QNAP – QSW-L3208-2C6T managed 10GbE Switch im Test

Mit dem QSW-L3208-2C6T haben wir heute einen 8 Port Managed Switch des bekannten NAS Herstellers QNAP im Test, welcher neben einer schnellen Netzwerkanbindung auch durch eine einfache Konfiguration überzeugen möchte.

Welche Features und Leistung in dem QSW-L3208-2C6T steckt und wie sich der kompakte Managed-Switch von QNAP in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Anzahl der Ports: 8
10GbE BASE-T (RJ45): 2
10GbE SFP+/RJ45 Kombi-Ports: 2 (Die 10GbE SFP+-Ports sind abwärtskompatibel mit 1GbE SFP)
Konsole: RJ45
Netzteil: extern
Max. Stromverbrauch: 36 W
Eingangsspannungsbereich: 100-240VAC, 50/60Hz
MAC-Adresstabelle: 16 K
Gesamter nicht blockierender Durchsatz: 80 Gbps
Schaltleistung: 120 Gbps
Verwaltungstyp: Lite (Weboberfläche)
Lüfter: 40-mm-PWM-Lüfter
Unterstützte Standards: IEEE 802.3 Ethernet
IEEE 802.3u 100BASE-T
IEEE 802.3ab 1000BASE-T
IEEE 802.3bz 2.5G/5GBase-T
IEEE 802.3z 1000BASE-SX/LX
IEEE 802.3an 10GBASE-T
IEEE 802.3ae 10G Fiber
IEEE 802.3x Vollduplex-Flusskontrolle
IEEE 802.1Q VLAN-Tagging
IEEE 802.3ad LACP
IEEE 802.1AB LLDP
IEEE 802.1p Dienstklassen
IEEE 802.3az EEE
Formfaktor: Desktop
LED-Anzeigen: Pro Port: Geschwindigkeit/Verbindung/Aktivität
Pro System: Strom/Schleife/Lüfter
Tasten:
Resettaste
Abmessungen (HxBxT): 44 x 210 x 160 mm
Gewicht: 1,29 kg
Betriebstemperatur: 0˚C bis 40°C (32°F bis 104°F)
Relative Luftfeuchtigkeit: 5-90 % nicht kondensierend
Zertifizierungen: CE, UKCA, FCC, IC, VCCI, RCM, BSMI, LVD, KC
Elektromagnetische Verträglichkeit: CLASS A
Jumbo Frames: 12 K
Garantie: 2 Jahre

 

Lieferumfang:

  • QSW-L3208-2C6T Managed Switch
  • Rackmountwinkel inkl. Montageschrauben
  • Montageschrauben / Dübel
  • Gummifüße
  • Netzteil
  • Handbuch

 

Design und Verarbeitung:

Der QSW-L3208-2C6T wird von QNAP in einer neutralen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite mit einem QNAP Logo bedruckt wurde. Aufschluss über den enthaltenen Switch und dessen wichtigste Features gibt einem ein auf der Vorderseite aufgeklebter Aufkleber, welcher neben diesen Daten auch mit einem Produktbild bedruckt wurde.

Entnimmt man den QSW-L3208-2C6T aus seiner Verpackung, so hat man einen 8 + 2-Port-Switch vor sich stehen, welcher entsprechend der geringen Anzahl an Ports mit 44 x 210 x 160 mm deutlich kompakter als ein 19″-Rackmount-Switch ausfällt.

Auf der Vorderseite wurde das aus schwarz lackiertem Stahlblech gefertigte Gehäuse mit einem Aufkleber versehen, welcher mit der Beschriftung der einzelnen Anschlüsse sowie der Status-LEDs bedruckt wurde. 

Den meisten Platz der Gehäusevorderseite nehmen die acht verbauten 10 GbE-Ports ein. QNAP hat den QSW-L3208-2C6T neben diesen Anschlüssen, welche alle mit einer eigenen Geschwindigkeit/Link-LED auch mit einer eigenen Activity-LED ausgestattet wurden, auch mit zwei SFP+-Slots ausgestattet. Mittels optional erhältlicher SFPs 🛒 lässt sich der Switch über diese Anschlüsse wahlweise mittels Glasfaser- oder Kupferkabel nutzen. Wie sich der Beschriftung der SFP+-Slots entnehmen lässt, sind diese mit den letzten beiden letzten RJ45-Anschlüssen geshared, sodass man entweder nur den entsprechenden Kupferanschluss oder SFP+-Port nutzen kann.

