wurden.

Diese sind fest mit den Heatpipes verbunden und kommen in einem glänzenden Look daher.
Die Abschlusslamelle, welche auf der Oberseite des recht kleinen Tower-Kühlers befestigt wurde, fällt mit einem Millimeter doppelt so dick aus wie die restlichen 51 Aluminiumfinnen. Zudem wurde mittig in die Oberseite der Abschlusslamelle, welche im gebürsteten Aluminiumlook gehalten ist, das Scythe Logo eingestanzt.

Wirft man einmal einen seitlichen Blick auf den Tatsumi so findet man in jeder Kühlfinne auf der linken und rechten Seite jeweils zwei Einkerbungen vor, an welchen die Montageklammern für den mitgelieferten Lüfter befestigt werden können.

Der Tatsumi könnte somit von beiden Seiten mit einem 92-mm-Lüfter bestückt werden. Leider packt Scythe jedoch nur ein paar Lüfterklammern in den Lieferumfang.
Die Kühlfinnen weisen auf ihrer Vorder- als auch Rückseite das gleiche Finnendesign auf.
Das von Scythe angewandte Finnendesign nennt sich M.A.P.S. (Multiple Airflow Pass-thorough Structure). Hierbei handelt es sich um das gleiche Finnendesign, wie man es schon von dem Mugen 3 kennt.
Wirft man einmal einen frontalen Blick auf den Kühler, so kann man dieses Design sehr schön erkennen.

Von oben gezählt, ist jedes zweite Finnenpaar nicht in der vollen Breite ausgeführt. Mittig wurde jedes zweite Finnenpaar mit einer durchgehenden Lücke von 10mm versehen.
An den beiden Außenseiten sind die Finnen zudem etwas breiter ausgeführt, als in der Kühlermitte. Somit liegt der montierte Lüfter nicht direkt auf der kompletten Finnenfläche auf, sondern mit der linken und rechten Kante des Lüfterrahmens. Durch diesen Abstand zu den Kühlfinnen wird eine gewisse Vorkammer erzeugt, wodurch auch die Fläche, welche sich direkt hinter dem Lüftermotor befindet, besser mit Luft versorgt werden kann.
Die 51 Aluminiumfinnen, sowie die Abschlusslamelle wurden auf drei Heatpipes gesteckt, welche die zweiteilige Bodenplatte durchlaufen. Die Heatpipes sind nicht mit einer Nickelschicht versehen und durchlaufen die Bodenplatte u-förmig.

Alle drei Heatpipes weisen dabei einen etwas unterschiedlichen Radius auf, wodurch sie innerhalb des Tower-Kühlers nicht hintereinander angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, das jede Heatpipe im direkten Luftstrom steht. Durch diese Anordnung kann ein Teil der Abwärme direkt an den Heatpipes abgeführt werden, ohne dass sie vorher an die Kühlfinnen übertragen werden muss.
Die zweiteilige Bodenplatte verfügt über eine vernickelte Unterseite aus Kupfer. Die Unterseite der Bodenplatte ist frei von Riefen, welche die Kühlleistung mindern würden.

Einzig und allein ein paar Spuren von den Luftblasen, welche sich unter der Schutzfolie befunden haben, sind auf der Bodenfläche zu sehen. Diese haben sich bei unserem Testmuster jedoch ganz einfach entfernen lassen.

Die Oberseite der Bodenplatte wurde aus einem Aluminiumblock gefertigt, welcher an seinen beiden Außenseiten über 9 kleine Aluminiumstege verfügt, welche zur Arretierung der Montageplatte dienen.

Bei dem im Lieferumfang enthaltenen Lüfter handelt es sich um den SY9225SL12M-P Lüfter und somit um ein 92-mm-Modell aus dem Hause Scythe. Die Lüfterblätter verfügen über keinerlei Erhebungen oder ähnliche Designelemente, welche sich positiv auf die Förderleistung oder den Geräuschpegel auswirken würden.

Der Impeller verfügt über sieben Lüfterblätter und ist an vier Stegen befestigt, welche gegen die Rotationsrichtung gebogen sind.

Als Anschlusskabel dient ein mehrfarbiges 4-PIN-PWM-Kabel, welches nicht über ein Kabelsleeving verfügt.
Montiert wird der Lüfter wie schon kurz angesprochen mittels zwei Lüfterklammern. Eine entkoppelte Montage des Lüfters ist jedoch leider nicht möglich.

Bis auf die fehlende Entkopplung und dem fehlenden Kabelsleeving ist die Verarbeitung des Kühlers und des Lüfters gut und vor allem in einem schlichten Design ausgeführt.

