QNAP – QSW-M2116P-2T2S PoE Managed Switch im Test

Mit dem QSW-M2116P-2T2S haben wir heute einen 20 Port Managed Switch des bekannten NAS Herstellers QNAP im Test, welcher nicht nur mit durch eine schnelle Netzwerkanbindung überzeugen möchte, sondern auch durch eine hohe PoE-Ausgangsleistung.

Welche Features und Leistung in dem QSW-M2116P-2T2S steckt und wie sich der PoE Managed Switch von QNAP in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr in diesem Review.

 

Technische Details:

Anzahl der Ports: 20
10GbE SFP+: 2
10GbE BASE-T (RJ45): 2
2.5GbE (RJ45): 16
Gesamt PoE Ports: 18
PoE PSE (802.3af, 15,4W): Port 1-16
PoE+ PSE (802.3at, 30W): Port 1-16
PoE++ PSE (802.3bt, 90W): Port 19-20
Gesamtes PoE Leistungsbudget: 280 W
Netzteil: Intern
Max. Stromverbrauch: 350 W
Eingangsspannungsbereich: 100-240VAC, 50/60Hz
MAC-Adresstabelle: 32 K
Gesamter nicht blockierender Durchsatz: 80 Gbps
Schaltleistung: 160 Gbps
Verwaltungsschnittstelle: Web
Konsole: RJ45
Lüfter: 2 x PWM-Lüfter mit doppeltem Kugellager
Unterstützte Standards: IEEE 802.3 Ethernet
IEEE 802.3u 100BASE-T
IEEE 802.3ab 1000BASE-T
IEEE 802.3z 1000BASE-SX/LX
IEEE 802.3an 10G BASE-T
IEEE 802.3ae 10G Fiber
IEEE 802.3x Full-Duplex Flow Control
IEEE 802.1Q VLAN Tagging
IEEE 802.3ad LACP
IEEE 802.1AB LLDP
IEEE 802.3af/at/bt Power-over-Ethernet (PoE)
Formfaktor: Rackmount
LED-Anzeigen: Pro Port: Geschwindigkeit/Link/Aktivität
Pro System: Status/PoE/Lüfter
Tasten: Reset-Taste
Abmessungen (HxBxT): 43,5 x 285 x 234,8 mm
Gewicht: 2,08 kg
Betriebstemperatur: 0˚C bis 40°C (32°F bis 104°F)
Relative Luftfeuchtigkeit: 5-95% nicht kondensierend
Zertifizierungen: CE, FCC, VCCI, BSMI
Elektromagnetische Verträglichkeit: CLASS A
Jumbo Frames: 9 K
Garantie: 2 Jahre

 

Lieferumfang:

  • QSW-M2116P-2T2S Managed Switch
  • 19″-Winkel inkl. Montageschrauben
  • Gummifüße
  • Stromkabel
  • Handbuch

 

Design und Verarbeitung:

Der QSW-M2116P-2T2S wird von QNAP in einer neutralen Verpackung geliefert, welche auf der Vorderseite mit einem QNAP Logo bedruckt wurde. Aufschluss über den enthaltenen Switch und dessen wichtigste Features gibt einem ein auf der Vorderseite aufgeklebter Aufkleber, welcher neben diesen Daten auch mit einem Produktbild bedruckt wurde.

Entnimmt man den QSW-M2116P-2T2S aus seiner Verpackung, so hat man einen 20-Port-Switch vor sich stehen, welcher mit seinen Abmessungen von 43,5 x 285 x 234,8 mm zwar von der Höhe her direkt zum Einbau in ein 19″-Rack geeignet wäre, jedoch nicht von der Breite her.

Um den kompakten Switch nicht nur als Desktop-Switch, sondern auch in einem 19″-Rack nutzen zu können, liegen dem Lieferumfang zwei Montagewinkel bei, welche den Switch auf die entsprechende Breite bringen.

Auf der Vorderseite wurde das sonst aus schwarz lackiertem Stahlblech gefertigte Gehäuse mit einer Kunststoffblende ausgestattet, in welcher fast alle Anschlüsse des QSW-M2116P-2T2S untergebracht wurden.