Für den Fall, dass man den Switch einmal resetten muss und dies nicht mehr über die Weboberfläche möglich ist, so lässt sich der Switch über eine hinter der Gehäusefront verbauten Resettaste auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man neben dem Anschluss für das externe Netzteil einen weiteren RJ45-Anschluss vor. Über diesen Consolenanschluss ist eine Konfiguration abseits der Weboberfläche und somit auch ohne eine Einbindung in das eigene Netzwerk möglich. Zudem ist der Switch an dieser Stelle auch mit einer Erdungsklemme ausgestattet.

Rund um diese Elemente wurde das Gehäuse zwar mit einem gelochten Aufbau versehen, jedoch dient dieser Aufbau durch eine dahinter verbaute Kunststoffblende nicht als Luftein- bzw. Auslass.

Betrachtet man den Switch von der rechten Gehäuseseite aus, findet man neben vier im vorderen Bereich befindlicher Montagegewinden für die Montage der Rackmountwinkel im hinteren Bereich auch einen Lufteinlass samt eines daran verbauten 40-mm-PWM-Lüfters vor.

Rechts vom Lufteinlass hat QNAP das Gehäuse zudem noch mit einer kleinen Aussparung ausgestattet, über welche man den Switch mittels eines optional erhältlichen Kensingston Schloss 🛒 anketten kann.

Auf der gegenüberliegenden Seiten wurde neben weiteren Montagegewinden für die Rackmountwinkel auch ein Luftauslass in das Gehäuse eingearbeitet.

Die Gehäuseoberseite wurde nicht nur mit einem dezent abgesetzten QNAP Logo bedruckt, sondern auch mit einem Aufkleber beklebt, welcher einem einen Aufschluss über die wichtigsten technischen Details gibt.

Mit einem Blick auf die Gehäuseunterseite findet man im Bereich der vier Ecken runden Einprägungen vor, welche einem einen Hinweis darauf geben, wo die mitgelieferten Gummifüße aufgeklebt werden sollen. Zudem wurde auf der Gehäuseunterseite auch noch ein Aufkleber angebracht, welcher neben der Modellnummer sowie der Seriennummer die Cloud ID bereithält, welche zum Login notwendig ist.

Mit einem Blick ins Innere findet man eine einzelne Platine vor, welche mittig mit einem großflächigen, und an die Gehäusehöhe angepassten Aluminiumkühler verdeckt wird.

Zur Kühlung kommt in dem QSW-L3208-2C6T jedoch nicht nur ein großer Passivkühler zum Einsatz, sondern QNAP hat den Switch auch mit einem 40-mm-PWM-Lüfter ausgestattet, dessen Drehzahl abhängig von der aktuellen Auslastung und der daraus resultierenden Abwärme gesteuert wird.

Die Verarbeitung des QSW-L3208-2C6T wurde seitens QNAP sehr sauber und hochwertig ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

Inbetriebnahme und Konfiguration:

Die Inbetriebnahme des QSW-L3208-2C6T gestaltet sich sehr einfach.
Je nachdem, ob man den Switch als Desktop-Switch oder in einem Server-Rack verbaut nutzen möchte, muss man im ersten Schritt die Gummifüße auf die Gehäuseunterseite aufkleben, oder die beiden mitgelieferten Rackmountwinkel an die Außenseiten des Switches schrauben.
Die Roackmountwinkel lassen sich auf Wunsch jedoch auch um 90° gedreht montieren, wodurch auch eine Wandmontage möglich ist. Eine Montage in einem 19″-Rack ist ohne einen optionalen Adapter jedoch nicht möglich.

Anschließend kann man den Switch entweder an der gewünschten Stelle aufstellen oder mittels Schrauben verbauen und im Anschluss die Stromversorgung herstellen.

Verbindet man den Switch zudem mit einem bestehenden Netzwerk, in welchem z. B. ein Router mit aktivem DHCP-Server arbeitet, so wird dem Switch automatisch eine IP-Adresse von diesem DHCP-Server zugewiesen. Wird der Switch nicht in ein bestehendes Netzwerk eingebunden, oder befindet sich in dem bestehenden Netzwerk kein DHCP-Server, so behält der Switch seine Standard-IP-Adresse, welche die 169.254.100.101 ist, bei.