Montage:

Die Montage des Tatsumi kann in wenigen Arbeitsschritten vollzogen werden. Je nachdem ob ein Intel oder AMD Sockel zum Einsatz kommt, muss im ersten Schritt eine Backplane am Mainboard befestigt werden. Dies ist nur bei einem Intel-Sockel der Fall. Kommt ein AMD-Sockel zum Einsatz, so kommt die original Backplane weiterhin zum Einsatz. Ist die Backplane an dem Intel-Sockel montiert, so gleicht sich die weitere Montage auf beiden Sockeln.
Auf entsprechende Abstandshalter, welche in die Backplane eingedreht werden, werden zwei Montageschienen montiert. Anschließend kann der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste bestrichene CPU aufgesetzt und mittels des Montagesteges an den Montageschienen befestigt werden.

Testsystem:

Um die neusten CPU-Kühler vergleichbar und realitätsnah testen zu können, ist es erforderlich hochwertige und leistungsstarke Hardware als Grundlage zu haben.
Aus diesem Grund kommt ein Sockel 2011 System zum Einsatz.

Das Testsystem besteht aus:

  • Intel i7 3930K
  • AsRock Extreme 11
  • 4 x Corsair 8GB 1866MHz
  • EVGA GTX Titan Hydro Copper

Die komplette Hardware wird @ Stock also nicht übertaktet betrieben.

Um eine Verfälschung der Temperaturen durch andere Hardwarebauteile weitestgehend auszuschließen, wird die gesamte restliche Hardware mit Wasser gekühlt.

Testablauf:

Da es sich bei dem verwendeten Lüftern um zwei PWM Lüfter handelt, welche ihre Geschwindigkeit selbst anpassen, haben wir die PWM Steuerung während des Tests deaktiviert.

Die Testergebnisse sind bei einer Raumtemperatur von ca. 21,1°C (zu beginn der Testphase gemessen) entstanden. Protokolliert wurde der maximale Mittelwert aller CPU Cores nach einer Idle time von 45 Minuten und nach einem anschließendem 30 minütigen Prime95 Stresstest. Ausgelesen wurden diese Werte mit Aida64 Extreme Edition.

Wir nutzen bei unseren Tests immer die ARCTIC MX-2 Wärmeleitpaste, um auch hier etwaige Schwankungen ausschließen zu können.

Die erreichten Temperaturen sind abhängig von dem genutzten System und können auch auf ähnlichen Systemen abweichen. Jedoch lassen sich die Kühler untereinander gut vergleichen, da bei unseren Tests alle Kühler die gleiche Testgrundlage haben.

Als Referenz dienen alle Kühler, welche wir bis jetzt auf diesem System getestet haben.
Dies erlaubt es uns, zusätzlich CPU Wasserkühler auf diesem System zu testen.

Mit einem Blick auf das erreichte Kühlergebnis ist gut zu erkennen, dass der Tatsumi sich auf einem der hinteren Plätze unserer Kühlercharts platziert hat. Bei einem Größenvergleich zu den anderen Modellen aus dem Testfeld ist dies jedoch nicht weiter verwunderlich. Es ist jedoch schön zu erkennen, dass der Kühler auch mit einer Sockel 2011 CPU fertig wird, wodurch man ihn bedenkenlos auf kleineren CPUs einsetzten kann, welche meist in kleinen HTPCs zum Einsatz kommen.

Fazit:

Mit dem Tatsumi hat Scythe einen CPU-Kühler im Sortiment, welcher eher für Nutzer von ITX und Micro-ATX-Systemen ausgelegt ist, als dass er auf einer OC-CPU in einem XL-ATX-Gehäuse verbaut wird. Durch seine geringen Abmessungen eignet er sich bestens, um in kleinen Gehäusen eingesetzt zu werden, in denen nicht sehr viel Platz vorhanden ist. In solchen Systemen verrichtet er dann auch sehr gute Arbeit. Mit der von uns verwendeten CPU hatte der Kühler zwar zu kämpfen, dennoch wäre ein entsprechender 24/7 Betrieb in dieser Konfiguration möglich. Wir würden diese Konfiguration jedoch nicht empfehlen, da der Lüfter auch bei einer PWM-Steuerung fast immer mit einer sehr hohen Drehzahl läuft. Will man sich jedoch ein kleines System fürs Wohnzimmer oder als kleinen Fileserver zusammenbauen, ist man mit dem Tatsumi sehr gut und zudem noch sehr preiswert bedient. Die UVP liegt bei 25,95€ 🛒. Wo sich der Preis des Kühlers letztendlich einpegeln wird, werden die kommenden Tage zeigen.


Pro

  • Preis
  • Schlanke Bauart
  • Einfache Montage
  • Sehr hohe Kompatibilität

Contra

  • Fehlende Entkoppler
  • Kühlleistung zu gering für High-End-CPUs

Kühlleistung

Verarbeitung

Montage

Kompatibilität

Lautstärke

Modding

Lieferumfang

Preis

Wir danken Scythe sehr für die Bereitstellung des Testmusters.