Den meisten Platz nehmen die 2,5 GbE-Ports ein. QNAP hat den QSW-M2116P-2T2S mit 16 entsprechenden RJ-45 Anschlüssen ausgestattet, welche alle neben einer eigenen Geschwindigkeit/Link-LED auch mit einer eigenen Activity-LED ausgestattet wurden.

Neben einer Beschriftung der einzelnen Ports wurden die beiden aus je acht Ports bestehenden Portgruppen auch mit einem angedeuteten Rahmen bedruckt, welcher links von Port 1 mit einem Hinweis auf die maximale Geschwindigkeit von 2,5 GbE sowie die PoE+ Fähigkeit bedruckt.

Links von der vorderen Portgruppe wurde die Vorderseite des QSW-M2116P-2T2S mit drei weiteren LEDs zur Statusanzeige des allgemeinen Switch-Status sowie dem PoE- und Lüfterstatus ausgestattet. Zudem findet man an dieser Stelle auch noch einen vertieft in die Frontblende eingelassenen Rest-Schalter.

Rechts von den 2,5 GbE-Ports hat QNAP den QSW-M2116P-2T2S mit zwei SFP+-Slots ausgestattet, welche mit bis zu 10 GbE schnellen SFP+ kompatibel sind. Mittels optional erhältlicher SFPs 🛒 lässt sich der Switch wahlweise mittels Glasfaser- oder Kupferkabel nutzen.

Neben diesen beiden SFP-Slots wurde der QSW-M2116P-2T2S noch mit zwei 10 GbE RJ45-Netzwerkanschlüssen ausgestattet. Diese beiden RJ45-Anschlüsse sowie auch die beiden SFP+-Slots wurden wie auch die 2,5 GbE-Netzwerkanschlüsse nicht nur mit einer entsprechenden Beschriftung, sondern auch jeweils mit zwei dedizierten Status-LEDs ausgestattet.

Wie wir es von den ersten 16 RJ45-Ports her kennen, bieten auch diese beide 10 GbE RJ45-Anschlüsse die Möglichkeit, kompatible Geräte mit Strom zu versorgen. Anders als die ersten 16 PoE+ fähigen Netzwerkanschlüsse bieten die beiden 10 GbE schnellen Ports mittels PoE++ Unterstützung jedoch eine höhere Ausgangsleistung.

Mit einem Blick auf die Gehäuserückseite findet man neben dem Anschluss für das interne Netzteil einen weiteren RJ45-Anschluss vor. Über diesen Consolenanschluss ist eine Konfiguration abseits der Weboberfläche und somit auch ohne eine Einbindung in das Netzwerk möglich.

Rechts vom Konsolenanschluss hat QNAP das Gehäuse an dieser Stelle auch noch mit einer kleinen Aussparung ausgestattet, über welches man die Switch mittels eines optional erhältlichen Kensingston Schloss 🛒 anketten kann.

Betrachtet man den QSW-M2116P-2T2S Switch einmal von der rechten Seite aus, so findet man neben einem großen Lufteinlass, durch welchen man schon einige Bauteile des internen Netzteils erkennen kann, auch drei Montagegewinde für die mitgelieferten Rackmount-Winkel vor.

Auf der linken Seite wurde der Switch mit zwei kleinen Luftauslässen ausgestattet, an welchem QNAP jeweils einen 40-mm-PWM-Lüfter montiert hat.

Da der Switch nicht nur für die Montage in einem Serverrack ausgelegt ist, sondern auch für den Einsatz als Desktop-Switch, hat QNAP anders als man es von den meisten im 19″-Format gefertigten Switches her kennt, den Gehäusedeckel nicht nur mit abgerundeten Kanten ausgestattet, sondern auch mit einem eingeprägten QNAP Logo ausgestattet.

Die Gehäuseunterseite wurde nicht nur mit einem Typenschild beklebt, sondern im Bereich der vier Ecken auch noch mit runden Einprägungen versehen,

welche einem einen Hinweis darauf geben, wo die mitgelieferten Gummifüße aufgeklebt werden sollen.

Mit einem Blick ins Innere des QSW-M2116P-2T2S findet man neben dem im hinteren rechten Bereich verbauten Netzteil

auch zwei übereinander verbaute Platinen für die eigentliche Netzwerkhardware vor. Um die eingesetzten Controller bestmöglich zu kühlen, hat QNAP diese mit Aluminiumkühler ausgestattet.