QNAP hat in den Grundeinstellungen schon die wichtigsten Einstellungen wie ein automatisches Erkennen der richtigen Portgeschwindigkeit voreingestellt, wodurch der Switch gleich nach dem Booten für die meisten Nutzer schon einsatzbereit ist.

Möchte man die Grundkonfiguration ändern, oder weitere Funktionen wie VLANs oder Portchannels etc. nutzen, so kann man diese Einstellungen ganz leicht über die Weboberfläche des Switches vornehmen.

Falls man die IP des Switches kennt, kann man diese einfach in der Browserzeile eingeben und landet dann gleich auf der Weboberfläche des Switches. Kennt man die IP des Switches nicht, so lässt sich diese entweder über den eingesetzten DHCP-Server oder den seitens QNAP zum Download bereitgestellten Qfinder Pro ermitteln.

Hat man die Weboberfläche aufgerufen, so landet man auf der QSS-Anmeldeseite.

Wo der richtige Benutzername beim erstmaligen Aufrufen der Anmeldeseite schon im entsprechenden Feld eingetragen ist, muss man das Passwort anhand des auf der Unterseite angebrachten Aufklebers ermitteln. Das Passwort für den eingesetzten Switch ist der QNAP Cloud Key.

Nach einer erfolgreichen Anmeldung, landet man auf der sauber strukturierten Übersichtsseite der QSS (QNAP Switch System) Verwaltung, auf welcher QNAP neben einem links angeordneten Menü die wichtigsten Informationen zum aktuellen Status bereithält.
Neben den Systeminformationen und dem Traffic der verbundenen Geräte wird an dieser Stelle auch eine Grafik angezeigt, welche einem eine Info darüber gibt, welche Ports aktuell aktiv, inaktiv, oder deaktiviert sind.

Über den Menüpunkt “Portverwaltung” kann man sich alle wichtigen Infos zu den einzelnen Netzwerkports anzeigen lassen und deren Konfiguration vornehmen.

Wo man sich neben dem aktuellen Portstatus auch eine Statistik zu den übertragenen Datenpaketen anzeigen lassen kann, kann man über die Port-Konfiguration jedem Port eine Bezeichnung zuweisen und die gewünschte Geschwindigkeit einstellen. Zudem ist es über diesen Menüpunkt möglich, Netzwerkports zu aktivieren bzw. deaktivieren und die maximale Frame-Größe einzustellen.

Für die meisten Privatanwender eher uninteressant wird der Menüpunkt “VLAN” sein.
Über diesen Menüpunkt kann man die VLANs (Virtual Local Area Networks) einrichten. Dies ermöglicht es, die angeschlossenen Geräte in verschiedene und voneinander getrennte virtuelle Netzwerke verteilen zu können, ohne auf mehrere physikalische Switche zurückgreifen zu müssen.

Über den Menüpunkt “Verknüpfungsaggregation” kann man die LAG (Link Aggregation Group) aktivieren. Wo getrennte VLANs im privaten Umfeld nicht so häufig zum Einsatz kommen werden, können Privatanwender von der LAG-Funktion einen deutlichen Geschwindigkeitszuwuchs erzielen.

Mit der LAG-Funktion lassen sich mehrere Ports zu einem virtuellen Port zusammen schalten.
Hat man z. B. ein älteres NAS im Einsatz, welches zwar über mehrere, jedoch nur mit 1000 Mbit/s oder gar 100 Mbit/s arbeiteten Netzwerkports verfügt, so lassen sich aus Seiten des Switches mehrere Ports, an welche das besagte NAS angeschlossen ist, zu einem virtuellen Port zusammen fassen, wodurch man sein NAS mit einer deutlich höheren Performance ins Netzwerk bringen kann.
Über diesen Weg können bis zu vier Ports zusammengefasst werden, wodurch eine gebündelte Verbindungsgeschwindigkeit von bis zu 40 Gbit/s erreicht werden kann.

Zur Überwachung des Netzwerkverkehrs sowie zur Priorisierung des Netzwerkverkehrs verfügt der QSW-L3208-2C6T Switch über IGMP-Snooping (Internet Group Management Protocol)

QoS (Quality of Service)

sowie Port-Spiegelung.