Die Verarbeitung des QSW-M2116P-2T2S wurde seitens QNAP sehr sauber und hochwertig ausgeführt und gibt uns keinen Anlass zur Kritik.

 

Inbetriebnahme und Konfiguration:

Die Inbetriebnahme des QSW-M2116P-2T2S gestaltet sich sehr einfach.
Je nachdem, ob man den Switch als Desktop-Switch oder in einem Server-Rack verbaut nutzen möchte, muss man im ersten Schritt die Gummifüße auf die Gehäuseunterseite aufkleben, oder die beiden mitgelieferten Rackmountwinkel an die Außenseiten des Switches schrauben.

Anschließend kann man den Switch entweder an der gewünschten Stelle aufstellen oder auf er gewünschten Höheneinheit im Rack verbauen und im Anschluss die Stromversorgung herstellen.

Verbindet man den Switch zudem mit einem bestehenden Netzwerk, in welchem z. B. ein Router mit aktivem DHCP-Server arbeitet, so wird dem Switch automatisch eine IP-Adresse von diesem DHCP-Server zugewiesen. Wird der Switch nicht in ein bestehendes Netzwerk eingebunden, oder befindet sich in dem bestehenden Netzwerk kein DHCP-Server, so behält der Switch seine Standard-IP-Adresse, welche die 169.254.100.101 ist, bei.

QNAP hat in den Grundeinstellungen schon die wichtigsten Einstellungen wie ein automatisches Erkennen der richtigen Portgeschwindigkeit und PoE-Ausgangsleistung voreingestellt, wodurch der Switch gleich nach dem Booten für die meisten Nutzer schon einsatzbereit ist.

Möchte man die Grundkonfiguration ändern, oder weitere Funktionen wie VLANs oder Portchannels etc. nutzen, so kann man diese Einstellungen ganz leicht über die Weboberfläche des Switches vornehmen.

Falls man die IP des Switches kennt, kann man diese einfach in der Browserzeile eingeben und landet dann gleich auf der Weboberfläche des Switches. Kennt man die IP des Switches nicht, so lässt sich diese entweder über den eingesetzten DHCP-Server oder den seitens QNAP zum Download bereitgestellten Qfinder Pro ermitteln.

Hat man die Weboberfläche aufgerufen, so landet man auf der QSS-Anmeldeseite.

Wo der richtige Benutzername beim erstmaligen Aufrufen der Anmeldeseite schon im entsprechenden Feld eingetragen ist, muss man das Passwort anhand der MAC-Adresse ermitteln. Das Passwort für den eingesetzten Switch ist die MAC-Adresse ohne die darin enthaltenen Doppelpunkte. Wenn die MAC-Adresse des Switches z. B. die 00:0a:0b:0c:00:01 ist, lautet das Standardpasswort 000A0B0C0001.

Nachdem man sich an dieser Stelle angemeldet hat, landet man auf der sauber strukturierten Übersichtsseite der QSS (QNAP Switch System) Verwaltung, auf welcher QNAP neben einem links angeordneten Menü die wichtigesn Informationen zum aktuellen Status bereithält.
Neben den Systeminformationen und dem aktuell von den verbundenen PoE-Geräten abgerufenen Stromverbrauch wird an dieser Stelle auch eine Grafik angezeigt, welche einem eine Info darüber gibt, welche Ports aktuell aktiv, inaktiv, deaktiviert, oder zur Stromversorgung genutzt werden.

Über den Menüpunkt “Portverwaltung” kann man sich alle wichtigen Infos zu den einzelnen Netzwerkports anzeigen lassen und deren Konfiguration vornehmen.

Wo man sich neben dem aktuellen Portstatus auch eine Statistik zu den übertragenen Datenpaketen anzeigen lassen kann, kann man über die Port-Konfiguration jedem Port eine Bezeichnung zuweisen und die gewünschte Geschwindigkeit einstellen. Zudem ist es über diesen Menüpunkt möglich, Netzwerkports zu aktivieren bzw. deaktivieren und die maximale Frame-Größe einzustellen.

Über den Menüpunkt “PoE” kann man sich eine Verbrauchsstatistik für alle oder einzelne Ports anzeigen lassen sowie die Konfiguration der Stromversorgung über die RJ45-Netzwerkports vornehmen.

Über den Untermenüpunkt “Leistungskonfiguration kann nicht nur der PoE-Modus eingestellt werden, welcher für die maximale Ausgangsleistung verantwortlich ist, sondern man kann auch eine Priorität festlegen, welche dann zum Tragen kommt, wenn der Switch nicht genügend Strom für alle angeschlossenen PoE-Geräte zur Verfügung stellen kann.
In diesem Fall wird die PoE-Funktion auf den so vielen Ports wie notwendig deaktiviert. Dies geschieht ohne eine Konfiguration der Priorität ab Port 1 aufsteigend. Hat man eine Priorität festgelegt, so werden erst die Ports mit der niedrigsten Priorität deaktiviert.

Neben diesen Einstellungen kann man auch noch einen Zeitplan für jeden einzelnen Port einrichten, wodurch z. B. angeschlossene Telefone oder Kameras zu einer bestimmten Zeit ein- oder ausgeschaltet werden.

Durch diese Funktion lässt sich der Stromverbrauch z. B. außerhalb der Office-Zeiten deutlich senken.

Für die meisten Privatanwender eher uninteressant wird der Menüpunkt “VLAN” sein.
Über diesen Menüpunkt kann man die VLANs (Virtual Local Area Networks) einrichten. Dies ermöglicht es, die angeschlossenen Geräte in verschiedene und voneinander getrennte virtuelle Netzwerke verteilen zu können, ohne auf mehrere physikalische Switche zurückgreifen zu müssen.

Über den Menüpunkt “Verknüpfungsaggregation” kann man die LAG (Link Aggregation Group) aktivieren. Wo getrennte VLANs im privaten Umfeld nicht so häufig zum Einsatz kommen werden, können Privatanwender von der LAG-Funktion einen deutlichen Geschwindigkeitszuwuchs erzielen.

Mit der LAG-Funktion lassen sich mehrere Ports zu einem virtuellen Port zusammen schalten.
Hat man z. B. ein älteres NAS im Einsatz, welches zwar über mehrere, jedoch nur mit 1000 Mbit/s oder gar 100 Mbit/s arbeiteten Netzwerkports verfügt, so lassen sich aus Seiten des Switches mehrere Ports, an welche das besagte NAS angeschlossen ist, zu einem virtuellen Port zusammen fassen, wodurch man sein NAS mit einer deutlich höheren Performance ins Netzwerk bringen kann.

Um einen versehentlichen Loop im Netzwerk zu vermeiden, ist der Switch mit RSTP (Rapid Spanning Tree Protocol) ausgestattet.

Zur Überwachung des Netzwerkverkehrs sowie zur Priorisierung des Netzwerkverkehrs verfügt der QSW-M2116P-2T2S Switch über IGMP-Snooping (Internet Group Management Protocol)

Port-Spiegelung

LLDP (Link Layer Discovery Protocol)

und QoS (Quality of Service).

Über den Menüpunkt “MAC-Adressen-Tabelle” kann man sich die vom Switch verarbeiteten MAC-Adressen und deren VLAN Zugehörigkeit anzeigen lassen. Zudem ist es an dieser Stelle auch möglich, MAC-Adressen hinzuzufügen.

Wo die Einstellungsmöglichkeiten der Networksettings komplett auf das seitliche Menü aufgeteilt wurden, findet man für die Einstellungen, welche das System betreffen im seitlichen Menü nur zwei Punkte vor.

Neben dem Punkt “Firmware-Aktuallisierung”, über welche man den Firmwarestand prüfen und die Firmware automatisch oder manuell aktualisieren kann,

gibt es auch noch den Menüpunkt “Systemeinstellungen”, welcher auf mehrere Untermenüs aufgeteilt wurde.
Ruft man die Systemeinstellungen auf, so wird einem neben dem Switch-Namen, dem Modellnamen und der MAC-Adresse auch die IP-Adresse, die Systemlaufzeit sowie die aktuelle Firmware-Version angezeigt. Der Switch-Name lässt sich an dieser Stelle auf Wunsch ganz einfach anpassen, wodurch gerade in größeren Netzwerken eine einfachere Zuordnung des Switches in der Netzwerkübersicht möglich wird.

Über den Untermenüpunkt “IP” kann man die Konfiguration der IP-Adresse vornehmen. Neben der Möglichkeit, die IP automatisch per DHCP zu beziehen, besteht auch die Möglichkeit, die jeweiligen Einstellungen fest zu vergeben.