Über den Menüpunkt “MAC-Adressen-Tabelle” kann man sich die vom Switch verarbeiteten MAC-Adressen und deren VLAN bzw. LAG Zugehörigkeit anzeigen lassen. Zudem ist es an dieser Stelle auch möglich, MAC-Adressen hinzuzufügen.

Neben den Einstellungsmöglichkeiten, welche das Netztwerk selbst betreffen, findet man im weiteren Verlauf des Menüs auch noch die Einstellungsmöglichkeiten für das System selbst.

Neben dem Punkt “Firmware-Aktuallisierung”, über welche man den Firmwarestand prüfen und die Firmware automatisch oder manuell aktualisieren kann,

gibt es auch noch den Menüpunkt “Systemeinstellungen”, welcher auf mehrere Untermenüs aufgeteilt wurde.
Ruft man die Systemeinstellungen auf, so wird einem neben dem Switch-Namen, dem Modellnamen und der MAC-Adresse auch die IP-Adresse, die Systemlaufzeit sowie die aktuelle Firmware-Version angezeigt. Der Switch-Name lässt sich an dieser Stelle auf Wunsch ganz einfach anpassen, wodurch gerade in größeren Netzwerken eine einfachere Zuordnung des Switches in der Netzwerkübersicht möglich wird.

Über den Untermenüpunkt “IP” kann man die Konfiguration der IP-Adresse vornehmen. Neben der Möglichkeit, die IP automatisch per DHCP zu beziehen, besteht auch die Möglichkeit, die jeweiligen Einstellungen fest zu vergeben.

Über die weiteren Untermenüs lässt sich ein neues Passwort vergeben,

die Zeiteinstellungen vornehmen,

sowie die HTTPS Funktion einstellen und aktivieren.

Zudem besteht an dieser Stelle auch noch die Möglichkeit, die vorgenommen Einstellungen zu sichern bzw. wiederherzustellen

sowie die Lüftereinstellungen vorzunehmen.

Neben der Möglichkeit, den verbauten Lüfter in den Voreinstellungen automatisch regeln zu lassen, besteht auch die Möglichkeit, den Lüfter bis zum Erreichen einer fest vorgegeben Temperaturschwelle mit minimaler Drehzahl, welche immerhin schon bei runde 4000 U/min liegt, laufen zu lassen, oder die Lüfter immer mit einer maximalen Drehzahl zu betreiben.

 

Test:

Für unseren Performancetest haben wir auf zwei identische Testsysteme zurückgegriffen, welche aus folgenden Komponenten bestehen:

Da der QSW-L3208-2C6T Switch über zwei unterschiedliche Arten an Netzwerkanschlüssen verfügt, haben wir unseren Performancetest in zwei unterschiedlichen Settings aufgebaut.

Der Anschluss der beiden Testsysteme erfolgte dabei in allen Testrunden mittels der verbauten Intel X520-DA2 Netzwerkkarte.
Im ersten Test wurden die Netzwerkkarten mittels 10Gb Kupfer SFP+ 🛒 und eines 5 m langen Cat 7 Kabels 🛒 mit den 10 Gbit schnellen RJ45 Anschlüsse des QSW-L3208-2C6T Switches verbunden.
In einer zweiten Testrunde wurde die Verbindung zwischen den beiden Testsystemen und dem QSW-L3208-2C6T Switch über eine Glasfaserverbindung hergestellt. Hierzu kamen im Switch sowie auch den beiden Intel X520-DA2 Netzwerkkarten H!Fiber 10Gb SFP+ 🛒 in Kombination mit 5 m langen Singlemode Kabeln 🛒 zum Einsatz.

Um den Datendurchsatz zwischen den beiden mit dem QSW-L3208-2C6T Switch verbundenen Testsystemen ermitteln zu können, wurde in den einzelnen Testrunden jeweils ein Logfile mit einer Größe von 10 GB übertragen.

Zusätzlich zu diesen Tests, bei denen keine weiteren Geräte mit dem Switch verbunden waren, haben wir den Switch neben der täglichen Nutzung in unserer Redaktion auch einem kleinen “Stresstest” unterzogen.