Über die weiteren Untermenüs lässt sich ein neues Passwort vergeben,

die Zeiteinstellungen vornehmen,

sowie die HTTPS und SNMP Funktion einstellen und aktivieren.

Zudem besteht an dieser Stelle auch noch die Möglichkeit, die vorgenommen Einstellungen zu sichern bzw. wiederherzustellen

sowie die Lüftereinstellungen vorzunehmen.

Neben der Möglichkeit, die Lüfter in den Voreinstellungen automatisch regeln zu lassen, besteht auch die Möglichkeit, die Lüfter bis zum erreichen einer fest vorgegeben Temperaturschwelle mit minimaler Drehzahl, welche immerhin schon bei runde 4000 U/min liegt, laufen zu lassen, oder die Lüfter immer mit einer maximalen Drehzahl zu betreiben.

 

Test:

Für unseren Performancetest haben wir auf zwei identische Testsysteme zurückgegriffen, welche aus folgenden Komponenten bestehen:

Da der QSW-M2116P-2T2S Switch über drei unterschiedliche Netzwerkanschlüsse verfügt, haben wir unseren Performancetest in drei unterschiedlichen Settings aufgebaut.

Der Anschluss der beiden Testsysteme erfolgte dabei in allen drei Testrunden mittels der verbauten Intel X520-DA2 Netzwerkkarte.
Im ersten Test wurden die Netzwerkkarten mittels 10Gb Kupfer SFP+ 🛒 und eines 5 m langen Cat 7 Kabels 🛒 mit den 2,5 Gbit schnellen RJ45 Anschlüsse des QSW-M2116P-2T2S Switches verbunden.
In einer zweiten Testrunde wurden die beiden Testsysteme an die 10 GbE-RJ45-Anschlüsse angeschlossen.
In einer dritten Testrunde wurde die Verbindung zwischen den beiden Testsystemen und dem QSW-M2116P-2T2S Switch über eine Glasfaserverbindung hergestellt. Hierzu kamen im Switch sowie auch den beiden Intel X520-DA2 Netzwerkkarten H!Fiber 10Gb SFP+ 🛒 in Kombination mit 5 m langen Singlemode Kabeln 🛒 zum Einsatz.

Um den Datendurchsatz zwischen den beiden mit dem QSW-M2116P-2T2S Switch verbundenen Testsystem ermitteln zu können, wurde in den einzelnen Testrunden ein Logfile mit einer Größe von 10 GB übertragen.

Zusätzlich zu diesen Tests, bei denen keine weiteren Geräte mit dem Switch verbunden waren, haben wir den Switch neben der täglichen Nutzung in unserer Redaktion auch einem kleinen “Stresstest” unterzogen.

Hierbei wurden neben den beiden Testsystemen, welche in diesem Test nicht nur ein 10 GB großes File übertragen mussten, sondern eine 1 TB große Testdatei über das Netzwerk geschickt haben, wurden in diesem Test neben einem Drucker und einem NAS, auch noch drei PCs, fünf Notebooks, ein FRITZ!Repeater 6000 🛒 und eine Fritz!Box 6690 Cable 🛒 an den Switch angeschlossen und aktiv genutzt. Wo der Drucker nur über eine 1000 Mbit schnelle Netzwerkschnittstelle verfügt, wurden alle weiteren per Kabel mit dem Switch verbundenen Geräte über 2,5 Gbit schnelle Netzwerkschnittstellen mit dem Switch verbunden.
Zusätzlich zu den per Kabel mit dem Netzwerk verbundenen Geräten befanden sich während diesem Testaufbau auch noch mehrere per WLAN verbundene Geräte wie Smartphone, Tablets, Steckdosen und Smart Home Komponenten im Netzwerk.

Mit einem Blick auf die erzielten Ergebnisse ist schnell zu erkennen, dass wir die an den jeweiligen Ports theoretisch möglichen Maximalgeschwindigkeiten in unserem Test nicht erreichen konnten.

Wo die 2,5 GbE-Ports theoretisch eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 2500 Mbit/s bieten, konnten wir mit unserem Testaufbau eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 2391 Mbit/s erreichen.
Bei einem Blick auf die Ergebnisse der Tests der beiden 10 GbE-Schnittstellen fällt die Differenz zu den theoretisch möglichen Maximalgeschwindigkeiten zwar größer aus, jedoch können sich die erzielten Geschwindigkeiten mit 9427 Mbit/s bei der Nutzung eines Cat 7 Kabels und 9563 Mbit/s bei der Nutzung eines Glasfaserkabels durchaus sehen lassen.
Interessanter als die “geringe” Differenz zu den theoretisch möglichen Maximalgeschwindigkeiten ist bei einem Blick auf das Testergebnis, dass man gerade dann, wenn es auf die maximale Performance ankommt, trotz der Möglichkeit, 10 Gbit/s theoretisch über ein Kupferkabel übertragen zu können, doch lieber zu einer Glasfaserverbindung greifen sollte. Die beiden SFP+ Slots eigen sich daher bestens dazu, den QSW-M2116P-2T2S Switch mit anderen Switchen bzw. bei größeren Netzwerken mit einem Core-Switch zu verbinden.

Die Switching-Kapazität des QSW-M2116P-2T2S beträgt 160 Gbps. Der gesamte nicht blockierende Durchsatz liegt bei 80 Gbps und ist somit genau auf die Performance der verbauten Ports abgestimmt.
In der zweiten Testrunde, in welcher nicht nur eine deutlich größere Datei übertragen werden musste, sondern auch diverse Geräte, die verschiedenste Datenpaket, vom normalen Surfen, über einen Datenaustausch mit dem im Netzwerk genutzten NAS bis hin zum Streaming und Gaming, durch das Netzwerk geschickt haben, sind die maximalen Übertragungsraten zwischen 50 und 120 Mbit/s geringer ausgefallen, als beim ersten Test, bei welchem sich lediglich die beiden Testsystem im Netzwerk befanden.

Der QSW-M2116P-2T2S konnte in unserem Test jedoch nicht nur mit sehr hohen Übertragungsgeschwindigkeiten überzeugen, sondern auch mit einer hohen PoE-Ausgangsleistung.

Wo die ersten 16 Ports eine PoE+ Unterstützung bieten und somit zu PoE-Geräten, welche bis zu 30 Watt benötigen kompatibel sind, können über die beiden 10 GbE RJ45-Ports dank einer PoE++ Unterstützung auch anspruchsvollere Geräte wie z. B. Access Points mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 90 Watt versorgt werden.
Auch wenn der Switch einem somit 18 PoE-Ports bietet, muss man durch die auf maximal 280 Watt begrenzte Ausgangsleistung beachten, dass man nur dann alle Ports zur Stromversorgung nutzen kann, wenn man sich auf PoE-Geräte beschränkt, welche eine maximale Leistungsaufnahme von 15,4 Watt haben.
Für den Fall, dass man dies nicht beachtet und z. B. an den letzten Port ein Gerät angeschlossen wird, welches 90 Watt benötigt, so wird der Switch die PoE-Funktion automatisch auf den ersten 6 Ports bzw. auf den Ports, welche die niedrigste Priorität konfiguriert haben, deaktivieren.

Die zum Betrieb der angeschlossenen PoE-Geräte notwendige Ausgangsleistung wurde in unserem Test automatisch vom Switch erkannt und entsprechend eingestellt. Unter Einhaltung der maximalen Ausgangsleistung konnten wir in unserem Test keine Verbindungsabbrüche feststellen.

Dank der Möglichkeit, die PoE-Ausgänge zeitlich schalten zu können, konnten die in der Redaktion verbauten Kameras automatisch zu bestimmten Uhrzeiten ein- bzw. ausgeschaltet werden, wodurch sich pro Kamera zwischen 8 und 15 Watt sparen lassen.

Um die gebotene Netzwerk- und PoE-Leistung erzielen zu können, hat der QSW-M2116P-2T2S im direkten Vergleich zu einem Desktop-Switch mit 16 2,5 GbE-Ports eine deutlich höhere Leistungsaufnahme. In unserem Test lag der Stromverbrauch im Stand-by-Betrieb bei rund 30 Watt. Ohne angeschlossene PoE-Geräte zog der Switch während des Betriebs im Schnitt 42 Watt aus der Steckdose.