Hierbei wurden neben den beiden Testsystemen, welche in diesem Test nicht nur ein 10 GB großes File übertragen mussten, sondern gar eine 1 TB große Testdatei über das Netzwerk geschickt haben, auch noch zusätzliche Geräte mit dem Switch verbunden. Bei den zusätzlichen Geräten handelt es sich neben einem Drucker sowie einem NAS, auch um eine Fritz!Box 6690 Cable 🛒.
Wo der Drucker nur über eine 1000 Mbit schnelle Netzwerkschnittstelle verfügt, wurden alle weiteren per Kabel mit dem Switch verbundenen Geräte über 2,5 Gbit schnellen Netzwerkschnittstellen mit dem Switch verbunden.
Zusätzlich zu den per Kabel mit dem Netzwerk verbundenen Geräten befanden sich während diesem Testaufbau auch noch mehrere per WLAN verbundene Geräte wie ein FRITZ!Repeater 6000 🛒, Notebooks, Smartphones, Tablets und Smart Home Komponenten im Netzwerk.

Da die meisten privaten Anwender noch nicht so viele 10 GbE fähige Geräte verfügen, sondern meist nur 1 GbE sowie 2,5 GbE fähige Geräte einsetzen, haben wir die beiden Testrunden auch mit einer auf 2,5 GbE begrenzten Geschwindigkeit durchgeführt.

Die Switching-Kapazität des QSW-L3208-2C6T beträgt 160 Gbps. Der gesamte nicht blockierende Durchsatz liegt bei 80 Gbps und ist somit genau auf die Performance der verbauten Ports abgestimmt, wodurch auch bei einer vollständigen Belegung jeder RJ-45 Anschluss theoretisch jeder Port die maximale Geschwindigkeit erreichen kann.

Mit einem Blick auf die erzielten Ergebnisse ist schnell zu erkennen, dass wir die an den jeweiligen Ports theoretisch möglichen Maximalgeschwindigkeiten in unserem Test nicht erreichen konnten.

Wo die auf 2,5 GbE fest eingestellten Anschlüsse theoretisch eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 2500 Mbit/s bieten, konnten wir mit unserem Testaufbau eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 2375 Mbit/s erreichen.
Bei einem Blick auf die Ergebnisse der Tests der beiden 10 GbE-Schnittstellen fällt die Differenz zu den theoretisch möglichen Maximalgeschwindigkeiten zwar größer aus, jedoch können sich die erzielten Geschwindigkeiten mit 9423 Mbit/s bei der Nutzung eines Cat 7 Kabels und 9559 Mbit/s bei der Nutzung eines Glasfaserkabels durchaus sehen lassen.
Interessanter als die “geringe” Differenz zu der theoretisch möglichen Maximalgeschwindigkeit ist mit einem Blick auf die 10 Gbit/s Übertragungsraten zu finden. Diese zeigen einem ganz klar, dass man zum Erreichen der maximalen Performance nach Möglichkeit doch lieber zu einer Glasfaserverbindung greifen sollte. Die beiden SFP+ Slots eignen sich daher bestens dazu, den QSW-L3208-2C6T Switch mit anderen Switchen bzw. bei größeren Netzwerken mit einem Core-Switch zu verbinden.

Die Switching-Kapazität des QSW-M2116P-2T2S beträgt 160 Gbps. Der gesamte nicht blockierende Durchsatz liegt bei 80 Gbps und ist somit genau auf die Performance der verbauten Ports abgestimmt.
In der zweiten Testrunde, in welcher nicht nur eine deutlich größere Datei übertragen werden musste, sondern auch diverse Geräte, die verschiedenste Datenpaket, vom normalen Surfen, über einen Datenaustausch mit dem im Netzwerk genutzten NAS bis hin zum Streaming und Gaming, durch das Netzwerk geschickt haben, sind die maximalen Übertragungsraten zwischen 50 und 120 Mbit/s geringer ausgefallen, als beim ersten Test, bei welchem sich lediglich die beiden Testsystem im Netzwerk befanden.

Vergleicht man die Leistungstests des QSW-L3208-2C6T einmal mit dem ebenfalls von uns getesteten QSW-M2116P-2T2S so wird man erkennen, dass der größere und mit POE-Ports ausgestattete QSW-M2116P-2T2S Switch eine nur um wenige Mbits/s höhere Performance erzielen konnten. Im direkten Vergleich zu diesem Switch überzeugt der QSW-L3208-2C6T dafür mit einem etwas geringeren Stromverbrauch und spielt somit gerade preisbewussten Office- und Heimanwender, welche noch mehr auf die Stromkosten achten, als es in den meisten Unternehmen der Fall ist, in die Hände. Der Stromverbrauch lag in unserem Test bei maximal 27,8 Watt und somit noch etwas unterhalb des Stand-by-Stromverbrauches des QSW-M2116P-2T2S.