Diese Leistungsaufnahme sorgt in Kombination mit den leistungsfähigen Komponenten jedoch auch für eine gewisse Wärmeentwicklung, welche über die verbauten Kühlkörper sowie die beiden 40-mm-PWM-Lüftern abgeführt wird. Die eingesetzten Lüfter haben sich in unserem Test gerade mit dem Hinblick auf den Einsatz in einem Office als einziger Kritikpunkt herausgestellt.
Die beiden Lüfter sorgten in unserem Test selbst dann, wenn man die Lüftereinstellung auf “Leise” eingestellt hat, für eine deutlich wahrnehmbare Geräuschkulisse, welche schnell als störend empfunden wird. Zwar lässt sich das Lüftergeräusch durch leise Hintergrundmusik schnell übertönen, jedoch ändert sich dies, sobald der Switch durch den Einsatz von PoE-Geräten gefordert wird.
Sollte einem der QSW-M2116P-2T2S für den Einsatz in einem Office zu laut sein, so lohnt sich ein Blick in unser Howto zum Austausch der vorinstallierten Lüfter.

 

Fazit:

Mit dem QSW-M2116P-2T2S hat QNAP einen 20-Port Switch in seinem Sortiment, welcher in unserem Test fast durchweg überzeugen konnte. Mit seinen sechzehn 2,5 GbE-Ports sowie den vier 10 GbE-Ports ist der QSW-M2116P-2T2S nicht nur für anspruchsvolle Heimanwender wie z. B. Gamer, Streamer und Influencer, welche oft eine hohe Datenmenge ohne Verzögerung übertragen müssen, bestens geeignet, sondern mit der gebotenen Performance ist der Switch auch bestens auf den Einsatz in einem kleinen oder mittelständigen Unternehmen ausgelegt. Neben der hohen Übertragungsgeschwindigkeit kann der Switch gerade hier mit 18 PoE-Ports, von denen zwei Anschlüsse sogar eine Ausgangsleistung von bis zu 90 Watt liefern, punkten. Wo sich die 2,5 GbE-Ports mit ihrer PoE+ Fähigkeit bestens für die Nutzung mit Kameras und Telefonen eignen, ist die Ausgangsleistung der beiden 10 GbE-Ports dank PoE++ ausreichend hoch, um auch moderne Access Points mit Strom versorgen zu können. Gleichzeitig bieten die beiden Anschlüsse mit ihrer maximalen Übertragungsgeschwindigkeit von 10 Gbit/s eine ausreichend hohe Bandbreite, um auch einen voll ausgelasteten WiFi 6 Access Point verzögerungsfrei bedienen zu können. Passend für den Einsatz in einem Unternehmen lässt sich der Switch nicht nur auf aufstellen, sondern auch in einem 19″-Serverschrank verbauen. Genau hier sollte man den Switch bedingt durch die Geräuschkulisse, welche von den beiden verbauten Lüftern ausgeht, auch unterbringen. Bedingt durch die hohe Leistung, ist eine aktive Kühlung bei dem QSW-M2116P-2T2S unabdingbar, wodurch der Switch auch im Idle schon eine gewisse Geräuschkulisse mit sich bringt, welche im direkten Arbeitsumfeld schnell als störend empfunden wird. Wo dies gerade dann, wenn man den Switch als Heimanwender einsetzen möchte, schnell von Nachteil ist, ermöglicht einem das sauber strukturierte und mit verständlichen Erklärungen versehen QNAP Switch System auch Einsteigern eine Möglichkeit zur einfachen und schnellen Konfiguration. Preislich liegt der sehr sauber verarbeitete und gut ausgestattete QSW-M2116P-2T2S 20-Port-Switch aktuell bei etwas über 800 € 🛒.

Ein besonderer Dank geht an QNAP für die Bereitstellung des Testmusters.

QNAP - QSW-M2116P-2T2S PoE Managed Switch

9.5

Verarbeitung

10.0/10

Konfiguration

10.0/10

Übertragungsgeschwindigkeit

9.5/10

Ausstattung

9.5/10

Lieferumfang

10.0/10

Stromverbrauch

8.5/10

Preis

9.0/10

Pro

  • Sehr gute Verarbeitung
  • Sehr einfache Einrichtung
  • Anschlussvielfalt
  • Sehr hohe Performance
  • Hohe PoE-Ausgangsleistung

Contra

  • Geräuschkulisse