Wie wir es schon von unserem Test des QSW-M2116P-2T2S her kennen, sorgt auch die Leistungsaufnahme des QSW-L3208-2C6T in Kombination mit den leistungsfähigen Komponenten für eine gewisse Wärmeentwicklung, welche über den verbauten Kühlkörper sowie den 40-mm-PWM-Lüftern abgeführt wird. Der eingesetzte Lüfter hat sich in unserem Test gerade mit dem Hinblick auf den Einsatz in einem Office als einziger Kritikpunkt herausgestellt.
Der verbaute Lüfter sorgte in unserem Test selbst dann, wenn man die Lüftereinstellung auf “Leise” eingestellt hat, für eine wahrnehmbare Geräuschkulisse, welche über der eines Officenotebooks liegt und gerade dann, wenn man sich in unmittelbarer Umgebung des Switches befindet, schnell als störend empfunden wird.
Zwar lässt sich das Lüftergeräusch durch leise Hintergrundmusik schnell übertönen, jedoch ändert sich dies, sobald der Switch durch den Einsatz von 10 GbE fähigen Geräten gefordert wird.
Sollte einem der QSW-L3208-2C6T für den Einsatz in einem Office zu laut sein, so lohnt sich ein Blick in unser Howto zum Austausch von vorinstallierten Lüftern in einem Switch.

 

Fazit:

Mit dem QSW-L3208-2C6T hat QNAP einen kompakten aber dennoch sehr performanten Desktop-Switch in sein Sortiment aufgenommen, welcher sich nicht nur für den Einsatz in einem kleinen Office eignet, sondern es auch Heimanwendern ermöglicht, anfallende Daten schnell zwischen unterschiedlichen Systemen oder einem vorhandenen NAS austauschen zu können. Mit den acht 10 GbE-Ports, von denen zwei Ports wahlweise mittels optionaler SFPs auch über ein Glasfaserkabel nutzbar sind, ist der Switch dank seiner Abwärtskompatibilität dabei nicht nur für die aktuell immer mehr im Heimbereich auffindbare Netzwerkgeschwindigkeit von 2,5 Gigabit gerüstet, sondern die 10 GbE-Anschlüsse sind darauf ausgelegt eine besonders schnelle Verbindung zu NAS-Systemen und Workstations zu realisieren bzw. als Uplink zu anderen Switches zu fungieren. Genau durch diese Eigenschaft eignet sich der QSW-L3208-2C6T auch als Client-Switch in einem Office für kleine oder mittelständische Unternehmen. Passend zu dem Desktop nahen Einsatzgebiet kann der Switch nicht nur auf einem Schreibtisch oder Regal positioniert werden, sondern auch eine Wandmontage ist problemlos möglich. Neben diesen Eigenschaften überzeugt der Switch an dieser Stelle auch mit einer Konfigurationsmöglichkeit, welche sich auf das wesentliche konzentriert und sich auch von Nutzern, welche keine großen Netzwerkerfahrungen haben, realisieren lässt. Die gebotene Leistung bringt jedoch auch einen kleinen Nachteil mit, welcher sich vor allem bei einer starken Belastung der Hardware zeigt. In einem solchen Zustand dreht der verbaute Lüfter ordentlich hoch, wodurch der QSW-L3208-2C6T dann schnell zu dem lautesten Gerät im Office wird. Preislich liegt der sauber verarbeitete QSW-L3208-2C6T 8 Port managed 10-G-Switch aktuell bei knapp über 500 € 🛒.

Ein besonderer Dank geht an QNAP für die Bereitstellung des Testmusters.

QNAP – QSW-L3208-2C6T managed 10GbE Switch

9.4

Verarbeitung

9.5/10

Inbetriebnahme / Konfiguration

10.0/10

Übertragungsgeschwindigkeit

9.5/10

Ausstattung

9.0/10

Lieferumfang

10.0/10

Stromverbrauch

9.0/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr einfache Einrichtung
  • Sehr hohe Performance

Contra

  • Geräuschkulisse